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Die Erfindung betrifft ein Herzstück einer Schienenweiche mit einer in einem Grundrahmen gleitend geführten beweglichen Herzstückspitze, welche in Anlage an die Flügelschienen bewegbar und in den Anlagepositionen von am Grundrahmen festgelegten Stützelementen seitlich gestützt ist.
Bei Herzstücken mit einer beweglichen Herzstückspitze ist die bewegliche Herzstückspitze einerseits an der Einspannstelle und andererseits in den Antriebs- bzw. Verschlussebenen festge- halten und sollte in den Anlagepositionen an die Flügelschienen jeweils in Anlage an die zur seitlichen Abstützung der Herz- stückspitze vorgesehenen Stützelemente gelangen. Tatsächlich ist jedoch auf Grund des Biegeverhaltens der Herzstückspitze eine exakte Anlage an die mit dem Grundrahmen verbundenen Stützele- mente nicht gewährleistet und somit keine den durch die hohen Rolllasten hervorgerufenen Belastungen Rechnung tragende Abstüt- zung der Herzstückspitzen gegeben. Es wäre daher wünschenswert, ein Herzstück zu schaffen, bei welchem die Herzstückspitze in den Anlagepositionen ausreichend gesichert ist.
Im Zusammenhang mit Zungenschienen von Weichen, welche in Anlage an eine Backenschiene verschoben werden können, sind bereits Umstell- bzw. Endlagen-Sicherungseinrichtungen bekannt geworden, welche eine federnde Anpressung der Zungenschiene an die Backenschiene sicherstellen. Bei diesen bekannten Einrich- tungen wird die Umstellkraft nach einem vorbestimmten Umstellweg durch eine zusätzliche Kraft unterstützt. Hierbei wird bei der Verstellung von Weichenteilen ein Kraftspeicher zunächst aufge- laden, worauf nach Überschreiten einer Totpunktlage unter neu- erlicher Kraftabgabe aus dem Kraftspeicher eine Anpressung der Zungenschiene in eine Endlage erfolgt.
Der Kraftspeicher ist von einer Druckfeder gebildet, wobei die Druckfeder beispielsweise über Winkelhebel mit dem jeweiligen angetriebenen Teil bzw. dem Antrieb verbunden ist, wie es beispielsweise der AT 379 624 ent- nommen werden kann. Derartige Winkelhebel müssen in entspre- chender Position exakt angelenkt werden, und es sind eine Reihe von Gelenkpunkten erforderlich, über welche die Kraft des Kraft- speichers in der Folge auf die zu verstellenden Teile übertragen wird. Eine derartige Umstell- bzw. Endlagen-Sicherungseinrich-
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tung wird auch als Federwippe bezeichnet.
Aus der FR-A-2523537 ist bereits eine Umstellhilfe mit einem integrierten hydrauli- schen Antrieb bekannt geworden, wobei Federwippen in Form von zwei Druckfedern ausgebildet sind, die am Gehäuse des Erdkastens abgestützt werden und nach Überschreiten entsprechender Tot- punktlagen wirksam werden. Schliesslich ist aus der DE 295 10 718 Ul und der WO 00/73120 A1 eine Stellvorrichtung für eine Weiche mit Backenschienen und diesen zugeordneten Weichenzungen bekannt geworden, bei welcher die Stellvorrichtung über zumindest ein Federelement in einer von zwei Endstellungen festlegbar ist. Bei diesen bekannten Ausbildungen wird der Zungenfuss von einem Ver- bindungselement umgriffen, das mit einer Federwippe, welche an einer an der Backenschiene festgeklemmten Befestigungsplatte angeordnet ist, zusammenwirkt.
Zusätzlich kann ein Hebelelement als Zwischenelement zum Verbindungsgestänge der Zunge verwendet werden, um die Endlagenstellung zu unterstützen und überprüfbar zu machen.
Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, ein Herzstück zu schaffen, bei welchem die Herzstückspitze in den Anlage- positionen seitlich besser abgestützt werden kann und in ihrer Endlage entsprechend gesichert und gegen die Stützelemente ge- drückt werden kann, so dass eine sichere Überfahrt ermöglicht wird. Zu diesem Zweck ist das erfindungsgemässe Herzstück im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass eine die Herzstück- spitze in ihrer Anlageposition an die Flügelschiene und die Stützelemente federnd anpressende Endlagen-Sicherungseinrichtung vorgesehen ist, welche innerhalb des durch den Grundrahmen be- grenzten Raumes angeordnet und mit dem Grundrahmen oder den Stützelementen sowie mit der Herzstückspitze verbunden ist.
Durch die Anordnung einer die Herzstückspitze in ihrer An- lageposition an die Flügelschiene und die Stützelemente federnd anpressende Endlagen-Sicherungseinrichtung wird die Herzstück- spitze in der Anlageposition an die am Grundrahmen festgelegten Stützelemente seitlich angedrückt, so dass eine wesentlich ver- besserte Abstützung erreicht wird. Eine ausreichende Abstützung wäre andernfalls nicht gegeben, da die Herzstückspitze auf Grund ihres Biegeverhaltens und ihrer elastischen Verformung nicht
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exakt über ihre gesamte Länge in der Anlageposition gehalten werden kann.
Dadurch, dass die Endlagen-Sicherungseinrichtung erfindungsgemäss innerhalb des durch den Grundrahmen begrenzten Raumes angeordnet und mit dem Grundrahmen oder den Stützelemen- ten sowie mit der Herzstückspitze verbunden ist, wird eine be- sonders kompakte Ausbildung erreicht, welche den äusserst knappen Platzverhältnissen im Bereich der Herzstückspitze in optimaler Weise Rechnung trägt. Durch die erfindungsgemässe Anordnung der Endlagen-Sicherungseinrichtung wird verhindert, dass die End- lagen-Sicherungseinrichtung bzw. Teile der Endlagen-Sicherungs- einrichtung über den durch den Grundrahmen begrenzten Raum hinausstehen, so dass Teile der Endlagen-Sicherungseinrichtung nicht an einem unter dem Schienenfuss angeordneten Halteteil festgelegt werden müssen, wie dies aus dem Stand der Technik im Zusammenhang mit Zungen- und Backenschienen bekannt ist.
Insge- samt ergibt sich somit eine optimale Anordnung im Bereich der Herzstückspitze, wobei insbesondere die Endlagen-Sicherungs- einrichtung auch nachträglich in das Herzstück eingebaut werden kann, da die Montage in einfacher Weise am Grundrahmen oder den Stützelementen erfolgt.
In bevorzugter Weise wird die Endlagen-Sicherungseinrichtung an einem zwei benachbarte Stützelemente verbindenden Trageteil festgelegt. Bei dieser Ausbildung wird der nachträgliche Einbau der Endlagen-Sicherungseinrichtung weiter vereinfacht, da die Endlagen-Sicherungseinrichtung bereits im vorhinein am Trageteil festgelegt werden kann, wodurch bereits eine exakte Positio- nierung der Endlagen-Sicherungseinrichtung vorgenommen werden kann. In der Folge muss der Trageteil, dessen Erstreckung in Schienenlängsrichtung im Wesentlichen dem Abstand zwischen zwei benachbarten Stützelementen entspricht, lediglich mit diesen be- nachbarten Stützelementen verbunden werden, wobei dies in vor- teilhafter Weise mit der bereits vorhandenen Verschraubung der Stützelemente erfolgen kann.
Schienenseitig kann die Montage der Endlagen-Sicherungseinrichtung bevorzugt derart erfolgen, dass die Endlagen-Sicherungseinrichtung mit einem den Schienenfuss der Hauptspitze und den Schienenfuss der Beispitze umgreifenden Halteteil verbunden ist. Ein derartiger Halteteil, welcher die
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Hauptspitze mit der Beispitze verbindet, ist in den meisten Fällen ohnedies bereits vorhanden, so dass auch schienenseitig die Anlenkung der Endlagen-Sicherungseinrichtung mit einem Mini- mum an zusätzlichen Teilen auskommt. Der den Schienenfuss der Hauptspitze und den Schienenfuss der Beispitze umgreifende Halte- teil ist zumeist, wie an sich bereits bekannt, mit einem den Schienensteg der Haupt- bzw.
Beispitze im Bereich ihrer Schwer- punktsebene durchsetzenden Bolzen mit der Herzstückspitze ver- bunden, wobei lediglich auf die relative Längsverschieblichkeit der Hauptspitze relativ zur Beispitze Rücksicht genommen werden muss. Bei dieser bevorzugten Ausbildung erfolgt die Kraftein- leitung im Bereich der Schwerpunktsebene der Herzstückspitze und somit im Bereich der neutralen Faser, d. h. ungefähr in der Mitte des Schienensteges, so dass das Auftreten von Kippmomenten weitestgehend verhindert wird. In diesem Zusammenhang kann die Ausbildung vorzugsweise derart weitergebildet werden, dass der schienenseitige Anlenkpunkt der Endlagen-Sicherungseinrichtung im Bereich der Schwerpunktsebene der Herzstückspitze liegt.
Ins- gesamt liegt somit die gesamte Endlagen-Sicherungseinrichtung im Bereich der Schwerpunktsebene der Herzstückspitze, so dass alle wirksamen Kräfte in einer Ebene liegen.
Bevorzugt ist die Endlagen-Sicherungseinrichtung als Feder- wippe ausgebildet, wodurch eine besonders kompakte Bauweise er- reicht wird und mit einer einzigen Vorrichtung sowohl die rechte als auch die linke Endposition der Herzstückspitze gesichert werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser zeigt Figur 1 den Grundriss eines Ausschnitts einer Weiche mit beweglicher Herzspitze und einem gegossenen bzw. geschweissten Grundrahmen, Figur 2 eine vergrösserte Detailansicht der Fig. 1, Figur 3 einen Schnitt der Fig. 2 nach der Linie III- III und Figur 4 eine Teilansicht eines Federwippenelements.
In Fig. 1 ist ein Herzstück 1 dargestellt, dessen Grundrah- men mit 2 bezeichnet ist. Die aus einer Hauptspitze 3 und einer Beispitze 4 bestehende Herzstückspitze 5 kann wahlweise in Anlage an die starre Flügelschiene 6 oder die starre Flügel-
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schiene 7 verschoben bzw. verschwenkt werden. Die bewegliche Herzstückspitze 5 ist einerseits an der Einspannstelle 8 und andererseits in der Antriebs- bzw. Verschlussebene 9 festgehal- ten. Für eine exakte Positionierung der beweglichen Herzstück- spitze 5 in den jeweiligen Endpositionen sind Stützelemente 10 vorgesehen, welche am Grundrahmen 2 festgelegt sind.
Weiters ist ein Halteteil 11 ersichtlich, welcher den Schienenfuss der Haupt- spitze und den Schienenfuss der Beispitze umgreift und gleich- zeitig die erforderliche Längsverschieblichkeit der Beispitze relativ zur Hauptspitze gewährleistet.
In Fig. 2 ist nun eine Detailansicht des Herzstückes dar- gestellt, wobei im Bereich des Halteteils 11 eine Endlagen- Sicherungseinrichtung 12 angeordnet ist, welche an einem die zwei benachbarten Stützelemente 10 verbindenden Trageteil 13 befestigt ist. In der Schnittdarstellung nach Fig. 3 ist er- sichtlich, dass die Endlagen-Sicherungseinrichtung 12 innerhalb des durch den Grundrahmen 2 begrenzten Raumes angeordnet ist.
Die Endlagen-Sicherungseinrichtung 12 ist hierbei als Federwippe ausgebildet und besteht aus zwei Druckfedern 14, die rahmen- seitig mit dem Trageteil 13 verbunden sind und schienenseitig um die gemeinsame Achse 15 drehbar gelagert und über den Verbin- dungsteil 16 und den Gelenkteil 17 schwenkbar am Halteteil 11 angelenkt sind. Der Halteteil 11 ist mit einem den Schienensteg der Beispitze 4 im Bereich ihrer Schwerpunktsebene durchsetzen- den Bolzen 18 verbunden. Insgesamt befinden sich sämtliche An- lenkstellen der Endlagen-Sicherungseinrichtung 12 im Bereich der Schwerpunktsebene der Herzstückspitze, so dass das Auftreten von Kippmomenten weitestgehend verhindert werden kann. In Figur 4 ist schliesslich eine Detailansicht der Federwippe dargestellt, wobei die Vorspannkraft der Feder 14 durch Verdrehen des Bügel- teiles 19 entsprechend eingestellt werden kann.