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Unterwasser-Torpedolancierrohr für den Breitseitschuss.
Berechnungen ebenso wie praktische Versuche haben ergeben, dass Torpedos während der Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges von einem Unterwassertorpedorohr für Breitseitschuss ausgeschossen werden können, ohne dass ein Führungsbalken oder sogenannte Schaufel aus der Schiffswand zum Schutz oder zur Stiitze des Torpedos hinausgeschoben wird. wenn dem Torpedo, während er das Rohr verlässt, eine sehr grosse Geschwindigkeit, bis zu 24 In in der Sekunde, erteilt wird. Diese grosse Geschwindigkeit wird dadurch erzielt, dass der Torpedo einem vergleichsweise hohen Lancierdruck ausgesetzt wird, der konstant oder in der Hauptsache konstant ist während der ganzen Zeit, während der sich der Torpedo in dem Rohr befindet.
Die Schwenkung oder reflexion des Torpedos ist da sehr gering und kann noch mehr durch unten angegebene Vor- richtungen verringert werden. Um erwéhnte Deflexion zu ermöglichen, ist das vordere Ende des Lancierrohres achterwärts konisch erweitert. Die Lancierung und die Konstruktion des Rohres gehen indessen deutlicher aus der Zeichnung hervor, in der Fig. 1 schematisch einen horizontalen Längsschnitt des vorderen Endes des Rohres zeigt.
Fig. 1 zeigt auch verschiedene Lagen des Torpedos während der Lancierung. Fig. 2 ist ein Querschnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1.
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konstanten Lancierdruckes wurde bisher ein in der Leitung zwischen dem gewöhnlichen Lancierakkumulator und dem Torpedorohr angebrachtes, federbelastetes Differentialventil verwendet, das sich mehr oder weniger öffnet, je nachdem der Druck ausserhalb desselben und in dem Torpedorohr verringert oder erhöht wird, und demzufolge mehr bezw. weniger Pressluft zuführt.
Man hat gefunden, dass erwähntes, als Druckregler dienendes Differentialventil fortgelassen werden kann und dass bedeutend gleichmässigere und vorteilhaftere Resultate bezüglich des Lancierdruckes und demnach auch der Lanciergeschwindigkeit erzielt werden, wenn der Druckregler durch einen Raum oder Behälter ersetzt wird, der mit der Leitung zwischen dem gewöhnlichen Abschliessventil des Torpedorohres und dem Rohre in Verbindung steht und in welchen die Pressluft eintreten und expandieren kann, ehe sie in das Rohr einströmt.
Genannter Raum leistet ausserdem während des Lancierens Dienste als eine Art Luftpuffer, welcher den Überschuss an druck aufnimmt und Druck abgibt, wenn dieser im Rohr verringert wird, so dass der Druck im Rohre, praktisch genommen, während der ganzen Lancierung konstant gehalten wird und sogar dem Torpedo die grosse Geschwindigkeit erteilt werden kann, die erforderlich ist, wenn sich das Fahrzeug schnell vorwärts bewegt. In Kombination mit dem erwähnten Raum oder Luftpuffer wird gemäss dieser Erfindung eine Vorrichtung am Abschiessventil verwendet, welche diesem nur ein langsames Öffnen und stufenweises Zuführen von Pressluft gestattet. Infolge dieser Kombination kann der Druck bei Beginn des Lancierens niemals eine für den Torpedo schädliche Holte erreichen.
Auf der Zeichnung ist als Beispiel eine Lanciervorrichtung gemäss dieser Erfindung dargestellt. Fig. 3 ist ein Schnitt des Luftakkumulators, Luft, puffers und der zur Lanciervorrichtung gehörgen Ventile. Fig. 3a ist ein in grösserem Massstabe gezeichnetes Detail. Fig. 4 ist ein Schnitt längs der punktierten Linie 4-4 in Fig. 3. Fig. 5 ist eine Rückansicht der Lanciervorrichtung und zeigt das Torpedorohr im Querschnitt. Fig. 6 zeigt eine Modifikation.
1 ist der Luft-oder Lancierakkumulator und 2,3 bezeichnet ein Abschiessventil nach Art eines Differentialventils. Die zum Abschiessen des Torpedos erforderliche Luft wird durch ein
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pressung von Luft in den Akkumulator 7 herrscht derselbe Druck im Raume 6 wie im Akkumulator. Mit dem Abschiessventil ist auf geeignete Weise eine Stange 8 verbunden, die einen Kolben 9 trägt, der in einem im Gehäuse des Ventils 3 angebrachten, geschlossenen Zylinder 10 beweglich ist. Die Kolbenstange 8 ragt ausserdem in eine Führung 11 im Boden des Zylinders 10 hinein, an
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verengt werden mittels eines Schraubzapfens 17, der in die Wandung des Zylinders eingeschraubt und von aussen zugänglich ist.
Ver Zylinder 10 ist mit 01 oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit gefüllt. In dem äusseren Ende oder Deckel 18 des Ventilgehäuses 5, der gleichfalls einen Deckel für den Zylinder 10 bildet, ist ein vom Raum 6 zur Aussenluft leitendes Ventil 19 angebracht.
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blick seiner Laneierung arretiert. Eine um die Achse 29 gewundene Feder 31 dreht den Zahn 30 aus der Sperrlage, wenn der Sperrarm 28 ausgschaltet wird. Mittels eines Handhebels 32 an der Achse 29 kann der Sperrzahn 30 wieder in die Arbeitslage gebracht werden.
Die eben beschriebene Abschiessvorrichtung wirkt auf folgende Weise. Beim Abschiessen wird der Kniehebel 20, 21 seitwérts geführt, wobei das Ventil 19 unter Einwirkung der im Raum 6 1 befindlichen Pressluft geöffnet wird. so dass die Luft ausströmt und der Druck in genanntem
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Sitze abgehoben vird. Damit das Abachiessventil 2, 3 sich nach aussen zu bewegen vermag, muss die im Zylinder 10 eingeschlossene Flüssigkeit beiseite gedrängt werden und durch den Kanal 1 von der äusseren Seite des Kolbens 9 nach der entgegengesetzten Seite des Kolbens gehen. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeit im Kanal 151 und somit die des Kolbens 9 und des Ventils 2, 3 beim Öffnen wird mittels des Schraubzapfens 17 reguliert.
Das Abschiessventil 2, 3 kann demnach nur langsam in sessile offense Lage gebracht werden, so dass die Pressluft den Akkumulator 1 nur stufenweise verlässt. Beim Abschiessen strömt also die Luft allmählich in den als eine Art Luftpuffer dienenden Behälter 25. Wenn der Druck in dem Behälter 25 hinreichend gestiegen ist, werden die Ventile 26,26 geöffnet, so dass die Luft in das Torpedorohr a einströmt und den Torpedo hinausschiesst. Im Augenblick, bevor die Luft in das Rohr eintritt, bringen die Ventile 26, 26 den Arm 28 aus seiner sperrenden Lage, so dass der Sperrzahn 30 den Torpedo freigibt.
Infolge der Anordnung des Behälters 2j, in welchen die Pressluft beim Abschiessen eindringt, ehe sie in das Torpedorohr einströmt, welcher Behälter, wie erwähnt, als Luftpuuer dient, kann eine plötzliche Steigerung des Druckes im Torpedorohr oder eine Erhöhung des Druckes in einem für den Torpedo nachteiligen Grade bei Beginn des Abschiessens nicht eintreten, was dagegen bisweilen der Fall ist bei Anwendung eines Reglerventiles von oben-
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sofort bei Zuführung der Pressluft regelt. Wenn der Druck im Torpedorohr das erforderliche Maximum erreicht hat, verbleibt er infolge des Luftpuffers im Behälter 25, praktisch ge- nommen, während der ganzen Lancierungsdauer konstant.
Hierdurch erreicht man die hohe Lanciergeschwindigkeit des Torpedos ohne Anwendung eines höheren Lancierdruckes als der Torpedo ohne Nachteil ertragen kann. Zu dieser stufenweisen Steigerung des Druckes im
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ventil 2, J wirkt und man kann durch Einstellung des Zapfens 17 den Druck im Torpedorohr mit passend ( Geschwindigkeit bis zu dem erforderlichen Maximaldruck steigen lassen.
Die Erfindung kann besonders hinsichtlich der Verzögerungsvorrichtung auf mehrere Arten abgeändert werden. Beispielsweise kann genannte Vorrichtung so wie in Fig. 6 dargestellt ausgeführt sein. In dieser Figur ist- ? der Zylinder, der den weiteren, kolbenähnliehen Teil des Abschiessventils 2, 3 aufnimmt. Die für den Akkumulator 1 bestimmte Luft wird in den Zylinder ; hineingepresst und geht von da durch das Ventil 7 in den Akkumulator 1 so wie bei der zuerst
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