AT395503B - Mulchplatte - Google Patents

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Description

AT 395 503 B
Die Erfindung betrifft eine Mulchplatte als Anwuchshilfe zur Unterstützung des Unkrautwachstums in der unmittelbarenUmgebungjungerSträucheroderForstpflanzen,auseinembiegsamen Material miteiner Durchbrechung in ihrer Mitte oder in der Nähe ihrer Mitte und einem vom Plattenrand zur Durchbrechung verlaufenden Schlitz oder Einschnitt, wobei sich die beiden dem Schlitz bzw. Einschnitt benachbarten Plattenseiten überlappen. 5 Junge Pflanzen werden oft in so kleinen Größen gesetzt, daß sie nach kurzer Zeit von Unkraut überwuchert und in ihrem Wachstum durch Wurzelkonkurrenz der Unkräuter wesentlich beeinträchtigt werden. Daher muß das Unkrautin der Umgebung derJungpflanzen vonZeit zu Zeitausgehackt und abgemäht werden, was sehr lohnintensiv ist, oder das Unkraut muß durch Versprühen von Herbiziden vernichtet werden, wobei oftmals auch die jungen Kulturpflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden. Da häufig große Flächen mit derartigen Jungpflanzen besetzt 10 werden, z. B. Autobahnböschungen, ist der Aufwand für ein schnelles, ungehindertes Wachstum dieser Pflanzen in den ersten Jahren beträchtlich.
Aus der DE-OS 34 47 320 ist eine Mulchplatte der eingangs genannten Art bekannt, bei der die Überlappung beiderseits des Schlitzes durch die Fabrikation der Platte vorgegeben ist. Die Herstellung dieser Platte ist daher schwierig. Die Verbindung der sich überlappenden Teile nach dem Verlegen der Platte muß durch einen in den Boden 15 eingeschlagenenErdnagel vorgenommen werden,auf den von unten eine elastische Klemmeaufgeschoben wird. Die ebene Platte wird durch eine größere Anzahl von Erdnägeln am Boden befestigt. Das Verlegen der Platte ist daher zeitaufwendig.
Die FR-PS 1503 091 beschreibt eine Schutzplatte für Gemüse aus wasserdichtem Papier in Form einer Schale mit einem radialen Schnitt, wobei sich die Plattenseiten beiderseits des Schnitts überlappen. Diese spezifische 20 Schalenform wird der Platte durch Pressung bereits bei der Herstellung gegeben und hat den Zweck, auf die Plaue fallendes Regenwasser zu sammeln und zur Mitte an die Pflanze zu leiten. Da die Plattenränder schon von der Herstellung her überlappt sind, und das Plattenmaterial mehr oder weniger starr ist, ist das Durchführen des Pflanzenhalses zwischen den beiden sich überlappenden Flächen schwierig und mühsam. Diese Platte läßt durc h den hochgewölbten Plattenrand den seitlichen Lichteinfall zu, so daß in einem breiten ringförmigen Randbereich unter 25 der Platte Gras und Unkräuter wachsen können.
Die Platte wird mit derzeit durch Pflanzenwuchs angehoben und hat schließlich keinerlei Abdeckfunktion mehr.
Aus der DE-OS 20 31196 ist eine Platte zum Schutz von Kleinpflanzen gegen Unkrautüberwucherung bekannt, die ebenfalls eine zentrale Öffnung und einen radialen Schlitz hat und deren Rand zum Boden hin umgebördclt ist. Die Umbördelung erfolgt bereits beim Hersteller der Platte. Daher ist die Platte in der Herstellung teurer als eine 30 ebene Platte. Durch die Umbördelung sind diesePlatten auch sperrig, so daß der Versand erhöhte Kosten verursacht.
Die fehlende Überlappung führt bei dieser Platte dazu, daß im Schlitz Unkraut aufwächst, was leicht zu einer Anhebung der Platte führt.
In der AT-PS122 548 wird als Bodenbelagsmaterial zur Förderung des Pflanzenwachstums Pappe erwähnt, aber als nachteilig beurteilt, weil sie infolge ihrer Dichtigkeit das Leben der Bodenbakterien beeinträchtigen soll. Als 35 geeignetes Bodenbelagsmaterial wird stattdessen ein lockeres Holzwollegewirr vorgeschlagen.
Die GB-PS 2 088 185 beschreibt eine ebene Platte, die mit einem Insektizid oder Fungizid getränkt ist und den Befall der Pflanze durch Insekten oder Pilze verhindern soll.
In der DE-OS 25 37 056 ist eine ebene Matte für Pflanzungen, Baumschulen od. dgl. beschrieben, die aus einer Filzschicht und einer diese bedeckenden Gewebeschicht besteht, die miteinander verbunden sind. 40 Schließlich beschreibt die US-PS 3 810 328 eine Mulchmatte, die aus einer Folie aus Kunstharz und einer auf dieser angeordneten dehnbaren Auflage aus Papier besteht. Diese Mulchmatte zerfällt nach einer Wachstumsperiode. Die Matte schmiegt sich dem Boden so an, daß sie den Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen nicht stört.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mulchplatte zur Unterdrückung des Unkrautwachstums in der unmittelbaren Umgebung junger Sträucher oder Forstpflanzen zu schaffen, die einfach in der 45 Herstellung ist und mit geringem Arbeitsaufwand, insbesondere unter Vermeidung einer Befestigung an der Erde, verlegt werden kann. Trotz der fehlenden Befestigung soll ein Abheben der Platte vom Boden und eine Verschiebung durch Windeinwirkung und/oder Unkrautwachstum unter dem Plattemand vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Mulchplatte durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst 50 Einebevorzugte Ausführungsform dererfindungsgemäßenMulchplattehatdieMerkmalenachAnspruch2.Eine geläufige Plattenstäike ist 1,5 mm. Diese Plattenstärken liefern im allgemeinen eine genügende Biegsamkeit wie sie für das Übereinanderziehen der Einschnittseiten zwecks Heftung und evtl, auch für Durchführen desPflanzenstamms durch den Schlitz erforderlich ist Andererseits ist die Steifigkeit für die Formstabilität unter Winddruck ausreichend. Das Pappenmaterial hat ferner den Vorteil, daß es durch die Wasseraufnahme beim ersten Regen ihre Formstabilität 55 zeitweise verliert und sich der Bodenfläche anlegt. Andere verrottbare Materialien sind z. B. genügend steife gummibeschichtete oder asphaltbeschichtete oder wachsbeschichtete Papiere,Jutematerial oderbeiErdfeuchtigkeits-einwirkung verwitterbarer Kunststoff. -2-
AT 395 503 B
Bei der Schnittführung nach Anspruch 3 wird unter Bildung eines dreieckigen Abfallstücks ein keilförmiger Schlitz und zugleich unter Bildung eines dreieckigen, an der Platte hängenden Restdreiecks eine dreieckige Durchbrechung gebildet, wenn dieses Restdreieck nach unten oder nach oben umgeschlagen wird. Auch bei dieser Ausführungsform muß die Mulchplatte beim Umlegen um die Pflanze etwas verformt werden. In weiterer S Ausgestaltung der Mulchplatte kann nach Anspruch 4 der Schlitz über die Durchbrechung hinaus verlaufen.
Bei der Ausführungsform nach Anspruch 5 kann durch Umknicken der entstandenen Lasche Platz für die Aufnahme eines Pfahls geschaffen werden, an dem die Nutzpflanze gehalten, z. B. angebunden werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in der drei Ausführungsformen der Mulchplatte dargestellt sind. Es zeigen Fig. 1 die Draufsicht einer ersten Ausführungsform der erfingungsgemäßen 10 Mulchplatte; Fig. 2 eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Mulchplatte nach dem Heften; Fig. 3 eine Seitenansicht der um die Jungpflanze gelegten Mulchplatte nach Fig. 2; Fig. 4 die Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mulchplatte; Fig. 5 die Draufsicht auf die Mulchplatte nach Fig. 4 nach dem Heften; Fig. 6 die Seitenansicht der um die Jungpflanze gelegten Mulchplatte nach Fig. S; Fig. 7 die Draufsicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mulchplatte; und Fig. 8 die Seitenansicht der um eine Jungpflan/c 15 gelegten Mulchplatte nach Fig. 7.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform besteht die Mulchplatte (1) aus einem Zuschnitt aus 1,5 mm starker Pappe in der Form eines regelmäßigen Achtecks. In der Mitte der Platte (1) ist eine Durchbrechung (2) in Form eines kreisrunden Lochs angeordnet. Vom Plattenrand, und zwar in der dargestellten Ausführungsform von der Mitte einer Seitenkante (7) des Achtecks ist ein Schlitz (3) bis an die Durchbrechung (2) geführt. Der Schlitz (3) ermöglicht cs. 20 die Mulchplatte (1) um die gesetzte Jungpflanze zu legen, wobei der Stamm der Pflanze den Schlitz (3) passiert und sich schließlich in der Durchbrechung (2) befindet. Dannwerden die beiden Schlitzseiten(4)und(5)einkurzcsSiück. z. B. 1 bis 4 cm übereinandergezogen, wodurch sich in der Draufsicht die in Fig. 2 gezeigte Form ergibt. Die Schlitzseiten (4) und (5) werden dann übereinanderliegend durch wenigstens eine U-förmige Heftklammer (6) mit Hilfe eines Hefters verbunden. Die Schenkel der U-förmigen Heftklammer (6) durchdringen dabei beide Seiten (5i 25 und (4) und werden unterseitig umgebogen, so daß die in Fig. 2 gezeigte Form der Platte (1) dauerhaft fixiert wird Durch das Übereinanderschieben der Schlitzseiten (4) und (5) nimmt die Platte (1) eine Kegelform mit großem Öffnungswinkel an, wie dies aus der in Fig. 3 gezeigten Seitenansicht ersichtlich ist. Der Öffnungswinkcl der Kegelform liegt vorzugsweise in dem Bereich von 150 bis 178°, insbesondere in dem Bereich von 155 bis 170°. Mit dem Übereinanderschieben der Schlitzseiten (4) und (5) und der Ausbildung der Kegelform erfolgt zugleich eine 30 Wölbung der Seitenkanten (7) der MulchplaUe. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß diese Wölbung bei der dargesiellicn achteckigen Ausführungsform der Platte (1) nur gering ist Die Aufwölbung der Seitenkanten (7) wird jedoch mit abnehmender Eckenzahl des Plattenzuschnitts größer, und dadurch steigt die Gefahr, daß Wind unter die Plaue (1) gelangt und diese anhebt und/oder gegen die Jungpflanze drückt, was als nachteilig anzusehen ist. Aus diesem Grunde werden Plattenzuschnitte mit 3 bis 5 Ecken nach Möglichkeit vermieden. Bei der dargestellten achteckigen 35 Plattenform ist die Aufwölbung der Seitenkanten (7) nur gering, so daß sich bereits eine völlig ausreichende Anlage an den Erdboden (8) ergibt.
Bei der inFig. 4 gezeigten Ausführungsformistder Zuschnitt der Platte (1) kreisrund. Die zentrale Durchbrechung (2) und der Schlitz (3) werden bei dieser Ausführungsform besonders einfach durch zwei geradlinige Schnitte (9) und (10) gebildet, die sich unter einem spitzen Winkel schneiden und etwas exzentrisch bis über den Kreismittelpunkt 40 hinaus geführt sind. Durch diese Schnitte wird unter Bildung des Schlitzes (3) ein Sektor aus der Plaue (1) heraus getrennt und zugleich unter Ausbildung der Durchbrechung (2) ein längs der Kante (11) an der Platte (1) hängendes Rest-Dreieck (12) angeschnitten, das unter oder über die Platte (1) umgeschlagen wird und gestrichelt dargestellt ist
Beim Umlegen der in Fig. 4 gezeigten Mulch-Platte (1) um eine Jungpflanze ist es erforderlich, die beiden Schlitzseiten (4), (5) etwas auseinander zu biegen, damit der Stamm der Jungpflanze zwecks Einführung in die 45 Durchbrechung (2) die enge Stelle (13) passieren kann. Anschließend werden, ebenso wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3, die beiden Schlitzseiten (4) und (5) in die in Fig. 5 dargestellte Lage übereinandergeschoben und durch wenigstens eine Heftklammer (6) dauerhaft verbunden. Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, wird die Durchbrechung (2) durch das Übereinanderschieben der Schlitzseiten (4), (5) auf das gewünschte Maß verkleinert. Das umgeschlagene Rest-Dreieck (12) stört die Verlegung der Mulchplatte (1) nicht, so daß sich seine Abtrennung 50 erübrigt. Aus der in Fig. 6 gezeigten Seitenansicht ist ersichtlich, daß die Mulchplatte (1) im wesentlichen längs ihres gesamten Randes (14) dem Erdboden (8) anliegt.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mulchplatte (1), in der außer dem Schlitz (3) vom Rande (14) zur Plattenmitte hin zwei einander parallele Einschnitte (15) geführt sind, wodurch eine umknickbare Lasche (16) entsteht Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, wird durch das Umknicken der Lasche (16) Platz 55 für einen Pfahl (17) geschaffen, an dem die Pflanze (18) befestigt werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Der Schlitz (3) und die zentrale Durchbrechung (2) können sehr unterschiedliche Formen haben. Anstelle des Schlitzes (3) kann auch nur eine ein- -3-

Claims (4)

  1. AT 395 503 B fache Schnittspur an die Durchbrechung (2) geführt sein. Es ist auch nicht erforderlich, daß die Durchbrechung (2) breiter als der Schlitz (3) dimensioniert ist, wenn der letztere an sich eine ausreichende Breite hat. So würde beispielsweise ein Schlitz (3), der durch zwei parallele, im Abstand von 2 cm geführte Schnitte gebildet ist und bis in den Bereich der Plattenmitte reicht, die Umlegung um die Jungpflanze gestatten und damit den Erfindungszweck 5 vollkommen erfüllen. 10 PATENTANSPRÜCHE 1. Mulchplatte als Anwuchshilfe zur Unterdrückung des Unkrautwachstums in der unmittelbaren Umgebung junger Sträucheroder Forstpflanzen, aus einem biegsamen Material mit einer Durchbrechung in ihrer Mitte oder in der Nähe ihrer Mitte und einem vom Plattenrand zur Durchbrechung verlaufenden Schlitz oder Einschnitt, wobei sich die beiden dem Schlitz bzw. Einschnitt benachbarten Plattenseiten überlappen und im verlegten Zustand der Platte unter Bildung einer schwach kegeligen Plattform übereinandergezogen und miteinander verbunden sind, wobei die 20 Kegelspitze nach oben gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) wie an sich bekannt, aus wasseraufnahmefähigem Material besteht und der Schlitz (3) durch zwei Schnitte (9,10) gebildet ist, die sich unter einem spitzen Winkel von weniger als 45°, vorzugsweise von weniger als 30° schneiden.
  2. 2. Mulchplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte 1, wie an sich bekannt, aus Pappe oder 25 einem pappenartigen Material von einer an sich bekannten Stärke in dem Bereich von 0,5 bis 3,0 mm besteht.
  3. 3. Mulchplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (3), wie an sich bekannt, über die Durchbrechung (2) hinaus verläuft
  4. 4. Mulchplatte nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem Schlitz (3) zwei weitere Ein schnitte (15) unter Bildung einer umlegbaren Lasche (16) vorgesehen sind. 35 Hiezu 4 Blatt Zeichnung«! 40 45 50 -4- 55
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