<Desc/Clms Page number 1>
Spindel für Spinnmaschinen.
Es sind bereits Spindel für Spinnmaschinen bekannt, deren Spulenträger verschiebbare und drehbare Bremsorgane besitzt, die bei Antrieb der Spindel infolge der Wirkung der Fliehkraft gegen die Innenwandung des den Spulenträger aufnehmenden Teiles der Spulenbank gedrückt werden, um die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindel auf gleicher Höhe zu erhalten.
Die praktische Erfahrung hat nun gezeigt, dass die Spannung des Garnes bei Anwendung der Bremsvorrichtung bei Zunahme des Garnkörpers der Spule doch geringer wurde. Der Erfindung gemäss wird daher ein zweiter veränderlicher Widerstand, das wachsende Spulengewicht zum Bremswiderstand, zu Hilfe genommen, der den Gesamtwiderstand in dem Masse vergrössert, als sich Garn auf der Spule aufwickelt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die Bremsvorrichtung und Fig. 2 eine Drallfsicht. Fig. 3 und 4 veranschaulichen eine andere Ausführungsart der Bremsvorrichtung im Längsschnitt bzw. in Draufsicht, und Fig. 5 stellt eine weitere Ausfübrungsform dar.
Der veränderliche Bremswiderstand wird bei der Spindel mittels eines oder mehrerer an den Spulenträger 2 diametral angeordneter Hebel 1 erhalten. Jeder der Hebel hat die Form eines Winkelstücke und kann, falls erwünscht, als Federhebel ausgebildet weiden.
Die Spule 3 ruht auf den Enden 4 der horizontalen Arme des Winkelstücke, während sich die vertikalen Arme gegen die Innenseite der Ausnehmung 5 der Sptlenbank stützen.
Da die Spule gegen die Winkelstücke drückt, wächst auch der Bremswiderstand bei zu- nehmendem Gewichte der Spule.
Jedes Winkelstück kann an seinem Ende einen kleinen Block 6 besitzen, dessen Bremswirkung durch die Fliehkraft bewirkt wird. Dieser Block kann an dem vertikalen
Arm 9 des Winkelstücke sitzen oder das Gewicht dieses Armes kann derart bemessen sein, dass überhaupt kein Belastungsblock erforderlich ist. Die beiden derart hervorgerufenen Bremswiderstände werden zu dem Zwecke vereinigt, um eine konstante Garnspannung zu erzielen, wobei die bei Anwendung der vereinigten Widerstände verursachte Spannungsänderung nur mehr so gering ist, dass sie für die Praxis nicht in Rechnung kommt.
Der Widerstand, welcher durch das Gewicht der Spule und nicht durch die Flieh- kraft verursacht wird, ist von der Grösse der Umdrehungsgeschwindigkeit der Spule un- abhängig und er hindert die Umdrehung, falls der Faden reisst, schneller, als der durch die Fliahkraftwirkung hervorgerufene Widerstand allein, da dieser bei abnehmender Drehung- geschwindigkeit der Spule gleichfalls geringer wird.
Je nachdem schwereres oder leichteres Garn verwendet wird, erscheint mitunter eine grössere oder geringere Garnspannung erforderlich, da das schwerere Garn eine grössere
Spannung verträgt oder umgekehrt. Bei schwerem Garn kann die Spannungsänderung durch
Vergrösserung des Gewichtes des Blockes 6 des Winkelstückes erzielt werden sowie durch
Vergrösserung der Hebelwirkung, die den dureh dasGewicht der Spule verursachten Wider- stand vermittelt.
<Desc/Clms Page number 2>
Es ergibt sich in der Praxis, dass eine genügend grosse Zahl von feinen Garnstärke zur Erzielung unveränderlicher Spannung mit einem einzigen Widerstandssatze behandelt werden kann. Zwei Widerstandssätze entsprechen daher schon einer ganzen Reihe von Garnstärke.
Diese Spannungsänderucg für schwere oder leichte Garne kann in der Weise erreicht werden, dass an dem Spulenträger zwei Sätze Winkelstücke, wie Fig. 3 und 4 zeigt, angeordnet werden, und zwar der eine für schwere und der andere für leichte Garne, derart, dass ein Satz ausser Wirkung ist, wenn der andere verwendet wird.
Die Mittel, welche einen Satz Winkelstücke in Wirksamkeit setzen und den anderen unwirksam machen, sind aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, in welchen vier Winkelstücke dargestellt sind, r. nd zwar je zwei für schwere und für leichte Garne. Diese Winkelstücke liegen in gleicher Ebene mit der oberen Fläche des Spulenträgers und besitzen an ihren Enden je eine Stellschraube 7, die, wenn sie in die Höhe geschraubt ist, das Gewicht der Spule aufnimmt (vergl. das auf der rechten Seite angeordnete Winkelstück in Fig. 3). dagegen wenn sie niedergeschrnubt ist die Spule nicht trägt (vergl. das auf der linken Seite in Fig. 3 angeordnete Winkelstück). In der letzteren Stellung der Schraube hält diese das Winkelstück derart fest, dass die Fliehkraft auf dasselbe nicht einwirken kann.
Fig. ó zeigt eine Ausführungsform des Winkelstücke, bei welcher nur das Spulengewicht allein einwirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Spindel für Spinnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass die Spule auf Rems- hebel (1) des Spulenträgers derart einwirkt, dass bei wachsendem Garnkörper der
Bremswiderstand infolge des zunehmenden Gewichtes der Spule erhöht und eine konstante
Fadenspannung erzielt wird.