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SIR W. G. ARMSTRONG, WHITWORTH & Co. LIMITED
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Vorrichtung zum automatischen Zurückziehen des inneren Rohres von Torpedo-
Unterwasser-Lanciervorrichtungen.
Wenn man ein unterseeisches Torpedo-Lancierrohr benutzt, bei welchem das Zurückziehen des inneren Rohres durch die Luftverdünnung erfolgt, die hinter letzterem nach dem Lancieren des Torpedos entsteht, kommt es häufig vor, besonders wenn die Ge- schwindigkeit des Schiffes eine etwas bedeutende ist, dass der Wasserdruck auf das über die Schiffsnanke vorstehende innere Rohr verhindert, dass dieses rasch in Lancierstellung zurückkehrt. Gewöhnlich genügt es aber, dass dieses Zurückziehen irgendwie angeregt wird : dann setzt sie sich fort, indem ja der Druck des Wassers auf das innere Rohr natürlicherweise in dem Masse schwächer wird, als das innere Rohr zurückgezogen wird und wieder in das äussere Rohr eintritt.
Vorliegende Erfindung hat eine Vorrichtung zum Gegenstande, die diesem tbelstande abhilft und den Beginn der Zurückbewegung auf einer Strecke sichert, welche erfahrungsgemäss genügt und die 60 cm bis I m beträgt.
Diese Vorrichtung besteht der Hauptsache nach aus einem Kolben. welcher unter der Einwirkung von komprimierter Luft im gewünschten Zeitpunkte, indem er sich mit seinem Ende auf einen Vorsprung des inneren, die Torpedos enthaltenden Rohres anlegt. dieses um ein bestimmtes Stück in das äussere Rohr zurückschiebt.
Fig. 1 zeigt teils in Ansicht. teils im Vertikalschnitt den hinteren Teil des TorpedoLancierrohres, unter welchem die den Gegenstand der Erfindung bildende Zurückziebvorrichtung befestigt ist. Fig. 2 ist ein lotrechter Längsschnitt der letzteren, Fig 3 ein Querschnitt nach der Linie 7-7, Fig. 2, Fig. 4 schliesslich ein Grundriss, wenn Fig. 1 von unten gesehen wird.
Wie ersichtlich, ist unter dem hinteren Teil des äusseren Rohres 1 parallel zur Achse ein Rohr 2 befestigt, welches vollkommen gleichmässig gebohrt ist und in dem sich ein Kolben 5 bewegt. Letzterer besitzt ais Kolbenstange ein Rohr 4, welches aus dem Rohr 2 heraussteht, indem es eine Stopfbüchse 5 durchsetzt und dann durch einen massiven Teil 6 geht, in weichem es mit sanfter Reibung gleitet.
Dieses Rohr 4 enthält seinerseits einen Kotben 7, der auf einer Seite eine rohrförmig ausgebildete Kolbenstange 8 trägt die unter schwacher Reibung den Boden des Rohres 4 durchsetzt und auf der
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das Rohr verfasst, drückt das offene Ende des Rohres 8 gegen eine Nase 15 des inneren, die Torpedos enthaltenden Rohres 16 ; die Nase 15 ist mit einer Lederscheibe 17 versehen, um dichten Abschluss des Rohres 8 zu sichern.
In der dargestellten Lage, d. i. in dem Augenblicke, als der Torpedo ausgeworfen ist, füllt die komprimierte Luft oder das sonstige Treibfluidum, das aus dem Ansatzrohr 11 gekommen ist, den Ringraum 2-4 und zufolge des Ansatzrohres 14 das Hilfsreservoir.
Aus dem Ringraum 2-4 dringt die Luft wohl durch die Öffnungen 12 zwischen die beiden Kolben 3 und 7 ein, kann diesen letzteren Raum aber nicht verlassen, da das Ventil 9 auf seinem Sitz festgehalten wird, durch den Druckunterschied, der infolge des Oberflächenunterschiedes zwischen der Unterseite des Ventiles und dem Kolben 7 herrscht.
Indem aber das innere, die Torpedos enthaltende Rohr 16 seine Bewegung nach links unter dem Druck der komprimierten Luft vollendet, drückt seine hinten angebrachte Nase 15 auf das hintere Ende des Rohres 8, in dem Augenblicke, als der Torpedo das innere Rohr verlässt. Sowie nun das Rohr 8 nach links gedrückt wird, hebt es das Ventil 9 ab, wodurch der in dem Hilfsbehälter befindlichen Luft gestattet wird, durch
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das Innere des Rohres 8 zu gelangen, indem sie durch den Kanal 10 strömt. Da aber in diesem Zeitpunkte das Ende der Röhren 4 und 8 kräftig an die ausgetiefte Lederscheibe 17 angedrückt wird, so kann die Luft nicht entweichen, und indem sie auf den Kolben 3 wirkt, drückt sie durch die Nase 15 das innere Rohr 16 um ein dem ganzen Hub des Kolbens 3 gleiches Stück zurück.
Wie schon erwähnt, genügt diese Verschiebung, dass der Druck, den das Verschlussstück zufolge der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Schiffes erfährt, so weit herabgemindert wird, dass die vollständige Rückbewegung des inneren Rohres unter der Wirkung der gebräuchlichen Vorrichtung erfolgen kann, also infolge der Druckvorminderung, die hinter dem inneren Rohr 16 nach dem Hinausgelaugen des Torpedos eintritt.
Während das innere die Torpedos enthaltende Rohr 16 derart weiter nach rechts geht, entfernt sich die ausgetiefte Lederscheibe 17 von dem Ende des Rohres 8, sobald der Kolben am Ende seines Hubes angelangt ist ; die Öffnung des'Rohres S ist so frei- gegeben und die ganze in dem Hilfsbehälter, dem Ringraum 2-4 und dem Innenraum dos Rohres 8 enthaltene Luft entweicht ; es bleiben derart die Rohre 4 und 8 zusammen in ihrer äussersten Lage auf der rechten Seite bis zum Hinausgelangen eines neuen
Torpedos.
Lässt man nun neuerdings komprimierte Luft hinter das innere Rohr 16, so gelangt diese, wie bereits erklärt, gleichzeitig durch das Ansatzrohr 11 zwischen die
Kolben 3 und 7, was bewirkt, dass die beiden Kolben auseinander gehen und dass dem- zufolge das Ventil 9 auf seinen Sitz gedrückt wird ; indem die komprimierte Luft fort- wirkt und auf die rechtsseitige Fläche des Kolbens 3 drückt (Fig. I und 2) (der eine grössere Fläche als der Kolben 7 bietet), stösst das Ganze nach links, bis die Organe neuerdings wieder die in der Zeichnung dargestellte Lage einnehmen.
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vermieden erscheint.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Bei einem unterseeischen Torpedo-Lancierrohr, bei dem das Zurückziehen des inneren Rohres durch nach dem Lancieren eintretende Verdünnung der hinter dem inneren Rohr befindlichen Luft gesichert ist, die Anordnung einer Vorrichtung, um dieses Zurück- ziehen des inneren Rohres trotz des zufolge der Bewegung des Schiffes auf dasselbe ausgeübten Druckes anzuregen, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Rohr, sobald es am Ende seiner Vorwärtsbewegung angelangt ist, ein Ventil l öffnet, welches einen ausser-und
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einem Hilfsbehälter in Verbindung setzt, wobei in jenem Zylinder ein Kolben angeordnet ist, dessen Stange auf eine Nase des inneren, die Torpedos enthaltenden Rohres auftrifft und dieses um ein gewisses Stück zurückschiebt.