DE595040C - Verfahren zur Herstellung eines Abbeizmittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines AbbeizmittelsInfo
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- DE595040C DE595040C DEI43074D DEI0043074D DE595040C DE 595040 C DE595040 C DE 595040C DE I43074 D DEI43074 D DE I43074D DE I0043074 D DEI0043074 D DE I0043074D DE 595040 C DE595040 C DE 595040C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D9/00—Chemical paint or ink removers
- C09D9/005—Chemical paint or ink removers containing organic solvents
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
27. MÄRZ 1934
27. MÄRZ 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIET
- " . ■ KLASSE 22 g GRUPPE
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Verfahren zur Herstellung eines Abbeizmittels
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1931 ab
Um die abbeizende Wirkung organischer Lösungsmittel auf Anstriche aller Art zu
verstärken, setzt man bekanntlich. Paraffin, "Wachse, Celluloseester, Harze, schwer flüchtige
Öle, Kautschuk und ähnliche verdickend wirkende Stoffe zu, die eine zu rasche Verdunstung
des Lösungsmittels und das Ablaufen der Mischung an senkrechten Flächen verhindern.
Diese Zusätze haben den Nachteil, daß sie nach Entfernung der abzubeizenden Farbschicht den Grund mehr oder weniger
stark verunreinigen und das Aufbringen neuer Anstriche und Lackierungen erschweren. Beispielsweise
sind Paraffin- oder wachshaltige Farbenentferner besonders umständlich· zu
handhaben, weil die auf der abgebeizten Fläche zurückbleibenden Spuren von Paraffin
oder Wachs die Trocknung des später aufgetragenen Anstrichmaterials dadurch stören,
daß sie das Verdunsten der Lösungsmittel stark verzögern, und weil zurückgebliebene
Wachsspuren einen außerordentlich ungünstigen Einfluß auf die Haftfestigkeit des Neuanstriches
haben. Ähnliches gilt für die übrigen Zusätze, die ebenfalls auf dem abgebeizten
Material einen dünnen Film hinterlassen, der vor dem Weiterarbeiten sorgfältig entfernt
werden muß.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man irgendwelchen
Farbenentfernern oder den hierfür ■ gebräuchlichen schnell lösenden und niedrig
siedenden Lösungsmitteln in Wasser lösliche oder quellbare Cellulosederivate zusetzt. -Die
wasserlöslichen Cellulosederivate quellen in dem organischen Medium mehr oder weniger
stark an und verändern Konsistenz und Trocknung der Abbeizmittel in solcher Weise,
daß alle bisherigen Schwierigkeiten behoben werden. Zur Herstellung der neuartigen Farbenentferner
können Methylenchlorid, Chloroform, Chlorbenzol, Benzol, Sprit, Essigester, Aceton, Butylacetat, Acetonersatzprodukte
und ähnliche allgemein bekannte Lösungsmittel oder auch irgendwelche fertigen Abbeizmittel,
welche Lösungsmittel enthalten, verwandt werden. Man kann beispielsweise
trockene Methylcellulose den genannten Lösungsmitteln einverleiben und die Mischung
in der gleichen Art wie die gebräuchlichen Farbenentferner auf die abzubeizende Fläche
auftragen. Methylcellulose verzögert die Verdunstung der Lösungsmittel und kann, da
sie ihre ursprüngliche pulvrige oder Faserform höchstens teilweise durch Ouellung verliert,
,aber keinen zusammenhängenden, auf dem Untergrund haftenden Film hinterläßt,
nach dem Erweichen des Anstriches leicht zusammen mit dem erweichten alten Lackanstrich
in bekannter Weise entfernt werden. ß0 Es ist nicht notwendig, die abgebeizten Flächen
besonders sorgfältig abzuwaschen, da die, zurückbleibende Methylcellulose alle
schädlichen schwer flüchtigen Bestandteile
Von dem Paientsiicher ist als der Erfinder angegeben worden:
< Dr. Hans Persiel in Frankfurt a. M.-Höchst.
aufsaugt und mit diesen zusammen eine krümelige Masse bildet, die ohne Mühe ab^Q;
wischt werden kann. - ' :
Es kommt also, darauf an, dem auf den abzubeizenden
Anstrich lösend oder erweichend wirkenden Lösungsmittel oder Abbeizmittel
ein Cellulosederivat zuzusetzen, welches in dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
nur unvollständig löslich ist und dato her zwar die Verdunstung verzögert, ■ aber
nicht einen zusammenhängenden Film bildet, welcher mehr oder weniger fest auf dem
Grund haftet und seinerseits wieder mit mehr oder weniger großem Arbeits- und Zeitaufwand
entfernt werden muß. Als geeignet haben sich alle Cellulosederivate erwiesen, die
in Wasser quellbar oder löslich sind. Man kann die verdunstungsverzögernde Wirkung
dieser Cellulosederivate in verschiedener W'eise ausnutzen. Der einfachste Weg — Zusatz
in Pulverform — wurde oben bereits beschrieben. Hierbei ist es gleichgültig, ob das
wasserlösliche Cellulosederivat in den organischen Lösungsmitteln schwach oder stark anquillt.
Wesentlich ist nur, daß keine vollständige Lösung eintritt, da dann die oben beschriebenen
Nachteile auftreten. Man kann aber auch an Stelle des Pulvers eine wäßrige
Aufquellung oder Lösung des wasserlösliehen Cellulosererivats verwenden. In diesem
Falle erhält man beim Mischen mit den organischen Lösungsmitteln eine Emulsion,
deren Stabilität dadurch gesteigert werden kann, daß man in den organischen Lösungsmitteln
bekannte Verdickungsmittel irgendwelcher Art auflöst. Auch hierbei ist esweseiitlich,
daß die Bildung eines zusammenhängenden Films der schwerer oder gar nicht
verdunstenden Bestandteile verhindert wird; man verwendet daher am besten Emulsionen
vom Typ Öl· in Wasser, also Emulsionen, die Wasser als äußere Phase enthalten, und vermeidet
Zusätze, weiche die Filmbildung fördern, z. B. hochsiedende, sehr langsam flüchtige
organische Lösungsmittel.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, für die Entfernung von Kopiertintenflecken und
analogen Verunreinigungen Pasten anzuwen- den, welche aus in Wasser gequollenen CeIIuloseäthern,
hochsiedenden Lösungsmitteln, wie Glykoläthern und Glycerin, bzw. unter Zusatz von Seifen, bestehen. Die Wirkung
der Cellulosederivate ist in diesem Falle eine rein waschende, die der Lösungsmittel erstreckt
sich hauptsächlich auf Farbstoffe, i;icht aber auf Firnisse und ähnliche Anstrichmittel.
Für ein Abbeizmittel, wie dies der Gegenstand vorliegander Erfindung ist,
kommen dagegen als Lösungsmittel nur niedrig siedende, schnell lösende Mittel in
Frage. Die Wirkung der in vorliegenden Abbeizmitteln angewandten Cellulosederivate
geruht nicht auf einer Waschwirkung, sondern
darauf, daß eine zu rasche Verdunstung xles Lösungsmittels \-erhindert wird. Filmbildende
Überzugsmittel auf Grundlage von ■ Celluloseätherlösungen sind bekannt; Abbeizmittel
sind hierunter nicht genannt.
Beispiel ι
Man erhält ein gutes halbflüssiges Abbeizmittel durch Mischung von
io Gewichtsteilen Methvlcellulose 120 - Methylenchlorid
30 - Spiritus
70 - Methylacetat
23Ö!
Eine gute Abbeizpaste erzielt man durch Zusatz von 100 Gewichtsteilen Oxäthylmethvlcellulose
zu einer Mischung von
20 Gewichtsteilen Nitrocellulose
S - Paraffin
50 - Kampferabfallöl,
hochsiedend 100 - Aceton oder Aceton-
ersatz
180 - Methylenchlorid
45 - Spiritus ■
400.
10 Gewichtsteile Celluloseglykolsäure in Form des Natrotisalzes
90 - Wasser
30 - Methyl enchlorid
55 - Aceton oder Aceton-
ersatz
10 - Spiritus
10 - Spiritus
5
200.
200.
Nitrocellulose
Nitrocellulose und das Natronsalz der Celluloseglykolsäure werden für sich gelöst
und die beiden Lösungen miteinander emul- llü
giert.
Be | i s ρ i e 1 4 | loseoxäthansulfosäure | |
IO | Gewichtsteile Natronsalz der Cellu- | Wasser | |
Methvlenclilorid | |||
90 | - | Toluol | |
60 | - | Aceton oder Aceton- | |
iS | - | ersatz | |
20 | - | Kautschuk | |
_ |
200.
Die Lösungen werden wie in Beispiel 3 getrennt hergestellt und miteinander emulgiert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Abbeizmittels für Anstriche o. · dgl. aus scimell lösenden und niedrig siedenden or-• ganischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß wasserlösliche oder in Wasser quellbare Cellulosederivate zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI43074D DE595040C (de) | 1931-11-24 | 1931-11-24 | Verfahren zur Herstellung eines Abbeizmittels |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI43074D DE595040C (de) | 1931-11-24 | 1931-11-24 | Verfahren zur Herstellung eines Abbeizmittels |
DE202863X | 1936-11-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE595040C true DE595040C (de) | 1934-03-27 |
Family
ID=25759256
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI43074D Expired DE595040C (de) | 1931-11-24 | 1931-11-24 | Verfahren zur Herstellung eines Abbeizmittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE595040C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745281C (de) * | 1941-04-01 | 1944-03-01 | Dr Emil Berninger | Verfahren zur Herstellung von Lack- oder Lackfarbenentfernern |
-
1931
- 1931-11-24 DE DEI43074D patent/DE595040C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745281C (de) * | 1941-04-01 | 1944-03-01 | Dr Emil Berninger | Verfahren zur Herstellung von Lack- oder Lackfarbenentfernern |
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