DE729910C - Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Duengemitteln

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DE729910C
DE729910C DEI68135D DEI0068135D DE729910C DE 729910 C DE729910 C DE 729910C DE I68135 D DEI68135 D DE I68135D DE I0068135 D DEI0068135 D DE I0068135D DE 729910 C DE729910 C DE 729910C
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Germany
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digestion
nitric acid
acid
solution
suspension
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Expired
Application number
DEI68135D
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English (en)
Inventor
Dr Ludwig Hill
Dr Carl Rumscheidt
Dr Christian Schneider
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C1/00Ammonium nitrate fertilisers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Düngemitteln Nach einem bekannten Vorschlag setzt man zur Herstellung von Düngemitteln, die Kieselsäure in adsorptionsfähiger Form enthalten, wasserunlösliche, Kieselsäure und Basen enthaltende künstliche nichtmetallurgische Abfallstoffe mit Säuren oder Salzen, die mit den Basen der Abfallstoffe Düngesalze bilden, bis zur Abscheidung freier Kieselsäure um. Nach einer bevorzugten Ausführungsform behandelt man hierbei die Ausgangsstoffe, insbesondere Cälciumsilicatschlacken, mit einer zur Umsetzung gerade ausreichenden Menge Salpetersäure in solcher Konzentration, daß ein mehr oder weniger trockener Brei entsteht, der gegebenenfalls zur Neutralisation mit etwas Ammoniak nachbehandelt wird. Das Verfahren bietet den Vorteil, daß man unmittelbar weitgehend trockene Erzeugnisse erhält und daher keine oder nur geringe Trocknungskosten hat.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu besonders wertvollen Erzeugnissen gelangt, wenn man technische oder natürliche Rohstoffe, die Kieselsäure, Tonerde und Kalk, jedoch keine Phosphate enthalten, wie Schlacken, Aschen oder Mineralien, mit Salpetersäure von einer zur Bildung einer Lösung oder Suspension ausreichenden Verdünnung, erforderlichenfalls durch Erhitzen,. aufschließt, diese Lösung oder Suspension mit Ammoniak oder anderen basischen Mitteln neutralisiert und auf streubare Massen verarbeitet. Die erfindungsgemäß verwendete Salpetersäure enthält zu diesem Zweck nicht mehr als 4o Gewichtsprozent. vorteilhaft 5 bis 15 Gewichtsprozent Salpetersäure. Bei dieser Arbeitsweise erhält man zwar nicht unmittelbar trockene Erzeugnisse, dafür zeigen aber die Erzeugnisse selbst überlegene Eigenschaften, die sie vor ,allem auch für geringwertige Böden geeignet machen. Sie besitzen nämlich ein sehr günstiges Wasserspeicherungsv ermögen und eine hohe Basenaustauschfähigkeit. Dies ist wichtig wegen der sich im Ackerboden abspielenden Vorgänge. Die hohe Basenaustauschfähigkeit der Mittel gemäß der Erfindung bietet nämlich beim Düngen den großen Vorteil, daß .die mineralischen Nährstoffe der Pflanze in einem recht gleichinälligen Ablauf dargeboten «-erden und so das Wachstum über einen langen Zeitraum hinweg sehr günstig beeinflussen. Auch wird die Auswaschbarkeit der Nährstoffe stark verringert. was für ihre Ausnützung besonders vorteilhaft ist. so daß man sogar mitunter mit weniger Nährsalzen als üblich auskommen kann. Zur Erläuterung sei angeführt, daß bei den bisher vorgeschlagenen Bodenverbesserungsmitteln die sogenannte minimale Wasserkapazität und das Basenaustauschvermögen wesentlich niedriger liegt als bei den nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Mitteln. Beispielsweise beträgt die minimale Wasserkapazität für metallurgische und nichtmetallurgische Schlacke etwa .5"/, und die Basenaustauschfähigkeit rund 5 mval je ioo g. Bei Tonmineralien betragen die entsprechenden Werte im besten Falle ioo";'" und So mval je ioo g. Dagegen liegen diese Werte bei den nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Mitteln wesentlich höher, wie die unten folgenden Ausführungsbeispiele zeigen. Schließlich ist auch von Bedeutung, daß die :Mittel gemäß der Erfindung Huminsäure und huminsaure Salze in beträchtlichem Maße anzulagern vermögen.
  • Beispielsweise nimmt eine nach dem unten angeführten Beispiel i hergestellte Masse aus einer Ammoniumhumatlösung mit o,26 g Gesamtkohlenstoff etwa die gesamte Menge Ammoniumhumat, nämlich o,-2,5 g Gesamtkohlenstoff, auf. Die dann zum Teil als Ammoniumaustauscher vorliegende Masse wird durch Berührung mit Calciumchloridlösung in einen Calciumaustauscher übergeführt. Wird dieser nun mit einer 0,33 g Gesamtkohlenstoff enthaltenden Ammonitunhumatlösung geschüttelt, so wird wiederum so gut wie die gesamte Ammoniumhumatmenge aufgenommen. Dieser Austauschvorgang läßt sich beispielsweise viermal wiederholen, ohne daß sich die Humataufnahtne verringert. Diese fällt erst beim fünften Austauschvorgang ungefähr um die Hälfte ab.
  • Besonders vorteilhaft ist es, von Rohstoffen auszugeheil. in denen das Verhältnis A1.0: Si0. etwa t : a bis r : i beträgt. Gut wirksame Erzeugnisse werden auch noch bei hiervon abweichenden Verhältniszahlen, z. B. zwischen i : i und i : 6, erhalten.
  • Die für das Verfahren erwünschte verhältnismäßig niedrige Säurekonzentration wird zweckmäßig dadurch erreicht, daß man konzentrierte Säure, z.B. übliche technische Salpetersäure mit etwa So Gewichtsprozent H N O, einem Teil .der beim Aufschluß erhaltenen Lösung oder Suspension zuführt und die Mischung dann zum Aufschluß einer neuen Menge benutzt.
  • Die Beschaffenheit des Erzeugnisses wird auch durch die beim Aufschluß der Rohstoffe benutzte Säuremenge beeinflußt. Sie soll mindestens .Io"/", vorteilhaft aber ioo°/° und mehr der Menge betragen, die sich zur Überführung der in den Rohstoffen enthaltenen Basen in die entsprechenden Nitrate errechnet.
  • Für die Neutralisation der aus den Ausgangsstoffen und Salpetersäure erhaltenen Lösungen oder Suspensionen können an Stelle von Ammoniak auch Alkalien. Ätzkalk und Kalkstein benutzt werden. In manchen Fällen empfiehlt es sich, dem Aufschlußgut solche anderen Basen vor der Einwirkung des Ammoniaks zuzusetzen.
  • Die erhaltenen Erzeugnisse enthalten den Stickstoff in Form wertvoller Nitrate, insbesondere des Calciums und gegebenenfalls auch des :NZagnesiutns, und im Falle der Anwendung von Ammoniak bei der Neutralisation auch als Amrnoniumnitrat. Beispiele i. Eine :Mischung von i,25 kg Abstichgeneratorenschlacke und 1,7 kg Elektroofenschlaclce, die39,6°/°S,i0-, --wird Fe.0, und 37,.I"/° CaÖ enthält, wird mit .LI,.I 1 einer Salpetersäure, die ioo g HNO3 im Liter enthält, bei ioo° aufgeschlossen, bis der größte Teil der Schlackenmischung in Lösung gegangen ist. Die saure Lösung wird durch Einleiten von Atnmoniakgas neutralisiert, zur Trockne eingedampft und der Rückstand gekörnt. Die erhaltene gut streubare Masse enthält neben i.i°;° Feuchtigkeit 36,5°J" Ammoniumnitrat und 32.2°/" Calciuinnitrat, was einem Gehalt von i8.3°;'° Gesamtstickstoff entspricht. Entzieht man einer Probe die löslichen Salze durch Auswaschen mit Wasser, so bleibt ein Rückstand, der eine minimale Wasserkapazität von 12(9"/" und eine Basena.ustauschfähigkeit von 190 Milliäquivalenten/ioo g besitzt. Sein Anlagerungsvermögen für Humussäure l)etrigt 6,5 Teile auf ioo Teile.
  • Schließt man die Schlackenmischung anstatt mit .LI,.I 1 mit nur 35.5 1 der gleichen Salpetersäure unter denselben Bedingungen auf und verarbeitet die Masse wie angegeben weiter. so erhält man ein Erzeugnis mit einem Wassergehalt von 2,50[" einem Atnmoniumnitratgehalt von 28°J° und einem Calciutnnitratgehalt von 33.9°/°, was einem Gehalt von 15,6°/o Gesamtstickstoff entspricht. Von löslichen Salzen freigewaschen, besitzt es eine minimale Wasserkapazität von iog0/, und eine Basenaustauschfähigkeit von toi Milliäquivalenten/ioo g.
  • 2. Ein Teil der nach Beispiel i gewonnenen sauren Aufschlußlösung wird mit einer Salpetersäure, die doog HNO3 im Liter enthält, vermischt, so daß die Mischung ioo g H N;, 03 im Liter enthält. 44,41 der Mischung werden zum Aufschluß der im Beispiel i angegebenen Schlackenmischung bei ioo° benutzt. Die Flüssigkeit wird mit Ammoniakgas neutralisiert, zur Trockne gebracht und gekörnt. Die erhaltene Masse zeigt, von löslichen Salzen freigewaschen, eine minimale Wasserkapazität von mindestens 157°/o und eine Basenaustauschfähigkeit von 21o Milliäquivalenten/ioo g.
  • 3. 2 kg Hochofenschlacke mit 33,5% S102, 1-1,30/0 A1203, 41,1% Ca0 und 4,10/, M90 werden mit 32,4 1 Salpetersäure mit ioo g HNO3 im Liter bei ioo° aufgeschlossen. Die Schlacke geht bis auf einen geringen Rest in Lösung. Die Flüssigkeit wird durch Einleiten von Ammoniakgas neutralisiert, zur Trockne eingedampft und gekörnt. Die erhaltene hellbraune Masse enthält 34,811, Ammoniumnitrat und 32,80/, Calciumnitrat bei einem Wassergehalt von 7,60/,. Der Gesamtstickstoffgehalt beträgt 17,82%. Von löslichen Salzen freigewaschen, besitzt sie eine Wasserkapazität von igoo/, und eine Basenaustauschfähigkeit von 14o Milliäquivalenten/ioo g.
  • 4. 2 kg gekörnte Gießereiroheisenschlacke mit 30,80/ö S102, 14,7% A1203, 46,7% Ca0 und 5,9% Mg0 werden mit 36,21 Salpetersäure mit ioo g HNO3 im Liter bei ioo° aufgeschlossen. Die Schlacke geht fast völlig in Lösung. Durch Neutralisieren mit gasförmigem Ammoniak, Eindampfen, Trocknen und Körnen wird eine weißgraue Masse erhalten, die 35,40/, Aminoniumnitrat und 35,4% Calciumnitrat bei einem Wassergehalt von 5,20/, enthält. Der Gesamtstickstoffgehalt beträgt Von löslichen Salzen freigewaschen, besitzt sie eine Wasserkapazität von 13o0/, und eine Basenaustauschfähigkeit von toi Milliäquivalenten/ioo g.
  • Es ist wiederholt vorgeschlagen worden, Kieselsäure, Tonerde und Kalk enthaltende Rohstoffe mit Salpetersäure aufzuschließen und die Aufschlußmasse zu neutralisieren. Bei diesen Verfahren wurde aber die Salpetersäure nicht in einer zur Bildung einer Lösung oder Suspension ausreichenden Verdünnung angewandt. Es ist ferner bekannt, Hochofenschlacke mit Salpetersäure so aufzuschließen, daß die in der Schlacke enthaltene Kieselsäure ganz oder zum Teil in freier, kolloidaler Form liegt, und darauf der entstandenen Aufschlußmasse anorganische Düngesalze zuzufügen. Die Massen ergeben nach dem Vermischen mit den Düngesalzen ohne Trocknung ein lagerfähiges Erzeugnis, oder es sind Gallerten, die im Gemisch mit dem zusätzlichen Düngesalz nur einer einfachen Trocknung bedürfen. Es können bei diesem Verfahren zwar auch Salpetersäurekonzentrationen (35-bzw. 250/,ige Säure) benutzt werden., die in dem bei dem vorliegenden Verfahren in Betracht kommenden Bereich liegen; es werden aber dort nicht solche Mengenverhältnisse gewählt, daß beim Aufschluß Lösungen oder Suspensionen entstehen.
  • Die Erzeugnisse nach dem vorliegenden Verfahren zeichnen sich durch überragende Basenaustauschfähigkeit und Wasserkapazität aus. In der folgenden Zusammenstellung werden die Erzeugnisse nach :den erwähnten bekannten Verfahren mit den Erzeugnissen nach den oben angeführten Ausführungsmöglichkeiten des vorliegenden Verfahrens hinsichtlich Basenaustauschfähigkeit und Wasserkapazität zahlenmäßig verglichen:
    Basenaustausch- Wasserkapazität
    fähigkeit °/o
    i. Französisches Patent 727 gig
    a) ohne Wärmezufuhr ................ 69 mval%ioo g 81
    b) bei ioo° C ....................... 6z - 125
    c) ohne Schwefelsäure und ohne Wärme-
    zufuhr ........................... 24 - 79
    d) ohne Schwefelsäure bei 100 ' C ..... 42 - 80
    e) ohne Schwefelsäure; NH3 und CO,
    eingeleitet ......................... 69 - 97
    f) wie e, aber bei ioo° C............ 64 - 104
    2. Französisches Patent 688,-278
    a) ohne Wärmezufuhr ................ 29 mval/ioo g 86
    b) bei ioo° C ........................ 48 - 79
    Basenaustausch- Wasserkapazität
    fähigkeit
    3. Französisches Patent 55q.191
    a) mit 85°/oiger Säure ................ .15 mval/ioo g 30
    b) mit 6o°/oiger Säure ............... io - .17
    q.. Britisches Patent 448 oig
    a) ohne Wärmezufuhr ................ 17 mval/ioo g 56
    b) bei ioo` C ....................... 16 - 61
    5. Patent 543 120
    a) 35°/oige Säure .................... 67 mval/ioo g 69
    b) 2501oige Säure .................... 57 - 93
    6. Vorstehendes Beispiel i ................. igo mval/ioo g 128
    201 - iog
    7. Vorstehendes Beispiel 2 ................. 210 - 157
    B. Vorstehendes Beispiel 3 ................. 140 - igo
    g. Vorstehendes Beispiel q ................. 201 - iJo

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Düngemitteln durch Aufschluß technischer oder natürlicher Rohstoffe, die Kieselsäure, Tonerde und Kalle, jedoch keine Phosphate enthalten, finit Salpetersäure und anschließende Neutralisation mit Ammoniak oder anderen basischen Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Salpetersäure in einer zur Bildung einer Lösung oder Suspension ausreichenden Verdünnung von nicht mehr als 4o Gewichtsprozent anwendet, die entstandene Lösung oder Suspension neutralisiert und auf streubare Massen verarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Ausgangsstoffe verwendet, in denen das Verhältnis 2@l_>O" Si 0. etwa i : i bis i : 6, vorteilhaft i : 2 bis i-: .1 beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die angewandte Salpetersäuremenge mindestens .4o°jo, vorteilhaft ioo°/" und mehr, der Menge beträgt, die sich zur Ü@berfiilirutiT der in den Rohstoffen enthaltenen Basen in die entsprechenden Nitrate errechnet. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zutn Aufschluß erforderliche Säurekonzentration durch Zusatz von konzentrierter Säure zu einem Teil der beim Aufschluß erhaltenen Lösung oder Suspension eingestellt und diese Mischung dann zum Aufschluß benutzt wird.
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