<Desc/Clms Page number 1>
Elektrisch betriebene und gesteuerte Greiferhubwinde.
Es wurde schon häufig versucht, das Manövrieren von Selbstgreifern zu vereinfachen So sind unter anderem bereits Vorschläge gemacht worden, ein besonderes Treibmittel (Druckwasser oder Elektrizität) zum Schliessen des Greifers zu verwenden ; praktische Bedeutung haben derartige Versuche jedoch nicht erlangt, denn ein Motor, der den Greifer ebenso schnell schliessen, also annähernd dieselbe Leistung haben sollte, wie der Hubmotor, würde das tote Gewicht des Fördergefässes übermässig vergrössern.
Die Greiferwinden sind bekanntlich in der Regel mit zwei Trommeln versehen, deren eine sich während der Dauer des Schliess-oder Entleerungsvorganges unabhängig von der anderen bewegen kann. Diese unabhängige Bewegung der Trommeln voneinander, d. h. das Festhalten der Entleertrommel während der Bewegung der Schliosstrommel, wird bei den meisten der bekannten Greiferwindcnkonatruktioncn dadurch erreicht, dass der Kranführer die eine Trommel
EMI1.1
andere mittels einer angezogenen Bremse festhält. Bei diesen Konstruktionen, bei denen beide Trommeln lose auf ihrer Welle sitzen, erhalten beide Trommeln je eine Reibungskupplung und eine Bremse, so dass zur Steuerung der Hubwinde allein ausser dem Anlasshebel noch vier Hebel nötig sind.
Bei anderen greiferwinden mit vereinfachter Bedienung wird die Zahl der zur Steuerung erforderlichen Hebel durch geeignete mechanische Einrichtungen auf zwei oder gar auf eins herabgesetzt, aber der Führer hat ausser dem Kontroller noch eine gewisse Anzahl von Hebeln zu betätigen. Dieser Umstand hat aul3cr der rmständlichkeit der Bedienung noch den grossen Pbelstand im Gefolge, dass man hei Hochbahnkranen. bei denen die Hublinie ihre Lage gegen-
EMI1.2
versehen will, mit vielen anderen Schwierigkeiten und dem schlechten Wirkungsgrade komplizierter Seilführungen zu rechnen hat.
Die vorliegende Ernndung bezweelkt nun einerseits die möglichst einfache Bedienungsweise der (reiferwinde -dr Führer hat nämlich nur den Kontroller zu betätigen und die eigent- liche anövrierung des Greifers erfolgt sclbsttätig mittels eines Bremsmotors - andererseits die vollständige Beseitigung der Seiführungen, da der Gesamtmechanismus mit dem Greifer
EMI1.3
gehalten wird.
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindung- gegenstandes. und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht der Greiferhubwinde, Fig. 3 zeigt eine schematiscbe Darstellung des Kontrollerdeckels : die Fig. 4 stellt in derselben Ansieht wie Fig. 3 die Verbindung der Greiferhubwinde mit dem Greifer dar.
Die Fig. 5 bis 12 sind Einzelheiten, teils im Schnitt.
Der Hubmotor 2 (Fig. 1) treibt mittels Zahnradübersetzungen a, b und c, d die auf der
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Exzenter x das Bremsgewicht anhebt.
Auf der Vorgelegewelle p sitzt eine sperradlose Drucklagerbremse, die in Fig. 5 im Schnitt dargestellt ist. Sie besteht aus einer Scheibe n, auf die das Zahnrad c aufgekeilt ist ; die Scheibe n kann sich an den Schraubengängen o von der lose auf der Welle sitzenden Bremsscheibe m entfernen. Hinter der Bremsscheibe 1n sitzt eine Schraubenmutter t, die die achsiale Verschiebung der Bremsscheibe in verhindert, so dass die Scheibe n mit der letzteren gekuppelt werden kann.
Das Bremsgewicht der auf der Scheibe m aufliegenden Bandbremse wird durch ein gleichfalls auf der Steuerwelle 1 sitzendes Exzenter z beeinflusst, so dass auf dieser Welle insgesamt drei Exzenter x, y, z angeordnet sind, von denen x zur Steuerung der Bremse k, y zur Steuerung der Kupplung h und z zur Steuerung der Drucklagerbremse M dienen.
Die r ig. 9 und 10 stellen zwei verschiedene Lagen des Exzenters x, die Fig. 11 und 12 zwei verschiedene Lagen des Exzenters z dar. Auf diese Figuren wird bei der Beschreibung der Wirkungsweise der Vorrichtung näher eingegangen.
Aus Fig. 4 ist auch die an sich bekannte Verbindung der Seile mit dem Greifer ersichtlich, wobei S das Sohliessseil, H das Halteseil bedeutet. r ist eine gewöhnliche Stoppbremse, s deren Bremsmagnet.
Vor der Trommel 9 sitzt eine Scheibe u, die an einer Drehung durch an der Trommel sitzende Bolzen v verhindert ist und längs der Achse auf Gewinden verschoben gegen die Trommel gedrückt wird.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Nehmen wir an, dass der gefüllte Greifer gesenkt werden soll. Der Führer schaltet am Kontroller die Senkskala ein (Fig. 3). Hub-und Brems- motor erhalten Strom. Hiedurch bewegt sich der-Hubmotor 2 (Fig. 1) in der Senkrichtung und nimmt mittels der Übersetzungen a, b und r, d die auf der Welle e aufgekeilte Schliesstrommel j' mit. Die Entleertrommel 9 wird aber auch gleichzeitig mitgenommen, da die Reibungskupplung 11, die durch das Gewicht 10 eingeschaltet (Fig. 7) ist, diese Trommel mit der Welle e fest verkuppelt.
Ausserdem schlägt der Bremsmotor i aus (Fig. 10), dadurch drückt der Exzenter j : den Arm A2 eines doppelarmigen Hebels nieder, wobei der Arm A, mit dem Bremsgewicht Q hochgeht und das Bremsband der Stoppbremse A gelüftet wird. Durch diese Lüftung wird diP mit dfr Stopp- bremse k fest verbundene Trommel g zur Abwärtsbewegung freigegeben, so dass sie sich m der durch den Pfeil Il angedeuteten Richtung bewegen kann (Fig. 4), die der Abwärtsbewegung des Greifers entspricht. Beide Trommeln bewegen sich also abwärts mit der gleichen Geschwindigkeit ; der geschlossene Greifer senkt sich.
Das Bremsband der Bremsscheibe m der sperradlosen Drucklagerbremse (Fig. 5) wird während der Senkbewegung nicht gelüftet, da das Exzenter z die in Fig. 11 dargestellte Lage einnimmt ; das Zahnrad c, das mit der Nabe der Scheibe M verkeilt ist, entfernt sich mittels der Schraubengänge o auf Welle p von der Scheibe 1ft. Der Greifer kann frei fallen. aber mit keiner grösseren Geschwindigkeit, als die durch den Hubmotor 2 erteilte (Fig. 1).
Soll der geschlossene Greifer stehen bleiben, so stellt der Führer die Stromzuführung zum Hubmotor 2 als auch zum Bremsmotor t ein. Die lebendige Kraft des Hubmotors wird durch die Stoppbremse r und den Bremsmagnet s aufgezehrt. Die Kupplung h wird mittels des Exzenters y auf der Steuerwelle I des in die Nullage zurückkehrenden Bremsmotors ausgerückt (Fig. 8) und die Stoppbremse k wird angezogen (Fig. 4). da das Bremsgewicht Q, zufolge der Verdrehung des zu- gehörigen Steuerexzenters x, frei einfallen kann. Die Entleertrommel g wird hiedurch festgehalten und die Schliesstrommel f wird durch die Drucklagerbremse in in ihrer Bewegung gehemmt.
Will der Führer den Greifer öffnen, schaltet er am Kontroller die Öffnungsskala (Fig. 3) ein. Der Hubmotor 2 (Fig. 1) bewegt sich in der Senkrichtung, der Bremsmotor i bleibt aber stromlos. Die Entleertrommel 9 bleibt weiter festgehalten, weil während des stromlosen Zustandes des Bremsmotors : der Exzenter z in der in Fig. 9 dargestellten Stellung weiter verbleibt, so dass der Bremshebel A2 durch den Exzenter x nicht beeinflusst wird und das Bremsgewicht seine Zugkraft auf das Bremsband frei ausüben kann. Die Schliesstrommel f dagegen bewegt sich abwärts und der Greifer öffnet sich.
Dieses Öffnen geschieht auch nur mit einer Geschwindigkeit, die der vom Hubmotor 2 erteilten entspricht, da sonst die Scheibe n mit dem Zahnrade c an die ab- gebremste Bremsscheibe m gedrückt wird.
Soll der geöffnete Greifer weiter gesenkt werden, schaltet man am Kontroller (Fig. 3) wieder die Senkskala ein. Beide Trommeln bewegen sich mit derselben Geschwindigkeit abwärts und
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
Es handelt sich jetzt bloss um die Aufwicklung des Halteseiles H (Fig. 4). Nach Beendigung des ScMiessvorganges hängt das Gewicht des Greifers am stramm gewordenen Schliessteil S. Dagegen bleibt das Halteseil H auch nach dem Schliessen etwas schlapper. Wenn der Greifer nach dem Schliessen gehoben werden soll, müssen beide Seile aufgewickelt werden, und während die durch die Zahnräder c, d angetriebene Trommel f das stramme Schliessseil S aufwickelt und hiedurch die zum Heben des Greifers nötige Gesamtarbeit verrichtet, wickelt die Trommel g, durch die
EMI3.2
Skalen in einem gemeinschaftlichen Nullpunkt zusammen, den der Schalthebel zwischen je zwei Manövern kreuzen muss.
Auf diese Weise lassen sich Hochbahnkrane mit feststehendem Führerstand bauen und alle Bewegungen der mit der Gesamtvorrichtung versehenen Greiferkatze werden auf elektrischem Wege gesteuert. Eine Menge Seil-und Leitrollen kommen hiedurch in Fortfall und der Wirkungsgrad der Vorrichtung wird bedeutend besser. Ein einziger Kranführer kann sowohl die Bewegungen der Katze, als auch das Kranfahren, das Einziehen des Auslegers, das Abwägen des Greiferinhalta usw. versehen, wozu heute sehr oft zwei Personen erforderlich sind.
Bei einer etwaigen Stromunterbrechung wirkt schon die an der Trommel angebrachte Stoppbremse k als automatische Sicherheitsbremse, während sie bei den bisherigen Greiferwindenkonstruktionen nur als Manövrierbremse ausgebildet ist. Folglich bietet diese Einrichtung jenen gegenüber eine grössere Sicherheit, da die Last des Greifers schon an der Trommel festgehalten wird. Der Erfindungsgegenstand kann sowohl an Einseil-als auch an Zweiseilgreifern Anwendung finden.
PATENT ANSPRUCHE :
1. Elektrisch betriebene und gesteuerte Greiferhubwinde, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch einen Kontroller geschalteter Elektromotor (i) oder dgl., der entsprechend den drei Greifervorgängen drei Grundstellungen einnehmen kann, eine Steuervorrichtung einstellt, die zwangsläufig alle mechanischen Getriebeeinstellungen für den gewollten Greifervorgang besorgt.