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Federimitation und Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung derselben.
Die bisher bekanntgewordenen Federimitationen, die aus Faden, Rosshaaren und dgl. hergestellt wurden, leiden alle an dem Nachteil, dass sie den natürlichen Federn nicht ähnlich sehen und dass sie auch den Witterungseinflüssen nicht widerstehen können. Insbesondere die Herstellung von Imitationen von Reiherfedern ist bisher nur in ganz ungenügender Weise möglich gewesen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Federimitation, welche frei von den genannten Nachteilen ist und welche es ermöglicht, auch die feinsten in der Natur vorkommenden Federarten, wie Stangenreiher, Kronenreiher und Königsreiher, in nahezu vollkommener Weise nachzuahmen.
Gemäss vorliegender Erfindung besteht die Imitation aus einzelnen entsprechend präparierten
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setzungen der Fäden längs der ganzen Feder parallel nach unten laufen und miteinander den nach unten allmählich an Stärke zunehmenden Kiel bilden. Die den Kiel bildenden Teile der Fäden sind durch Zusammenpressen miteinander vereinigt, so dass die Masse, mit welcher sie präpariert sind und die den frei wegstehenden Fäden die notwendige Steifigkeit und Elastizität verleiht, gleichzeitig das Zusammenhalten der den Kiel bildenden fäden bewirkt.
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der Weise durchzuführen, dass die ganze Feder aus einem einzigen Faden kontinuierlich ge- wickelt wird.
Es ist zwar schon bekannt, die Fahne künstlicher Federn durch Hin-und Herschlingen eines fortlaufenden Fadens zwischen zwei Reihen von Stiften auf einem Wickelrahmfn herzustellen, doch muss bei den bekannten Verfahren ein getrennt hergestellter Kiel an die
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Faden nicht nur hin und her geführt, sondern auch jedesmal in der Mitte bis ans untere Ende des zu bildenden Kieles und wieder zurück. Zu diesem Zwecke hat der Wickelrahmen in der
Mitte eine dem Umriss des Kieles entsprechende Nut, die seitlich beiderseits von je einer Reihe von Stiften begrenzt ist, welche den nach der Seite geführten Fäden als Stützpunkte dienen.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform. Fig. i zeigt eine ReÍhuimitation, Fig. 2 veranschaulicht das Schema dieser Imitation, Fig. 3 veranschaulicht das Wicklungsschema. Die zur Herstellung der Imitation dienende Vorrichtung ist in Fig, 4 : im Grundriss, in Fig. 5 in Seitenansicht und in Fig. 6 im
Querschnitt dargestellt. Die Fig. 7 und 8 veranschaulichen verschiedene Ausführungsformen einer Einzelheit.
Die in Fig. 1 dargestellte Reiherimitation besteht aus einer Anzahl von Fäden 1, die aus Aluminiumdraht, Zwirn, Seide, Kunstseide, Rosshaar, Eisengarn oder aus Holz-und Pflanzen- fasern bestehen können. Diese Fäden sind mit einer klebrigen Masse imprägniert. Hiezu eignen sich verschiedene Stoffe, wie z. B. Leim, Lacke, Stärkemehl, Zelluloid, Zellen, Zellit, Schellack,
Gelatine, Harz, Wachs, Eiweiss, Gummiarabikum, Kautschuk und dgl. Die mit einem solchen Überzug versehenen bzw. imprägnierten Fäden besitzen einerseits eine genügende Elastizität und Steifigkeit und eignen sich andererseits zur Bildung des Kieles der Feder.
Jeder einzelne
Faden geht nämlich von jener Stelle aus, wo er vom Kiel auszugehen scheim, nach unten durch den ganzen Kiel hindurch. Die den Kiel 2 bildenden Fadenteile nehmen also nach unten an Anzahl fortwährend zu, so dass der Kiel von der Spitze nach unten an Stärke allmählich
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zunimmt. Um dies deutlicher zu veranschaulichen, ist in Fig. 2 ein Schema dargestellt, aus 1 welchem ersichtlich ist, wie die Fäden in der Federimitation verlaufen.
Die Herstellung der Federimitation könnte nun in der Weise erfolgen, dass mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges die imprägnierten Fäden 1 in der gewünschten Form aneinandergeklebt werden. Das Verfahren kann aber in einfacherer Weise durchgeführt werden, indem ein einziger fortlaufender Faden verwendet wird, aus dem die ganze Feder durch Wickeln über einem Rahmen hergestellt wird. Ist die Feder fertiggewickelt, so wird durch Zusammenpressen der mittleren Partie der feste Kiel gebildet, worauf die Fäden abgeschnitten werden, um die Form
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geschlungen, dann über eine Nadel 7 zu einer Nadel 8 des Rahmens zurückgeführt, von da über eine Nadel 9 neuerlich um die Nadel 6 geschlungen wird.
Der Faden wird von der Nadel 6 aus nun auf der anderen Seite über die Nadeln 10 : 11 und 12 geschlungen, um wieder zur Nadel 6 zurückgeführt zu werden, worauf dann die nächste Schlinge um die Nadeln 13, 14, 15, 6 -. und 16, 17, 18 gewickelt wird. In dieser Weise wird fortgefahren, bis der ganze Rahmen be- wickelt ist.
Die in den Fig. 4 bis 6 dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Mittelleiste 19, die oben in der Mitte eine der Form des Federkieles entsprechende, sich nach dem einen Ende verjüngende Nut 20 aufweist. Links und rechts von der Nut befinden sich nach oben divergierende, paarweise angeordnete Stifte 21, deren Abstand dem Abstand der einzelnen Fäden am Kiel entspricht. Den äusseren Rand der Vorrichtung bildet ein Rahmen 22, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel rechteckig gestaltet ist, der aber auch eine der Form der Feder genau entsprechende Gestalt besitzen kann. Am Rahmen ist eine Anzahl von Stiften 23 angeordnet, um die der Faden beim Wickeln der Feder geschlungen wird.
Mit dem Rahmen 22 ist eine Press- leiste 24 verbunden, mittels welcher die den Kiel bildenden Fäden in die Nut 20 hineingedrückt werden können, um die Fäden miteinander zu vereinigen. Die Pressleiste kann auch erwärmt werden, je nachdem das in Verwendung kommende Imprägnierungsmaterial für die Faden dies verlangt. Die Pressleiste 24 kann auch, so wie dies in Fig. 7 dargestellt ist, mit seitlichen Stiften 25 versehen sein, welche jene Fäden, die beim Wickeln nicht ganz in die Nut hineingelangt sind, in diese niederdrücken. Anstatt der Stifte kann die Leiste 24 auch an Stelle der Stifte 25 seitliche Ansätze 26 (Fig. 8) aufweisen, welche zwischen die Stifts 21 eingreifen und dadurch die etwa an diesen hängenden Fäden nach unten drücken.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Federimitation, dadurch gekennzeichnet, dass die die Fahne der Feder bildenden, mit einem klebrigen Stoff imprägnierten Fäden gleichzeitig auch den Kiel bilden, indem sie von jener Stelle aus, von wo sie vom Kiel auszugehen scheinen, längs des letzteren nach unten verlaufen.