AT49562B - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen.

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heather
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Xavier Dr Debedat
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen. 



   Vorliegende Erfindung betrifft ein Vorfahren zur   Herstellung von Farbstoffen durch   Behandlung von Heidekraut wie auch anderer tanninhältiger Pflanzen, durch welches es   ermöglicht   ist, aus diesen Pflanzen die Farbstoffe zu gewinnen. 



   Praktische   Versuche haben gezeigt, dass   die in dem   Heidekraut,   wie auch in anderen   tanninhaltigen Pflanzen, wie Kastanie, Eiche, Fichte   usw. enthaltenen Farbstoffe in heissem Wasser unlöslich   sind und können   diese nach vorherigem Kochen in reinem Wasser zur   Beseitigung des Tannins   ohne Beeinträchtigung gewonnen werden. 



   Um ans dem Heidekraut, gemäss vorliegender Erfindung, die Farbstoffe zu gewinnen, wird zunächst die Pflanze bezw. deren Rinde oder Holz zerkleinert. Hierauf wird das Material in alkalischer   Flüssigkeit gekocht, wobei   die Farbstoffe in Lösung gehen und aus dieser Lösung gewonnen werden können. Zu diesem Zwecke wird die gewonnene Flüssigkeit von den festen Bestandteilen getrennt, worauf durch folgende Abdampfung des Extraktes ein alkalisches Karmin erhalten wird, das in kochendem Wasser   wieder löslich   ist und zu   Färbereizwecken Verwendung finden kann, wie Wan-Karmin.   



   Die auf   diese Weise erhaltello alkaiiscle Fltissigkeit   kann mit einer Säure behandelt werden, bis sie mit Lakmuspapier sauere Reaktion zeigt. Dadurch wird ein   reichlicher   flockiger Niederschlag erhalten. Dieser Niederschlag wird abfiltriert, reichlich mit kaltem Wasser, in dem er   unlöslich   ist, gewaschen und in einer Trockenkammer getrocknet. Er erfährt dabei eige ganz beträchtliche Zusammenziehung und bildet einen zerreiblichen Extrakt mit glasartigem Bruch, der durch Säuren eine   Veränderung   nicht erfährt. Er ist   nur in Alkalien zu   einer feurigen   Farbnüssigkeit loslich,   die alle   Eigentümlichkeiten der   
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   Veränderung erfährt.   



   Es wird daher ans dem   Heidekraut durch dieses Verfahren   ein Karmin erhalten, das in   der ursprünglichen alkalischen oder   in der saueren Form für die Industrie sehr wertvoll ist. Dasselbe ist im kalten Wasser. Alkohol, Äther, Chloroform, Benzin usw. unlöslich. 



   In seiner alkalischen Form lässt er sich, obwohl er etwas   hygrometisch   ist, leicht aufbewahren. Die sauere Form ist sehr wenig hygrometisch und besitzt unbegrenzte Haltbarkeit. 



   Bei der Fällung des saueren Karmins enthält die filtrierte Flüssigkeit einen Farbstoff, welcher orangorosa Farbtöne liefert, der sowohl in seinen lichten als auch in seinen dunklen Farbtönen verwendet worden kann. Es wird also auf diese Weise aus dem Heidekraut ein zweiter Farbstoff erhalten. 



   Je nach den Teilen der Pflanze, die behandelt werden, besitzt das Karmin verschiedene Farbtöne und durch eine entsprechende Teilung der Pflanze wird auch die Ausheute erhöht. 



   Der Extrakt der Rinde liefert ein   brat. aes Karmin und   gibt den Farbton des Ilatses   der Taube. Havanna   usw. 

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   Der Extrakt des Holzes, der Zweige oder des Stammns gibt die Farbtöne rosa, lila, Weinfarbe, Veilchenpurpur usw. 



   Bei Verwendung dieses Karmins wie jener Farbstoffe, die unter den Namen Wau bekannt sind, kann man auf Wolle, Seide oder Baumwolle und ohne Mischung mit anderen Farbstoffen sehr schnee Farbtöne erhalten. 



   Als Beize kann Kalialaun verwendet werden,   jedoch : ist heim Färben   von Seide eine Beize nicht erforderlich, und zwar sowohl bei Verwendung von sauerem als auch von alkalischen   Lösungen   des   Karmines.   



   Dieses Heidekraut-Karmin kann auch mit anderen Farbstoffen Verwendung finden und es ist leicht eine ganze Reihe von Mischungen mit Farben derselben chemischen Gruppe, insbesonders Lackfarben, zusammenzustellen und ist die Anwendbarkeit nicht bloss auf das Färben von Wolle, Seide und Baumwolle   beschränkt,   sondern es kann auch zum Färben von Holz, Federn und anderen Gegenständen Verwendung finden, sowie zur Herstellung von    Schminke.   



   Das Heidekraut-Karmin hat die    physikalischen"und chemischen   Eigenschaften der Lacke, und die damit erhaltenen Färbungen sind vollständig widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse, gegen Licht, Wärme usw. 



   Erforderlichen Falles kann das Heidekraut vor dem Kochen. in alkalischer Flüssigkeit längere Zeit in reinem Wasser gekocht werden, um vor der Extraktion des Farbstoffes das Tannin zu entfernen. Dies kann ohne Beeinträchtigung des Farbstoffs vorgenommen werden, da dieser in reinem Wasser   nicht löslich   ist. Ist dies geschehen, so wird das   Heidekraut   von der das Tannin enthaltenen Flüssigkeit getrennt, worauf es in vorstehend beschriebener Weise mit alkalischer Flüssigkeit gekocht wird. 



     Dieses Verfahren lässt   sich auch auf andere tanninhältige Pflanzen, welche Farbstoffe enthalten, wie Eiche, Fichte usw. anwenden, indem die Pflanzen durch Kochen in reinem Wasser zunächst von dem Tannin befreit werden, worauf die Extraktion des Farbstoffes durch Kochen in alkalischer Flüssigkeit erfolgt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die   Kinde   der Stengel oder Stamm von Heidekraut längere Zeit in alkalischer Flüssigkeit gekocht wird, worauf das Wasser abgedampft wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch], dadurch gekennzeichnet, dass der erhaltene flüssige Extrakt mit einer Säure behandelt wird, durch die der Faserstoff ausgefällt wird, der nach dem Abfiltrieren und Auswaschen getrocknet wird, um zum Gebrauche in alkalischer Flüssigkeit gelöst zu werden.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rinde, der Stengel oder der Stamm vor der Gewinnung des Farbstoffes längere Zeit in reinem Wasser gekocht wird.
    4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, bezw. 1-3, dadurch gekennzeichnet. dass andere tanninhältige Pflphl. pn der in dem Anspruche 3 angegebenen Behandlung EMI2.1
AT49562D 1909-11-25 1910-03-04 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen durch Behandlung von Heidekraut und anderen tanninhältigen Pflanzen. AT49562B (de)

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