<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren, minderwertigem Holz durch Färbung den Anschein wertvolleren Holzes zu geben.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende neue Aufgabe besteht darin, billiges, . aber festes Holz, wie z. B. Birke, Ahorn u. dgl. durch Färben derart zu behandeln, dass es das Aussehen wertvollen Holzes, wie Nussbaum, Mahagoni u. dgl. erhält. Das Holz muss zu diesem Zwecke nicht nur durch und durch gefärbt sein, sondern auch die wertvollen Hölzern eigene
Maserung aufweisen ; auch soll die Maserung nicht nur auf die Oberfläche beschränkt sein, sondern sich durch das ganze Holz hindurch erstrecken.
Das den Erfindungsgegenstand bildende neue Verfahren erzielt diese Wirkungen gleichzeitig und mit geringen Kosten ; es besteht darin, das Holz in einer an sich bekannten Weise mit einer
Farbflüssigkeit zu durch trli1ùwn, die Farbstoffe verschiedener Löslichkeit oder verschieden- artiger dialytischer Eigenschaften enthält, und das mit einem derartigen Farbstoff getränkte
Holz zu kochen oder der Einwirkung von Dampf auszusetzen ; die letztere Verfahrensweise hat die
Wirkung, den Farbstoff in dem Holz zu verteilen, durch die Verwendung einer Farbflüssigkeit aus Stoffen verschiedener Löslichkeit und kapillarischer Eigenschaften wird die Maserung des
Holzes erzielt ;
geeignete Farbstoffe sind in erster Linie solche, welche aus Hölzern und Rinden selbst gewonnen sind, doch sind neben diesen auch andere Farbstoffe brauchbar,
Das Eintränken der Farbflüssigkeit in das Holz kann auf eine der bekannten Weisen erfolgen ; am zweckmässigsten hat sich indessen das folgende Vorgehen erwiesen :
Zweckmässige gut abgelagerte Stempel von billigem aber festem Holz, z. B. Birke, Ahorn oder dergleichen, werden in einem dicht abschliessbaren Behälter unter Vakuum gesetzt, um die Luft
EMI1.1
von Farbfliissigkeit verhindern würde.
Während das Holz sich noch unter Vakuum befindet, wird die im folgenden näher zu kennzeichnende Farbflüssigkeit in kaltem oder etwas angewärmten
Zustand in den Behälter eingelassen, die von dem entlüfteten Holz begierig aufgesaugt wird ; alsdann wird der Bellälter unter Druck gesetzt, um ein inniges Eindringen der Farbflüssigkeit in die Holzporen zu erzielen. Die Grösse des aufzuwendenden Druckes hängt von der Dicke, Härte
EMI1.2
Würde man in diesem Abschnitt des Verfahrens die behandelten Hölzer durchschneiden, so ergäbe sich nur eine Färbung hauptsächlich in den weicheren und poröseren Teilen derselben
EMI1.3
wäre also für gewöhnlich nur der safthaltige Teil des Holzes durchgefärbt, nicht aber der härtere, feste Teil desselben. In diesem Zustande würde das Holz geringen oder gar keinen Handelswert besitzen.
Damit jene Erscheinung nicht auftritt, vielmehr die Farbe überall gleichmässig im Holz verteilt ist, wird dieses, nachdem es, wie beschrieben, in der Färbflüssigkeit unter Druck gesetzt worden ist, einer Erhitzung unterzogen. Die Erhitzung kann durch Erwärmen der das Holz umgebenden Flüssigkeit herbeigeführt werden : da indessen die Flüssigkeit durch das nun folgende lange Kochen leicht zerstört oder beeinträchtigt wird, so it es zweckmässiger, sie abzuziehen und das Holz durch unmitteJbar einwirkenden Dampf zu erhitzen ; die Wärme des Dampfes wird etwa @ 100 betragen.
Handelt es sich indessen um eine besonders dunkle Färbung, dann wird die
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Ferner wirkt die Farbverteilung durch das Kochen oder Dämpfen langsamer und sanfter als die vorhergehende Tränkung junter Druck, die dialytischen Eigenschaften des Holzes werden erhöht und die erweichten Zellen der dichteren Bestandteile nehmen langsam den Farbstoff auf, welcher in den offenen Zellen, welche die grösste Kapillarität haben, abgelagert wurde. Das derart behandelte Holz weist keine ungefärbten Streifen und Flecken mehr auf, ist vielmehr durch und durch gefärbt.
Die Verteilung der Farbe durch Kochen oder Erhitzen muss nicht notwendigerweise die Behandlung in derjenigen Art voraufgegangen sein, wie sie zuvor angegeben ist, vielmehr kann das erstmalige Eintränken der Farbe auch in anderer bekannter Weise erfolgen.
Wird als Farbflüssigkeit ein Farbstoff verwendet, welcher aus Bestandteilen gleicher Kapillarität zusammengesetzt ist, beispielsweise ein Anilinfarbstoff, so zeichnet sich das nach dem gekennzeichneten Verfahren gefärbte Holz zwar durch die Gleichmässigkeit der Farbverteilung vor den nach anderen Verfahren behandelten aus und ist infolgedessen zwar auch wertvoller als diese, da es in Bretter geschnitten, geschnitzt usw. werden kann, es besitzt indessen noch keine Maserung.
Eine solche entsteht erst bei Verwendung einer Farbstofflösung, welche aus Bestandteilen von verschiedenen kapillarischen oder verschiedenen dialytischen Eigenschaften zusammengesetzt ist. Bei der Eil1triinkung und Verteilung einer derartigen Lösung nehmen die einzelnen Zellen den Farbstoff in je verschiedenen Mengen auf, da die Farbstoffbestandteile von geringerer Kapillarität das Betreben haben, in die porösen Teile des Holzes mit offenen Zellen einzudringen, in welchen sie einen pigmentartigen Niederschlag erzeugen, wählend die Bestandteile der Farblösung mit höherer Kapillarität abgetrennt und durch den festeren dichteren Teil des Stempels aufgenommen werden.
Es hat sich herausgestellt, dass Rinden-und Holzextrakte für den vorgenannten Zweck geeignet sind, sei es, dass der Extrakt einer Holzart bereits aus Stoffen von verschiedener Lösungsfähigkeit und dialytischen Eigenschaften zusammengesetzt ist oder dass durch Mischung verschiedener Holzextrakte miteinander eine derartige Lösung hergestellt wird, deren Bestandteile durch Dialyse bezw. auch die Wirkung der schwachen im Innern der Maserzellen befindlichen Säuren in das Holz hineingedrängt werden.
Jedenfalls haben sich namentlich Rinden- bezw. 1Iolzextrakte aus Schierling, Pechtanne und Mahagoni für geeignet erwiesen, können noch durch Zusatz von Anilin-oder anderen Farben getönt werden. Selbstverständlich ist darauf zu achten, dass nur solche Farblösungen zur Anwendung gelangen, die bei einer Temperatur von etwa 1000 C eine Veränderung nicht erfahren.
Wenn Hölzer von verschiedenen Farbtönungen erzeugt werden sollen, wie z. B. Nachahmungen von Rosenholz, so werden beispielsweise dunkelbraune Farblösungen für die Teile geringer Kapillarität, und gelbe oder rote für die Teile höherer Kapillarität verwendet, diese letzteren Lösungen werden also nur von den dichteren Teilen des Holzes und die ersteren von den offenen Zellen aufgenommen.
PATENT. ANSPRÜCHE :..
1. Verfahren, minderwertigem Holz durch Färbung das Aussehen wertvolleren Holzes zu
EMI2.2
Holz gekocht oder der Einwirkung von Dampf ausgesetzt wird, wobei der Farbstoff durch die dichteren Bestandteile hindurch verteilt wird.