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Für die Erzeugung von verhältnismässig dünnen Kunststeinplatten im allgemeinen und Asbestzementplatten im besonderen sind bereits die verschiedenartigsten Pressverfahren vorgeschlagen worden. Unter anderem auch Verfahren, bei welchen das breiige Ausgangsmaterial zunächst in einer Vorpresse zu einem plattenförmigen Zwischenprodukt umgeformt. und dieses Zwischenprodukt hierauf mehrfach in einem Stoss in einer sogenannten Nachpresse unter An- wendung von Nachpressscheiben, die jede Kunststeinplatte von der andern trennen und deren Anhaften aneinander verhindern, zur eigentlichen Kunststeinplatte nachgepresst wird.
Die Formung des breiige Ausgangsmaterials zu dem plattenförmigen Zwischenprodukt erfolgte bei den letztgenannten Arbeitsverfahren in geeignet ausgestalteten, quadratischen, runden oder sonstwie beliebig geformten Pressformen, die zur Verhinderung des Entweichens des breiigen Ausgangsmaterials während der Vorpressung mit ,,Abdeckplatten" aus elastischem Baustoff wie Filz, Tuch und dgl., versehen waren. Die Anwendung derartiger Abdeckplatten bedingt jedoch eine Reihe schwerwiegender Nachteile für die Kunststeinplattenerzeugunc.
In erster Linie ist die Gebrauchsdauer derartiger Abdeckplatten eine ausserordentlich
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platten Asbestzementpartikelchen leicht haften bleiben. Ein anderer grosser Übelstand besteht darin, dass die Abdeckplatten vor dem Nachpressen des Zwischenproduktes von diesem abgezogen werden müssen und durch das Abziehen der Abdeckplatten, ferner auch durch das nachherige Umlegen des noch nicht festen, daher empfindlichen Plattenzwischenproduktes auf die Nachpresse dieses ausserordentlich leicht beschädigt wird. Überdies erfordert. dieses Verfahren einen ungewöhnlich grossen Zeit-und Arbeitsaufwand.
Um diese überstände zu beseitigen. wird der Erfindung gemäss die Pressform der Vorpresse nach ihrer Beschickung mit breiigem Material direkt mit einer für das Nachpressen des Zwischenproduktes geeigneten Nachpressscheibe (z. B. einer Stahlblechscheibe) abgedeckt, hierauf an diese Abdeckplatte das Zwischenprodukt angepresst und schliesslich das so vorgeformte Plattenzwischenprodukt mit der an ihm haftenden Abdeckplatte in Stapelanordnung direkt der Nach-
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Fig. 9 und 10 veranschaulichen eine beispielsweise Ausführungsform einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorpresse.
Bevor das Verfahren näher erläutert werdt i die in den Fig. 1 bis 4 ab Ausführungsbeispiel dargestellte Vorpresse zum Vorformen der Platte konstruktiv beschrieben.
Diese Presse besteht aus der Pressform 1, der oberen Pressplatte 2 und der unteren Pressplatte. 3, die mit durchgehenden Kanälen- versehen ist. Die Kanäle 4 der unteren Pressplatte können erforderlichenfalls durch ein Sieb 5 abgedeckt, werden. Als weiterer Hilfsbeatandteil der Presse kommt die für das neue Verfahren wesentliche Abdeckplatte. c in Betracht. die aus irgend einem beliebigen für den durch die Nachpressung der Kunststeinplatten angestrebten Zweck geeigneten Baustoff, z. B. Stahlblech, hergestellt ist.
Das Verfahren Ist folgendes :
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platte x nach unten zu liegen kommt. In dieser Lage wird die vorgeformte Platte auf irgend einen Träger z, beispielsweise einen in die Nachpresse einfahrbaren Presswagen, aufgelegt und hierauf die eventuell benutzte Siebscheibe 5 abgenommen (Fig. 6). Auf dem in die Nächpresse ein-
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Nachpresse nachrepresst werden.
Das Verfahren kann, wie Versuche ergeben haben, sowohl mit mechanischen, als auch hydraulischen Vorpressen der verschiedensten Bauart durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft hat sich die hydraulische Presse der in Fig. 9 veranschaulichten Konstruktion bewahrt. Dieselbe besteht aus der Pressform 1, der oberen Pressplatte 2 und einem mit Durchgangskanälen 4 ver- sehenen Pressklotz 3, der von dem unteren Pressstempel 8 betätigt wird. Die Abdeckplatte x der Pressform ist in diesem Falle grösser als die obere Öffnung der Pressform ; sie besteht aus einem dünnen Stahlblech.
Um die Abdeckplatte x beim Vorformen der Platte gegen die Pressform 1 gut abzudichten, ist eine Anpressvorrichtung 10 vorgesehen, durch welche die Pressform 1 mit der auf ihr befindlichen Abdeckplatte (Abdeckscheibe) gegen die obere Pressplatte 2 gepresst werden kann. Die Anpressvorrichtung 10 selbst kann in bekannter Weise aus einem hydraulischen oder irgend einem mechanischen Presswerk (Feder, Gewichte) bestehen.
Bei der in Fig. 10 dargestellten Presse kann die Hilfsanpressvorrichtung 10 gemäss Fig. 9 entfallen, weil die Abdeckplatte a ; als Passscheibe ausgebildet ist und grössere Dicke aufweist, als der Spielraum zwischen der Form und der oberen Pressplatte.
Die Form und Ausgestaltung der Abdeckplatte x wie auch das Material derselben kann beliebig geändert werden, wesentlich ist nur, dass die Abdeckscheibe das Aufformen des Zwischenproduktes in solcher Weise ermöglicht, dass das vorgeformte Plattenzwischenprodukt mit der an ihm haftenden Abdeckplatte direkt auf dieser der Nachpressung unterworfen werden kann, ohne während dieses Arbeitsvorganges die Abdeckplatte von dem vorgeformten Plattenzwisehen- produkt lüften zu müssen.
Das Verfahren kann auch zur Herstellung von Relief und Proniplatten verwendet werden, soferne bei demselben zweckentsprechend ausgestaltete Abdeckplatten verwendet werden.