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Die Erfindung betrifft einen Langlaufskischuh gemäss dem Oberbegriff des Anspruches l.
Ein solcher Langlaufskischuh ist beispielsweise in der EP-B1 0086149 beschrieben. Dieser bekannte Langlaufskischuh besteht aus einer Schale aus starrem Plastikmaterial und einem weichen Innenschuh. Dabei ist es jedoch ein Nachteil, dass dieser Langlaufskischuh ausschliesslich mit einer starren Schale verwendbar und daher erstens schwer und zweitens für den Diagonalschritt wenig geeignet ist. Darüber hinaus eignet sich dieser bekannte Langlaufskischuh wegen der Ausgestaltung seines vorderen Sohlenfortsatzes nur für Langlaufskibindungen des Typs Nordicnorm.
In der DE-OS 1910788 ist weiters eine Stützeinrichtung für Skistiefel beschrieben, bei der eine steife, mit einer Skibindung in Eingriff bringbare Skischuhsohle durch eine schuhschaftartige, steife Bewehrung vor allem im Bereich der Fussknöchel ergänzt ist. Dadurch soll es möglich sein, Wanderschuhe oder sonstige beliebige Schuhe zum Skilaufen zu benutzen. Dabei ist, so wie bei dem zuvor genannten Langlaufskischuh, nachteilig, dass auch in diesem Fall der relativ weiche Innenschuh oder Wanderschuh alleine nicht zum Skilaufen benutzt werden kann. Ausserdem ist bei dieser genannten Stützeinrichtung kein sicherer Halt im Ballenbereich gewährleistet, wo er für die Anwendung der modernen Skatingtechnik beim Langlaufen unbedingt erforderlich ist.
Aus der AT-PS Nr. 319810 ist weiters ein Stabilisator für Langlaufskischuhe bekannt. Diese bekannte Lösung soll eine Stabilisierung des Langlaufskischuhes im Fersenbereich bewirken, um auch eine Abfahrt zu ermöglichen. Zu diesem Zweck weist der Stabilisator eine steife Sohlenplatte auf, welche sich von der Feder bis höchstens zum Ballen erstreckt und mit einem skiseitigen Niederhalter in Eingriff gebracht werden kann. Im Fersen- und Ristbereich sind an der steifen Sohlenplatte seitlich steife Schuhschalen ähnlich dem Fersenbereich eines Alpinskischuhes angelenkt. Somit ist die Möglichkeit sowohl für den Langlauf als auch für die Abfahrt gegeben.
Diese bekannte Lösung zielt daher in eine andere Richtung als die Erfindung, die für verschiedene Arten von Langlauftechniken geeignet ist, und erhöht das Gewicht des Langlaufskischuhes. Für den Skatingschritt ist die bekannte Lösung nicht geeignet.
Der Vollständigkeit halber sei noch auf die AT-PS Nr. 346207 verwiesen, in der Mittel zur seitlichen Stabilisierung eines Skischuhes relativ zu einem Ski geoffenbart sind.
Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, die genannten Nachteile zu vermeiden und einen Langlaufskischuh zu schaffen, der sich für das Langlaufen im Diagonalschritt und im Skatingschritt gleichermassen gut eignet, einen hohen Tragekomfort mit den Anforderungen des modernen sportlichen Skilanglaufes verbindet und für alle gängigen Arten von Langlaufskibindungen verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch diese Massnahme ist es möglich, wahlweise den Langlaufskischuh mit der Schale aus steifem Material oder den weicheren Innenschuh alleine zum Langlaufen zu benutzen. Dabei bietet sich das Langlaufen mit der steifen Schale vor allem für sportliche Langläufer, welche nach der Skatingtechnik laufen, an, während der Skilangläufer für das Laufen nach der Diagonaltechnik den weicheren Innenschuh alleine benutzen wird. Der erfindungsgemässe Langlaufskischuh macht es dem Skilangläufer möglich, sich nicht schon beim Kauf seiner Ausrüstung für eine bestimmte Langlauftechnik entscheiden zu müssen, sondern bietet ihm eine für alle Techniken gleichermassen geeignete Ausrüstung.
Durch die Merkmale des Anspruches 2 wird eine zuverlässige und raumsparende Verbindung zwischen dem weichen Innenschuh und der steifen Schale gewährleistet.
Durch eine Ausgestaltung gemäss den Merkmalen des Anspruches 3 wird ein besonders bequemes Anziehen des Langlaufskischuhes ermöglicht.
Die Merkmale des Anspruches 4 gewährleisten eine gute seitliche Führung des Langlaufski vor allem in der Gleitphase.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten des erfindungsgemässen Langlaufskischuhes werden nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Langlaufskischuhes von schräg oben, Fig. 2 den Langlaufskischuh nach Fig. 1 von schräg unten, Fig. 3 den Innenschuh des Langlaufskischuhes aus Fig. 1 und 2, Fig. 4 die dazugehörige Schale, wobei der besseren Übersicht wegen der Verschlussmechanismus
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nicht dargestellt ist, Fig. 4a einen Teilbereich eines Langlaufski, die Fig. 5 und 6 jeweils den vorderen Bereich zweier weiterer Ausgestaltungsformen des erfindungsgemässen Langlaufskischuhes und die Fig. 7, 8 und 9 weitere Ausführungsformen des erfindungsgemässen Langlaufskischuhes, wobei jeweils nur die Schale dargestellt ist.
In den Fig. 1 und 2 ist ein in seiner Gesamtheit mit --10-- bezeichneter Langlaufskischuh erkennbar. Der Langlaufskischuh --10-- besteht im wesentlichen aus einer als Überschuh gestalteten Schale --20-- aus steifem Material und aus einem relativ zur Schale --20-- weicheren Innenschuh --40--. Der Innenschuh --40-- ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich, als Langlaufskischuh gängiger Art ausgebildet und wird daher nicht im Detail beschrieben. Er hat einen Schaft --41-und eine Sohle --42--.
Die Sohle --42-- ist mit einem Absatz --43--, mit als Führungsrillen - ausgestalteten Mitteln zur seitlichen Führung und in ihrem vorderen Bereich --45-mit einem Einhakelement --46-- ausgestaltet, welches Einhakelement --46-- in diesem Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildet und im vorderen Bereich --45-- der Sohle --42-- verankert ist. Das Einhakelement --46-- dient in bekannter Weise zur lösbaren Verbindung mit einer hier nicht dargestellten Langlaufskibindung, wobei im vorderen Bereich --45-- der Sohle --42-- weiters seitliche Anlageflächen --47-- für Teile der Skibindung vorgesehen sind.
Die Schale --20-- besteht aus einem Schaft --21-- und einer Sohle --22--, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet sind. Wie beim Innenschuh --40-- ist bei der Schale --20-- die Sohle --22-- mit einem Absatz --23-- und mit als Führungsril- len --24-- ausgestalteten Mitteln zur seitlichen Führung versehen. In einem vorderen Bereich --25-- der Schale --20-- ist eine Durchtrittsöffnung --26-- für das Einhakelement --46-des Innenschuhes --40-- vorgesehen. Weiters weist die Schale --20-- einen Verschluss auf, der beispielsweise durch zumindest eine Schnalle --27-- und einen Riemen --28-- gebildet ist.
Im Inneren der Schale --20-- sind, wie besonders in Fig. 4 erkennbar, längliche Vorsprünge --29-- und eine Ausnehmung --30-- vorgesehen.
Wünscht man beim Skilanglaufen einen guten seitlichen Halt des Fusses und eine steife Sohle, wie beispielsweise für die Skatingtechnik erforderlich, so benutzt man den Innenschuh --40-- mit der Schale --20--. Dabei ragt das Einhakelement --46-- des Innen- schuhes --40-- durch die Durchtrittsöffnung --26-- der Schale --20--.
Der Absatz --43-- des Innenschuhes --40-- erstreckt sich in die Ausnehmung --30--, und die Führungsrillen --44-- des Innenschuhes --40-- wirken mit den Vorsprüngen --29-- zusammen. Nach dem Schliessen der Schnalle --27-- und des Riemens --28-- bilden also der Innenschuh --40-- und die Schale --20-- eine Einheit. Dabei greift das Einhakelement --46-des Innenschuhes --40-- in bekannter Weise in eine in Fig. 4a nur angedeutete Langlaufskibindung --2--. Die Führungsrillen --24-- der Schale --20-- wirken mit Führungsrippen --3-- auf einem Ski-l-zusammen, welcher ebenfalls in Fig. 4a dargestellt ist.
Für die Diagonaltechnik oder andere Skilanglauftechniken, bei denen ein weicher Langlaufskischuh für eine gute Abrollbewegung des Fusses erwünscht ist, benutzt man den Innenschuh --40-- alleine als vollwertigen Langlaufskischuh.
Die Fig. 5 bis 9 zeigen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemässen Langlaufskischuhes, wobei nur jene Teile erwähnt werden, die sich von der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform unterscheiden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 weist der vordere, das Einhakelement --46a-- aufnehmen- de Bereich --45a-- der Sohle --42a-- des Innenschuhes --40a-- eine vordere Stützfläche --48a-- auf, welche zum Zusammenwirken mit einer kongruenten Gegenfläche einer Skibindung (nicht dargestellt) ausgebildet ist.
In der Ausführungsform nach Fig. 6 ist das Einhakelement --46b-- im vorderen Bereich
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Stützrippen einer Skibindung eingreifen.
Die Fig. 5 und 6 sollen verdeutlichen, dass der erfindungsgemässe Langlaufskischuh --10a, lOb-durch die geeignete Auswahl des Innenschuhes --40a, 40b-- an verschiedene bekannte Langlaufskibindungen anpassbar ist. Die Schale --20a, 20b-- bleibt dabei im wesentlichen unver- ändert.
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eine Verschnürung --31d-- aufweist.
Bei der Ausführungsform nach der Fig. 8 ist die Schale --20e--, wie bei Alpinschuhen an sich bekannt, für einen sogenannten "Heckeinstieg" ausgerüstet. Dazu ist der Schaft --21e-der Schale --20e-- mit einer um eine Anlenkachse --32e-- verschwenkbaren Fersenklappe --33e-- ausgestattet, welche beispielsweise mittels einer Schnalle --27e-- fixiert wird. Diese Ausführungsform ermöglicht ein besonders bequemes Anziehen des erfindungsgemässen Langlauf- skischuhes --10e--.
Die Ausführungsform nach Fig. 9 zeigt einen Langlaufskischuh --10f--, bei dem der Schaft - -21f, 34f-- der Schale --20f-- gegenüber den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen höher ausgebildet ist, wobei für eine gute Beweglichkeit im Knöchelbereich am unteren Schaft --21f--
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für die Manschette --34f-- ein eigener Verschluss, bestehend aus einer Schnalle --37f-- und einem Riemen --38f--, vorgesehen.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen des Erfindungsgedankens zu verlassen.
Insbesondere können die einzelnen Ausführungsbeispiele untereinander kombiniert werden. Weiters kann der erfindungsgemässe Langlaufskischuh statt, wie dargestellt, mit zwei Führungsrillen auch mit nur einer Führungsrille versehen sein, oder können Führungsrillen mit unterschiedlichem Querschnitt verwendet werden. Des weiteren kann das Einhakelement, wie an sich bekannt, eine ringförmige Ausgestaltung aufweisen. Bei der letzteren Ausführungsform kann der erhöhte Schaft auch einstückig ausgebildet sein, wobei in diesem Fall die Schwenkachse entfällt. Allerdings wird dann die Beweglichkeit des Knöchelgelenkes auf andere Art, beispielsweise durch Verwendung von Balgeinsätzen, gewährleistet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Langlaufskischuh mit einem mit einer Skibindung in Eingriff bringbaren Einhakelement und mit einer Schale aus steifem Material, die auf abnehmbare Weise über einen relativ zur Schale weicheren Innenschuh passt, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenschuh (40,40a bis f) das Einhakelement (46,46a bis f) aufweist, wobei der Innenschuh (40,40a bis f) als Langlaufskischuh ausgebildet ist, und dass die Schale (20,20a bis f) ihn ihrem vorderen Bereich (25, 25a bis f) eine Durchtrittsöffnung (26,26a bis f) für den das Einhakelement (46,46a bis f) aufweisenden vorderen Bereich (45,45a bis f) des Innenschuhes (40,40a bis f) aufweist.