DE211388C - - Google Patents
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- DE211388C DE211388C DENDAT211388D DE211388DA DE211388C DE 211388 C DE211388 C DE 211388C DE NDAT211388 D DENDAT211388 D DE NDAT211388D DE 211388D A DE211388D A DE 211388DA DE 211388 C DE211388 C DE 211388C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C55/00—Shaping by stretching, e.g. drawing through a die; Apparatus therefor
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 211388 KLASSE 39«. GRUPPE
SOCIETE ANONYME PETITCOLLIN in PARIS.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. September 1908 ab.
Zelluloidstäbe, die zur Herstellung von Haarnadeln und ähnlichen Gegenständen mit an
ihren Enden sich verjüngendem Querschnitt dienen, wurden bisher entweder nach Art eines
Bleistiftes angespitzt oder in entsprechenden Formen konisch gepreßt.
Erstere Art ergab verhältnismäßig viel Ab-■ fall, letztere dagegen war umständlich.
Gemäß der Erfindung werden nun die Zelluloidstäbe an den Stellen, an welchen die zur
Herstellung von Haarnadeln u. dgl. dienenden Einzelteile abgetrennt werden sollen, durch
Erhitzung erweicht und derart gestreckt, daß an den Einzelteilen durch die Abtrennung
selbst bereits Spitzen angearbeitet werden.
Zur Ausführung der Verfahrens dient eine Maschine, welche die gleichzeitige Bearbeitung
einer großen Anzahl von Zelluloidstäben ermöglicht, ohne daß die Güte des Herstellungs-Produktes
von der besonderen Geschicklichkeit des Arbeiters abhängig ist; es wird hierdurch
eine große Wirtschaftlichkeit in der Ausnutzung der Zeit, des Materials und der
Arbeitskraft erzielt.
Auf der Zeichnung zeigt: Fig. 1 einen nach
den bisher bekannten Verfahren bearbeiteten Zelluloidstab, Fig. 2 und 3 schematisch das
Verfahren gemäß der Erfindung bei Beginn und bei Beendigung, Fig. 4 eine fertige Haarnadel,
Fig. 5 die Draufsicht auf eine Maschine, die die gleichzeitige Bearbeitung einer
größeren Anzahl von Zelluloidstäben ermöglicht,
Fig. 6 eine Seitenansicht zu Fig. 5, Fig. 7 in vergrößertem Maßstabe teilweise in Seitenansieht,
teilweise im Querschnitt die Erhitzungsvorrichtung, Fig. 8 beispielsweise verschiedene
Querschnitte von Zelluloidstäben, für welche das neue Verfahren angewendet werden kann.
Bisher wurden die Zelluloidstäbe zunächst in Stücke von geeigneter Länge (entsprechend
Fig. 1) zerschnitten, um nach entsprechender Bearbeitung der Spitzen durch einfaches Umbiegen
in die aus Fig. 4 ersichtliche Gestalt einer Haarnadel gebracht zu werden; das Spitzen der Enden eines derartigen Stückes
erfolgte hierbei durch Schleifen oder durch Fräsen; der hiermit verbundene Materialverlust
ergibt sich aus dem Unterschied zwischen den ausgezogenen gespitzten Enden und den gestrichelt dargestellten Teilen der
Fig. i.
Gemäß der Erfindung wird ein Zelluloidstab von der Länge A-B (Fig. 2) wagerecht
derart eingespannt, daß das eine Ende A festliegt, während das andere Ende B einer Zugwirkung
von der Kraft T ausgesetzt wird. Solange diese Zugkraft kleiner ist als der
Widerstand des Materials bei einem bestimmten Durchmesser, wird keinerlei merkbare' Veränderung
in dem Material eintreten. Wird letzteres jedoch erweicht, so daß es eine
teigige Masse bildet, z. B. durch den Einfluß von, Wärme, so verliert es seinen ursprünglichen
Widerstand und wird der Zugwirkung nachgeben, so daß eine Verlängerung unter
gleichzeitiger Verringerung des Durchmessers des sich verlängernden Teiles eintritt.
Erhitzt man nun den Stab A, B an einem Punkt O derart, daß das Material an dieser
Stelle am weichsten wird und nach den Punkten A, B hin der Grad der Erweichung
abnimmt, so daß der Stab von den Stellen P an bis zu den Enden A, B (Fig. 3) die ursprüngliche
Festigkeit hat, so ist es augenscheinlich, daß bei Auftreten einer Zugwirkung T diese ein Strecken des zwischen den
Punkten P, P befindlichen Materials verursachen wird, und zwar in demselben Maße,
in welchem die Weichheit des Materials nach dem Punkte O hin zunimmt.
Der Stab, welcher von einem Ende zum anderen vor Beginn der Zugwirkung zylindrisch
war, erhält nunmehr eine Verschwächung, welche von jedem der Punkte P an allmählich zunimmt und ihr Maximum bei O
erreicht. Bei entsprechender Regelung der Zugwirkung und der Erhitzung erhält man so
zwei mit je einer Spitze einander gegenüberliegende Stäbe. Selbstverständlich kann bei
einem entsprechend langen Zelluloidstabe die Anzahl der Punkte O beliebig sein.
Zur Ausführung des Verfahrens können Maschinen verschiedener Ausführungsform Verwendung
finden. Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Maschine ermöglicht, gleichzeitig eine große Anzahl von Stäben zu bearbeiten.
Der auf Füßen 2 ruhende Maschinenrahmen ι ist durch Querbalken 3, 3", 3* versteift,
welche die Lager 4,.\a, 4* tragen; in letzteren
laufen zwei parallele Wellen 5, 6, deren Enden mit Gewinden von entgegengesetztem Schrau-,
bengang 5a, 5*, 6", 6b versehen sind. Die
Schrauben 5a, 6a tragen Muttern 7, 8, die durch
einen Querbalken 9 miteinander in Verbindung stehen, während die auf den Schrauben 5*, 6*
sitzenden Muttern 10, 11 durch einen Querbalken
12 verbunden sind.· Auf den beiden Querbalken sitzen Klemmvorrichtungen 13, 14,
in denen mittels Schrauben 13", 14^ die zu
bearbeitenden Zelluloidstäbe / mit ihren Enden derart eingespannt sind, daß sie parallel zu
den Wellen 5, 6 liegen. Auf letzteren sitzt je ein Kegelrad 15, 16, die mit auf der Welle
19 aufgekeilten Kegelrädern 17, 18 in Eingriff
stehen. Zum Antrieb dieser Welle dient ein Handrad 20, bei dessen Umdrehung in der
einen oder anderen Richtung eine gegenseitige Näherung oder Entfernung der Querbalken 9
und 12 erfolgt. Ein Zeiger 21, der an der Schraubenmutter 11 befestigt ist, spielt auf
einem längs auf dem Maschinenrahmen angeordneten Maßstab 22, so daß hierdurch der
Betrag der Verschiebung der Querbalken 9 und 12 beobachtet werden kann.
In der Längsachse des Maschinenrahmens ist eine Führungsstange 23 angeordnet, die
bei 24 und 25 fest mit den Querträgern 3 und 3* verbunden ist. Auf der Stange 23
gleitet eine Muffe 26 (Fig. 7), welche eine quer zu der Reihe der Zelluloidstäbe / verlaufende
Heizrinne 27 trägt; innerhalb der letzteren verläuft eine mit Austrittsöffnungen versehene
Röhre 28, welcher Dampf von einer biegsamen Leitung 29 zugeführt wird; zur Führung dieser
biegsamen Dampfleitung 29 bei Verschiebung der Heizrinne 2.7 dient eine Trommel 30 (Fig. 6);
die Zuleitung des Dampfes wird durch einen festen Hahn 31 geregelt.
An der auf der Stange 23 verschiebbaren Muffe 26 greift bei 26" eine endlose Kette
oder ein endloses Seil 32 an, welches über zwei an den Enden des Maschinengestelles
angeordnete Spannrollen 34, 35 geführt ist und sich auf eine Walze 33 aufwickelt. Ein Handrad
36 ermöglicht eine Drehung der Walze 33, wodurch eine Verschiebung der Muffe 26 und
demgemäß der Heizrinne 27 von einem Maschinenende zum anderen ermöglicht wird. Hierbei spielt ein an der Heizrinne 27 befestigter
Zeiger 37 auf einer' am Maschinengestell vorgesehenen Skala 38, so daß hierdurch
der Betrag der Verschiebung der Heizrinne 27 beobachtet werden kann.
Oberhalb der Heizrinne 27 ist ein Deckel 39 derart angeordnet, daß zwischen beiden
die zu bearbeitenden Zelluloidstäbe hindurchtreten können. Gegen die Unterfläche des
Deckels 39 werden die aus den Durchtrittsöffnungen des Heizrohres 28 kommenden Dampfstrahlen
geworfen; die Längsränder des Deckels 39 sind mehr oder weniger nach aufwärts gebogen,
um entsprechend dieser Formgebung ein Zurückwerfen des Dampfes und der Wärme gegen die Zelluloidstäbe zu ermöglichen; durch
die Formgebung des Deckels 39 wird die von den Dampfstrahlen getroffene Länge der Zelluloidstäbe
und demgemäß auch die Form des fertigen Produktes veränderbar gemacht. Der Deckel trägt Laschen 40 (Fig. 7), welche mit
an den Seiten der Heizrinne 27 befindlichen ösen 41 in Eingriff gebracht werden können;
durch diese Anordnung wird eine Abnahme des Deckels ermöglicht, um das Einsetzen
und Abnehmen der Zelluloidstäbe zu erleichtern.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende :
Mittels des Handrades 20 bringt man die Querbalken 9 und 12 in die Nullstellung,
welche von dem Maßstab 22 abgelesen werden kann; hierbei ist der Abstand zwischen den
Klemmen 13 und 14 gleich der Länge der unbearbeiteten
Zelluloidstäbe. Nachdem eine Befestigung der letzteren durch die Klemmen
erfolgt ist, bewegt man durch Drehen des Handrades 36 die Heizrinne 27 gegen den
Querbalken 9; nunmehr wird der Deckel 19 oberhalb der Heizrinne 27 befestigt und Dampf
in die Leitung 28 geschickt. Sobald die gewünschte Erhitzung eingetreten ist, wird das
Handrad 20 von neuem gedreht, bis der Zeiger
21 den ersten Teilstrich der Skala 22 erreicht. Die Unterteilung dieser Skala ist nach der
Länge desjenigen Teiles der Zelluloidstäbe berechnet, welcher eine Querschnittsverkleinerung
erfahren hat oder gestreckt worden ist, und weiterhin nach dem Streckungskoeffizienten
des Materials. Hierauf wird rasch durch abermaliges Drehen des Handrades 36 die Heizrinne
27 zu dem ersten Teilstrich der Skala 38 verschoben, der Deckel wird in eine geeignete
Stellung gebracht, die Heizung wiederholt sich von neuem usw.
Wenn man die bearbeiteten Zelluloid stäbe aus der Maschine herausnimmt, so bieten sie
den Anblick an beiden Seiten gespitzter und mit diesen Spitzen miteinander verbundener
Stifte, welche man lediglich voneinander zu trennen braucht, um das fertige Produkt zu
erhalten.
Man kann mehrere Heizrinnen anordnen, um gleichzeitig mehrere Stellen sämtlicher in
einem Zeitpunkt eingespannter Zelluloidstäbe / zu erhitzen.
Die Stäbe können einen beliebigen Querschnitt erhalten, wie beispielsweise aus den
Ausführungsformen nach Fig. 8 ersichtlich ist.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Verarbeitung von Zelluloidstäben zwecks Herstellung von Haarnadeln und ähnlichen Gegenständen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zelluloidstäbe an den Stellen, an welchen die zur Herstellung von Haarnadeln u. dgl. dienenden . Einzelteile getrennt werden sollen, durch Erhitzung erweicht und derart ge-. streckt werden, daß an den Einzelteilen nach der Trennung an den Streckstellen bereits Spitzen vorhanden sind.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Rahmen zwei Reihen von Spannvorrichtungen (13, 14) parallel zueinander verschiebbar angeordnet sind, in welchen die Enden einer größeren Anzahl der zu bearbeitenden Zelluloidstäbe lösbar befestigt werden, während senkrecht zu dieser Stabreihe eine Heizvorrichtung vorgesehen ist, die in der ganzen Längsrichtung der Stäbe verschiebbar ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Heizvorrichtung und oberhalb der Stabreihe ein Deckel (3g) mit nach aufwärts gebogenen Längskanten angeordnet ist, durch den eine nach beiden Seiten sich allmählich vermindernde Wärmestrahlung gegen die zu erhitzenden Stäbe hervorgerufen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE211388T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE211388C true DE211388C (de) |
Family
ID=5802415
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT211388D Active DE211388C (de) |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE211388C (de) |
FR (1) | FR402624A (de) |
-
0
- DE DENDAT211388D patent/DE211388C/de active Active
-
1908
- 1908-09-02 FR FR402624A patent/FR402624A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR402624A (fr) | 1909-10-13 |
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