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Das Lineal ist mit mehreren Teilungen in verschiedenem Massstabe versehen.
Der Kompassdeckel 1 (Fig. 5) ist mit zwei Armen 2 versehen, die durch eine Schraube 3 vereinigt sind, auf welcher das als Mutter ausgebildete Rad 4 läuft. Mittels dieser Vorrichtung kann man die Länge von ungeraden Linien auf Karten messen.
Das Instrument kann in folgender Weise und für die folgenden Zwecke verwendet werden.
Man kann eine bestimmte Richtung, z. B. Marschrichtung oder die Zielrichtung der Artillerie im Felde sowohl sehr leicht mit als ohne Karte auffinden, so dass man sich nicht erst jedesmal aus der Karte zu orientieren braucht und auch nicht erst Linien in derselben zu ziehen braucht. Zu diesem Zweck bringt man das Instrument auf die Karte, legt es mit seiner einen Kante an den Ort wo man sich augenblicklich befindet, und an das Ziel, dessen Richtung man zu bestimmen wünscht. und verschiebt nun das Lineal parallel mit sich selbst, bis die Mitte des Kompasses über einen Meridian oder Breitegrad der Karte steht. Man dreht dann den Kompass oder dessen Teilung so, dass deren N-S-Linie oder 0- W -Linie mit dem Meridian bzw. der Breitenlinie zusammenfällt.
Alsdann wird die Richtung durch denjenigen Teilstrich des Kompasses angegeben, der in der Längsrichtung des Lineals liegt. Das Lineal wird nun von der Karte abgehoben und so gehalten, dass das N-Ende der Kompassnadel auf dem N-Strich der Teilung zeigt. Durch eine für jeden Ort bestimmte weitere Drehung der Teilung oder des Kompasses kann die Abweichung der Nadel
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durch stetige Einstellung des Lineals in der angegebenen Weise feststellen, ob man noch in der rechten Richtung geht.
Falls die Sonne scheint, kann man die einmal im Felde bestimmte Richtung des Marsches dadurch kontrollieren, dass man, ehe man sich vom Observationsorte bewegt, eine Nadel im Loche h einsetzt und denjenigen Teilstrich am Kreise g beobachtet, der mit der Schattenlinie zusammenfällt.
In jedem Augenblick während des Marsches muss dann der Schatten auf denselben oder, da ja die Sonne sich inzwischen etwas bewegt, nahe auf denselben Teilstrich fallen. Die Kompensierung für die Bewegung der Sonne, ist sehr einfach. Entweder kann man nur darauf achten, dass nach z. B. einer Viertelstunde der Schatten auf den nächsten Teilstrich fällt, oder aber man kann die Teilung drehen, so dass dieselbe die richtige Stellung wie eine Sonnenuhr einnimmt. Hiebei muss man seine Uhr vergleichen, denn in jedem Augenblick während des Marsches muss der Schatten gerade auf denjenigen Teilstrich fallen, der die richtige Zeit angibt. In der Nacht kann man, wie leicht ersichtlich ist, dieselben Beobachtungen zufolge der selbstleuchtenden Flächen machen.
Eine sehr genaue Einstellung der Richtung kann dadurch erhalten werden, dass Nadeln in die Nadellöeher h, u, q bzw. p eingesetzt werden, wonach durch Zielen die Richtung im Felde bestimmt wird. Hiebei ist es zweckmässig, das Lineal fest zu unterstützen.
Es geht aus dem oben Gesagten leicht hervor, dass mittels des Instrumentes im Felde auch sehr leicht ein Objekt in eine Karte eingezeichnet werden kann, ohne dass dieselbe erst nach der Himmelsrichtung orientiert wird ; denn man braucht ja nur im Felde mit Hilfe des Lineals den Winkel zwischen dem N-Strich und der Richtung nach dem Objekt zu bestimmen und kann diese Richtung mit Hilfe des Lineals ohneweiters in die Karte einzeichnen.
Bei Verwendung einer Karte kann die magnetische Ablenkung für einen Ort leicht erhalten werden, indem nach erfolgter Orientierung der Karte nach der Himmelsrichtung der Kompass derart gedreht wird, dass der N-Strich in der Längsrichtung des Lineales liegt, und das Lineal in der Richtung eines Meridians eingestellt wird, wonach die Ablenkung direkt von der Nadel angegeben wird. Aber auch ohne Verwendung der Karte kann die Ablenkung leicht gefunden werden, indem man zuerst um 12 Uhr das Lineal in der Richtung N-S einstellt, indem man den Sonnenschatten mit der Längsrichtung des Lineals zusammenfallen lässt. Wenn man dann die Kompassteilung derart dreht, dass deren N-S-Linie in der N-S-Richtung liegt, so gibt die Magnetnadel die Ablenkung direkt an.
Die Anordnung der Löcher v, , ! und der Teilung w ist hauptsächlich zur Vornahme von Höhenmessungen getroffen. Dazu wird eine Nadel in das Loch v eingesetzt, eine Schnur mit Senkel an der Nadel aufgehängt und sodann über die Nadeln in v und t zur Spitze des Gegenstandes gezielt.
Mittels der Teilung M'kann eine Winkelmessung oder dgl. vorgenommen werden.
Mittels des Instrumentes kann man auch sehr gut einen Abstand im Felde messen. Es gibt hiefür zwei Wege. In beiden Fällen wird eine bestimmte Strecke senkrecht zu der Verbindungslinie zwischen dem Observationsorte und dem Ziele aufgenommen. Dann kann man entweder mittels des Instrumentes den Winkel zwischen Standlinie und Zielrichtung am Ende der Standlinie ablesen. Wenn man aber in einem rechtwinkligen Dreieck noch einen zweiten Winkel und eine Seite kennt, kann man die übrigen Seiten berechnen, oder man kann mittels des Instrumentes noch eine zweite zur ersten parallele Standlinie so abstecken, dass deren Endpunkte zwischen den Endpunkten der ersten Standlinie und dem Ziele liegen, wobei man das Instrument z.
B. einen halben Meter vom Auge entfernt hält und nun über dessen mit Teilung versehenen Rand von
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den Endpunkten der ersten Standlinien nach dem Ziele visiert. Man erhält so zwei ähnliche rechtwinklige Dreiecke ; in einem kennt man die beiden Katheten und im anderen nur die eine. Die andere kann man somit leicht berechnen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kompasslineal, bei dem der Kompass oder seine Teilung in bezug auf den Linealkörper (Stab, Kasten und dgl.) drehbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Lineal (a) ein mit Teilung versehener, zweckmässig in bezug auf das Lineal drehbarer Kreis (g) angebracht ist.