AT49562B - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen.Info
- Publication number
- AT49562B AT49562B AT49562DA AT49562B AT 49562 B AT49562 B AT 49562B AT 49562D A AT49562D A AT 49562DA AT 49562 B AT49562 B AT 49562B
- Authority
- AT
- Austria
- Prior art keywords
- heather
- treating
- production
- coloring agents
- plants containing
- Prior art date
Links
- 235000018553 tannin Nutrition 0.000 title claims description 10
- 229920001864 tannin Polymers 0.000 title claims description 10
- 239000001648 tannin Substances 0.000 title claims description 10
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 8
- 235000007575 Calluna vulgaris Nutrition 0.000 title description 12
- 239000003086 colorant Substances 0.000 title description 6
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 title description 3
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 12
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 10
- 239000002253 acid Substances 0.000 claims description 3
- 239000002657 fibrous material Substances 0.000 claims 1
- 239000000975 dye Substances 0.000 description 12
- 235000012730 carminic acid Nutrition 0.000 description 10
- 241000196324 Embryophyta Species 0.000 description 9
- 238000009835 boiling Methods 0.000 description 4
- 230000002378 acidificating effect Effects 0.000 description 3
- 238000004040 coloring Methods 0.000 description 3
- 238000004043 dyeing Methods 0.000 description 3
- 239000002023 wood Substances 0.000 description 3
- HEDRZPFGACZZDS-UHFFFAOYSA-N Chloroform Chemical compound ClC(Cl)Cl HEDRZPFGACZZDS-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 229920000742 Cotton Polymers 0.000 description 2
- RTZKZFJDLAIYFH-UHFFFAOYSA-N Diethyl ether Chemical compound CCOCC RTZKZFJDLAIYFH-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 241000218657 Picea Species 0.000 description 2
- 239000004922 lacquer Substances 0.000 description 2
- 239000002244 precipitate Substances 0.000 description 2
- 239000000243 solution Substances 0.000 description 2
- 210000002268 wool Anatomy 0.000 description 2
- 241000283690 Bos taurus Species 0.000 description 1
- 241001070941 Castanea Species 0.000 description 1
- 235000014036 Castanea Nutrition 0.000 description 1
- LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N Ethanol Chemical compound CCO LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 235000006200 Glycyrrhiza glabra Nutrition 0.000 description 1
- 244000303040 Glycyrrhiza glabra Species 0.000 description 1
- 241000219492 Quercus Species 0.000 description 1
- 239000003929 acidic solution Substances 0.000 description 1
- 150000007513 acids Chemical class 0.000 description 1
- 239000012670 alkaline solution Substances 0.000 description 1
- 235000011126 aluminium potassium sulphate Nutrition 0.000 description 1
- 125000003636 chemical group Chemical group 0.000 description 1
- 230000008602 contraction Effects 0.000 description 1
- 238000010411 cooking Methods 0.000 description 1
- 230000006735 deficit Effects 0.000 description 1
- 238000001035 drying Methods 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 description 1
- 230000008020 evaporation Effects 0.000 description 1
- 238000000605 extraction Methods 0.000 description 1
- 210000003746 feather Anatomy 0.000 description 1
- 239000003502 gasoline Substances 0.000 description 1
- LPLVUJXQOOQHMX-QWBHMCJMSA-N glycyrrhizinic acid Chemical compound O([C@@H]1[C@@H](O)[C@H](O)[C@H](O[C@@H]1O[C@@H]1C([C@H]2[C@]([C@@H]3[C@@]([C@@]4(CC[C@@]5(C)CC[C@@](C)(C[C@H]5C4=CC3=O)C(O)=O)C)(C)CC2)(C)CC1)(C)C)C(O)=O)[C@@H]1O[C@H](C(O)=O)[C@@H](O)[C@H](O)[C@H]1O LPLVUJXQOOQHMX-QWBHMCJMSA-N 0.000 description 1
- 235000011477 liquorice Nutrition 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- 238000002156 mixing Methods 0.000 description 1
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 1
- GRLPQNLYRHEGIJ-UHFFFAOYSA-J potassium aluminium sulfate Chemical compound [Al+3].[K+].[O-]S([O-])(=O)=O.[O-]S([O-])(=O)=O GRLPQNLYRHEGIJ-UHFFFAOYSA-J 0.000 description 1
- 238000002360 preparation method Methods 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 1
Landscapes
- Edible Seaweed (AREA)
- Cosmetics (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Vorfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut wie auch anderer tanninhältiger Pflanzen, durch welches es ermöglicht ist, aus diesen Pflanzen die Farbstoffe zu gewinnen.
Praktische Versuche haben gezeigt, dass die in dem Heidekraut, wie auch in anderen tanninhaltigen Pflanzen, wie Kastanie, Eiche, Fichte usw. enthaltenen Farbstoffe in heissem Wasser unlöslich sind und können diese nach vorherigem Kochen in reinem Wasser zur Beseitigung des Tannins ohne Beeinträchtigung gewonnen werden.
Um ans dem Heidekraut, gemäss vorliegender Erfindung, die Farbstoffe zu gewinnen, wird zunächst die Pflanze bezw. deren Rinde oder Holz zerkleinert. Hierauf wird das Material in alkalischer Flüssigkeit gekocht, wobei die Farbstoffe in Lösung gehen und aus dieser Lösung gewonnen werden können. Zu diesem Zwecke wird die gewonnene Flüssigkeit von den festen Bestandteilen getrennt, worauf durch folgende Abdampfung des Extraktes ein alkalisches Karmin erhalten wird, das in kochendem Wasser wieder löslich ist und zu Färbereizwecken Verwendung finden kann, wie Wan-Karmin.
Die auf diese Weise erhaltello alkaiiscle Fltissigkeit kann mit einer Säure behandelt werden, bis sie mit Lakmuspapier sauere Reaktion zeigt. Dadurch wird ein reichlicher flockiger Niederschlag erhalten. Dieser Niederschlag wird abfiltriert, reichlich mit kaltem Wasser, in dem er unlöslich ist, gewaschen und in einer Trockenkammer getrocknet. Er erfährt dabei eige ganz beträchtliche Zusammenziehung und bildet einen zerreiblichen Extrakt mit glasartigem Bruch, der durch Säuren eine Veränderung nicht erfährt. Er ist nur in Alkalien zu einer feurigen Farbnüssigkeit loslich, die alle Eigentümlichkeiten der
EMI1.1
Veränderung erfährt.
Es wird daher ans dem Heidekraut durch dieses Verfahren ein Karmin erhalten, das in der ursprünglichen alkalischen oder in der saueren Form für die Industrie sehr wertvoll ist. Dasselbe ist im kalten Wasser. Alkohol, Äther, Chloroform, Benzin usw. unlöslich.
In seiner alkalischen Form lässt er sich, obwohl er etwas hygrometisch ist, leicht aufbewahren. Die sauere Form ist sehr wenig hygrometisch und besitzt unbegrenzte Haltbarkeit.
Bei der Fällung des saueren Karmins enthält die filtrierte Flüssigkeit einen Farbstoff, welcher orangorosa Farbtöne liefert, der sowohl in seinen lichten als auch in seinen dunklen Farbtönen verwendet worden kann. Es wird also auf diese Weise aus dem Heidekraut ein zweiter Farbstoff erhalten.
Je nach den Teilen der Pflanze, die behandelt werden, besitzt das Karmin verschiedene Farbtöne und durch eine entsprechende Teilung der Pflanze wird auch die Ausheute erhöht.
Der Extrakt der Rinde liefert ein brat. aes Karmin und gibt den Farbton des Ilatses der Taube. Havanna usw.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Extrakt des Holzes, der Zweige oder des Stammns gibt die Farbtöne rosa, lila, Weinfarbe, Veilchenpurpur usw.
Bei Verwendung dieses Karmins wie jener Farbstoffe, die unter den Namen Wau bekannt sind, kann man auf Wolle, Seide oder Baumwolle und ohne Mischung mit anderen Farbstoffen sehr schnee Farbtöne erhalten.
Als Beize kann Kalialaun verwendet werden, jedoch : ist heim Färben von Seide eine Beize nicht erforderlich, und zwar sowohl bei Verwendung von sauerem als auch von alkalischen Lösungen des Karmines.
Dieses Heidekraut-Karmin kann auch mit anderen Farbstoffen Verwendung finden und es ist leicht eine ganze Reihe von Mischungen mit Farben derselben chemischen Gruppe, insbesonders Lackfarben, zusammenzustellen und ist die Anwendbarkeit nicht bloss auf das Färben von Wolle, Seide und Baumwolle beschränkt, sondern es kann auch zum Färben von Holz, Federn und anderen Gegenständen Verwendung finden, sowie zur Herstellung von Schminke.
Das Heidekraut-Karmin hat die physikalischen"und chemischen Eigenschaften der Lacke, und die damit erhaltenen Färbungen sind vollständig widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse, gegen Licht, Wärme usw.
Erforderlichen Falles kann das Heidekraut vor dem Kochen. in alkalischer Flüssigkeit längere Zeit in reinem Wasser gekocht werden, um vor der Extraktion des Farbstoffes das Tannin zu entfernen. Dies kann ohne Beeinträchtigung des Farbstoffs vorgenommen werden, da dieser in reinem Wasser nicht löslich ist. Ist dies geschehen, so wird das Heidekraut von der das Tannin enthaltenen Flüssigkeit getrennt, worauf es in vorstehend beschriebener Weise mit alkalischer Flüssigkeit gekocht wird.
Dieses Verfahren lässt sich auch auf andere tanninhältige Pflanzen, welche Farbstoffe enthalten, wie Eiche, Fichte usw. anwenden, indem die Pflanzen durch Kochen in reinem Wasser zunächst von dem Tannin befreit werden, worauf die Extraktion des Farbstoffes durch Kochen in alkalischer Flüssigkeit erfolgt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kinde der Stengel oder Stamm von Heidekraut längere Zeit in alkalischer Flüssigkeit gekocht wird, worauf das Wasser abgedampft wird.
Claims (1)
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch], dadurch gekennzeichnet, dass der erhaltene flüssige Extrakt mit einer Säure behandelt wird, durch die der Faserstoff ausgefällt wird, der nach dem Abfiltrieren und Auswaschen getrocknet wird, um zum Gebrauche in alkalischer Flüssigkeit gelöst zu werden.3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rinde, der Stengel oder der Stamm vor der Gewinnung des Farbstoffes längere Zeit in reinem Wasser gekocht wird.4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, bezw. 1-3, dadurch gekennzeichnet. dass andere tanninhältige Pflphl. pn der in dem Anspruche 3 angegebenen Behandlung EMI2.1
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| FR49562X | 1909-11-25 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| AT49562B true AT49562B (de) | 1911-08-25 |
Family
ID=8684719
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| AT49562D AT49562B (de) | 1909-11-25 | 1910-03-04 | Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen. |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| AT (1) | AT49562B (de) |
-
1910
- 1910-03-04 AT AT49562D patent/AT49562B/de active
Similar Documents
| Publication | Publication Date | Title |
|---|---|---|
| AT49562B (de) | Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen. | |
| DE238858C (de) | ||
| AT44500B (de) | Verfahren, minderwertigem Holz durch Färbung den Anschein wertvolleren Holzes zu geben. | |
| AT77700B (de) | Verfahren zur Herstellung künstlicher Blumen aus Maiskolbendeckblättern. | |
| DE736021C (de) | Verfahren zum Faerben von Gebilden aus Superpolyamiden oder -urethanen | |
| DE527950C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Sulfitzellstoff | |
| DE344906C (de) | ||
| DE520438C (de) | Verfahren zum Entnikotinisieren von Tabak | |
| DE618329C (de) | Verfahren zum Faerben der unter Verwendung von Titandioxyd spinnmattierten Kunstseiden aus regenerierter Cellulose mit substantiven Farbstoffen | |
| DE581907C (de) | Verfahren zur Blau- oder Schwarzfaerbung der Oberflaeche von gehaertetem Phenolaldehydharz | |
| DE636880C (de) | Verfahren zum Faerben von Leder | |
| DE580318C (de) | Verfahren zum Entbittern und Enthaerten von pektinhaltigen Fruechten und Fruchtteilen, insbesondere Citrusschalen, bei gleichzeitiger Fixierung der Pektinstoffe | |
| DE546735C (de) | Verfahren zur Herstellung von gleichzeitig feuerhemmendem und wasserabstossendem Fasergut | |
| DE742283C (de) | Verfahren zur Verminderung der Wasserempfindlichkeit von Folien o. dgl. aus Mischpolyamiden | |
| DE403013C (de) | Verfahren zum Impraegnieren, Durchfaerben und Haltbarmachen von frisch gefaelltem Holz | |
| DE360924C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus mehreren Zelluloid- oder aehnlichen Schichten im Wege des Pressens in Formen | |
| DE439004C (de) | Verfahren zum Faerben von Acetatseide | |
| DE39260C (de) | Verfahren zum Entfernen der glänzenden Rinde von spanischem Rohr | |
| DE750027C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polarisationsfolien unter Verwendung von gefaerbten, stark gestreckten Folien aus organischen Kolloiden, wie z. B. Cellulosehydrat | |
| DE571447C (de) | Mittel fuer die Behandlung von pflanzlichen, tierischen oder anderen Werkstoffen | |
| CH113589A (de) | Verfahren zum vollständigen Durchfärben von Holz. | |
| DE55247C (de) | Verfahren zum Färben mit Anacardium-Extract | |
| DE743221C (de) | Verfahren zum Verbessern der Widerstandsfaehigkeit von mit Kuepenfarbstoffen gefaerbten Cellulosefasern gegen faserschaedigende Lichteinwirkung | |
| DE856291C (de) | Verfahren zum Faerben von Gebilden aus Celluloseestern oder -aethern oder aus synthetischen Hochpolymeren | |
| DE506770C (de) | Verfahren, Wolle, Pelzwerk u. dgl. vor Mottenfrass zu schuetzen |