DE2833427A1 - Bauteil, insbesondere wandbauplatte, aus porengips sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung - Google Patents
Bauteil, insbesondere wandbauplatte, aus porengips sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellungInfo
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Description
- Bauteil, insbesondere Wandbauplatte, aus Porengips sowie
- Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft ein Bauteil, insbesondere Wandbauplatte, aus Porengips o.dgl., sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen derartiger Bauteile.
- Bauteile, insbesondere Wandbauplatten aus Porengips o.dgl.
- weisen gegenüber massiven Bauteilen, also beispielsweise Massiv-Wandbauplatten aus Gips, eine Vielzahl von Vorteilen auf, wie wegen des geringeren spezifischen Gewichtes erleichterte Handhabung , bessere Wärme- und Schalldämmung u.dgl., und haben sich seit vielen Jahren in der Bauindustrie außerordentlich bewährt. Diese bekannten Bauteile, insbesondere Porengipsplatten, haben allerdings gegenüber massiven Platten den Nachteil, daß sie weicher sind als die Massivgipsplatten, so daß die Oberflächenhärte und die Kantenfestigkeit verbesserungsbedürftig sind.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauteil, insbesondere eine Porengipsplatte sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung derartiger Bauteile zu schaffen, bei denen unter Beibehaltung der bekannten Vorteile der Porengipsplatten die vorstehend beschriebenen Nachteile behoben, also insbesondere die Festigkeit, wiederum speziell die Oberflächenhärte und die Kantenfestigkeit,verbessert sind.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Bauteil der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil des oberflächennahen Randbereiches des Bauteiles eine höhere Dichte als der Zentralbereich desselben aufweist.
- Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen derartiger Bauteile, insbesondere Porengipsplatten, zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest ein Teil des oberflächennahen Randbereiches des Bauteiles unter Verringerung des Porenvolumens gegenüber dem Zentralbereich verdichtet wird.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen von Bauteilen, insbesondere Wandbauplatten aus Porengips o.dgl., mit einer mehrere Formteile aufweisenden Gießform, ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Formteil beweglich ausgebildet und gegen Ende der Gießzeit durch eine Antriebseinrichtung in Richtung auf den Zentralbereich des sich verfestigenden Bauteiles andrückbar ist. ~~~ Besonders bevorzugte Ausführungsformen des Bauteiles sowie des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung ergeben sich aus den entsprechenden Unteransprüchen.
- Im Gegensatz zu den bekannten Porengipsplatten, bei denen die Dichte bzw. das Porenvolumen über den gesamten Bauteilquerschnitt im wesentlichen konstant sind, weist das erfindungsgemäße Bauteil nahe der Oberfläche eine wesentliche höhere Dichte auf als im inneren, zentralen Bereich des Bauteiles, wodurch die Oberflächenhärte und die Kantenfestigkeit unter Beibehaltung der übrigen Vorteile, nämlich geringes Raumgewicht etc., stark verbessert sind. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Herstellung von Porengipsplatten beschränkt, vielmehr können auch andere Baustoffe, bei denen eine Porenbildung stattfindet, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Oberflächenschichten höherer Dichte versehen werden, und selbstverständlich braucht es sich nicht um plattenförmige Gebilde zu handeln, vielmehr lassen sich Bauteile beliebiger Abmessungen in der erfindungsgemäß beanspruchten Weise verfestigen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung nach der Erfindung zum Herstellen von Porengips-Wandbauplatten im vertikalen Schnitt senkrecht zur Ebene der herzustellenden Wandbauplatten; und Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine mittels der Vorrichtung von Fig. 1 hergestellte Wandbauplatte, ebenfalls im Schnitt, mit Angabe des Dichteverlaufes.
- Wie Fig. 1 zeigt, weist die dort wiedergegebene Vorrichtung zum Herstellen von Porengips-Wandbauplatten, die stark vereinfacht wiedergegeben ist, ein unteres, horizontales Formteil 10, Seiten-Formteile 12 und 14 sowie ein Form-Deckteil 16 auf, die zusammen mit erfindungsgemäß vorgesehenen beweglichen vertikalen Formteilen 18, 20 eine Reihe nebeneinander angeordneter Formkammern bilden, in denen sich in dem in Fig. 1 gezeigten Betriebszustand sich verfestigende, gegossene Porengips-Wandbauplatten 22 befinden. Wie Fig. 1 weiterhin zeigt, lassen sich die beweglichen vertikalen Formteile 18, 20 durch Drehnocken 24, 26 in Richtung auf die Zentralbereiche der sich verfestigenden Wandbauplatten 22 bewegen, wobei natürlich geeignete Antriebseinrichtungen vorgesehen sind, die beispielsweise auch ein rhythmisches Bewegen oder Rütteln der vertikalen Formteile 18, 20 bewirken können.
- In Fig. 2 ist eine mittels der Vorrichtung von Fig. 1 hergestellte Wandbauplatte aus Porengips gezeigt, deren Zentralbereich 28 eine wesentlich niedrigere Dichte, also ein wesentlich höheres Porenvolumen, aufweist als die oberflächennahen Randbereiche 30. Wie Fig. 2 erkennen läßt, sinkt die Dichte der Wandbauplatte von der Oberfläche aus, wo ein Wert von >' 1,0 vorliegt, in Richtung auf den Zentralbereich 28 kontinuierlich bis auf einen Wert von etwa 0,6 ab. Die verdichteten Randbereiche 30 erstrecken sich von der Oberfläche aus bei einer angenommenen Plattendicke von beispielsweise 80 mm beidseits etwa 5 bis 10 mm in Richtung auf den Zentralbereich 28.
- Die Vorrichtung nach Fig. 1 wird zur Herstellung einer Wandbauplatte der in Fig. 2 gezeigten Art bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wie folgt verwendet: Nachdem der Porengipsbrei in die Formkammern der einzelnen Gießformen von Fig. 1 eingegeben worden ist und die Wandbauplatten 22 sich in den Formkammern langsam zu verfestigen beginnen, wobei die beweglichen vertikalen Formteile 18, 20 nicht bewegt werden, wird kurz vor dem Ende der Gießzeit also in der plastischen Phase, die üblicherweise etwa 4 bis 6 Minuten beträgt, eine Druckbeaufschlagung der Wandbauplatten 22 dadurch bewirkt, daß mittels der Drehnocken 24, 26 die vertikalen Formteile 18, 20 in Richtung auf den Zentralbereich der jeweiligen Wandbauplatte gedrückt werden. Der "Hub" der einzelnen vertikalen Formteile 18, 20 kann dabei, bei einer angenommenen Dicke der herzustellenden Wandbauplatten 22 von 80 mm, beidseits etwa 5 bis 10 mm betragen, wobei natürlich anstelle des gezeigten Nockenantriebes auch eine hydraulische Druckbeaufschlagung oder eine rhythmische Rüttelbewegung der vertikalen Formteile 18, 20 möglich wäre. Wesentlich ist jedenfalls, daß durch die Druckbeaufschlagung der Randbereich der herzustellenden Wandbauplatten 22 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise gegenüber dem Zentralbereich 28 stark verdichtet wird, wobei das Porenvolumen im Randbereich nahe der Oberfläche um 50 bis 80 % unter demjenigen im Zentralbereich 28 liegt, so daß die Dichte den aus Fig. 2 ersichtlichen Verlauf hat. Die Dichte ändert sich dabei von der Oberfläche aus über den Randbereich 30 zum Zentralbereich 28 in der durch die Punktierung in Fig. 2 angedeuteten Weise im wesentlichen kontinuierlich, wodurch ein Abblättern von einzelnen Schichten oder Schalen auch bei starken Temperaturschwankungen oder bei Trocknunasprozessen verhindert wird.
- Insgesamt hat die Verdichtung der Randbereiche den Vorteil, daß bei Beibehaltung der günstigen Eigenschaften von Bauteilen aus Porengips o.dgl., nämlich geringes Gewicht etc., eine wesentlich höhere mechanische Festigkeit erzielt wird, weil nämlich durch die Randverdichtung die Oberflächenhärte und die Kanten festigkeit wesentlich größer sind als bei den bisher bekannten Porengips-Wandbauplatten mit über den Plattendurchmesser gleichbleibender Dicke.
- Selbstverständlich eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur zum Herstellen von Bauteilen aus Porengips, sondern kann bei allen Materialien, bei denen eine Porenbildung erfolgt, verwendet werden. Auch ist die Erfindung nicht auf die Herstellung von plattenförmigen Bauteilen beschränkt, vielmehr lassen sich Bauteile beliebiger Form durch entsprechende Druckbeaufschlagung der oberflächennahen Randschichten in der erfindungsgemäß vorgesehenen Weise verfestigen.
- In der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (24)
- Ansprüche Bauteil, insbesondere Wandbauplatte, aus Porengips o.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des oberflächennahen Randbereiches (30) des Bauteiles eine höhere Dichte als der Zentralbereich (28) desselben aufweist.
- 2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oberflächennahe Randbereich (30) auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des im wesentlichen plattenförmigen Bauteiles eine höhere Dichte als der Zentralbereich (28) aufweist.
- 3. Bauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der verdichtete Randbereich (30) von der jeweiligen Oberfläche des Bauteiles aus über etwa 10 - 25% der gesamten Plattendicke in Richtung auf den Zentralbereich (28) erstreckt.
- 4. Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Bauteiles im Randbereich (30) von der Oberfläche des Bauteiles aus bis zum unverdichteten Zentralbereich (28) kontinuierlich abnimmt.
- 5. Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Porenvolumen in dem am stärksten verdichteten Abschnitt des Randbereiches (30) etwa 50 bis 80 % geringer ist als im tmverdichteten Zentralbereich (28).
- 6. Verfahren zum Herstellen von Bauteilen, insbesondere Wandbauplatten, aus Porengips o.dgl., insbesondere zum Herstellen des Bauteiles nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des oberflächennahen Randbereiches des Bauteiles unter Verringerung des Porenvolumens gegenüber dem Zentralbereich verdichtet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der oberflächennahe Randbereich auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des im wesentlichen plattenförmigen Bauteiles gegenüber dem Zentralbereich verdichtet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich von der jeweiligen Oberfläche des Bauteiles aus über etwa 10 - 25% der gesamten Plattendicke in Richtung auf den Zentralbereich verdichtet wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte im Randbereich des Bauteiles von der Oberfläche des Bauteiles aus bis zum unverdichteten Zentralbereich kontinuierlich verringert wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Porenvolumen in dem am stärksten verdichteten Abschnitt des Randbereiches etwa 50 bis 80 % geringer eingestellt wird als im unverdichteten Zentralbereich.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des zu verfestigenden Teiles des Randbereiches des Bauteiles unmittelbar vor dem Ende der Gießzeit, in der die vollständige Verfestigung des Bauteiles erfolgt, ein Druck ausgeübt wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck durch rhythmische Stoßbeanspruchung der Bauteiloberfläche aufgebracht wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbeaufschlagung durch Bewegen des dem zu verfestigenden Teil des Randbereiches des Bauteiles benachbarten Formteiles der Gießform erfolgt.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13 zum Herstellen von Wandbauplatten o.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die an den beiden gegenüberliegenden Seitenflächen der herzustellenden Wandbauplatte anliegenden Formteile bewegt werden.
- 15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile mechanisch bewegt werden.
- 16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile hydraulisch bewegt werden.
- 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Form mit zumindest teilweise elastischen Formteilen verwendet wird.
- 18. Vorrichtung zum Herstellen von Bauteilen, insbesondere Wandbauplatten aus Porengips o.dgl., mit einer mehrere Formteile aufweisenden Gießform, insbesondere zum Herstellen des Bauteiles nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Formteil (18, 20) beweglich ausgebildet und gegen Ende der Gießzeit durch eine Antriebseinrichtung (24, in Richtung auf den Zentralbereich (28) des sich verfestigenden Bauteiles (28, 30) andrückbar ist.
- 19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Formteil (18, 20) hydraulisch bewegbar ist.
- 20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Formteil (18, 20) mechanisch bewegbar ist.
- 21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung für das bewegliche Formteil (18, 20) mindestens einen Drehnocken (24, 26) aufweist.
- 22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21 zum Herstellen von Wandbauplatten o.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den jeweils zur Herstellung einer Einzelplatte dienenden vertikalen Formteile (18, 20) mittels einer Antriebseinrichtung (24, 26) in Richtung auf den Zentralbereich (28) der sich verfestigenden Wandbauplatte (22) bewegbar sind.
- 23. Vorrichtung nach Anspruch 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß die einander benachbarten vertikalen Formteile (18, 20) jeweils zweier nebeneinander angeordneter Einzelgießformen durch jeweils eine gemeinsame Drehnockeneinrichtung (24, 26) bewegbar sind.
- 24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Formteile (18, 20) aus elastischem Material bestehen.
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1979
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