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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Haarnadeln u. dgl. aus Zelluloid. Solche Nadeln sind an der gekrümmten Stelle ain stärksten und pflegen nach den Enden zu verjüngt zu verlaufen. Diese Verjüngung wurde bisher dadurch hergestellt, dass man die zur Verwendung kommenden Zelluloidstäbe an beiden Enden anspitzte.
Nach dem Anspitzen wurden die Zelluloidstäbe in die gewiinschte gekrümmte Form gebracht.
Das Anspitzen geschah entweder durch Abschleifen auf einem Schleifstein, durch Abfräsen oder durch irgend ein anderes Verfahren. Hierbei entstanden erhebliche Abfälle, die nicht weiter verwendet werden konnten, und ausserdem erforderte eine derartige Bearbeitung sehr viel Zeit und eine gross, Cxeschicklichkeit des Arbeiters. Die bisher im Gebrauch befindlichen Verfahren waren also sehr kostspielig : die entstehenden Abfälle bildeten ausserdem eine grosse Feuersgefahr.
Die Erfindung bezweckt nun, die angefiihrten Nachteile zu vermeiden und eine billige und schnelle Herstellung von Haarnadeln u. dgl. zu ermöglichen.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen zugespitzten Zelluloidstab, der durch Umbiegen um seine Mitte die in Fig. 4 veranschaulichte Gestalt einer Haarnadel erhält. Die Fig. 2 und 3 zeigen schematische Darstellungen. In den Fig. 5 und 6 ist eine zur Ausführung des Verfahrens bestimmte Vorrichtung und in Fig. 7 eine Vorrichtung zur Erhitzung des Materials veranschaulicht. In Fig. 8 sind einige Querschnittsformen der Zelluloidstäbe dargestellt.
Der dem neuen Verfahren zugrunde liegende Gedanke soll zunächst an Hand der Fig. 2
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beispielsweise durch Erhitzen geschehen kann, so ist ersichtlich, dass der Stab infolge des durch die Kraft T ausgeübten Zuges länger wird. Der Querschnitt des Stabes verringert sich an der erhitzten Stelle, ist bei 0 am kleinsten und erweitert sich von hier aus allmählich bis zu den Stellen P wo er seine normale Grösse annimmt. Wenn man nun einen langen Zelluloidstab nimmt und ihn an verschiedenen Stellen erweicht, so braucht man den Stab nur an diesen Stellen zu durchschneiden, um dann eine gewisse Anzahl von an beiden Seiten zugespitzten kleinen Stäben zu erhalten, denen man durch Umbiegen um ihre Mitte die in Fig. 4 gezeigte Gestalt einer Haarnadel geben kann.
Auf diese Weise kann eine beliebige Anzahl von Nadeln, je nach der Länge des Stabes und der Grösse dieser Nadeln, gebildet werden, ohne dass irgend welche Abfälle entstehen.
Das Verfahren kann nun in verschiedener Weise ausgeführt werden. In den Fig. 5 bis 7 der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung veranschaulicht, die die Herstellung einer sehr grossen Anzahl von Nadeln auf einfache und schnelle Art und Weise ermöglicht.
Das Gestell 1 wird von den Füssen 2 getragen. Innerhalb des Gestelles 1 sind die Quer-
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stück 12 verbunden sind. Auf diesen Queratücken sind die Druckglieder 13, 14 vorgesehen, die durch Schrauben 13a und 14a in ihrer Lage verriegelt werden und zum Festklemmen der Zelluloidstäbe dienen. Die Stäbe werden parallel zu den Wellen 5, 6, u. zw. einer dicht neben dem anderen, angeordnet. Die beiden erwähnten Wellen tragen je ein Kegelrad 15, 16, welche Räder mit den Kegelrädern 17 bzw. 18 in Eingriff stehen. Die beiden letzteren Räder sind auf einer Weile aufgekeilt, an deren einem Ende ein Handrad 20 sich befindet.
Durch Drehung dieses Rades in dem einen oder dem anderen Sinne wird bewirkt, dass die Querstücke 9 und 12 einander genähert oder voneinander entfernt werden. Ein Zeiger 21 gleitet hierbei über eine Skala 22, die an dem Gestelle der Vorrichtung befestigt ist.
In der Längsachse der Maschine ist eine Führungsstange 23 vorgesehen, die in den Lagern 24, 2 ? ruht, welch letztere sich an den Querstücken 3 und 3b befinden. Auf der Stange 23 ist eine Muffe 26 verschiebbar angeordnet, die einen trogartigen Behälter 27 trägt, der sich quer zu den Zelluloidstäben erstreckt. Ein durchlochtes Rohr 28 geht in Längsrichtung dieses Behälters 27 und erhält aus einem biegsamen Rohr 29 den Zutritt eines Heizmittels, z. B. Dampf.
Dieses Rohr, das z. B. aus Kautschuk sein kann, liegt auf einer. Trommel 30 auf. Der Zutritt des
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Diese Anzeigevorrichtung ermöglicht ein bequemes Einstellen der Heizvorrichtung an den gewünschten Stellen. Oberhalb des Behälters 27 befindet sich eine Deckplatte 39, gegen deren Unterfläche der Dampfstrahl strömt. Auf diese Weise wird der Dampf verhindert, senkrecht nach oben zu gehen ; er muss sich vielmehr infolge der Anordnung der Plätte auf bestimmte Abschnitte der Stäbe verteilen.. Die Deckplatte 39 trägt Stifte 40, die in Ösen 41 an den Seiten des Behälters 27 eintreten (Fig. 7) ; die Platte kann infolgedessen leicht angebracht und entfernt werden.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende : Mit Hilfe des Handrades 20 bringt man die Querglieder 9 und 12 in die Nutellung. Diese Stellung entspricht ungefähr der Grösse der ausgearbeiteten Stäbe. Diese werden nun mit Hilfe der Druckstücke 13, 14 befestigt. Mit Hilfe des Handrades 36 bringt man dann die Heizvorrichtung nach dem Querstück 9 zu an die gewünschte Stelle. Man bringt das Deckstück 39 an seine Stelle und lässt den Dampf in das Rohr 28 eintreten. 80bald ie Erhitzung genügend bewirkt ist, dreht man das Rad 20, bis der Zeiger 21
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bewirkt und die entsprechende Verlängerung erfolgt ist, stellt man die Heizvorrichtung ab und bringt sie an diejenige Stelle, an der die nächste Erhitzung stattfinden soll.
Mit Hilfe der Anzeigevorrichtung 37, 38 lässt sich diese Stelle ohne weiteres bestimmen.
Nachdem man die Stäbe an den in Betracht kommenden Stellen erhitzt und die entsprechenden Verlängerungen vorgenommen hat, entfernt man die Stäbe aus der Maschine und braucht sie dann nur an den betreffenden Stellen zu zerschneiden. Man erhält auf diese Weise die einzelnen für die Herstellung der Nadeln erforderlichen Stäbe, ohne dass irgend welche Abfälle sich ergeben.
Die Stäbe brauchen nur noch um ihre Mitte gebogen zu werden und die Nadeln sind fertig gestellt.
In den Einzelheiten lässt die bechriebene Vorrichtung mancherlei Abänderungen zu; so können an Stelle einer Heizvorrichtung auch mehrere verwendet werden. Der Querschnitt der Stähe kann von ganz beliebiger Form sein. In der Fig. 8 sind einzelne solcher Querschnittsgestaltungen veranschaulicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Haarnadeln u. dgl. aus Zelluloid, dadurch gekennzeichnet. dass Stäbe aus Zelluloid an bestimmten Stellen ihrer Länge erweicht und hierauf derart ausgezogen werden, dass verjüngte Stellen entstehen, die nach erfolgtem Zerschneiden der Stäbe duc spitzen der Haarnadeln darstellen.