DE98413C - - Google Patents

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DE98413C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D11/00Double or multi-ply fabrics not otherwise provided for

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Woven Fabrics (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebe, welches ein neues sammtartiges Aussehen auf glänzendem Grunde besitzt, wie solches einige ■ Arten von Moires, wie »Moire miroir«, »Moire francais«,, »Moire antique«, wohl theilweise erlangen können; der neue Artikel unterscheidet sich aber vollständig von diesen durch das Fehlen der Wasserbilder, welche alle bis jetzt in den Handel gekommenen Moirearten besitzen, und ebenso durch das Wegfallen der Doublirungsfalten, die bei dem neuen Verfahren vollständig vermieden werden können.
Dieses neue Gewebe unterscheidet sich von allen bisher verfertigten durch folgende charakteristische Punkte:
a) Es besitzt ein sammtartiges Aussehen, das sich gleichmäfsig über den glänzenden Grund des oben geschilderten Gewebes vertheilt.
b)\.Es hat den gleichen Griff wie alle moirirten (gewässerten) oder kalandrirten Gewebe, d. h. alle Gewebe, die einem Druck zum Zweck der Moirirung unterworfen worden sind, und besitzt ganz besonders den Griff, sowie den Faltenwurf der Sammtmoires.
c) Die falsche Seite des Gewebes hat ein wachsartiges Aussehen, was übrigens bei allen Moires, mit Ausnahme der doppelseitigen, der Fall ist; dasselbe entsteht durch Zerdrücken infolge des zum Moiriren nöthigen Pressens.
d) Das Gewebe hat das Aussehen eines schönen aufgeschnittenen Handsammtes; es giebt in getreuer Weise dessen Spiegelung, den frischen Glanz und das tiefe, volle Aussehen wieder, Effecte, die durch das Faltenspiel erzeugt werden. Die Aehnlichkeit des neuen Gewebes mit einem solchen Handsammt ist überraschend.
Diese Eigenschaften des Gewebes, wie oben beschrieben, zu erreichen,' ist schon häufig versucht worden, und zwar einerseits durch die Fabrikanten, indem dieselben auf verschiedene Arten derartige Gewebe darzustellen trachteten, die geeignet wären, eine Moirirung ohne Wasserbilder zu erhalten; andererseits von den Moirezurichtern selbst durch, verschiedene Herstellungsverfahren, allein bisher ohne Erfolg.
Die Schwierigkeit in der Herstellung des oben bezeichneten Gewebes soll nun durch das weiter unten beschriebene Verfahren überwunden werden.
Um zu diesem Ziel zu kommen, vereinigt man:
1. ein neues Herstellungsverfahren,
2. eine besondere Verwendung von Schufs und Kette aus Fäden, welche die weiter unten beschriebene Natur, Zusammensetzung und Form besitzen, und
3. die gewöhnlichen und bekannten Mittel zum Moiriren.
Das neue Herstellungsverfahren besteht in Folgendem:
Man bringt auf einem und demselben Webstuhl eine Hauptkette an, die von einem oder mehreren Zettelbäumen herkommen kann und sich nach der gegebenen Bindung verwebt (ein Beispiel hiervon ist in Fig. 1 der bei-
liegenden Zeichnung dargestellt), um gleichzeitig zwei von einander unabhängige Gewebe zu erzeugen,, von denen jedes durch die Hälfte der gemeinsamen Kette hergestellt wird, und welche Hälften jede für sich und abwechselnd durch den zugehörigen Schufs gekreuzt werden, d. h. immer ein Schufs für das obere Gewebe und ein Schufs für das untere Gewebe, so dafs zwei genau über einander liegende und sogar anhaftende Gewebe gebildet werden.
Dieses Anhaften wird durch eine besondere Hülfskette D hervorgebracht, die auf einem oder mehreren Zettelbäumen aufgewunden sein kann und für beide Gewebe S und T zugleich dient, indem sie abwechselnd auf der unteren Seite des unteren Gewebes S flottet, durch beide hindurchgeht und auf der oberen Seite des oberen Gewebes T flottet und somit beide Gewebe je nach einer mehr oder we.niger geschlossenen Arbeit durchkreuzt, wie dies Fig. 2 zeigt, in welcher die Linien Z) die Bindung durch die genannte Hülfskette darstellen.
Fig. 3 ist eine vollständige Ansicht des Herstellungsverfahrens und zeigt auf der linken Seite die Art und Weise der entsprechenden Bindung der Fäden der beiden Gewebe in der Lage, welche dieselben während des Webens und Moirirens einnehmen, also vor ihrer Trennung, und auf der rechten Seite der Zeichnung die Gewebe nach ihrer Trennung.
Fig. 4 zeigt vier in Bezug auf die Bindung verschiedene Stufen abc und d der Herstellung, d. h. vier auf einander folgende Schüsse, welche durch die dargestellte Kreuzung den vollständigen Rapport der Grundbindung bilden. Bei dem fünften Schufs zeigt sich wieder die Stufe a, bei dem sechsten die Stufe b u. s. w., was für die Fäden der Gewebe S und T allein gilt. Was die Kette D betrifft, so hat dieselbe vierzehn,. nämlich zweimal sieben Schüsse nöthig, um ihren Rapport oder ihre genaue Wiederholung zu finden.
Die Anzahl der Fäden einer Kette D kann verschieden sein; ebenso ist deren Vertheilung eine beliebige, d. h. im Sinne der Breite des Gewebes, mehr oder weniger gedrängt.
Wie bereits erklärt, hat die Hülfskette D den einzigen Zweck, das Korn des einen Gewebes genau in den Fürchen des anderen zu halten, gemäfs der Anordnung der Schüsse, d. h. ein Schufs für das eine Gewebe und ein Schufs für das andere Gewebe und infolge der strengen Einhaltung dieser Anordnung vor dem Moiriren und während desselben, welche das mathematisch genau rechtwinklige Eintragen der Schüsse für jedes der beiden Stücke ermöglicht, werden die glänzenden Wasserbilder vermieden, die bekanntlich durch die bisher unvermeidliche Verschiebung des Kornes des Gewebes unter dem Kalanderdruck hervorgerufen wurden.
Diese Hülfskette D mufs nach vollendetem Moiriren entfernt werden, um die beiden Stücke S und T trennen zu können. Die Entfernung geschieht durch irgend welche Mittel von Hand oder mechanisch. . .
Der neue Effect wird hauptsächlich hervorgerufen durch die Verwendung:
1. einer Kette aus gekochten Organsinfäden, die zu einfachen, doppelten, dreifachen etc. Fäden verarbeitet sind;
2. eines Schusses, bestehend aus mehreren gleichartig mit einander vereinigten Fäden, wie z. B. Wolle, Baumwolle, Seide oder Schappe. Dieser Schufsfaden ist so rund und fest als möglich hergestellt und eignet sich durch seine Form zur Erlangung eines Kornes, welches durch seine Regelmäfsigkeit das Decken der Körner, sowie dasjenige der Furchen verhindert; eine Lage, die durchaus vermieden werden mufs und durch das oben beschriebene Herstellungsverfahren auch unmöglich gemacht ist.
Einzig die Art der Zwirnung im Verein mit dem beschriebenen besonderen Herstellungsverfahren erlaubt, den angegebenen Effect zu erlangen, wie dies oben erläutert ist.
In Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen ist nur das Grundgewebe oder vielmehr das Versuchsgewebe dargestellt; es ist jedoch in gleicher Weise nach diesem Herstellungsverfahren jede andere Bindung anzuwenden, die hierzu brauchbar wäre, ebenso die Anwendung von Anordnungen, wie »Pekins«, »Quadrilles«, »Faconne's« oder »Impression«.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, welches, ohne eine Flordecke zu besitzen, einen velvetartigen Glanz zeigt, darin bestehend, dafs zwei Gewebe über einander liegend und durch eine später zu entfernende Hülfskette (D) mit einander verbunden derart gewebt werden, dafs die Erhöhungen auf der unteren Seite des oberen Gewebes mit den Vertiefungen auf der oberen Seite des unteren Gewebes zusammenfallen, worauf die durch die Hülfskette (D) noch verbundenen Gewebe dem bekannten Moirirverfahren unterworfen werden, durch das dann der gewünschte Glanz unter Vermeidung der sonst hierbei entstehenden Wässerung erzielt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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