DE2028377B2 - Verfahren zur formgebung oder zum pressen von holz - Google Patents
Verfahren zur formgebung oder zum pressen von holzInfo
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Description
Nach erfolgtem Imprägnieren kann das Holz auch zusammengedrückt werden, wobei aus diesem Hydrazinlösung
entweicht, in der sich Lignin gelöst hat Mittels einer gewöhnlichen Handschraubenpresse kann
man das Volumen des Holzes leicht um mehr als 50°/0 in Richtung senkrecht zu den Fasern herabsetzen.
Nach oder bei dem Pressen kann man aus dem Holz mittels Wärmebehandlung die flüchtigen
Stoffe entfernen, wobei das Holz eine neue, stabile Form und beträchtlich veränderte Eigenschaften erlangt.
Das Pressen wird zweckmäßigerweise während der Wärmebehandlung vorgenommen. Die Preßtemperatur
kann z. B. 100 bis 2003C, vorzugsweise 15O0C
betragen. Die Preß- und Trockenzeit kann je nach dem gewünschten Endresultat, der Holzart, den
Dimensionen, der Preßremperatur usw. variieren. In der Regel genügt eine Preß- und Trockenzeit von
etwa 4 Stunden. Im Verlauf der Preß- und Trocknungsbehandlung verdunstet aus dem H0I7 in der
Hauptsache Hydrazin, das durch Kondensieren zurückgewonnen werden kann. Durch Messen des
Stickstoffgehalts des Holzes nach der Behandlung ist festgestellt worden, daß im Holz etwa 2°/0 Hydrazin,
auf das Trockengewicht bezogen, verbleiben.
Die Dichte des Holzes nimmt infolge der Zusammendrückung in erheblichem Maße zu. Die Dichte
erhöht sich in der Regel bei Laubhölzern stärker als bei Nadelhölzern.
Ein zweites Ergebnis der Preß- und Wärmebehandlung ist eine erhebliche Steigerung der Härte. Beispielsweise
beträgt die Härte von Birkenholz im unbehandelten Zustand und senkrecht zur Faserrichtung
gemessen etwa 200 Brinell-Grade, während bei nach der Erfindung behandeltem Holz die entsprechende
Härte höher als 2000 Brinell-Grade sein kann. Die in der Faserrichtung gemessene Härte ist noch größer
und kann sich auf etwa 3000 Brinell-Grade belaufen.
Ferner ist beobachtet worden, daß durch die Behandlung nach der Erfindung die Dimensionsstabilität
de; Holzes verbessert wird. In feuchter Luft ändern sich die Maße langsamer und weniger als bei unbehandeltem
Holz. In Wasser untergetaucht, quillt Holz nach der Erfindung ebenso wie auch gewöhnliches
Holz, aber beim Trocknen gewinnt es erneut zum großen Teil seine verbesserte Härte und Festigkeit
wieder. Es spaltet auch nicht beim Trocknen nach Eintauchen in Wasser.
Die Hydrazinimprägnierung und die darauffolgende Preß- und Wärmebehandlung haben in der Regel
einen verdunkelnden Einfluß auf die Farbe des Holzes. Die Farbänderung hängt von der benutzten
Erhitzungstemperatur und von der Erhitzungszeit ab. Die Farbe von Birkenholz wird braun, die von Erle
rotbraun, während hingegen Kiefer erst nach längerer Erhitzung dunkler zu werden beginnt. Durch Variieren
der Erhitzungszeiten und der Temperaturen kann man somit bei gewöhnlichem Holz edelholzähnliche
Farbnuancen erzielen.
Es sind keine durch die Holzart bedingten Einschränkungen der Anwendbarkeit des Verfahrens nach
der Erfindung beobachtet worden. Gute Resultate werden sowohl mit Laubhölzern als auch mit Nadelhölzern
erzielt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandeltes Holz kann mit Vorteil z. B. in der Möbel-,
Ski-. Kisten- und Bootbauindustrie sowie allgemein auf allen Verwendungsgebieten eingesetzt werden,
wo Biegen des Holzes in Frage kommt. Es kann auch zu allen solchen Zwecken Verwendung finden, wo
die natürliche Härte oder Festigkeit des Holzes nicht ausreicht Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist die
Plattenindustrie, wo nach der Erfindung behandelte Holzplatten oder -furniere mit verschiedenen Plattenmaterialien
wie z. B. Sperrhölzern, Stabplatten, Faserplatten, Spanplatten usw. verleimt werden können.
ίο Es versteht sich, daß die Preßtrocknung der Furniere
und das Verleimen des Laminats in ein und demselben Arbeitsgang vereinigt werden können. Desgleichen
kann das behandelte Holzmaterial mit einem geeigneten Überzug, z. B. mit einem Farbanstrich oder
einer Lackschicht, versehen werden.
Die Flüssigkeit, die während des Pressens von mit Hydrazin imprägniertem Holz ausläuft, kann aufgesammelt
und bei Wunsch erneut zum Imprägnieren von Holz verwendet werden. Aus dieser Flüssigkeit
so kann man eventuell das gelöste Lignin z. B. durch
Ausfällen abtrennen und das erhaltene verdünnte Hydrazin mit frischem konzentriertem Hydrazin verstärken.
Desgleichen kann das während der Wärmebehandlung verdunstende Hydrazin aufgesammelt
und erneut zum Imprägnieren verwendet werden. Das Verfahren nach der Erfindung wird nunmehr
mittels der nachstehenden, nicht einschränkenden Beispiele beschrieben.
Ein raumtrockenes Birkenholzstück (Feuchtigkeitsgehalt 6 bis T0Io) mit den Maßen 20, 4 · 62,3 · 580 mm
wurde mit 15°/oiger Wasserlösung von Hydrazin auf
folgende Weise imprägniert. Zuerst wurde das Holzstück in einen Druckzylinder gebracht, aus dem die
Luft entfernt wurde, so daß der Druck bis unter 5 mm HG absank. Anschließend wurde in den Behälter
die Hydrazinlösung eingelassen, die man unter gewöhnlichem Druck 15 Minuten lang in das Holz
einziehen ließ. Dann wurde der Druck für die Dauer von 30 Minuten auf 5 kp/cm2 erhöht.
Die Abmessungen des Körpers nach der Imprägnierung betrugen 21,5 · 68,5 · 580,5 mm. Der Körper
wurde anschließend 15 Minuten lang im Wärmeschrank bei 80° C gehalten. Danach wurde der Körper
von Hand um 180° mit etwa 3 cm Biegeradius umgebogen. Trocknung erfolgte unter Biegepressung
bei 115°C. Der Körper zeigte keinerlei Zeichen von Bruch. Das Gewicht des Körpers betrug vor dem
Imprägnieren 497,1 g, nach dem Imprägnieren 1004,5g und nach dem Trocknen 467,1g.
In diesem Beispiel wurde der Einfluß von Hydrazin auf die Zusammendrückbarkeit und Härte von aus
Birkenholz, Erlenholz und Kiefernholz hergestellten Holzstücken untersucht. Das Imprägnieren fand
ebenso wie im vorigen Beispiel mit 15%iger Wasserlösung von Hydrazin statt. Das Pressen erfolgte in
einer üblichen Presse mit 6 mm Schraubensteigung
und 60 cm Länge der Dreharme. Drehen^ der Presse
erfolgte von Hand. Die Preßzeit war 4 Stunden und die Preßtemperatur 1500C. In Tabellen I bis ΙΠ snd
die Eigenschaften von Birke, Erle und Kiefer vor und nach der Behandlung dargesteEt. Die Harten sind
senkrecht zu den Fasern gemessen.
Tabelle ΠΙ
Kiefer
Kiefer
Eigenschaft
Tabelle I
Birke
Birke
Eigenschaft | Un- behandeltes Holz |
Imprä gniertes Holz |
Gepreßtes und getrocknetes Holz |
Dicke, mm Breite, mm Länge, mm Volumen, cm3 Gewicht, g Dichte, g/cm3 Härte, 0B |
19,2 48,2 97,0 98,8 63,4 0,64 200 |
20,8 52,9 97,0 122,5 |
9,7 44,0 97,0 41,2 58,5 1,42 2000 |
Dicke, mm
ίο Breite, mm
Länge, mm
Volumen, cm3
Gewicht, g
Dichte, g/cm3
Härte, 0B
ίο Breite, mm
Länge, mm
Volumen, cm3
Gewicht, g
Dichte, g/cm3
Härte, 0B
Un-
behandeltes
Holz
Holz
19,8
47,9
97,6
92,6
44,1
47,9
97,6
92,6
44,1
0,47
145
145
Imprägniertes Holz
Gepreßtes
und
getrocknetes Holz
20,7 50,9 97,7
73,8
9,3
47,1 97,5 42,7 41,0 0,98 790
Tabelle II
Erle
Erle
Eigenschaft | Un- behandeltes Holz |
Imprä gniertes Holz |
Gepreßtes und getrocknetes Holz |
Dicke, mm Breite, mm Länge, mm Volumen, cm3 Gewicht, g Dichte, g/cm1 Härte, 0B |
18,5 48,4 99,4 88,7 35,5 0,40 120 |
19,6 52,0 99,8 107,7 |
5,9 45,0 99,5 26,4 32,4 1,23 1530 |
Aus den Tabellen geht hervor, daß sich die größte Dickenabnahme und Verringerung des Volumens bei
Erle ergab. Das Volumen nahm bei Birke, Erle und
Kiefer um 58,3%. 70,2% bzw. 59,3% ab. Die größte Härte wurde bei Birke und die kleinste bei
Kiefer erzielt. Es ist festgestellt worden, daß die ursprüngliche Dichte des Holzes auf die Zusammendrückbarkeit
und auf die Zunahme der Härte Einfluß
hat. Mit zunehmender ursprünglicher Dichte geht die Zusammendrückbarkeit und Härte herab, die
mittels einer Behandlung nach der Erfindung erzielt werden.
3o Zur Untersuchung des Einflusses der Konzentration
der Hydrazinlösung wurden Birkenholzstückc von etwa 20 · 127 · 117,7 mm Größe mit Hydrazinlösungen
verschiedener Konzentrationen imprägniert.
Imprägnieren, Pressen in der Dickenrichtung und Trocknen erfolgten wie im Beispiel 2. Vergleichshalber
wurde der gleiche Versuch mit reinem Wasser und mit 25%igem Ammoniak als Imprägniermittel
ausgeführt. In Tabelle IV sind die Dicken, Dichten
und Härten der Probekörper sowohl vor als auch nach der Behandlung angegeben. Die Härten sind
senkrecht zu den Fasern gemessen. Die Ergebnisse zeigen, daß etwa 5%ige Hydrazinlösung noch bemerkenswerten
Einfluß auf die Zusammendrückbarkeit und Härte des Holzes hat.
Imprägniermittel
Hydrazin 15.4%
Hydrazin 7,7%
Hydrazin 5,1%
Wasser
Ammoniak 25%
Hydrazin 7,7%
Hydrazin 5,1%
Wasser
Ammoniak 25%
Dicke rum
20,1 20,1 20,2 20,1 20,2
Unbehandeltes Holz
Dichte
g/cm3
0,52 0,54 0,60 0,60 0,68
Die im Beispiel 2 hergestellten Holzstücke wurden aus Laborverhältnissen (2O0C, 25% rel. F.) in 65%
relative Feuchtigkeit (2O0C) übergeführt. Die Dimensionen
der Körper blieben unverändert vier Tage lang. Das Gewicht der Erlenstücke nahm um etwa 1 % und
Härte
0B
0B
200
200
200
200
200
200
200
200
200
Dicke
mm
mm
7,0
8,2
9,9
15,6
12,3
Imprägniertes und preßgetrocknetes Holz
Dichte Härte
g/cm3 0B
1,42 >2000
1 20 1800
1,11 1300
0,71 300
1,04 700
das der Birkenstücke um etwa 0,4% zu. Das Volumen der Kiefernstücke nahm um etwa 1,5 % und ihrGewicht
um etwa 3,7% zu. Bei einem ebensolchen Versuch mit ebensolchen unbehandelten Holzstücken vermehrte
sich das Volumen von Kiefernholz um etwa 3% und von Birkenholz um 2,64%. Das Gewicht von Kiefer
bzw. Birke nahm um 5,5% bzw. 4% zu.
Birkenholzfurniere von 2,7 mm Stärke wurden mit Hydrazinlösung imprägniert und in der Presse getrocknet
wie im Beispiel 2. Die Dicke der Furniere nach dem Trocknen betrug 1,3 mm. Mit der Hand
fühlten sich die Furniere weit fester als gewöhnliche Furniere entsprechender Dicke an. Auch die Härte
hatte erheblich zugenommen (1500° B).
Die Biegefestigkeit von Holzstäben (Querschnitt 5,10 · 18,55 mm), die aus nach Art des Beispiels 2 behandeltem
Birkenholz hergestellt waren, wurden nach British Standard 373:1957 untersucht. Die bei der
Imprägnierung verwendeten Hydrazinkonzentrationen
betrugen 15,4 °/0 und 7,7%. Zum Vergleich wurde
auch die Biegefestigkeit für Holzstäbe (Querschnitt 8,4 · 25,1 mm) aus unbehandeltem Birkenholz bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle V wiedergegeben, aus der auch die für die Probestäbe berechneten
Elastizitätsmodule hervorgehen.
IO Imprägniermittel |
Biege bruchfestigkeit kg/cm* |
Elastizitäts modul kg/cm* |
Hydrazin 15,4 °/o 15 Hydrazin 7,7% Unbehandeltes Holz |
5800 5620 1680 |
452 000 400 000 181000 |
Claims (3)
1. Verfahren zur Formgebung oder zum Pressen 5 so daß die Dichte und Härte des Holzes zut und
von Holz, bei dem das Holz mit einem holz- daß dessen Dimensionsstabilität gegenüber derjenigen
erweichenden Mittel behandelt, die gewünschte von unbehandeltem Holz erhöht wird.
Formgebung bzw. Pressung ausgeführt und das Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erüberschüssige Erweichungsmittel im Verlauf der findung darin, daß man als holzerweichendes Mittei Formgebung bzw. Pressung oder danach entfernt io Hydrazin oder ein Hydrazin enthaltendes Medium wird, dadurch gekennzeichnet, daß verwendet. Durch dieses Mittel kann Holz derart als holzerweichendes Mittel Hydrazin oder ein plastifiziert oder weichgemacht werden, daß es ver-Hydrazin enthaltendes Medium verwendet wird. hältnismäßig leicht in die gewünschte Form gebogen
Formgebung bzw. Pressung ausgeführt und das Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erüberschüssige Erweichungsmittel im Verlauf der findung darin, daß man als holzerweichendes Mittei Formgebung bzw. Pressung oder danach entfernt io Hydrazin oder ein Hydrazin enthaltendes Medium wird, dadurch gekennzeichnet, daß verwendet. Durch dieses Mittel kann Holz derart als holzerweichendes Mittel Hydrazin oder ein plastifiziert oder weichgemacht werden, daß es ver-Hydrazin enthaltendes Medium verwendet wird. hältnismäßig leicht in die gewünschte Form gebogen
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- werden kann. Die Verwendung von Hydrazin erzeichnet,
daß das Hydrazin mittels Oberflächen- 15 möglicht neben dem Biegen des Holzes ein beträchtbestrich
eingebracht wird. liches Zusammendrücken desselben. Holz, das nach
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- der Erfindung behandelt wird, nimmt nach dem Bezeichnet,
daß das Holz nach dem Imprägnieren handeln eine neue, stabile Form an, ohne daß dessen
erwärmt wird. Fasergefüge dabei Schaden nimmt.
20 Beim Imprägnieren von Holz mit Hydrazin ergibt sich offenbar im behandelten Holz eine teilweise
Erweichung und Auflösung von Lignin; das Hydrazin
breitet sich im Holzmaterial aus. Damit verbunden ist
auch ein Erweichen des sogenannten Lignin-Kohle-25 hydratkomplexes. Fernerhin reagiert Hydrazin offenbar
mit Lignin, woraus sich Kreuzbindungen zwischen Ligninmolekülen ergeben, welche die Molekülgröße
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Form- des Lignins vervielfachen. Gleich dem Ammoniak
gebung oder zum Pressen von Holz, bei dem das Holz wirkt Hydrazin auch auf Zellulose ein.
mit einem holzerweichenden Mittel behandelt, die 30 Das Hydrazin kann entweder in reiner Form oder gewünschte Formgebung bzw. Pressung ausgeführt in Form einer Lösung, z. B. einer wäßrigen Lösung, und das überschüssige Erweichungsmittel im Verlauf vorliegen. Es können auch andere zum Zweck geeignete der Formgebung bzw. Pressung oder danach entfernt Lösungsmittel oder Medien verwendet werden. Die wird. Hauptsache ist, daß die Imprägnierflüssigkeit genügend
mit einem holzerweichenden Mittel behandelt, die 30 Das Hydrazin kann entweder in reiner Form oder gewünschte Formgebung bzw. Pressung ausgeführt in Form einer Lösung, z. B. einer wäßrigen Lösung, und das überschüssige Erweichungsmittel im Verlauf vorliegen. Es können auch andere zum Zweck geeignete der Formgebung bzw. Pressung oder danach entfernt Lösungsmittel oder Medien verwendet werden. Die wird. Hauptsache ist, daß die Imprägnierflüssigkeit genügend
Es ist bekannt, daß das Biegevermögen von Holz 35 Hydrazin enthält. Man kann somit Hydrazinlösungen
erhöht werden kann, indem man es mit heißem mit einer Konzentration zwischen 1 bis 100% verWasser
oder Dampf behandelt. Ist das Holz mit wenden, als zweckmäßig haben sich 3 bis 15°/0 erFeuchtigkeit
gesättigt, läßt es sich biegen und an- wiesen. Es ist zu beachten, daß das zu behandelnde
schließend unter Druck trocknen. Abgesehen davon, Holz auch grün sein kann; in diesem Falle ist eine
daß bei dieser Arbeitsweise lange Behandlungszeiten 40 konzentriertere Hydrazinlösung zu benutzen, als sie
notwendig sind, bewirkt die Behandlung mit heißem bei trockenem Holz eingesetzt wird.
Wasser oder Dampf physikalische und chemische Zum Imprägnieren des Holzes mit Hydrazin kann
Wasser oder Dampf physikalische und chemische Zum Imprägnieren des Holzes mit Hydrazin kann
Veränderungen im Holz, die seine Eigenschaften be- man sich jedes beliebigen geeigneten Imprägniervereinträchtigen.
Die mit dieser Behandlung erzielte fahrens bedienen. In derartigen Verfahren verwendet
Biegung ist nicht sehr beständig. 45 man in der Regel verschiedenartige Kombinationen
Nach einem anderen Verfahren wird das Holz mit von Druck- und Vakuumbehandlungen. Das Imwasserfreiem,
flüssigem Ammoniak oder mit wäßriger prägnieren erfolgt vorteilhaft beispielsweise in einem
Ammoniaklösung imprägniert, wonach man das Holz Druckbehälter, in dem zuerst zur Entfernung der
in die gewünschte Form biegen kann, in der es beharrt, Luft aus den Holzporen Unterdruck erzeugt wird,
wenn das Ammoniak abgedunstet worden ist. 5° Anschließend wird in den Behälter Hydrazinlösung
Den Mechanismus des Prozesses hat man folgender- eingelassen, die man gegebenenfalls zuerst bei Untermaßen
erklärt. Ammoniak vermag nicht nur in die druck und dann bei normalem Druck oder Überamorphen
Substanzen der Zellwände, sondern auch druck in das Holz eintreten läßt. Das Imprägnieren
in die Kristallstruktur der Zellulose und in den pheno- kann auch durch Bestreichen erfolgen,
lischen Ligninbindestoff einzudringen. Das Ammoniak 55 Während der Imprägnierbehandlung wird das Holz trennt einige Wasserstoffbindungen, die die normale biegsam und weich. Die Plastizität kann noch mittels Steifigkeit des Holzes verursachen. Das Erweichen einer verhältnismäßig kurzen Wärmebehandlung z. B. der Kristallstruktur gestattet Bewegungen der Struk- von 10 bis 30 Minuten Dauer (bei 80 bis 1000C) erhöht turbestandteile aneinander vorbei unter Einfluß einer werden. Nach erfolgtem Imprägnieren kann das Holz äußeren Kraft. Nach erfolgtem Abdunsten des Am- 60 gebogen und/oder zusammengedrückt werden. Beimoniaks bilden sich abermals Wasserstoffbindungen spielsweise kann ein Birkenholzstück von 20 mm zwischen den Polymerketten, und die Holzstruktur Stärke (mit den Fasern in der Längsrichtung) mit wird erneut auf ihre vorhergehende Steifigkeit kreuz- Leichtigkeit von Hand um 180° mit etwa 3 cm Biegegebunden, radius umgebogen werden, ohne daß das Holz Schaden Ein großer Nachteil des Ammoniakverfahrens ist 65 erleidet. Nach Abdunsten des Hydrazins behält das der niedrige Siedepunkt des Imprägniermittels, der Holz die gebogene Form bei und setzt anschließend die Verwendung von Kühl- und Verflüssigungsappa- der Biegung erheblich größeren Widerstand entgegen raturen erforderlich macht. Fernerhin ist Ammoniak als unbehandeltes Holz.
lischen Ligninbindestoff einzudringen. Das Ammoniak 55 Während der Imprägnierbehandlung wird das Holz trennt einige Wasserstoffbindungen, die die normale biegsam und weich. Die Plastizität kann noch mittels Steifigkeit des Holzes verursachen. Das Erweichen einer verhältnismäßig kurzen Wärmebehandlung z. B. der Kristallstruktur gestattet Bewegungen der Struk- von 10 bis 30 Minuten Dauer (bei 80 bis 1000C) erhöht turbestandteile aneinander vorbei unter Einfluß einer werden. Nach erfolgtem Imprägnieren kann das Holz äußeren Kraft. Nach erfolgtem Abdunsten des Am- 60 gebogen und/oder zusammengedrückt werden. Beimoniaks bilden sich abermals Wasserstoffbindungen spielsweise kann ein Birkenholzstück von 20 mm zwischen den Polymerketten, und die Holzstruktur Stärke (mit den Fasern in der Längsrichtung) mit wird erneut auf ihre vorhergehende Steifigkeit kreuz- Leichtigkeit von Hand um 180° mit etwa 3 cm Biegegebunden, radius umgebogen werden, ohne daß das Holz Schaden Ein großer Nachteil des Ammoniakverfahrens ist 65 erleidet. Nach Abdunsten des Hydrazins behält das der niedrige Siedepunkt des Imprägniermittels, der Holz die gebogene Form bei und setzt anschließend die Verwendung von Kühl- und Verflüssigungsappa- der Biegung erheblich größeren Widerstand entgegen raturen erforderlich macht. Fernerhin ist Ammoniak als unbehandeltes Holz.
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Family Applications (1)
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