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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbauen und Ausbauen von Pressenwerkzeugen in bzw. aus einen Pressentisch aufweisenden hydraulischen Pressen.
Hydraulische Pressen werden durch die einfache Anpassbarkeit der Grösse und Lage des Arbeitshubes und der Grösse und des Verlaufes der Presskraft vielfach für Kleinserienarbeiten eingesetzt, wobei insbesondere auf die Fertigung von Werkstücken aus Blech hingewiesen werden kann. Es können so Fertigungsvorgänge, bei denen ein Ausstanzen, Biegen, Tiefziehen und Prägen erfolgt, mit hydraulischen Pressen einfach durchgeführt werden, wobei die Anpassung des Pressenweges und der Pressenkraft auf einfache Weise über die hydraulische Beaufschlagung der Pressenzylinder vorgenommen werden kann.
Man setzt dabei Pressenwerkzeuge ein, welche in sich geschlossene Aggregate aus relativ zueinander in im Werkzeug angeordneten Führungen geführten Werkzeugteile darstellen, so dass bei einem Werkzeugwechsel nur wenig Justierarbeit an den Werkzeugen anfällt und demgemäss die bei Kleinserienarbeiten ins Gewicht fallenden Umrüstungen beim Übergang von einem Arbeitsvorgang auf einen anderen verhältnismässig einfach vorgenommen werden können. Nach wie vor erfordert aber das Einbauen und Ausbauen der Pressenwerkzeuge viel Mühe, und es kann der gesamte für ein Umrüsten einer Presse von einem Arbeitsvorgang auf einen anderen Arbeitsvorgang erforderliche Arbeitsaufwand dementsprechend nur dann wesentlich vermindert werden, wenn es gelingt, das Einbauen und Ausbauen der Pressenwerkzeuge zu vereinfachen.
Ein bekanntes Konzept (SU-PS 721 343, SU-PS 721 344) sieht für das Einbauen und Ausbauen der Pressenwerkzeuge eine ausfahrbare Ausbildung des Pressentisches vor ; dies führt aber zu einer aufwendigen speziellen Konstruktion der Presse. Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, welche eine Vereinfachung des Einbauens und Ausbauens der Pressenwerkzeuge erzielen lässt, ohne dazu spezieller aufwendiger Spezialbauformen der Pressen zu bedürfen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung in an sich bekannter Weise in Form eines in Draufsicht U-förmigen Wagens ausgebildet ist, der auf zwei zu beiden Seiten des Pressentisches angeordneten Fahrbahnen, insbesondere Schienen, verfahrbar ist, und dass der Wagen aus zwei sich in Richtung der Fahrbahnen seitlich neben dem Pressentisch erstreckenden plattenförmigen Trägern, die durch eine Querwand miteinander verbunden sind, gebildet ist. Durch die erfindungsgemässe Ausbildung kann der vorstehend angeführten Zielsetzung sehr gut entsprochen werden.
Durch den aus zwei plattenförmigen Trägern aufgebauten Wagen kann das jeweils einzubauende oder auszubauende Pressenwerkzeug problemlos zum Pressentisch knapp über dem Pressentisch zugeführt bzw. vom Pressentisch aufgenommen und weggeführt werden, und zwar insbesondere auch bei den meist eingesetzten Pressen mit Torgestell-Bauart bzw.
Doppelständer-Bauart, bei denen zwischen den Ständern ein einzelner oder mehrere Plunger nebeneinander vorgesehen sind, welcher den Pressentisch trägt bzw. welche einen oder mehrere Pressentische tragen. Durch den Aufbau des Wagens mit plattenförmigen Trägem, die sich seitlich neben dem Pressentisch erstrecken, ist auch bei gedrängten räumlichen Verhältnissen im Bereich des Pressentisches ein problemloses Einfahren möglich. Solche gedrängten Verhältnisse liegen in der Praxis häufig vor, weil man trachtet, den Abstand zwischen dem Pressentisch und dem Ständer gering zu halten, um einen kompakten und wirtschaftlichen Aufbau der Pressen zu erzielen.
Der Wagen ist auf den zu beiden Seiten des Pressentisches angeordneten Fahrbahnen, insbesondere Schienen, leicht verfahrbar, wodurch das Positionieren der Pressenwerkzeuge erleichtert wird.
Um den Arbeitsaufwand, der beim Einbauen und Ausbauen der Pressenwerkzeuge entsteht, weiter herabzumindern, ist es vorteilhaft, wenn man bei der erfindungsgemässen Vorrichtung vorsieht, dass in an sich bekannter Weise die Träger mit Hydraulikzylindern zum Anheben und Absenken der Werkzeuge versehen sind, wobei die Achsen der Stempel dieser Hydraulikzylinder in den Mittelebenen der plattenförmigen Träger liegen. Es ist dabei günstig, wenn man auf jedem Träger zwei Hydraulikhubzylinder vorsieht. Die Hydraulikhubzylinder plaziert man vorteilhaft so, dass ihre Tragplatten od. dergl. im Bereich der Oberseite der Träger auf und ab bewegt werden können.
Solche Hydraulikhubzylinder können gegebenenfalls mit einer auf dem betreffenden Träger oder auf dem U-förmigen Wagen angeordneten Hydraulikhandpumpe betätigt werden. In der Regel sieht man aber eine Anspeisung dieser Hydraulikhubzylinder von einer stationären Hydraulikdruckquelle über flexible Leitungen vor.
Die Stabilität der erfindungsgemässen in Form eines in Draufsicht U-förmigen Wagens ausgebildeten Vorrichtung kann man dadurch in vorteilhafter Weise erhöhen, dass die beiden Träger an dem der Querwand gegenüberliegenden Ende mit einer abnehmbar angebrachten Quersprosse, welche auf einem Niveau über der Tiefstlage eines absenkbaren Pressentisches angeordnet ist, miteinander verbunden sind. Dies ist besonders dann von Wert, wenn für den Wagen kein mechanischer Antrieb vorhanden ist und das Verfahren dieses Wagens von Hand aus vorgenommen wird.
Dadurch, dass sich die Quersprosse auf einem Niveau über der Tiefstlage eines absenkbaren Pressentisches befindet, kann die Quersprosse beim Einfahren eines mit einem Pressenwerkzeug beladenen Wagens in den Bereich der Presse am Wagen angebracht sein und braucht nur beim darauffolgenden Ausfahren des unbeladenen Wagens, wenn der Stabilität des Wagens nicht so grosse Bedeutung zukommt bzw. bei einem Einfahren des unbeladenen Wagens in die mit einem Werkzeug versehene Presse abgenommen werden und kann für das Ausfahren eines mit einem Pressenwerkzeug beladenen Wagens wieder auf diesen aufgesetzt werden, so dass die Stabilitätsverbesserung dann vorliegt, wenn sie besonders notwendig ist, nämlich bei mit einem Pressenwerkzeug beladenen Wagen.
Es kann erwähnt werden, dass die DE-OS 31 26 120 einen Drehtisch-Manipulator beschreibt, der zum Einbringen eines Werkstückes in den Arbeitsbereich von horizontalen Ringschmiedepressen vorgesehen ist, der
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Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Presse, welche mit einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung versehen ist, in schematischer Darstellung in einem vertikal geführten Schnitt, und Fig. 2 diese mit einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung versehene Presse in einem horizontal geführten Schnitt gemäss der Linie (11-11) in Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Presse ist von der sog. Torständerbauart und weist ein unteres Haupt (1) und ein oberes Haupt (2) auf, welche miteinander über lotrecht verlaufende Seitenwände (3), (4) verbunden sind.
Auf dem unteren Haupt (1) sind nebeneinander drei Plunger (5) angeordnet, welche miteinander einen Pressentisch (6) tragen. Auf dem Pressentisch (6) ist ein Werkzeug (7) angebracht, dessen Oberteil mit dem oberen Haupt (2) der Presse verbunden ist. Es kann sich dabei z. B. um ein Stanz-und/oder Tiefziehwerkzeug zur Herstellung von Blechteilen für Wärmeaustauscher handeln.
Zu beiden Seiten des Pressentisches (6) sind zwei Träger (8), (9), welche im Sinne des Doppelpfeiles (10) gleichsinnig und parallel zueinander annähernd horizontal verfahrbar sind, angeordnet. Hiefür sind zu beiden Seiten des Pressentisches (6) Fahrbahnen in Form von Schienen (11), (12) angeordnet, auf denen die Räder (14) der Träger (8), (9) laufen. Anstelle solcher Schienen können auch anders ausgebildete Fahrbahnen vorgesehen werden, und man kann gegebenenfalls auch vom Vorsehen von Fahrbahnen absehen, wenn die
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U-förmigen Wagen verbunden. Um die Stabilität dieses Wagens weiter zu erhöhen, wird vorteilhaft auch eine Quersprosse (17) vorgesehen, welche zur Verbindung der freien Enden (8a), (9a) der Träger (8), (9) lösbar auf diese aufgesetzt werden kann.
Solange sich kein Werkzeug (7) am Pressentisch befindet, kann der aus den beiden Trägem (8), (9) gebildete Wagen auch mit eingesetzter Quersprosse (17) in Richtung des Doppelpfeiles (10) in die Presse eingefahren oder aus dieser ausgefahren werden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Wagen ein Pressenwerkzeug, welches ja in der Regel ein verhältnismässig grosses Gewicht hat, trägt. Befindet sich jedoch ein Werkzeug (7) auf dem Pressentisch (6), muss zwar die Quersprosse (17) von den Trägem (8), (9) abgenommen werden, um den aus diesen Trägern gebildeten Wagen ein- und ausfahren zu können, aber dies stellt keinen Mangel dar, da ja der Wagen, wenn sich auf dem Pressentisch (6) ein Werkzeug (7) befindet, unbelastet ist.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung sind die Träger (8), (9) mit Hydraulikzylindern (20) zum Anheben und Absenken der Werkzeuge (7) ausgestattet. Dies ermöglicht es nicht nur, die Werkzeuge (7) auf einfache Weise auf den Pressentisch abzusenken bzw. von diesem hochzuheben, sondern auch ein solches Absenken oder Hochheben bei ausgefahrenen Trägern auf andere Abstellflächen ausserhalb der Presse vorzunehmen, sodass ausserhalb der Presse durch das Vorhandensein der Hydraulikzylinder (20) an den Trägern (8), (9) keine Hebeeinrichtungen für die Werkzeuge (7) vorgekehrt werden müssen.
Im Bereich der Presse (6) kann man das Abheben von Werkzeugen (7) vom Pressentisch (6) bzw. das Aufsetzen von solchen Pressenwerkzeugen auf den Pressentisch auch durch entsprechendes Betätigen der Plunger (5) bewerkstelligen, sodass an den Trägern (8), (9) nicht unbedingt Hubeinrichtungen, wie z. B. die Hydraulikzylinder (20), vorgesehen werden müssen.
Das Werkzeug (7), welches sich oberhalb der Schnittebene (II-II) befindet und in Fig. 2 zur Verdeutlichung seiner Lage strichliert eingezeichnet ist, reicht seitlich bis über die Hydraulikzylinder (20) bzw. bis über die Träger (8), (9). Pressenwerkzeuge, welche eine geringere Breite haben können, mit geeigneten Hilfsmitteln, z. B. Tragstangen, auf den Trägem (8), (9) bzw. auf den Hydraulikzylindern (20) abgestützt werden. Statt der Hydraulikhubzylinder kann man auch fixe Distanzstücke verwenden, wobei das Aufsetzen und Abheben der Pressenwerkzeuge mit Hilfe der Plunger (5) vorgenommen wird.
Die Hydraulikzylinder (20) können z. B. mit einer auf den Trägern (8), (9) angeordneten Handpumpe betätigt werden, oder aber über eine flexible Zuleitung mit Hydraulikmedium aus einer ortsfesten Druckquelle gespeist werden. Auch das Anordnen einer kleinen elektrisch betriebenen Druckpumpe auf einem aus den Trägem (8), (9) gebildeten Wagen ist möglich.
Die Träger (8), (9) können insbesondere dann, wenn sie, wie im in der Zeichnung dargestellten Fall, miteinander zu einem Wagen verbunden sind, im Prinzip von Hand aus in die Presse eingefahren und aus dieser ausgefahren werden. In dem in der Zeichnung dargestellten Fall ist aber für das Einfahren und Ausfahren der Träger (8), (9) ein mechanischer Antrieb vorgesehen, welcher zwei wahlweise in der einen oder in der anderen Umlaufrichtung antreibbare Ketten oder Bänder (22), (23) aufweist, welche über Stifte (24) mit den Trägern (8) bzw. (9) gekuppelt sind. Anstelle eines solcherart aufgebauten mechanischen Antriebes kann man z. B. auch hydraulische Arbeitszylinder vorsehen, mit denen die Träger (8), (9) im Sinne des Doppelpfeils (10) verschoben werden können.
Im dargestellten Fall sind die Träger (8), (9) mit Rädern (14) auf Schienen (11), (12) verfahrbar. Es ist auch möglich, zum Verfahren der Träger (8), (9) entsprechend ausgebildete Gleitbahnen vorzusehen.