AT71443B - Verfahren zur direkten Darstellung von hellen und dunklen lichtechten Zinnobern aus den Zinnobererzen und sonstigen quecksilbersulfidhaltigen Mineralien auf nassem Wege. - Google Patents

Verfahren zur direkten Darstellung von hellen und dunklen lichtechten Zinnobern aus den Zinnobererzen und sonstigen quecksilbersulfidhaltigen Mineralien auf nassem Wege.

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  Verfahren zur direkten Darstellung von hellen und dunklen lichtechten Zinnobern aus den   Zinnobererzen   und sonstigen quecksilbrsulfidhaltigen Mineralien auf nassem Wege. 



   Gemäss dem deutschen Patente Nr. 263472 werden lichtechte Zinnober auf nassem Wege aus den Elementen Quecksilber und Schwefel, aus Quecksitbermohr, weissem Präzipitat, schwarzem Präzipitat, Quecksilberoxyd, einfachen, löslichen Quecksilberslzen und dem in Wasser unlöslichen schwarzen Quecksilberkaliumsuliddoppelsalze von Ch. Ditte gewonnen. 



   Die theoretischen Grundlagen der hiedurch   gekennzeichneten Ernndungen   liegen
1. in der beträchtlichen Verschiedenheit der spezifischen Volumina von schwarzem und 
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 gefälltes schweres Schwefelquecksilber das spezifische Volumen    49fui   ; rotes das spezifische Volumen   123#082.   Bei der Zinnoberdarstellung auf nassem Wege ist also durch das Verfahren möglichste Erniedrigung des spezifischen Volumens des entstandenen Zinnobers zu bewirken ;
2. in dem Vorhandensein mehrerer physikalisch verschiedener Abarten des schwarzen Schwefelquecksilbers, die sich durch verschiedene spezifische Volumen unterscheiden.

   Von diesen muss jene mit dem geringsten spezifischen Volumen die beständigsten Zinnober liefern, d. h. solche, bei welchen die Neigung, in die elektrisch leitende Abart   überzugehen,   das Mindestmass erreicht. 



   Hienach war anzunehmen, dass die aus verschiedenen Ausgangsmaterialien erhältlichen Zinnober Unterschiede in der Lichtechtheit zeigen würden, und diese Voraussetzung ist 
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 dargestellten Zinnober noch lichtechter sind als die lichtechtesten der nach dem Verfahren des Patentes Nr. 263472 erhaltenen. Diese Tatsache erklärt sich unter der Annahme,   dass   das aus weissem Doppelsalz bei der Zinnoberdarstellung entstehende Quecksilbersulfid von allen Modifikationen dieser Verbindungen das kleinste spezifische Volumen besitzt. 



   Es wurde ferner gefunden, dass 1. nicht nur das gefällte schwarze Quecksilber   (Brunner 1. c. ), sondern auch das rote in Einfachschwefelkaliumlösung unter Bildung des   erwähnten weissen Doppelsalzes löslich ist ;
2. dass die   Löslichkeit   der natürlichen Zinnobererze in diesem Mittel eine derartige ist, dass sich hierauf ein Verfahren zur technischen Gewinnung von Zinnober gründen   lässt   ;
3. dass aus der so erhaltenen Lösung des Doppelsalzes der Zinnober noch rascher und einfacher dargestellt werden kann als aus den im D. R. P.   Nr. 263472   genannten Materialien und
4. dass nach diesem neuen Verfahren alle handelsüblichen Tonarten von Zinnobern vom hellsten bis zum dunkelston hergestellt werden können. 



   Hieraus ergab sich folgendes neue Verfahren zur Herstellung von Zinnobern von bisher unerroichter Lichtechtheit direkt aus den Erzen auf nassem Wege, da sowohl wegen des Wegfalles der bisher erforderlichen Isolierung des Quecksilbers bzw. der Quecksilberverbindungen als auch wegen der Einfachheit der Ausführung allen bisherigen Verfahren des Grossbetriebes überlegen ist. 



   Das zweckmässig fein gepulverte Erz (Korngrösse zirka   0#5   mm), z. B. Zinnobererz, Stahlerz (Chemisches Handwörterbuch Dammer-Runz 1892, S. 577), Quecksilberlebererz, Quecksilberbranderz, die zinnoberärmeren quarzitischen Erze, Metazinnabarit oder   Queck-   silberfahlerz, wird mit einer Lösung (zweckmässig l : 1) der dem in den Erzen enthaltenen Schwefelquecksilber gleichen Menge von Einfachschwefolkalium bei   Wasserbadtemperatur   unter 
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 über freiem Feuer zu erhitzen, weil hiebei Bildung des unlöslichen, schwarzen Ditteschen
Doppelsalzes eintreten   kann.

   Die abgesaugte   Lösung wird in erkaltetem Zustande in eine ebenfalls kalte Lösung (zweckmässig 1 : 1) von frischem, käuflichem Fünffachschwefel- kalium portionenweise unter Schütteln eingetragen, die zum Anteigen der zur Umwandlung   I des angewandten Einfachschwefelkaliums   in das Pentasulfid nötigen Mengen Schwefel- blumen gedient hat. Bei sehr reichen Erzen (Stahlerz u. a.) braucht man das halbe Gewicht des Einfachschwefelkaliums an Schwefel. 



   Das Doppelsalz versetzt sich beim Zusammenkommen mit dieser Mischung unter Bildung von schwarzem   Schwefelquecksilber   und Mehrfachschwefelkalium. Dann wird das Ganze   im Wasserbade   erhitzt. Die Umwandlung in Zinnober erfolgt in allen Fällen schon in ¸ bis 1 Stunde. Zur Erzielung der höchsten Lichtechtheit und der Variation der Ton- arten   wird noch etwa 12 bis 24 Stunden im Dampfbad erhitzt.   

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 der nach obiger Angabe berechneten Schwefelmenge ist der erhaltene Zinnober ganz oder fast   8chwefelfrei.   Die eventuell nötige Entschwefelung erfolgt durch Ausziehen mit frischer Schwefeileberlösung   (zwecksmässig   1 : 1) bei Wasserbadtemperatnr oder mittels Schwefelkohlenstoff. 



   Es ist ersichtlich, dass bei diesem Verfahren die Anwendung des Schwefels nicht zur Bildung sondern zur quantitativen Abscheidung des schon vorhandenen Quecksilbersulfides aus der Lösung des Doppelsatzes durch das entstehende   Fünffachschwefelkalium   dient. 



   Die nach diesem Verfahren hergestellten Zinnober sind hell-bis mitteltonig. Sie sind entweder chemisch oder technisch rein, weil durch das Einfachschwefelkalium ausser dem Schwefelquecksilber keiner der sonstigen Bestandteile der Erze in irgend beträchtlicher Menge ausgezogen wird bzw. im weiteren Verlaufe der Darstellung nicht oder nur in sehr geringen Mengen in die Fabrikate übergeht. Je nach der Art der Erze können diese Zinnober Spuren von Schwefeleisen enthalten, die sich in allen technischen Zinnobern vor- tinden ; ferner geringe Mengen von Tonerde- oder Kieselsäurehydrat. Ersteres kann durch verdünnte Salzsäure ausgezogen werden. 



   Enthält ein Zinnobererz unverbundenes Quecksilber als Nebenbestandteil, so hinterbleibt dieses beim Auslaugeverfahren bei der Gangart und kann daraus nach vorheriger Um- wandlung in Schwefelquecksilber durch Anwendung des vorliegenden Verfahrens ebenfalls als Zinnober gewonnen werden. Zinnober mit Tönen wie Idria V 00 werden erhalten, wenn man die Lösung des weissen Doppelsalzes in die Schwefelleberlösung einträgt und dann erst den Schwefel zusetzt oder letztere Lösung zur ersteren bringt oder aber, wenn man erstere heiss mit letzterer mischt. 



   Beispiele :
1.   65 9   gepulvertes   Stahlarz   von Idria wurden mit einer Lösung (1 : 1) von 60   9  
Einfachschwefelkalium in angegebener Weise ausgezogen. Das Nacbwascben zum Erschöpfen des Rückstandes erfolgt mit Wasser, dem etwas K2S zugesetzt ist, da reines Wasser das
Doppelsalz unter Abscheidung von Hg S zersetzt. Die erkaltete Lauge wurde in eine innige
Mischung von 200 cm3 mit Schwefel gesättigter   Schwefelleberlösung     (l : l) und 35 y  
Schwefelblumen, wie angegeben, eingetragen und auf dem Wasserbade erhitzt. Zinnober- bildung in   1/. 1 Stunde.   24 Stunden im Dampfbade weiter erhitzt und entschwefelt. Aus- beute : 57 g ; Ton : hellrot. 



     2.   65 Quecksilberlebererz von Idria mit gleichen Mengen wie oben behandelt, lieferten
58 g schwefelfreien Zinnober ; Ton :   getbrot.   



   3. 60 Stahlerz von Idria; Ausbeute 50 g Zinnobr schwefelfrei ; Ton : hellgelbrot. 
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 beute : 45   9   Zinnober schwefelfrei ; Ton : violettrot. 



   7.   oh   Zinnobererz aus Sierra Madre ; Ausbeute :   531)   Zinnober ; Ton : dunkelrot. 



     S. 55 y Stahlerz   von Idria ; Ausbeute 50 g Zinnober schwefelfrei ;   Ton :   violettrot.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur direkten Darstellung von hellen und dunklen lichtechten Zinnobern aus den Zinnobererzen und sonstigen quecksilbersulfidahltigen Mineralien auf nassem Wege, dadurch gekennzeichnet, dass aus den zweckmässig feingepulverten Erzen das Schwefelquecksilber mit einer Lösung von Einfachschwefelkalium bei 1000 nicht überschreitender Temperatur unter häufigem Schütteln ausgelaugt, die erhaltene Lösung des Doppelsalzes (HgS.K2S) mit einer Anteigung der berechneten Menge Schwefelblumen in mit Schwefel gesättigter Schwefelleberlösung zerlegt und die dadurch ausgefällte Abart des schwarzen Schwefelquecksilbers im Wasser-oder Dampf bade in lichtechte Zinnober verwandelt wird, wobei je nach Art des Ausfällungsverfahrens bzw.
    je nach der Dauer des Erhitzens helle bis dunkle Produkte erhalten werden.
AT71443D 1915-01-18 1915-01-18 Verfahren zur direkten Darstellung von hellen und dunklen lichtechten Zinnobern aus den Zinnobererzen und sonstigen quecksilbersulfidhaltigen Mineralien auf nassem Wege. AT71443B (de)

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