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Die Erfindung betrifft ein Desinfektionsmittel auf Basis von dafür bekannten Aldehyden, mit einem Aldehydanteil von 10 bis 70, vorzugsweise 25 bis 50 Gew.-%.
Die Gruppe der Aldehyde, Glutaraldehyd, Formaldehyd, Glyoxal, Äthylhexanal usw., sind wirksame Substanzen auf dem Gebiet der Desinfektion. Es gibt auf dem Markt einige Produkte, die auf Aldehyde aufgebaut sind. Diese Produkte werden als Flächendesinfektionsmittel verwendet, werden aber auch für die Instrumentendesinfektion eingesetzt.
Flächendesinfektionsmittel :
Hier werden meist Kombinationen verschiedener Aldehyde mit quaternären Ammoniumverbindungen als Konzentrat geliefert. Die übliche Anwendungskonzentration liegt zwischen 0,25 und 1%.
Instrumentendesinfektion
Hier wird die gebrauchsfertige Desinfektionslösung geliefert. Es handelt sich um ein 2 Komponentenprodukt, nämlich die Aldehydlösung die in Anwendungskonzentration geliefert wird, und ein Aktivator fest oder flüssig. Der Aktivator ist meist ein Bicarbonat. Er setzt den pH-Wert der Desinfektionslösung in den schwach alkalischen Bereich, weil die Aldehydlösung hier ihre grösste bakterizide Wirkung hat. Anderseits ist die aldehydische wässerige Lösung in diesem PH-Bereich begrenzt beständig. Durch Polymerisation fällt der Wirkstoff nach einigen Tagen aus und wird unwirksam.
Die aldehydischen Desinfektionsmittel zeigen zwar hervorragende bakterizide, fungizide, auch viruzide und tuberculocide Wirksamkeit. Sie sind jedoch in ihrem Einsatz durch die bekannte korrosive Wirkung der Aldehyde gegenüber eisenhaltigen Metallen stark eingeschränkt. Eine weitere Einschränkung in der Anwendung erfahren die Präparate durch die starke Geruchswirkung und Irritation von Haut und Augen sowie durch die Reizung der Atemorgane. Diese Wirkung ist nicht nur unangenehm für das Personal, sondern auch gesundheitsschädlich.
Gemäss der Erfindung wird nun ein Desinfektionsmittel der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel
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in der R eine primäre Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen ist und die Summe x + y 2 bis 15 beträgt, oder ein Säureanlagerungssalz eines solchen Amins oder Amingemisches enthält, wobei das Molverhältnis Aldehyd : äthoxyliertes Amin 1 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise 20 : 1 bis 60 : 1 beträgt.
Bevorzugte Amine sind solche der allgemeinen Formel (I), worin R = Kokosfettalkyl, d. i. ein Gemisch von Caprilyl C8, Caprinyl C10, Lauryl C12, Myristyl C14, Palmityl C16, Stearyl C18 und Oleyl C18 mit C12 als Hauptbestandteile, sowie x + y = 2, sowie solche, in denen R die oben angegebene Bedeutung hat, die Summe von x + y jedoch 15 beträgt.
Überraschenderweise besitzt das erfindungsgemässe Desinfektionsmittel die oben angeführten Nachteile nicht mehr. Es scheint so zu sein, dass äthoxyliertes Alkylamin einerseits korrosionsinhibierende Wirkung im Zusammenhang mit dem Aldehyd zeigt und anderseits den Aldehyd so lange "an sich bindet", bis durch vorhandene Keime zur Loslösung aus seiner lockeren Bindung mit dem Amin veranlasst wird, und seine desinfizierende Wirkung entfaltet. Der unangenehme Geruch wird durch diese retardierte Freisetzung weitgehend vermieden, das Produkt verliert seine gesundheitsschädliche Eigenschaft.
Alkoxyamine, die unter die allgemeine Formel (I) fallen, sind in biociden Zubereitungen (AT-PS Nr. 302, 540) und in desinfizierenden Zusammensetzungen (DE-OS 2606519) schon eingesetzt worden, jedoch nicht zusammen mit Aldehyden und mit ganz anderer Zielsetzung.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
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Beispiel 1 : Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> 18, <SEP> 40 <SEP> kg <SEP> Glutaraldehyd <SEP> 2, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Polyäthylenglykol <SEP> mit <SEP> dem
<tb> 8, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Amin <SEP> A* <SEP> Molekulargewicht <SEP> 1550
<tb> 8, <SEP> 95 <SEP> kg <SEP> Formalin <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> kg <SEP> Lavendelaroma
<tb> 2, <SEP> 50 <SEP> kg <SEP> nicht <SEP> ionogener <SEP> Waschrohstoff <SEP> 55, <SEP> 60 <SEP> kg <SEP> destilliertes <SEP> Wasser
<tb> aus <SEP> der <SEP> Gruppe <SEP> Fettalkoholpoly-0, <SEP> 77 <SEP> kg <SEP> Citronensäure <SEP> wasserfrei
<tb> glykoläther <SEP> und-ester
<tb> 5, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Alkylbenzyl-dimethylammoniumchlorid
<tb>
Herstellung :
In einem Rührkessel werden in der Kälte das Ethomeen C25, das Benzalkoniumchlorid und das Marlipal 34/109 vorgelegt und eine Lösung von Polyglykol 1550 in 100 1 Wasser zugemischt.
Mit einer Teilmenge Benzalkoniumchlorid wird Lavendel in 50 1 Wasser in Lösung gebracht und dem Ansatz zugegeben. Es folgen dann die Hauptmengen Wasser, Glutaraldehyd und Formalin. Die Citronensäure wird etwa 50% ig in Wasser gelöst und damit der PH-Wert zwischen 5, 0 und 6, 5 eingestellt.
Beispiel 2 :
Entsprechend Beispiel 1 wird eine Mischung bereitet mit folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> 9, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Glutaraldehyd <SEP> 5, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Alkylbenzyl-dimethylammonium-
<tb> 9, <SEP> 40 <SEP> kg <SEP> Glyoxal <SEP> chlorid
<tb> 8, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Gemisch <SEP> von <SEP> Amin <SEP> A* <SEP> und <SEP> Amin <SEP> B** <SEP> 2, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Polyäthylenglykol <SEP> mit <SEP> dem <SEP> Mole-
<tb> 8, <SEP> 95 <SEP> kg <SEP> Formalin <SEP> kulargewicht <SEP> 1550
<tb> 2, <SEP> 50 <SEP> kg <SEP> nicht <SEP> ionogener <SEP> Waschrohstoff <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> kg <SEP> Lavendelaroma
<tb> aus <SEP> der <SEP> Gruppe <SEP> Fettalkoholpolygly- <SEP> 55, <SEP> 60 <SEP> kg <SEP> destilliertes <SEP> Wasser
<tb> koläther <SEP> und-ester <SEP> 0,77 <SEP> kg <SEP> Citronensäure
<tb>
Beispiel 3 :
Entsprechend Beispiel 1 wird ein Gemisch bereitet mit folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> 6, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Äthylhexanal <SEP> 5, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Alkylbenzyl-dimethylammonium-
<tb> 6, <SEP> 40 <SEP> kg <SEP> Glutaraldehyd <SEP> chlorid
<tb> 6, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Glyoxal <SEP> 2, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Polyäthylenglykol <SEP> mit <SEP> dem
<tb> 8, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> A* <SEP> Molekulargewicht <SEP> 1550
<tb> 8, <SEP> 95 <SEP> kg <SEP> Formalin <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> kg <SEP> Lavendelaroma
<tb> 2,50 <SEP> kg <SEP> nicht <SEP> ionogener <SEP> Waschrohstoff <SEP> 55,60 <SEP> kg <SEP> destilliertes <SEP> Wasser
<tb> aus <SEP> der <SEP> Gruppe <SEP> Fettalkoholpoly- <SEP> 0, <SEP> 77 <SEP> kg <SEP> Citronensäure
<tb> glykoläther <SEP> und-ester
<tb>
Beispiel 4 :
Entsprechend Beispiel 1 wird eine Mischung bereitet mit folgender Zusammensetzung
EMI2.4
<tb>
<tb> 9, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Äthylhexanal <SEP> 5, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Alkylbenzyl-dimethylamminium-
<tb> 9,40 <SEP> kg <SEP> Glyoxal <SEP> chlorid
<tb> 8, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> B** <SEP> 2, <SEP> 00 <SEP> kg <SEP> Polyäthylenglykol <SEP> mit <SEP> dem <SEP> Mole-
<tb> 8, <SEP> 95 <SEP> kg <SEP> Formalin <SEP> kulargewicht <SEP> 1550
<tb> 2, <SEP> 50 <SEP> kg <SEP> nicht <SEP> ionogener <SEP> Waschroh-0, <SEP> 25 <SEP> kg <SEP> Lavendelaroma
<tb> stoff <SEP> aus <SEP> der <SEP> Gruppe <SEP> Fettalkohol-55, <SEP> 60 <SEP> kg <SEP> destilliertes <SEP> Waser
<tb> polyglykoläther <SEP> und-ester <SEP> 0, <SEP> 77 <SEP> kg <SEP> Citronensäure
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A* Amin der allgemeinen Formel (I), worin R = Kokosfettalkyl, d. i.
ein Gemisch von Caprilyl C8, Caprinyl C10, Lauryl C12, Myristyl C14, Palmityl C16, Stearyl C18 und Oleyl C18 mit C12 als Hauptbestandteile, sowie x + y = 2
B** Amin der allgemeinen Formel (I), worin R = Kokosfettalkyl, d. i. ein Gemisch von Caprilyl C8, Caprinyl C10, Lauryl C12, Myristyl C14, Palmityl C16, Stearyl C18 und Oleyl C18
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mit C12 als Hauptbestandteile, sowie x + y = 15.
Die angegebenen Rezepturen ergeben Konzentrate. Die Anwendungskonzentration erhält man
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5gemessen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Desinfektionsmittel auf Basis von dafür bekannten Aldehyden, wie Glutaraldehyd, Formaldehyd, Glyoxal, Äthylhexanal, mit einem Aldehydanteil von 10 bis 70, vorzugsweise 25 bis 50 Gew.-%, dadurch gekennzeichnet, dass es eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel
EMI3.2
in der R eine primäre Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen ist und die Summe x + y 2 bis 15 beträgt, oder ein Säureanlagerungssalz eines solchen Amins oder Amingemisches enthält, wobei das Molverhältnis Aldehyd : äthoxyliertes Amin 1 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise 20 : 1 bis 60 : 1 beträgt.