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Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit dazugehörigem Skischuh, bestehend aus einer vom Ski unwillkürlich lösbaren Sohlenplatte, welche einen Spitzenhalter und einen Absatzhalter aufweist, der über ein bügelartiges Verbindungsglied mit der Sohlenplatte verbunden ist und am Absatzbereich der Schuhsohle angreift, welcher Absatzhalter sich entlang des Schuhschafts erstreckt und eine Stellschraube trägt, die sich mit ihrem dem Kopf abgewandten Ende am Schuhschaft abstützt.
Eine Skibindung der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der DE-OS 2408162 beschrieben. Bei dieser bekannten Lösung besteht der Skischuh aus einem Unterteil, welcher kontinuierlich in einen Oberteil übergeht, so dass bei einem angeschnallten Skischuh die Beinachse des Skifahrers bezogen auf die Sohlenplatte des Skischuhs konstant festgelegt ist.
Dieser Umstand bedeutet, dass auch das Verhältnis von der Beinachse zur Sohlenplatte und somit zum Ski festgelegt ist. Will der Skifahrer mit einem solchen Skischuh gehen, z. B. vom Rasthaus oder von einem Beförderungsmittel zum Skilift, so hat er entweder die Unbequemlichkeit der festgelegten Beinachse des Skischuhs in Kauf zu nehmen oder muss die Schnallen der Skischuhe öffnen und vor der Abfahrt diese wieder schliessen. Auch während der Wartezeit bei einer Seilbahn oder bei einem Skilift muss diese Unannehmlichkeit und Unbequemlichkeit in Kauf zu nehmen.
Es wurden bereits Vorkehrungen getroffen, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. Eine Skibindung dieser Art ist beispielsweise in der CH-PS Nr. 555188 (Fig. 1 und 2) beschrieben. Bei der ersten Ausführungsform der bekannten Lösung ist am Schaftoberteil ein Fortsatz befestigt, der über einen Ansatz einen etwa als ein Sohlenniederhalter ausgebildeten Teil einer Skibindung (eines Fersenhalters) untergreift. Der Schaftteil und der Fortsatz mit dem Ansatz bilden also, bezogen auf die Querachse des Skischuhs, an welche der Schaftoberteil angelenkt ist, ein zweiarmiges Betätigungsglied. Beim Beugen des Schienbeins nach vorn wird somit die Skibindung durch ein Drehmoment belastet, welches bei Erreichen eines vorbestimmten Werts die Bindung öffnet.
Bei der zweiten Ausführungsform nach Fig. 2 der bekannten Lösung ist der Schaftoberteil nach unten verlängert und an der Sohle des Skischuhs angelenkt. Die Anordnung eines Fortsatzes mit einem Ansatz und die Wirkungsweise entsprechen im wesentlichen der vorher beschriebenen.
Diese bekannten Lösungen bezwecken in Verbindung mit dem Beugen des Schienbeins nach vorn die Vermeidung von Verletzungen, welche dadurch entstehen können, dass das Auslösen der Bindung erst dann erfolgt, wenn in einer maximal gebeugten Lage des Schienbeins ein ausreichend grosser, senkrechter oder schräger Zug am Gelenk ansteht. In dieser Endlage des Schienbeins sind nämlich das Fussgelenk und die Achillessehne am meisten gefährdet. Die bekannten Ausführungen ermöglichen somit das Einleiten eines Auslösevorgangs beim Erreichen eines Winkels des Schienbeins, bei welchem die Gefährdung des Fussgelenks und der Achillessehne noch nicht eintritt.
Hinsichtlich der Bestimmung der Rücklage oder der Einstellung derselben kann dieser Druckschrift keine Angabe entnommen werden.
Aus der DE-OS 2402974 ist bekannt, dass sich der Vorsprung von oben am Bindungsteil abstützt, wobei zur Fixierung des Schuhschafts in der während des Skilaufens gewünschten Stellung eine sich entlang des gesamten Schuhschafts erstreckende, geringfügig flexible Stahlstange vorgesehen ist, die zwischen zwei Ansätzen, mittels derer sie dem Schaftoberteil zugeordnet ist, einen Wellenteil und unterhalb des dem Ski benachbarten Ansatzes einen in bezug auf die Ferse des Skistiefel nach aussen gebogenen Stangenteil aufweist, der in einem nach innen gebogenen abgeflachten Endteil endet. Diese Stange ist an einer Querachse der Bindung angelenkt und zwischen den beiden Ansätzen zusätzlich noch gefedert abgestützt.
Schliesslich ist der als Schaftoberteil bezeichnete Bauteil eine Versteifungsmanschette, die an einem Verstärkungseinsatz angelenkt ist, welcher Verstärkungseinsatz zwischen zwei Skibindungsteilen angeordnet ist, und zur Aufnahme eines aus einem weichen Material bestehenden Skischuhs dient.
Die bekannte, aus vielen Bauteilen zusammengesetzte Vorrichtung ist bei heute üblichen steifen Skischuhen nicht erforderlich, die besondere Ausbildung der Stahlstange ist kostspielig, insbesondere im Hinblick auf die erforderliche Stabilität (Qualitätsmaterial).
Bei einer weiters bekannten Ausführung nach der DE-OS 2316443 ist eine aus Schuh, Hebel, Joch und Gurt bestehende Einheit vorgesehen, welche Einheit noch den Unterschenkel des Skifahrers als Verbindungselement benötigt. Eine einmal eingestellte Vorlage wird auch nach Freigabe des Skischuhs nicht verändert, d. h. der Skifahrer ist auch nach einem Auslösevorgang gezwungen,
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die eingestellte Vorlage beim Gehen beizubehalten. Dadurch wird das Gehvermögen in unerwünschter Weise erschwert, welche Massnahme im Gegensatz zum Aufbau eines mit einem gelenkigen Schaftoberteil ausgestatteten Skischuhs steht. Es ist auch kein Ansatz, Fortsatz od. dgl. vorgesehen, welcher sich in der Abfahrtsstellung an einem Fersenhalter der Bindung abstützen würde.
Einrichtungen, durch welche die Lage des Schaftoberteils relativ zum Schaftunterteil mittels einer Verbindung festlegbar ist, sind für Skischuhe in verschiedenen Ausführungen bekannt. Beispielsweise sei auf die CH-PS Nr. 512204 hingewiesen, bei der die Vorlagestellung des Schaftoberteils und der rückwärtige Anschlag den Wünschen des Skiläufers entsprechend individuell angepasst werden können. Bei der Ausführung nach der CH-PS Nr. 518071 kann die erwähnte Relativlage des Schaftoberteils stufenweise eingestellt werden. Diese und ähnliche Einrichtungen enthalten jedoch keine Lehre zum technischen Handeln hinsichtlich der Abstützung des Schaftoberteils an einem Fersenhalter od. dgl.
Die in Verbindung mit einer Skibindung beschriebenen bekannten Ausführungen weisen den Nachteil auf, dass ausser dem Skischuh zumindest noch eine zusätzliche Versteifungsmanschette erforderlich ist, wenn die Vorlage überhaupt bestimmt werden soll, oder dass das Gehvermögen wesentlich verschlechtert wird, da die eingestellte Vorlage am Skischuh auch nach einem Sturz nicht veränderbar ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die vorher genannten Nachteile zu beheben und bei einer Skibindung der eingangs genannten Art die Vorlage des Schaftoberteils des Skischuhs bezogen auf den Schaftunterteil für die Abfahrtsstellung relativ zum Schaftunterteil in einfachster Weise und unter Verwendung von möglichst wenigen Bauteilen an einem Skibindungsteil abzustützen.
Dabei soll auch ein gutes Gehvermögen mit dem Skischuh ohne eine zusätzliche Betätigung, wie Schliessen und Öffnen der Schnallen der Skischuhe gewährleistet sein.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass der Schuhschaft aus einem Schaftoberteil und einem'Schaftunterteil besteht, wobei der Schaftunterteil mit der Sohle fest verbunden ist und der Schaftoberteil am Schaftunterteil um eine quer zur Skilängsrichtung und parallel zur Sohlenebene verlaufende Achse angelenkt ist, und dass in der Abfahrtsstellung die Stellschraube den Schaftoberteil gegenüber den Schaftunterteil fixiert und sich mit seinem dem Kopf abgewandten Ende, welches als Rastglied ausgebildet ist, am Schaftunterteil abstützt.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Skibindung wird durch Schliessen der Bindung die vorbestimmte Lage des Skischuhs für die Dauer der Skifahrt automatisch herbeigeführt. Nach Lösen des Skischuhs wird durch das Aufheben der Verriegelung zwischen Schaftoberteil und Schaftunterteil ein vorhandenes Gehvermögen des Skischuhs praktisch unverändert aufrechterhalten. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die bei diesen Bindungsarten vorhandene Schraube gleichzeitig als Rastglied verwendbar ist. Somit ist zur Lösung der gestellten Aufgabe praktisch kein zusätzlicher Bauteil erforderlich.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass der den Schaftoberteil durchsetzende Bereich des Rastglieds zumindestens im Abstützbereich kongruent der Form der Ausnehmung im Schaftunterteil ausgebildet ist. Durch diese Massnahme ist der Schaftoberteil am Schaftunterteil durch Formschluss mit erhöhter Sicherheit verriegelt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben, wobei eine erfindungsgemässe Skibindung im Aufriss dargestellt ist.
Wie man es der Zeichnung entnehmen kann, ist ein zweiteiliger Skischuh --la-- unter Zwi-
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wobei zum Festhalten des Skischuhs --la-- auf der Sohlenplatte --lb-- an sich bekannte Halteelemente --2b und 3b-- vorgesehen sind. Das als Absatzhalter-3b'-dienende. Halteelement ist zum Aussteigen aus der Sohlenplatte --lb-- mit dem Skischuh --la--, wie an sich bekannt, willkürlich lösbar. Der zweiteilige Skischuh --la-- weist einen Schaftoberteil --5-- und einen Schaftunterteil - auf, welche Teile mittels einer in Knöchelhöhe befindlichen Querachse --7-- miteinander gelenkig verbunden sind. Der Schaftoberteil --5-- und der Schaftunterteil --6-- sind in der Abfahrts-
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stellung miteinander mittels eines Rastglieds -45'a-- verrastet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als Ansatz, Fortsatz od. dgl. für die Rücklage eine an sich bekannte Stellschraube-45'-, die am Absatzhalter--Slb--einer Spannvorrichtung --3b-- an sich bekannter Art vorgesehen ist, verwendet. Um die Verbindung zwischen Schaftoberteil-5-und der Stellschraube -45'-- zu erhöhen, steht die Stellschraube --45 f -- durch ihren
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Vorteilhafterweise ist hiefür der den Schaftoberteil --5-- durchsetzende Bereich des Rastglieds - zumindest im Abstützbereich kongruent der Form der Ausnehmung --6'b-- im Schaftunterteil - ausgebildet. Es kann aber auch der Schaft -45'b-- der Stellschraube --45'-- kongruent dem von ihm durchsetzten Bereich des Schaftoberteils --5-- sein.
Die Erfindung ist nicht auf das angeführte Ausführungsbeispiel eingeschränkt. Es sind verschiedene Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen des Schutzumfangs zu verlassen. Beispielsweise kann der Ansatz, Fortsatz od. dgl. am Skibindungsteil und/oder am Schaftoberteil bzw. an oder in der Ausnehmung im Inneren des Schaftunterteils elastisch abgestützt sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Skibindung mit dazugehörigem Skischuh, bestehend aus einer vom Ski unwillkürlich lösbaren Sohlenplatte, welche einen Spitzenhalter und einen Absatzhalter aufweist, der über ein bügelartiges Verbindungsglied mit der Sohlenplatte verbunden ist und am Absatzbereich der Schuhsohle angreift, welcher Absatzhalter sich entlang des Schuhschafts erstreckt und eine Stellschraube trägt, die sich mit ihrem dem Kopf abgewandten Ende am Schuhschaft abstützt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuhschaft aus einem Schaftoberteil (5) und einen Schaftunterteil (6) besteht, wobei der Schaftunterteil (6) mit der Sohle fest verbunden ist und der Schaftoberteil (5) am Schaftunterteil (6) um eine quer zur Skilängsrichtung und parallel zur Sohlenebene verlaufende Achse angelenkt ist, und dass in der Abfahrtsstellung die Stellschraube (451)
den Schaftoberteil (5) gegen- über den Schaftunterteil (6) fixiert und sich mit seinem dem Kopf abgewandten Ende, welches als Rastglied (45'a) ausgebildet ist, am Schaftunterteil (6) abstützt.