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Breitstreckwalze für Gewebebahnen.
Die Erfindung betrifft eine Breitstreckwalze, deren einzelne frei drehbare Scheiben schräg zur Achse stehen. Das Neue des Erfindungsgegenstandes besteht darin, dass diese Scheiben z zylindrisch gestaltet sind. Der Zweck der Erfindung ist, ein Beschädigen des Gewebes beim Breitstrecken und ein nachteiliges Verändern der Gewebestruktur zu verhüten und ferner ein Ansammeln von Unreinigkeiten, Appret, Farbteile usw. an den Scheibenkanten oder zwischen den Breitstreckelementen zu verhindern. Wird diese Breitstreckwalze wie üblich in einem unter Federspannung gesetzten, in der Mittellage elastisch gehaltenen Schwingrahmen gelagert und mit den bekannten Hilfsmittel zum Feststellen der Randscheiben versehen, so besitzt diese Walze neben der Breitstreckwirkung eine hochempfindliche Leitfähigkeit entsprechend der Leitwalze nach dem österr. Patente Nr. 40002.
Diese Breitstreckleitwalze vereinigt also die Vorzüge der
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zunehmendem Walzendurchmesser und entsprechend grösserer Gewebeauflage die Gleitwider- stände vergrössert werden, daher die Empfindlichkeit der Schwingwalze vermindert wird.
Durch die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Breitstreckwalze, welche auf der beiliegenden Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform in verschiedener An- wendung dargestellt ist. sollen diese Übelstände beseitigt werden.
Fig. 1 zeigt eine Breitstreckwalze, in einem Schwingrahmen gelagert, in der Vorderansicht,
Fig. 2 in der Seitenansicht, Fig. 3 im Grundriss.
Fig. 4 ist ein Walzendetail.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform für breite Walzen.
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Fig. 6 und 7 zeigen schematisch die Anwendung von feststehenden Breitstreckwalzen bei Breitstreckvorriehtungen, und Fig. 8 zeigt schematisch die Anordnung einer schwingbaren Breitstreckwalze bei einem Gewebeleitapparat nach dem österr. Patente Nr. 26537.
In einem um den Zapfen a schwingbaren, unter Federspannung elastisch in der Mittellage gehaltenen Rahmen b ist die Welle c fest gelagert, während die schmalen, im Durchmesser gleich grossen Zylinderscheiben d und d'au den zur Welle c schrägstehenden Büchsen e ohne Zwischenräume, dicht aneinander lose drehbar, eine gerade Walze bildend, angeordnet sind.
Mittels der Mutternf sind die schrägstehenden Büchsen e zwischen dem Keilstück 9 und den beiden Endstücken h auf detWelle c festgespannt. Die an den Walzenenden befindlichen'Scheiben d' sind der Breite der Gewebebahn i entsprechend durch Stellschrauben kl feststellbar. Die Schrauben der Scheiben d dienen lediglich zum Verschliessen des Schmierloches. Im Detail nach Fig. 4 sind die einzelnen Scheiben mit Breitstreckrillen versehen. Bei der Ausführungsform für breite Walzen nach Fig. 5 sind die, aus entsprechend schmäleren, im Durchmesser den übrigen aber gleichen Scheiben dl bestehenden äusseren Scheibenreihen gegen die Walzenenden hin unter Zwischenlage weiterer Keilstücke < schräger gestellt.
Nach Fig. 6 ist um die Lagerstelle der feststehenden Hn'ttstreckwalze B die in Hebeln 1n mit Zahnsegment gelagerte festgespannte Breitstreckwalze Bl, je nach der zu erzielenden Breitstreckwirkung mittels der zwei auf gemeinsamer Welle n sitzenden Zahnkolben o um die Walze B parallel einstellbar. In Fig. 7 sind drei feststehende Breitstreckwalzen B und B2 zusammen kombiniert, wobei die mittlere Walze B2 der Breitstreckwirkung entsprechend, mittels zwei auf gemeinsamer Welle p angeordneter, die Schneckenräder q betätigenden Schnecken r höher und tiefer parallel einstellbar ist. Fig. 8 zeigt die Anordnung der schwingbaren Breitstreckwalze B3 zwischen den abhängig von einander, um eigene Drehzapfen schwingbaren Leitwalzen L des Gewebeleitapparates nach dem österr. Pat. Nr. 26537.
Die Gebrauchs-und Wirkungsweise der Breitstreckwalze ist folgende : Die Breitstreckwalze wird einzeln oder in bekannter Kombination von zwei und mehr Walzen in der Weise festgestellt bezw. gelagert, dass der schmale Teil des Keilstückes 9 gegen den Wareneinlauf gerichtet ist, wobei die Gewebebahn i den wirksamen Walzenhalbmesser, der zu erzielenden Breitstreckwirkung entsprechend, beliebig umspannen kann. Leitet man nun die mässig angespannte Gewebebahn über die Walzen, so wird, infolge der durch die Gewebebahn angetriebenen, schräg nach aussen rotierenden Scheiben d und dl, die Gewebebahn faltenöffnend ausgebreitet und breitgespannt.
Dabei ist ein Ansetzen oder Ablagern von Unreinigkeiten, Appret oder Farbteilen an den Scheibenkanten oder zwischen diesen Zylinderscheiben ausgeschlossen, denn die dicht aneinander gelagerten Scheiben weisen keine Zwischenräume und Öffnungen auf und reinigen sich die übereinander laufenden Scheibenkanten, durch das gegenseitige Reiben aneinander, Unreinigkeiten abstreifend, selbsttätig. Diese feststehenden Breitstreckwalzen erhalten natürlich keine einstellbaren Randscheiben, da solche keine Leitarbeit zu verrichten haben.
Soll nun die Breitstreckwalze gleichzeitig als Leitwalze zur Verwendung kommen, so wird erstere in der vorbeschriebenen Weise in einem unter Federspannung elastisch in der Mittellage gehaltenen Schwingrahmen b festgespannt. Die Gewebebahn i wird in der Mittellage über eine oder mehrere hintereinander in entsprechenden Abständen angeordnete, unabhängig von einander arbeitende, möglichst breite Walzen derart gezogen, dass das Gewebe zirka der Walze umspannt. Die von der Gewebebahn nicht bedeckten Scheiben d'werden auf den feststehenden Büchsen e mittels der Schrauben kl festgestellt. Im Allgemeinen sind jedoch nur so viele der Gewebebahn zunächst stehende Scheiben festzustellen, bis das darüber gleitende Gewebe beim Verlauf aus der Mittellage die Federspannung des elastisch in der Mittellage gehaltenen Rahmens durch den Reibungswiderstand ausreichend überwinden kann.
DieWare läuft nun in der Mittellage und wird gleichmässig geoSnet und ausgespannt. Tritt nun ein Verlaufen der Gewebebahn nach der einen oder anderen Seite ein, so läuft die Ware auf die feststehenden Scheiben, auf diesen gleitend und die Walze unter der Federanspannung schräg stellend, während die übrigen von der Gewebebahn nicht bedeckten Scheiben d sich lose auf der Welle drehen, somit jede die Empfindlichkeit der Schwingwalze beeinträchtigende gleitende Reibung zwischen Gewebe und Walze vermeiden wird. Die Schwingung der Walze erfolgt daher unter geringstem Kraftaufwand. Aus diesem Grund genügen verhältnismässig schwache Federn, welche bewirken, dass beim Zurücklaufen der Gewebebahn in die Mittellage im Moment des richtigen Gewebelaufes die Walze in die Normalstellung zurückspringt.
Je schmäler nun die Zylinderscheiben bei einem entsprechend grösseren Durchmesser gewählt werden, um so mehr erhöht sich neben der Breitstreckwirkung die Leitfähigkeit, denn die, die Schwingung hemmenden Gleitwiderstände werden auf ein Minimum reduziert. Im übrigen besitzt diese schwingbare Walze neben ihrer Breitstreckwirkung die Vorzüge der Leitwalze nach dem österr. Patente I Nr. 40002.
Die Breitstreckwalze kann in jeder beliebigen Breite hergestellt werden, wobei die im Durchmesser gleich grossen Scheiben d'gegen die Walzenenden hin, der Warenbreite entsprechend,
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schräger gestellt sind, unter Zwischenlage von je einem weiteren Kei1stück g1 für jede schräger gestellte Scheibenreihe, sodass die Breitstreckwirkung nach den Warenenden hin fortgesetzt und erhöht wird. Damit die gerade zylindrische Form der Walze beibehalten wird, sind diese schräger gestellten Scheiben, ihrer Schragstellung entsprechend schmäler zu wählen. Die Scheiben der Breitstreckwalzen können einen beliebig grossen, der Breitstreckwirkung bezw. der Leitfähigkeit entsprechenden Durchmesser haben.
Bei schwingbaren Walzen hat der grössere Scheibendurchmesser den Vorteil, dass die Einstellung der Walze unter der Federspannung leichter erfolgen kann.
Je nach der zu erzielenden Breitstreck-oder Leitwirkung können zwei und mehr solcher Breitstreckwalzen, feststehend oder schwingbar auf bekannte Weise als Vorrichtung zusammen
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Bronze hergestellt werden. Die Oberfläche der Scheiben kann je nach dem Verwendungszweck glatt, geraut oder mit Breitstreckrillen versehen sein. Damit ein Klemmen der Scheiben auf den schrägstehenden Büchsen und dadurch Beeinträchtigen der Wirkung ausgeschlossen ist, müssen erstere sich leicht doch ohne Spiel drehen lassen. Die Breitstrecldeitwalze kann vertikal oder horizontal schwingbar angeordnet seih, ohne dass deren Wirkung dadurch beeinträchtigt würde.
Zwecks richtiger Einstellung der Federspannung dieser schwingbaren Breitstreckwalze ist es vorteilhaft den Schwinge ahmen auf bekannte Weise, mittelt quer zur Gewebebahn verstellbaren Zugfedern, elastisch in der Mittelstellung zu halten. Zum Feststellen der Randscheiben können die bereits bekannten Hilfsmittel zur Anwendung kommen. Insbesondere dürften die seitlich von den Walzenenden aus einschiebbaren Stellstifte mit Vorteil angewendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aus einzelnen schräg zur Achse gestellten Scheiben bestehende Breitstreckwalze für Gewebebahnen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Scheiben zylindrisch gestaltet und dicht aneinander gelagert sind.