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Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von metallischem Natrium und Kalium.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von metallischem Natrium und Kalium aus geschmolzenen Rohmaterialien, wie den Chloriden oder Hydraten dieser Metalle, und betrifft eine Abänderung des elektrolytischen Verfahrens zur Darstellung von Alkalimetallen unter Verwendung einer geschmolzenen Zwischenelektrode nach der Beschreibung des österr. Patentes Nr. 19465.
Es wurde gefunden, dass das in jenem Patente beschriebene Verfahren dadurch verbessert wird, wenn bei demselben in der zweiten Zelle als Elektrolyt je nach dem herzustellenden Metall ein Natrium-oder Kaliumamid oder ein Gemenge eines solchen Amides mit anderen Flussmitteln, insbesondere mit Ätznatron oder Ätzkali, verwendet wird. Soll beispielsweise reines Natrium hergestellt werden, so empfiehlt sich als geeignetster Elektrolyt ein Gemenge von ungefähr gleichen Gewichtsteilen von Natriumamid und Ätznatron, das sehr einfach in dem Apparat, in dem es elektrolysiert werden soll, hergestellt werden kann. Kaliumamid und -hydrat können auch vorhanden sein.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens mag beschrieben werden : Das Ätznatron wird zuerst über der Oberfläche der Legierungen in der zweiten Zelle geschmolzen und dann das Natriummfltall ontweder zugesetzt oder im statu nascendi durch Elektrolysieren des Atz-
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lange einwirken gelassen, bis die gewünschte Amidmonge in der Zelle hergestellt ist, worauf der Elektrolyt die Eigenschaft erlangt hat, frei bei ungefähr 2000 C zu schmelzen und für die kontinuierliche Herstellung von Natrium sehr geeignet zu sein.
Wenn durch langen Gebrauch und Beanspruchung dieser Elektrolyt an stickstoff- haltiger Masse erschöpft ist, kann er sehr leicht durch Wiederholung des Verfahrens wiedorbelobt und zum Wiedergebrauch für eine nächste, lange Dauer geeignet gemacht werden.
Natriumamid schmilzt bei ! () C und der Schmelzpunkt kann, wenn gewünscht, durch Beigabe von Kaliumamid noch weiter herabgedrückt werden. Es wurde gefunden,
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Zeile entweder mechanisch luftdicht verschliesst oder zwecks dichten Verschlusses ein indifferentes Gas, wie Wasserstoff, einbringt oder eine Schichte einer indifferenten Flüssig- keit auf der Obernläche des Amides anordnet.
Bis zur zweiten Zelle kann das Verfahren das gleiche sein, wie in dem Patente Nr. 194) i5 beschrieben, obschon gefunden wurde, dass Legierungen mit niedrigem Schmelzpunkt, wie gemischte Kalium-und Natrium-B) eHegierungen, denen kleine Mengen von Wismuth oder anderen Metallen zugesetzt sein können, oder Natrium-und Zinnlegierungen mit oder ohne Zusatz anderer Metalle, vorteilhaft als Zwischenelektrode anstatt Blei verwendet werden und dass als Rohmaterialien bei niedriger Temperatur schmelzende Gemenge
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ohne Zusatz von Ftuoriden dienen können, von welch einigen Gemengen oder von den Doppel-oder dreifachen Sälzen es bekannt ist, dass sie bei sehr niedrigen Temperaturen
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Werden die vorerwähnte, bei niedriger Temperatur schmelzende Elektrode und die ebenso schmelzenden Gemenge in Verbindung mit einem Amid a ! s Elektrolyt in der zweiten Zelle verwendet, so gleichen sie die Arbeitstemperatur zwischen den zwei Zellen mehr aus und machen das Verfahren zu einem sehr billigen und zweckentsprechenden.
Beim vorliegenden Verfahren kann das Metall (z. B. Natrium) kontinuierlich und nahezu quantitativ aus dem Amid-Elektrolyten durch Anwendung eines kegelförmigen Sammlers oberhalb der Kathode, dessen Scheitel mit einem Überfallrohr vorsehen ist, gesammelt oder aus der Schmelze in durchlochten Giesslöffeln, wie bei der Herstellung des Metalles aus Ätznatron, entfernt werden.
Wenn auch das Verfahren in seiner Gänze zur Herstellung der Metalle aus den Rohmaterialien beschrieben wurde, so ist es doch selbstverständlich, dass, wenn gewünscht, die die Zwischenelektrode bildende Legierung auch aus einer anderen Quelle hergenommen und als Anode bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Natrium oder Kalium benutzt werden kann, wie es bezüglich der Wirkung in der erwähnten zweiten Zelle beschrieben wurde.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von metallischem Natrium und Kalium unter Verwendung einer geschmolzenen Zwischenelektrode, dadurch gekennzeichnet, dass ill der zweiten Zelle ein geschmolzenes Natrium- oder Kaliumamid als Elektrolyt benützt wird.