DE513697C - Aufschliessen von zinnhaltigem Rohgut - Google Patents

Aufschliessen von zinnhaltigem Rohgut

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DE513697C DEP58395D DEP0058395D DE513697C DE 513697 C DE513697 C DE 513697C DE P58395 D DEP58395 D DE P58395D DE P0058395 D DEP0058395 D DE P0058395D DE 513697 C DE513697 C DE 513697C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description

  • Aufschließen von zinnhaltigem Rohgut Die Neigung bestimmter Metalle, lösliche Sulfosalze zu bilden, ist sowohl analytisch als auch technisch benutzt worden, um einzelne Metalle oder Metallgruppen von anderen Metallen zu trennen. Die Umsetzung Alkalisulfid -'- Metallsulfid-Alkalisalz der Metallsulfosäure gilt bekanntlich auch für das Zinn. Sie ist daher zur Trennung oder Gewinnung des Zinns verschiedentlich angewendet worden, wobei auch weder das Alkalisulfid noch das Zinnsulfid von vornherein vorhanden zu sein brauchen, sondern erst im Verlaufe der Umsetzung gebildet werden können. So schließt man beispielsweise in der Analyse das äußerst schwer angreifbare Zinndioxyd durch Schmelzen mit einem Überschuß von Soda und Schwefel auf (vgl. die deutsche Patentschrift 73 826) und hat dieses Verfahren auch für. technische Zwecke vorgeschlagen. Das Verschmelzen schwefelfreier oder entschwefelter Erze mit Natriumsulfat und Kohle, ebenfalls zur Gewinnung von löslichem Sulfostannat, ist im Schrifttum verschiedentlich beschrieben (vgl. z. B. B o r c h e r s , Zinn-Wismut-Antimon, Metallhüttenbetriebe, Band IV, Halle 1924, Seite 6o). Auch ist die große Affinität der einfachen Sulfide des Zinns zu den stark basischen Alkalisulfiden benutzt worden, um beispielsweise gefälltes Zinnsulfid mit wässerigem Natriumsulfid unmittelbar in Lösung zu bringen oder auch natürliches Zinnsulfid mit Schwefelnatrium unmittelbar zu Natriumsulfostannat zu verschmelzen. Die erwähnten Verfahren haben aber zum Teil große Nachteile, die ihre technische Anwendung verhindern oder erschweren. Meist, vor allem bei zinnärmerem Gut, sind sie für die Praxis zu teuer wegen der Kosten für Chemikalien und Wärmeenergie, oder aber die Ausbeuten sind trotz Überschusses an den erforderlichen Zuschlägen schlecht. Auch die Zusammensetzung des vom Zinn befreiten Rückstandes spielt eine wichtige Rolle, falls noch andere Metalle gewonnen werden sollen. Unter Umständen kann z. B. ein Überschuß von Kohle oder eine zu weitgehende Veränderung des zu verarbeitenden Gutes, hervorgerufen durch die Schmelzung bei hoher Temperatur, sehr nachteilig sein.
  • Es wurde nun gefunden, daß es in überraschend leichter Weise gelingt, Zinn in Form von Natriumsulfostannat aus zinnhaltigem Gut zu gewinnen, wenn man letzteres mit einem Überschuß von Natriumsulfhydrat bei höherer Temperatur behandelt. Das Sulfhydrat setzt sich bei etwa 25o° C mit Zinnsulfid oder Zinnoxyd glatt um, so d213 das Ausgangsgut mehr oder weniger löslich wird oder durch Auslaugen mit Wasser praktisch vollständig vom Zinn befreit werden kann. Um gewisse Metalle löslich zu machen, hat man bereits die Einwirkung von Alkalisulfhydratlauge auf entsprechende Metallschwefelverbindungen benutzt, insbesondere für die Gewinnung von Antimon und Arsen sowie bei der Behandlung von Vanadinerzen. So ist vorgeschlagen worden, Sulfide des Arsens, Antimons und Zinns mittels Sulfhydratlauge bei etwa i oo" C zu behandeln zwecks Gewinnung der entsprechenden Metalle. Unter diesen Bedingungen wird jedoch Zinnsulfid durch Sulfhydratlauge bei weitem nicht so glatt löslich gemacht wie Arsen- und Antimonsulfid.
  • Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß Zinnverbindungen, ganz gleich ob oxydischer oder sulfidischer Art, auffallend leicht in Form des Sulfostannates wasserlöslich gemacht werden können, wenn man das Gut mit Natriumsulfhydrat auf Temperaturen von a50' und darüber erhitzt. Die Anwendung dieser erhöhten Temperatur ist wesentlich für die Durchführung des Zinnisolierungsverfahrens.
  • Zweckmäßig verfährt man so, daß man das zinnhaltige Gut mit Natriumsulfhydratlösung tränkt oder durchmischt, das Gemisch langsam in Ofen erhitzt, so daß das Wasser verdampft, und weiter einige Zeit auf einer Temperatur von etwa 250'C erhält. Erst bei dieser Temperatur wird Sulfostannat verhältnismäßig glatt und schnell gebildet. Eine weitere Steigerung der Temperatur auf etwa 400'C und darüber erhöht im allgemeinen die Reaktionsgeschwindigkeit, liefert jedoch keine größere Endausbeute. Zu starke Erhitzung bei ungenügendem L uftabschluß schließt unter anderem die Gefahr einer Oxydation des Reaktionsgutes in sich, die zum Zerfall des gebildeten Sulfostannates führen kann.
  • Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen offensichtlich darin, daß INTatriumsulfhydrat billig ist und als technische Lösung angewandt werden kann; es ist außerdem im Betriebe besser zu handhaben als beispielsweise Schwefelnatrium. Die Reaktionstemperatur ist verhältnismäßig niedrig und ohne große Kosten zu erreichen. Das Auslaugen des Reaktionsgemisches ist sehr einfach, da keine harte Schmelze gebildet wird, das unveränderte Sulfhydrat sich vielmehr zuerst glatt in Wasser löst und so das zu laugende Gut weitgehend auflockert. Die Zinnausbeute ist so gut, daß auch ganz zinnarmes Gut, z. B. mit besonderem Vorteil zinnhaltige Zinkblenden, verarbeitet werden können.
  • Letzteres sei erläutert durch folgendes Beispiel iooo Teile einer Zinkblende, die etwa ioo,o Zinn enthält, werden fein gemahlen und mit etwa der i1/2fachen (Gewichts-) Menge einer etwa a5oloigen Lösung von technischem Natriumsulfhydrat gemischt. Die Mischung wird in einem Muffelofen unter zeitweiligem Durchrühren langsam erhitzt. Hat der Ofeninhalt eine Temperatur von etwa 25o° C erreicht, so hält man diese Temperatur noch ungefähr 1/2 Stunde bei und laugt dann das calcinierte Gut mit Wasser aus. Alles Zinn geht in Lösung und kann entweder elektrolytisch unmittelbar als Metall oder durch Ausfällen mit verdünnter Schwefelsäure als Zinnsulfid gewonnen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufschließen von zinnhaltigem Rohgut durch Erhitzen mit Alkalisulfiden, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsprodukt mit Natriumsulfh_ydrat auf etwa -5o° C erhitzt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dar man wässerige technische Natriumsulfhydratlösung verwendet, die mit dem zinnhaltigen Gut in feiner Vermahlung vermischt und mit.ihm erhitzt wird.
DEP58395D 1928-08-15 1928-08-15 Aufschliessen von zinnhaltigem Rohgut Expired DE513697C (de)

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