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Die Erfindung betrifft einen Arbeitswagen mit einem auf Schienenfahrwerken abgestutzten Wagenrahmen und einer Arbeitsbühne mit einem eine horizontale Arbeitsplattform aufweisenden Tragrahmen, der durch Antriebe relativ zum Wagenrahmen höhenverstellbar ausgebildet ist, wobei die Arbeitsplattform durch in der Plattformebene relativ zueinander verstellbare und am Tragrahmen gelagerte Plattformabschnitte veranderbar ist, wobei in Wagenquerrichtung einander gegenüberhegende Plattformabschnitte von einer aneinandergrenzenden und eine gemeinsame Arbeitsbühne bildenden ersten Arbeitsposition mit Hilfe von am Tragrahmen befestigten Antrieben in eine in Wagenquerrichtung voneinander distanzierte, jeweils eine eigene Hilfs-Arbeitsbühne bildende zweite Arbeitsposition verstellbar sind
In einem Inserat in der Zeitschrift Railway Gazette International, September 1989, Seite 580,
ist ein derartiger Arbeitswagen dargestellt, der einen auf Schienenfahrwerken gelagerten Wagenrahmen aufweist. Auf diesem ist em - nach Art einer Scherenhebebühne höhenverstellbarer - eine Arbeitsbühne mit einer horizontalen Arbeitsplattform bildender Tragrahmen montiert, der während der Uberstellfahrt gänzlich innerhalb eines Lichtraumprofils liegt Im Arbeitseinsatz ist die Arbeitsbühne mittels teleskopisch ausziehbarer Plattformabschnitte in Gleisquerrichtung verlängerbar und somit die horizontale Fläche der Arbeitsplattform vergrösserbar, um z B beim Oberleitungsbau den Gleisbauarbeitern Zugang zu den von der Gleismitte weiter entfernten Bereichen zu verschaffen.
Ein weiterer Arbeitswagen ist aus der EP 0 003 727 B1 bekannt, die ein Schienenfahrzeug mit einem höhenverstell- und drehbaren Auslegerarm und einer an dessen Ende befestigten Arbeitsbühne beschreibt. Unabhängig davon ist im Dachbereich des Wagenaufbaus ein fix montierter horizontaler Tragrahmen vorgesehen, an dem zwei Arbeitsplattformen angeordnet sind Diese erstrecken sich laufstegartig entlang beider Längsseiten des Fahrzeugs und sind mit dem Tragrahmen über Lenker derart gelenkig verbunden, dass sie anhand von Antrieben um in Wagenlängsnchtung verlaufende Achsen von einer an den Wagenaufbau angrenzenden Überstellposition hoch- und gleichzeitig zueinander verschwenkbar sind, wodurch sie im Ar- beitseinsatz gemeinsam eine im fixen Abstand zum Wagenaufbau erhöht angeordnete Arbeitsbühne bzw.
Arbeitsplattform bilden Diese Arbeitsbühne ist jedoch aufgrund der fehlenden Höhenverstellmöglichkeit nur beschränkt für den Einsatz im Oberleitungsbau einsetzbar.
Aus der FR 2 619 543 A1 ist ein gleisverfahrbarer Arbeitswagen bekannt Dieser dient für Oberieitungsinstandhaltungsarbeiten und weist zwei nebeneinander angeordnete, höhenverstellbare Arbeitsbühnen auf
Schliesslich ist aus der US 4 690 246 A ein verfahrbares Gerät mit zwei Arbeitsbühnen bekannt Jede dieser Arbeitsbühnen kann um eine vertikale Achse verschwenkt werden Es ist auch möglich, die Arbeitsbühnen so zu verschwenken, dass eine grosse Plattform entsteht.
Die Aufgabe der Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Arbeitswagens der eingangs genannten Art, der unter weitgehender Beibehaltung des bekannten konstruktiven Grundkonzeptes für Arbeitsbühnen deren flexiblere Arbeitseinsätze speziell für Oberleitungsarbeiten ermöglicht
Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemässen Arbeitswagen dadurch gelöst, dass jeder Hilfs- Arbeitsbühne ein eigener, am Tragrahmen gelagerter Höhenverstell- und Querverschiebeantrieb zugeordnet ist.
Eine derartige Ausbildung gewährleistet eine wesentliche Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten und gleichzeitige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das mit dem Oberleitungsbau beschäftigte Personal. Die beiden unabhängig voneinander verstellbaren Hilfs- Arbeitsbühnen können beispielsweise zu beiden Seiten der Gleisachse in einem dem maximalen Zick-Zack-Verlauf der Fahrleitung entsprechenden Abstand zueinander positioniert werden Dies schafft nicht nur die ergonomisch günstigsten Arbeitsbedingungen, da so der gesamte Einsatzbereich insbesondere zur Fixierung eines Tragseiles bequem erreichbar ist, sondem wirkt sich auch zeitsparend auf den Arbeitsablauf insgesamt aus, bei dem nunmehr das fortwährende Neupositionieren der Arbeitsbühne entfällt.
Andererseits können die beiden Hilfs-Arbeitsbühnen aber auch zur Bildung einer grosseren Plattform bzw gemeinsamen Arbeitsbuhne nebeneinander platziert bzw. miteinander kombiniert werden, wenn es die Einsatzverhältnisse erfordern.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen ersichtlichen Ausführungsbeispiele näher beschrieben
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Arbeitswagens mit einer speziell ausgebildeten in einer Arbeitsposition befindlichen Arbeitsbühne,
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Fig 2 eine Draufsicht auf den Arbeitswagen gemäss Fig.1,
Fig 3 eine Ansicht des Arbeitswagens in Gleislängsrichtung gemäss Pfeil 111 in Fig 1 und
Fig 4 und 5 schematisierte Draufsichten auf weitere Varianten der Arbeitsbühne
Der in den Fig 1, 2 und 3 dargestellte Arbeitswagen 1 weist einen Wagenrahmen 2 auf, der uber Schienenfahrwerke 3 auf einem Gleis 4 abgestützt ist Der Wagenrahmen 2 ist an seinen beiden Längsenden mit Puffern 5 und Zugeinrichtungen 6 versehen,
um die Eingliederung des Arbeitswagens 1 bei der Überstellfahrt in einen Zugverband zu gestatten. Eine unterhalb des mit einer durchgehenden Trittfläche 7 ausgestatteten Wagenrahmens 2 angeordnete Kraftquelle 8 sorgt für die Verfahrbarkeit des Arbeitswagens im Einsatz an der Arbeitsstelle und zugleich für die Energieversorgung der verschiedenen (noch zu beschreibenden) Antriebe des Arbeitswagens 1
Auf dem Wagenrahmen 2 ist eine Arbeitsbühne 9 befestigt, die einen parallel zum Wagenrahmen 2 bzw zur Gleisebene ausgerichteten Tragrahmen 10 aufweist. Dieser - im Grundn# rechteckige - Tragrahmen 10 ist auf dem Wagenrahmen 2 uber vier jeweils im Eckbereich des Tragrahmens 10 angeordnete vertikale Säulen 11 abgestützt, die als teleskopisch verlängerbare Schraubspindelantriebe 12 ausgebildet sind.
Die mechanisch untereinander verbundenen Schraubspindelantriebe 12 sind anhand der Kraftquelle 8 synchron beaufschlagbar und dienen zur exakten Höhenverstellung der Arbeitsbühne 9 bzw einer auf dem Tragrahmen 10 vorgesehenen horizontalen, die Bodenfläche der Arbeitsbühne 9 bildenden Arbeitsplattform 13.
Diese setzt sich aus zwei in Wagenquerrichtung einander gegenüberliegenden, aneinandergrenzenden Plattformabschnitten 14,15 sowie einem fix mit dem Tragrahmen 10 verbundenen, in Wagenlängsrichtung an die beiden Plattformabschnitte 14,15 angrenzenden Zusatz-Plattformabschnitt 16 zusammen. Jeder Plattformabschnitt 14,15 ist durch einen eigenen Höhenverstellantneb 17 relativ zum Tragrahmen 10 höhenverstellbar und bildet somit eine eigene Hilfs-Arbeitsbühne 18,19
Jeder Höhenverstellantrieb 17 ist in einer vertikal verlängerbaren Teleskopführung 20 befestigt.
Diese ist, wie insbesondere in Fig. 2 und 3 ersichtlich, mit Hilfe von Rollen 21 auf einer am Tragrahmen 10 fixierten horizontalen Querführung 22 mit Hilfe von Querverschiebeantneben 23 senkrecht zur Wagenlängsrichtung querverschiebbar.
Ein jede Hilfs-Arbeitsbühne 18,19 bzw. auch den Zusatz-Plattformabschnitt 16 umschliessendes Geländer 24,25,26 ist jeweils im aneinandergrenzenden Endbereich der Plattformabschnitte 14,15 und 16 lös- bzw. kippbar befestigt.
Die in den Fig. 1 bis 3 in vollen Linien dargestellte Arbeitsbühne 9 befindet sich in einer abgesenkten ersten Arbeitsposition, bei der sämtliche Plattformabschnitte 14,15 und 16 zur Bildung einer gemeinsamen, grossflächigen Arbeitsplattform 13 eine einzige Arbeitsbühne 9 bilden In diesem Zustand können wahlweise die an den aneinandergrenzenden Enden der Plattformab- schnitte befindlichen Geländerteile entfernt werden. Dies wird im praktischen Einsatz jedoch nur dann zweckmässig sein, wenn für bestimmte Arbeitseinsätze eine möglichst grossflächige Arbeitsplattform 13 erforderlich ist. Diese kann bedarfsweise unter Beaufschlagung der Schraubspindelantriebe 12 höhenmässig verstellt werden. Eine endseitig angeordnete Leiter 41 passt sich automatisch der veränderten Höhenlage an.
Durch die beiden Hilfs-Arbeitsbühnen 18,19 besteht nunmehr die vorteilhafte Möglichkeit, gleichsam für eine - bezüglich des Zusatz-Plattformabschnittes 16 distanzierte - zweite Arbeitsposition die einzelnen Plattform abschnitte 14,15 durch Beaufschlagung der Höhenverstellantriebe 17 in ein unterschiedliches Höhenniveau zu verlagern Gleichzeitig kann aber auch durch Beaufschlagung der beiden Querverschiebeantriebe 23 der Abstand der beiden Hilfs-Arbeitsbühnen 18,19 in Quemchtung zueinander verändert werden (s. stnchpunkeierte Linien in Fig. 3) Damit besteht die Möglichkeit, eine elektrische Oberleitung in einer für die Arbeitskräfte bequemen Arbeitsposition an beiden Längsseiten gleichzeitig zu bearbeiten.
Zweckmässigerweise sollte daher die Distanz der beiden Hilfs-Arbeitsbühnen 18,19 zueinander etwas grösser sein als die durch den zick- zack- förmigen Verlauf bedingte maximale Distanzierung der Oberleitung von der Gleisachse. Insgesamt ergibt sich durch die dreiteilige Ausbildung der Arbeitsbühne 9 eine wesentlich verbesserte Anpassungsmöglichkeit an unterschiedliche Arbeitshöhen und - bedingungen. Alternativ kann die Arbeitsbühne 9 anstelle der Säulen 11beispielsweise auch auf einem teleskopisch verlängerbaren und um eine vertikale Achse verdrehbaren Kranausleger der bekannten Art befestigt sein
Zur voneinander unabhängigen Steuerung der einzelnen Antnebe 12,17 und 23 sind sowohl auf jeder Hilfs-Arbeitsbühne 18,19 als auch auf dem Zusatzplattformabschnitt 16 angeordnete
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Steueremrichtungen 27 vorgesehen.
Wie in Fig 3 durch eine das Lichtraumprofil darstellende Linie 28 angedeutet, befindet sich die Arbeitsbühne 9 im zur Gänze abgesenkten Zustand des Tragrahmens 10 und der beiden Hilfs-Arbeitsbühnen 18,19 innerhalb des Lichtraumprofils, so dass in dieser abgesenkten Position ungehindert Überstellfahrten durchführbar sind.
Die in Fig. 4 schematisch angedeutete Variante einer erfindungsgemässen Arbeitsbühne 9 unterscheidet sich im Vergleich zu der vorstehend Beschriebenen dadurch, dass jede Hilfs- Arbeitsbühne 18,19 durch einen eigenen Drehantneb 29 um eine vertikale Drehachse 30 drehbar auf der Teleskopführung 20 gelagert ist. Dabei ist die Drehachse 30 bezüglich der in Wagen- langsrichtung verlaufenden Position der Hilfs-Arbeitsbuhne 18,19 in deren endseitigen Bereich positioniert. Damit ist nach einer 90 Verschwenkung der Hilfs-Arbeitsbühne 18,19 durch den Drehantrieb 29 eine grössere Distanzierung von der Wagenmitte erzielbar, so dass in dieser Position auch Arbeiten an Fahrleitungsmasten durchführbar sind.
Eine in Fig. 5 dargestellte Variante einer Arbeitsbühne 31 besteht aus zwei jeweils einen Plattformabschnitt 39,40 aufweisenden Hilfs-Arbeitsbühnen 32,33, die auf einem als Querführung 34 dienenden Tragrahmen 36 gelagert und mit Hilfe eines Antriebes 35 unabhängig voneinander querverschiebbar sind (mit strichpunktierten Linien ist der Umriss der Arbeitsbühne 31 dargestellt, wenn beide Hilfs-Arbeitsbühnen 32,33 sich in einer aneinandergrenzenden, eine gemeinsame Arbeitsplattform bildenden ersten Arbeitsposition befinden) Die Querführung 34 bzw der Tragrahmen 36 ist um eine vertikale Drehachse 37 drehbar auf einem teleskopisch verlänger- und hohenverstellbaren Kranausleger 38 befestigt
Patentansprüche :
1 Arbeitswagen (1) mit einem auf Schienenfahrwerken (3) abgestützten Wagenrahmen (2) und einer Arbeitsbühne (9,31) mit einem eine horizontale Arbeitsplattform (13) aufweisenden Tragrahmen (10;36), der durch Antnebe (12) relativ zum Wagenrahmen (2) höhenverstellbar ausgebildet ist, wobei die Arbeitsplattform (13) durch in der
Plattformebene relativ zueinander verstellbare und am Tragrahmen (10;36) gelagerte
Plattformabschnitte (14,15: 39,40) veränderbar ist, wobei in Wagenquerrichtung einander gegenüberliegende Plattformabschnitte (14,15: 39,40) von einer aneinandergrenzenden und eine gemeinsame Arbeitsbühne (9;31) bildenden ersten Arbeitsposition mit Hilfe von am Tragrahmen (10;36) befestigten Antrieben (23,35) in eine in Wagenquerrichtung voneinander distanzierte, jeweils eine eigene Hilfs-Arbeitsbühne (18,19:
32,33) bildende zweite Arbeitsposition verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Hilfs-
Arbeitsbühne (18,19) ein eigener, am Tragrahmen (10) gelagerter Höhenverstell- und
Querverschiebeantneb (17,23;35) zugeordnet ist.