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Verfahren zur Herstellung von Blättern oder Folien.
Die Erfindung bezieht sich auf ein einfaches, verhältnismässig billiges und höchst wirksames Verfahren zur Herstellung von in den Künsten und Gewerben verwendeten blattartigen Materialien oder Folien unter Verwendung von Harzen und Gummiarten.
Das Verfahren besteht in folgendem : Verwendet man Gummi oder Harze des Handels, so ist es nötig, dieselben zunächst zwecks Entfernung der darin enthaltenen Fettstoffe oder Öie zu reinigen ; zu diesem Behufe wird das harzartige Material durch Erhitzen nussig gemacht und die erhaltene Flüssigkeit vorzugsweise mit Ätznatron verseift. Die hiebei entstehende Seife wird durch Waschen entfernt und dadurch die Harzsubstanz von jedem Fett- und Ölgehalt befreit. Das vollkommen reine Harz lässt man nun trocknen und löst es sodann in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Alkohol, Äther, Azeton, Amylazetat, Benzol, Naphta, Gasolin, Benzin, Terpentingeist oder einem Gemenge von zwei oder mehreren dieser Lösungsmittel auf.
Der so erhaltenen Lösung wird dann ein Öl zugesetzt, welches sich mit dem Lösungsmittel oder mit mehreren, falls solche angewendet wurden,
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Lösung vorbereitet, so dass, wenn diese Lösung auf die Fläche ausgeschüttet, sie in einer dünnen, biattartigen Schichte ausgebreitet wird, ohne an der Fläche zu haften. Eine derartige Fläche ist die Oberfläche einer 2%igen Salpetersäurelösung.
Wenn die das Öl. die Harzsubstanz und das Lösungsmittel enthaltende Lösung auf die nicht adharierende Fläche ausgeschüttet wird, so breitet sie sich in einer dünnen Schichte oder als Blatt oder Film aus, welche man trocknen lasst und durch Zerschneiden in die erforderliche ('rösse bringt.
Dem blattartigen Materiale kann ieicht jede gewünschte Färbung gegeben werden, zu welchem Zwecke der Harzlosung der entsprechende Farbstoff zugesetzt wird.
Sollen die Folien gefärbt und undurchsichtig sein, so muss man eine Erdfarbe verwenden ; sollen die Folen aber gefärbt und dennoch transparent sein, so mengt man einen Anilinfarbstoff bei. Hei Verwendung von Farbstoffen muss das verwendete Öl derart gewählt
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Nierenö l, Olivenöl usw., aber auch jedes andere Öl, das sich mit einer Mischung von Alkohol und Farbstoff verträgt. kann verwendet werden. Als Harzstoffe, die verwendet werden können, seien die folgenden genannt : Kopal, Sandarak, Mastix, Dammarharz und Pech.
Es ist begreiflich, dass das Öl zur leichten Ausbreitung der Lösung auf der Salpeter- säurelösung (oder nicht adherierenden Fläche) dient ; das gebrauchte Lösungsmittel verfll1chtigt rasch und hinterlässt eine dünne, blattartige Folie aus liarzsubstanz, welche go-.
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sie vor Beschädigung zu schützen.
Dip getrocknete, blattartige Folie von harzartiger Beschaffenheit enthält jedoch nicht notwendigerweise 01 als Bestandteil.
Durch frühere Patente, z. B. durch die amerikanischen Patente Nr. 84S301 und
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fahren bereits bekannt geworden. Jedoch ergibt keines der durch die genannten Patente geschützten Verfahren blattartige Materialien oder künstliche Folien, wie das vorliegend beschriebene Verfahren und unterscheiden sich die Produkte nach letzterem von den durch die genannten Patente erhaltenen hauptsächlich dadurch : 1. dass die Blätter nach vorliegendem Verfahren an den Matrizen der Ausstanzpressen nicht anhaften und leicht aus denselben genommen werden können, wodurch jedes Beschmutzen derselben verhindert wird ; 2. die Blätter nach vorliegender Erfindung sind biegsam und brechen beim Handhaben nicht ;
3. die Folien nach der vorliegenden Erfindung werden nicht in solchem Masse durch Feuchtigkeit beschädigt, wie dies bei den anderen jetzt verkauften Folien der Fall ist und 4. die Folien nach der vorliegenden erfindung können durchsichtig und gleichzeitig gefärbt sein, d. h. das Harzmaterial kann durch eine Anilinfarbe gefärbt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Blättern oder Folien durch Ausgiessen gelöster
Harze, Peche oder dgl. Substanzen auf nicht adhärierende Flächen, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Material von seinem Gehalt an natürlichen Fettstoffen, etwa durch
Verseifung, befreit, dann gelöst und gegebenenfalls nach Zusatz eines Öles in bekannter
Weise ausgegossen wird.