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Der justierbare Gegenkontakt ist mit dem Tragring 9 zwangläufig verbunden, wobei diese Verbindung nicht starr zu sein braucht ; es könnte auch, obgleich ohne Vorteil, der Kontakt 15 um einen Zapfen des Ringes 9 schwingend gelagert sein, wenn er durch eine Koppel auch mit dem Kardanring 6 verbunden wäre. Die Hauptsache ist nur eine derartig zwangläufige Verbindung des Kontaktes 15 mit dem Ring 9, dass jede Drehbewegung des letzteren um eine der beiden Kardanachsen eine gegenseitig relative Verschiebung beider Kontaktspitzen bewirkt.
Sind einmal die Kontakte richtig in der vorerwähnten Weise eingestellt worden, so kann während der Schiffs- schwingung ihre Berührung nur dann erfolgen, wenn das im Fadenkreuz des Kreiselfernrohres ruhig verharrende Ziel auch das Fadenkreuz des Geschützrohrvisieres passieren würde. Die Gabel 11 trägt ein Gewicht 16, auf einem Bolzen 17 verstellbar, das zur genauen Auswuchtung aller um die liegende Kardanachse schwingenden Massen dient, während zur Verschiebung des Gesamtschwerpunktes dieser Massen längs der erwähnten Kardanachse 4-5 ein auf dem Zapfen 5 verschiebbares Laufgewicht 18 vorgesehen ist.
Durch einen kardanisch aufgehängten Kreisel wird die Drehungsebene erhalten, also räumlich parallel bleiben, falls auf die kardanisch aufgehängten Massen keine Drehmomente um eine der beiden Kardanachsen einwirken. Bei Ausschluss äusserer Kräfte kann also die Drehungsebene nur dann erhalten bleiben, wenn die, bei jeder räumlichen Massenverschiebung auftretenden.
im Gesamtschwerpunkt angreifenden Trägheitskräfte stets durch den Schnittpunkt der Kardanachsen hindurchgehen, wenn also der Gesamtschwerpunkt im Kardanzentrum'liegt. Ist nun die Drehungsachse eines derartig vollkommen indifferenten, kardanisch aufgehängten Kreisels in die horizontale Zellinie eingestellt, so wird sie durch die sich drehenden Kreiselmassen stets parallel zu sich selbst gehalten, infolge dessen auch die parallelgelegte optische Achse eines Fernrohres, so dass ein mit letzterem anvisiertes Ziel unverrückbar in seinem Fadenkreuz verharren muss. ungeachtet jeder Art von Schiffsschwingungen.
Dies wäre durchaus nicht der Fall bei einem sich in der Horizontalebene drehenden kardanisch aufgehängten Kreisel, weil in diesem Falle nur die Horizontalebene als Drehungsebene räumlich parallel erhalten bliebe, nicht aber eine ganz bestimmte Richtung in ihr ; also kann auch die optische Achse eines horizontal eingestellten Fernrohres, das von der Lagerung der Kreiselachse, oder von dem Kardanring getragen wird, nicht parallel zu sich selbst erhalten werden, sondern ist gerade durch das horizontalliegende Kardanachsenkreuz gezwungen, jeder Drehbewegung des Schiffes um eine vertikale Achse zu folgen. so dass zwar das Fadenkreuz am Horizont verbleibt, das zu peilende Ziel jedoch nur zeitweise im Gesichtsfeld erscheint, indem es in horizontaler Richtung das Fadenkreuz durchzieht.
Dient der Erfindungsgegenstand nur zur Zielbeobachtung, oder zur Haltung eines Distanz-
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entfallen, und der Arm 13 trägt zweckmässig eine in Spitzen parallel zur Kreiselachse gelagerte Bussole, um allenfalls den Richtungswinkel der Ziellinie zum magnetischen Meridian bestimmen zu können. Ist der Aufstellungsort selbst nicht drehbar, so muss die Aufhängung des Apparates um einen vertikalen Zapfen drehbar eingerichtet sein.
Dient der Apparat zum Abfeuern der Geschütze, dann soll mit Rücksicht auf den Abfeuerungverzug die Zündung schon erfolgen, kurz bevor noch das Ziel im Geschützrohrvisier das Fadenkreuz durchschwingt. Diese Vorzündung ! ässt sich bei diesem Apparate zweckmässig erreichen durch sehr kleine, entsprechend gerichtete Verschiebungen des Kontaktes 14, dadurch bewirkt, dass die vollkommene Indifferenz der Kreiselaufhängung gestört wird durch Verschiebung des Gessamtschwerpunktes aus dem Kardanzentrum heraus, längs der liegenden Kardanachse 4-5 mittels des auf dem Zapfen.
5 verschiebbaren Laufgewichtes 18, so dass die bei jeder Schiffs-
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stehende Kardanachse 7-8 erzeugen, die ihrerseits wieder senkrecht gerichtete Ablenkungen der Kresse) achse und dadurch auch analoge Verschiebungen des mit ihr zwangläufig verbundenen Kontaktes 14 hervorrufen, die sich infolge des steten Richtungswechsels der Trägheitskräfte als < -h wi ngungen darstellen und der Grosse und Richtung nach im Kreiselfemrohr genau kontrolliert werden können.
Beim Schiessen mit eleviertem Geschützrohr bedingt die im Augenblick des Abfeuerns genogte Schildzapfenlage im allgemeinen kleine seitliche Ablenkungen der Flugbahnbasis ausder
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Abgangsrichtung der Geschosse, hat die geneigte Schildzapfenlage keine Seitenstreuung zur Folge.
Bei vorliegendem Apparate können diese Seitenablenkungen der Geschosse gänzlich ver- ul1eden werden, wenn das Fernrohr mittels einer Hülse auf dem Zapfen 4 verdrehbar aufgesteckt und etwa durch Klemmschluss gehalten wird, so dass die Parallelität seiner optischen Achse zur Krciselachse geringfügig gestört werden kann dadurch, dass letztere in die Abgangsrichtung ongestellt, also gegen den Horizont um den Elevationswinkel geneigt wird, ohne die optische Achse des Fernrohres aus der Ziellinie zu bringen. In diesem Falle können nämlich Schwingungkomponenten um eine zur Abgangsrichtung parallele Schiffsachse keine gegenseitige Verschiebung der Kontakte bewirken.
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Die feine Einstellung des Fernrohres und der Kontakte kann hier in der bei geodätischen Instrumenten üblichen Weise durch Mikrometerschrauben bewerkstelligt werden, beispielsweise derartig, dass auf dem Zapfen 4 zwischen Fernrohrhülse und Gabelfassung eine Scheibe mit Gradteilung fest aufgekeilt ist, auf deren verzahntem Umfang zwei Schnecken eingreifen, von denen die eine in der Kontaktgabel J, die andere an der Fernrohrhülse gelagert ist, so dass durch Verdrehung der Schnecken die Lage des Kontaktes 14 bezw. die Lage der optischen Fernrohrachse in bezug auf die der Kreiselachse genau nach der Gradteilung eingestellt werden kann.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass der Apparat auch um 900 verdreht nach demselben Prinzipe verwendet werden kann, so dass die fernrohrtragende Kardanachse 4--5 aufrechtstehend, die Kardanachse 7-8 liegend erscheint, während die Kreisel- und optische Fernrohrachse horizontal bleibt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Geschützabfeuerungs-und Zielbeobachtungsapparat, bei dem ein Zielfernrohr oder sonstiges Beobachtungsinstrument gyrostatisch gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Instrument zwangsläufig verbunden ist mit dem Lagergestell einer zur optischen Achse parallel bezw. annähernd parallel liegenden Drehungsachse eines kardanisch aufgehängter Kreisels, der samt allen um die liegende Kardanachse schwingenden Massen bezüglich dieser Achse ausbalanziert ist, der Gesamtschwerpunkt jedoch auf dieser Achse vom Kardanzentrum so eingestellt wird, dass durch die bei einer Schi sschwingung ausgelösten Massenkräfte beliebig kleine Richtungsablenkungen der Kreiselachse erzielt werden können, wobei die Relativverdrehung dieser letzteren um die Kardanachsen zur Veranlassung der Zündung benützt werden kann.