AT38809B - Verfahren zur Herstellung von Zellulosegebilden. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellulosegebilden.

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  Verfahren zur Herstellung von Zellulosegebilden. 



   Bei der Herstellung von Gebilden vermittelst einer in Kupferoxydammoniak gelösten Zellulose hat man in jüngster Zeit die Abscheidung der Zellulose mit konzentriertem Ätznatron oder Ätzkalilaugen bewirkt und auf diese Weise auch dickere Fäden mit seidenartigem Glanze erzeugen können, was bei einem Ausfällen der Zellulosegebilde mit Säuren nicht möglich war, da diese Abscheidungen undurchsichtig sind und ein milchweisses Aussehen haben, während die oben erwähnten Gebilde in einer glasartig durchsichtigen Modifikation abgeschieden werden und nur durch diesen letzten Umstand ist es   möglich   geworden, das Kupferoxydammoniakverfahren auch zur Herstellung dicker Fäden wie künstliches Rosshaar anzuwenden.

   Man spinnt nun bei der Fabrikation dieser letzterwähnten Gebilde die Fäden meistens in konzentrierte Natronlauge, welche man zweckmässig erwärmt hat. In Ätzlaugen zu spinnen, zumal in hoch konzentrierten, ist technisch schwierig und bei steter Beobachtung nur mit grösster Vorsicht seitens der Bedienungsmannschaften möglich und   durchführbar,   ausserdem macht der   verhältnismässig   hohe Verbrauch an den nicht billigen Ätzlaugen dies Verfahren   at- ; h   noch teurer. 



   Es wurde nun die ungemein wichtige Entdeckung gemacht, dass die Chlorverbindungen gewisser Metalle wie die des Natriums, Kalzium und des Kaliums und ähnliche, in ihren wässerigen Lösungen als Fällbad angewandt, dann eine gleiche Wirkung wie   ätzalkalische   Laugen hervorrufen, wenn man diesen Salzlösungen geringe Mengen eines Hydroxydes dar Alkalimetalle als wie Kalium, Natrium, Lithium, Rubidium und Cäsium zusetzt. Es wurde auch beobachtet, dass Chlorsalzlösungen wie z. B. Chlorkalzium, welche an und für sich keine   kopulierenden   Eigenschaften haben, die Fähigkeit,   Kupferoxydammoniak-Zelluloselösung   zu koagulieren, durch den Zusatz der erwähnten relativ geringen Mengen Ätzalkali in auf- fallend hohem Masse erlangen. 



     Fester   wurde beobachtet, dass alle auf diese Weise abgeschiedenen   Zellulosegebilde   in der durchsichtigen Modifikation erhalten werden. Dies ist umsomehr überraschend, als z. B. mit   ChIornatriull1   (welches an und für sich schwach koaguliert) ohne Zusatz von Ätzalkalien milchige und wenig feste   Zelluloseabscheidungen   erhalten werden. Die erforderlichen Mengen alkalischer   Znsf./e   sind verhältnismässig sehr gering und wurden allein in solcher Verdünnung angewandt, überhaupt eine annähernd ausreichende Fällkraft nicht äussern können. Andererseits wurde beobachtet, dass bei einem grösseren Zusatz von Ätzalkalien die   Fällkraft   nicht erheblich gesteigert werden konnte und somit derselbe nur eine Vergeudung alkalischer Laugen bedeuten würde.

   Ein relativ geringer Zusatz von Ätzalkalien zu den erwähnten   Chlorsalzbädern   bewirkt also bei diesen Lösungen eine Fällkraft in unerwartet hohem Grade, die in keinem Verhältnis steht zu der Menge der angewandten Alkalimenge und auch den Grad der dieser Alkalimenge eigenen fällenden Kraft ganz gewaltig   über-   steigt. Durch einen Zusatz von   10/     Ätzalkali   wird schon eine Wirkung erreicht, die ausreichen würde, um Fäden mit ziemlicher Geschwindigkeit darin zu spinnen. Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Gebilde haben schon eine auffallend hohe Festigkeit vor dem ersten Trocknen derselben, und wurde solche in noch höherem Masse bei Lithium-   zusätzen   beobachtet.

   Getrocknet sind die Gebilde sehr elastisch und sehr fest und von intensivem   Seideng ! anz,   sie behalten auch in wieder angefeuchtetem Zustande eine verhältnismässig hohe Festigkeit und Elastizität. 

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   Für die Herstellung von   Kunstfäden   diene folgendes Beispiel :
Eine auf bekannte Weise hergestellte Lösung von Zellulose in Kupferoxydammoniak bringt man unter Anwendung geeigneter mechanischer Mittel in feinem Strahle in das Fällbad. Dieses stellt man her aus 300 Liter Wasser, und etwa 100 Kilo Chlorkalzium oder Chlornatrium und setzt etwa 1-5 Kilo Natronhydrat hinzu. Letzteres kann auch in der Flüssigkeit selbst auf bekannte Art und Weise hergestellt worden. Z. B. durch Elektrolyse oder auch durch Zusatz von kohlensaurem Natron und   Kalziumoxyd.   Das Fällbad kann auch warm angewandt werden. Der in das Fällbad eingebrachte flüssige Zellulosestrahl beginnt sofort zu erstarren. Dünne Seidenfäden erstarren augenblicklich, dickere benötigen eine dem Durchmesser derselben entsprechende Zeit zur vollständigen Erstarrung.

   Die erhaltenen Fäden können sofort aufgewickelt, gewaschen, gesäuert, nochmals gewaschen und dann getrocknet werden. Auch wurde beobachtet, dass die Fäden vor dem ersten Trocknen schon gefärbt oder gebleicht werden können ohne in der Qualität   einzubüssen.   



   Um das Maximum des erreichbaren Seidenglanzes zu erhalten, muss man Vorkehrungen treffen, dass mindestens die beim Spinnen der Fäden erhaltene Länge bis nach dem Trocknen erhalten bleibt. 



   Die Wirkung der im vorliegenden Verfahren beschriebenen Alkalizusätze ist nicht als eine etwa bei allen Natron-oder Kali-etc. Salzen eintretende anzusehen, bei schwefeloder   koblensaurem Natron   z. B. bleibt die koagulierende Kraft stets im Verhältnis zur Konzentration der angewandten   überschüssigen   Ätzalkalimengen. 



   Das Verfahren gewährt ganz ausserordentliche Vorteile. Das Spinnen in Salzlösungen mit so geringer   Alkalität gestaltet   sich angenehm gegenüber der bisher angewendeten Ätzlaugenmethode und der geringe Handelswert der Salze sichert einen viel gewinnbringenderen Fabrikationsgang.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Zellulosegebilden mittels Kupferoxydammoniaklösungen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Lösungen nach entsprechender Formung in mit Ätzalkalien versetzten Alkali-oder Erdatkalichloridbädern koaguHert werden, worauf sie in üblicher Weise gewaschen und nach eventuellem Bleichen und Färben getrocknet werden.
AT38809D 1907-12-05 1907-12-05 Verfahren zur Herstellung von Zellulosegebilden. AT38809B (de)

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