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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Absichern von Rennstrecken, insbesonde- re Skirennstrecken, mit einem zwischen Halterungen gespannten Fangnetz, das im Bodenbereich unnachgiebig verankert und im Bereich seiner oberen Begrenzung an den Halterungen befestigt ist.
Es ist bekannt, Rennstrecken mit Hilfe von seitlichen Fangnetzen abzusichern, die im Bodenbe- reich und im Bereich ihrer oberen Begrenzung an Spannseilen befestigt sind. Eine solche Fangnetz- anordnung hat jedoch den Nachteil, dass das Fangnetz nur im Rahmen der Nachgiebigkeit der Spann- seile nachgeben kann, was bei einem Sturz in ein solches Fangnetz zu einem harten Aufprall führt und die Gefahr mit sich bringt, dass der gestürzte Rennfahrer wieder auf die Rennstrecke zu- rückgeschleudert wird.
Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt (AT-PS Nr. 299039), das Fang- netz zwischen zwei Halterungen länger als den Abstand dieser Halterungen voneinander entspre- chend auszubilden und die vorhandene Überlänge dieses Fangnetzes in einer Schlaufe zusammenzu- fassen, die durch einen Haftverschluss zusammengehalten wird, so dass bei einem Aufprall auf das
Netz der Haftverschluss geöffnet wird und die volle Netzlänge zum Auffangen des Rennläufers zur
Verfügung steht. Dabei kann durch die Öffnungskraft für den Haftverschluss ein Teil der Aufprall- energie verbraucht und der Rennfahrer weicher abgefangen werden.
Nachteilig bei dieser bekannten
Vorrichtung ist vor allem, dass geeignete Haftverschlüsse aufwendig in der Herstellung sind, dass eine Überlänge des Fangnetzes notwendig ist und dass nach einem Aufprall das Fangnetz erst wie- der mühsam gespannt und die Haftverschlüsse geschlossen werden müssen. Ausserdem können für das Fangnetz wegen dessen Überlänge keine Spannseile verwendet werden, wodurch das Errichten solcher Absicherungen erheblich erschwert wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Vorrich- tung zum Absichern von Rennstrecken zu schaffen, die den Aufprall eines Rennfahrers nicht nur ohne besondere Verletzungsgefahr abfängt, sondern auch nach einem Aufprall in einfacher Weise wieder einsetzfähig gemacht werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Halterungen im Sinne einer Verklei- nerung des Bodenabstandes der oberen Netzbefestigung der Höhe nach nachgiebig ausgebildet sind.
Da auf Grund der der Höhe nach nachgiebig ausgebildeten Halterungen eine gewisse Taschenbildung des Fangnetzes ermöglicht wird, ohne eine Überlänge des Fangnetzes bereitstellen zu müs- sen, kann die Abspannung des Fangnetzes in seiner Längsrichtung in üblicher Weise erfolgen.
Trotzdem wird der von der Rennstrecke abgekommene Rennfahrer gebremst aufgefangen, weil das Fangnetz beim Aufprall zu einer Fangtasche ausgeweitet wird, die sich zufolge der in vertikaler Richtung nachgiebigen Fangnetzabstützung ergibt. Die hiefür erforderliche Kraft muss durch die Aufprallenergie aufgebracht werden, die dementsprechend abgebaut wird. Durch eine Anpassung der für das Nachgeben der Halterungen erforderlichen Kraft an die zu erwartende Belastung des Fangnetzes bei einem Aufprall kann die Aufprallenergie in einem die Verletzungsgefahr weitgehend herabsetzenden Ausmass abgebaut werden. Ist die nachgiebige Halterung des Fangnetzes mit einer Rückstellkraft verbunden, was im allgemeinen der Fall ist, so wird nach der Freigabe des Fangnetzes die ursprüngliche Lage des Fangnetzes ohne besondere Massnahmen wieder hergestellt und die Funktionstüchtigkeit bewahrt.
Bei der Anordnung von Leitschienen für eine Fahrbahnbegrenzung ist es zwar bereits bekannt (AT-PS Nr. 272395, Nr. 310224), die Leitschienen der Höhe nach nachgiebig zu lagern, doch sind die hiefür vorgesehenen Halterungen im Sinne einer Vergrösserung des Bodenabstandes nachgiebig gelagert, so dass diese bekannten Halterungen für ein im Bodenbereich unnachgiebig verankertes Fangnetz wegen der Vergrösserung der Netzspannung unbrauchbar sind.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse werden dadurch geschaffen, dass die Halterungen aus in einer Seitenansicht im wesentlichen U-förmigen, nachgiebigen Stützkörpern bestehen, zwischen deren Schenkeln das Fangnetz der Höhe nach gespannt ist. Bei einem Aufprall werden die oberen Schenkel der dem Aufprallort benachbarten Stützkörper durch das sich ausbauchende Netz nach unten gezogen, wobei die hiefür notwendige Formänderungsarbeit durch die Aufprallenergie aufgebracht werden muss, die somit entsprechend abgebaut wird. Wegen der U-förmigen Ausbildung der nachgiebigen Stützkörper ist ausserdem ein ausreichender Raum für das Ausbauchen des Fangnetzes im Bereich der Abstützungen vorhanden.
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Eine andere Möglichkeit der Ausbildung der Halterungen besteht darin, die Halterungen aus in ihrem Fussbereich gegenüber dem Boden gelenkig gelagerten Stützkörpern zu bilden, die im Be- reich ihres Kopfendes das Fangnetz tragen und gegen ein Verschwenken um ihre Gelenkachsen durch je eine mit Abstand von den Gelenkachsen an den Stützkörpern angreifende, gegenüber dem Boden abgestützte, in ihrer Stützlänge nachgiebig verkürzbare Stütze abgestützt sind. Mit dem Verschwen- ken des Stützkörpers gegen die nachgiebige Halterung wird ebenfalls ein Ausbauchen des Fang- netzes unter einem entsprechenden Energieabbau sichergestellt, wobei über die in ihrer Stützlänge nachgiebig verkürzbaren Stützen ein günstiger Kraftangriff gewährleistet wird.
Die nachgiebig verkürzbaren Stützen können aus einem Federbein bestehen. Der üblicherweise vorgesehene Stossdämpfer des Federbeins verhindert dabei ein unerwünschtes Rückschleudern des
Rennläufers auf die Rennstrecke durch das sich wieder spannende Netz. Eine andere Ausführungs- möglichkeit ergibt sich, wenn die nachgiebig verkürzbaren Stützen aus aufblasbaren Hohlkörpern bestehen, deren Federkraft im allgemeinen so gering sein wird, dass eine Rückschleudergefahr für den aufgefangenen Rennläufer kaum gegeben ist.
Eine weitere Konstruktionsvariante wird dadurch erhal- ten, dass die Halterungen aus in ihrem Fussbereich gegenüber dem Boden gelenkig gelagerten Stütz- körpern bestehen, die im Bereich ihres Kopfendes das Fangnetz tragen, und dass an den Stützkör- pern mit Abstand von ihren Gelenkachsen mit Leichtgas gefüllte Auftriebskörper angreifen. Die gelenkig gelagerten Stützkörper können lediglich gegen die Auftriebskraft der Auftriebskörper ab- wärtsgeschwenkt werden, was die angestrebte Nachgiebigkeit sicherstellt.
Die Stützkörper können je aus einem aufblasbaren Hohlkörper bestehen, dessen Formänderungs- eigenschaften die Nachgiebigkeit der Halterung bedingen. Solche aufblasbare Hohlkörper weisen keine besonderen Federkräfte auf, so dass die Gefahr eines Rückschnellens des Fangnetzes nach einem Aufprall in eine gespannte Strecklage ausgeschlossen werden kann. Ausserdem ergeben sich einfache Transport- und Lagerverhältnisse, weil die nicht aufgeblasenen Hohlkörper nur einen
Bruchteil ihres aufgeblasenen Volumens einnehmen.
Werden aufblasbare Hohlkörper auch für gelenkig gelagerte Stützkörper eingesetzt, was die Nachgiebigkeit der Halterungen vergrössert, so können sich unter Umständen Schwierigkeiten beim Anschliessen der in ihrer Stützlänge nachgiebig verkürzbaren Stützen an den aufblasbaren Hohlkörper ergeben. Werden die nachgiebig verkürzbaren Stützen nicht unmittelbar mit den aufblasbaren Hohlkörpern verbunden, sondern greifen diese Stützen an die aufblasbaren Hohlkörper bereichsweise umschliessenden Hülsen an, so können diese Schwierigkeiten einfach vermieden werden. Ausserdem wird der Vorteil erzielt, dass beim Montieren der Vorrichtung die aufblasbaren Hohlkörper lediglich in die Hülse eingesetzt werden müssen.
Da die starren Hülsen die aufblasbaren Hohlkörper nicht über deren ganze Länge umschliessen, bleibt die freie Verformbarkeit der Hohlkörper in einem ausreichenden Masse vorhanden.
Die nachgiebigen Halterungen für das Fangnetz können auch aus zugfest mit dem Fangnetz verbundenen, leichtgasgefüllten Auftriebskörpern bestehen, wobei keine zusätzlichen Stützkörper notwendig sind. Es muss lediglich dafür gesorgt werden, dass diese Auftriebskörper nicht vom Wind verblasen werden können und das Fangnetz in der gewünschten Fangstellung halten. Dies kann durch eine entsprechende Abspannung sichergestellt werden, die selbstverständlich ein Nach-untenZiehen der Auftriebskörper erlauben muss. Tragen die der Höhe nach nachgiebig ausgebildeten Halterungen Spannseile od. dgl. für wenigstens zwei der Höhe nach übereinander angeordnete Fangnetzabschnitte, die gegeneinander geneigt sind, so kann durch diese geneigten Fangnetzabschnitte das gebremste Auffangen eines von der Rennstrecke abgekommenen Rennläufers unterstützt werden.
Um eine zu grosse Taschenbildung des Fangnetzes beim Aufprallen eines Rennläufers zu vermeiden, was die Verletzungsgefahr wieder vergrössert, kann für die der Höhe nach nachgiebigen Halterungen der oberen Netzbefestigung ein die Bewegung der Halterungen nach unten begrenzender Anschlag vorgesehen sein. Zum gleichen Zweck können die der Höhe nach nachgiebig ausgebildeten Halterungen aus gegen das Fangnetz konvex vorgewölbten Stützkörpern bestehen, an deren Aussenkrümmung das Fangnetz zumindest teilweise anliegt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Absichern von Rennstrekken in einem vereinfachten Schaubild, Fig. 2 eine Seitenansicht dieser Vorrichtung, Fig. 3 eine der
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Fig. 2 entsprechende Ansicht einer Konstruktionsvariante, Fig. 4 eine Vorrichtung mit einem gelenkig gelagerten Stützkörper in Seitenansicht, Fig. 5 eine Seitenansicht einer Absicherungsvorrichtung in einer gegenüber der Ausführung nach Fig. 4 abgewandelten Ausführungsform, Fig. 6 eine Vorrichtung mit einem leichtgasgefüllten Auftriebskörper, als nachgiebige Stütze für den Stützkörper in Seitenansicht, und Fig. 7 eine Seitenansicht einer Absicherungsvorrichtung mit einer aus leichtgasgefüllten Auftriebskörpern bestehenden Halterung für das Fangnetz.
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1- der Länge nach gespannt ist. Im Bodenbereich ist dieses Fangnetz-l-beispielsweise über Erdanker --3-- unnachgiebig verankert, während es im Bereich seiner oberen Begrenzung an den im Sinne einer Verkleinerung des Bodenabstandes der Höhe nach nachgiebig ausgebildeten Halterungen --2-- befestigt ist. Damit wird ein taschenartiges Ausbauchen des Fangnetzes-l- beim Aufprall ermöglicht, wie dies in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet ist. Da ein solches Ausbauchen des Fangnetzes --1-- nur unter einer entsprechenden Krafteinwirkung gegen den Widerstand der Halterungen --2-- erfolgen kann, wird für die Ausbildung der sich ergebenden Fangtasche des Fangnetzes ein Teil der Aufprallenergie aufgezehrt, was ein allmähliches, gebremstes Abfangen des von der Rennstrecke abgekommenen Rennläufers erlaubt.
Um die nachgiebige Ausbildung der Halterungen --2-- sicherzustellen, sind sie gemäss den Fig. 1 und 2 aus aufblasbaren Hohlkörpern --4-- gebildet, die eine U-förmige Gestalt aufweisen und das Fangnetz-l-zwischen ihren Schenkeln --5-- tragen. Damit einerseits die Formbeständigkeit der Hohlkörper --4-- besser gewahrt und anderseits ein ausreichender Verformungswiderstand erhalten werden kann, können die durch die Hohlkörper gebildeten Stützkörper in mehrere, aufblasbare Kammern unterteilt sind. Selbstverständlich könnten die Stützkörper auch aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff geformt sein.
Damit die Halterungen --2-- für eine vertikale Netzanordnung unabhängig von der Geländeform aufgestellt werden können, können die Halterungen --2--, die vorteilhaft zugleich mit dem Fangnetz-l-verankert werden, mit einer Unterlage - versehen werden, die zur Anpassung an verschiedene Geländeneigungen beispielsweise als aufblasbarer Balg ausgebildet sein kann.
Sind die Halterungen --2-- zusätzlich an mit Leichtgas gefüllten Auftriebskörpern --7-angeschlossen, so kann das gebremste Abfangen eines von der Rennstrecke abgekommenen Läufers zusätzlich unterstützt werden, weil das Fangnetz-l-gegen die Auftriebskraft der Auftriebskörper - herabgezogen werden muss. Die Auftriebskörper --7-- geben aber auch gleichzeitig eine Spannung für das Fangnetz --1--.
Gemäss der Fig. 3 sind die Stützkörper ebenfalls aus aufblasbaren Hohlkörpern --4-- gebildet, wobei jedoch das Fangnetz-l-zwischen den Schenkeln --5-- der Höhe nach in drei gegeneinander geneigte Abschnitte --1a, 1b, 1c-- unterteilt ist, die über Spannseile --8-- mit den nachgiebigen Stützkörpern verbunden sind. Die unterschiedliche Neigung dieser Fangnetzabschnitte --la, lb, 1c-- bewirkt einen zusätzlichen, abschnittsweise abgestuften Bremseffekt.
Eine andere Möglichkeit, die nachgiebige Ausbildung der Halterungen --2-- zu verwirklichen, besteht darin, Stützkörper --9-- vorzusehen, die im Fussbereich gelenkig, beispielsweise auf einer Grundplatte --10--, gelagert und mit Abstand von der Gelenkachse --11-- durch eine nachgiebig verkürzbare Stütze - 12-- gehalten sind, die ebenfalls auf der Grundplatte --10-- angeordnet ist. Wird das Fangnetz - quer zu seiner Fläche belastet, so wird der Stützkörper --9-- unter Bildung einer Netztasche abwärtsgeschwenkt, wobei die nachgiebig verkürzbare Stütze --12-- dieses Abwärtsschwenken nur unter einer bestimmten Krafteinwirkung erlaubt, um den Rennläufer sanft abfangen zu können.
Damit das Fangnetz-l-in einer gewünschten Fangstellung unabhängig von Geländeneigungen gehalten werden kann, können auf der Grundplatte --10-- mehrere Verankerungsstellen - für das Fangnetz vorgesehen sein.
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aus einem aufblasbaren Hohlkörper --14--. Nach Fig. 5 wird für den Stützkörper --9-- ein Federbein --15-- zur nachgiebigen Abstützung verwendet, das an einer den Stützkörper --9-- bereichs- weise umschliessenden Hülse --16-- angelenkt ist, so dass der Stützkörper --9-- ebenfalls als aufblasbarer Hohlkörper ausgebildet werden kann, was die Nachgiebigkeit der Halterung --2-- in
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--10-PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Absichern von Rennstrecken, insbesondere Skirennstrecken, mit einem zwischen Halterungen gespannten Fangnetz, das im Bodenbereich unnachgiebig verankert und im Bereich seiner oberen Begrenzung an den Halterungen befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (2) im Sinne einer Verkleinerung des Bodenabstandes der oberen Netzbefestigung der Höhe nach nachgiebig ausgebildet sind.