<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine strassenbauliche Einrichtung zur Beeinflussung des Verkehrs mit
Kraftfahrzeugen, bestehend aus einer an der Fahrbahn befestigten, vorzugsweise durch Kleben mit derselben verbundenen, lichtreflektierende Einrichtungen aufweisenden Schwelle aus Gummi,
Kunststoff od. dgl.
Zur Drosselung der Fahrzeuggeschwindigkeit vor Wohngebieten, Spitälern, Baustellen u. dgl. ist es bereits bekanntgeworden, in den Fahrbahnbelag quer zur Fahrtrichtung verlaufende Rippen aus Beton oder Asphalt zu integrieren. Diese Rippen, auch als Geschwindigkeitsdrosselungsschwel- len bezeichnet, stellen eine solche Unebenheit der Fahrbahn dar, dass der Autofahrer gezwungen ist, die Geschwindigkeit erheblich zu reduzieren.
Der Nachteil derartiger Beton- oder Asphaltschwellen ist der, dass sie eine mechanische Ver- ankerung im Strassenbelag erfordern, so dass sowohl bei der Befestigung als auch Entfernung Ar- beiten am Strassenbelag durchzuführen sind.
Ein weiterer Nachteil von Beton- und Asphaltschwellen ist ihre absolute Starrheit, die zu einer sehr abrupten, ruckartigen Beanspruchung des Fahrzeuges beim Passieren führt. Dieser an und für sich gewünschte Effekt, der den Autofahrer zur Reduzierung der Geschwindigkeit ver- anlassen soll, führt bei vollkommener Unnachgiebigkeit der Schwelle auch bei reduzierter Geschwin- digkeit zu einer erheblichen Beanspruchung der Federungs- und Stossdämpforgane des Fahrzeu- ges.
Den letztgenannten Nachteil vermeidet die in der DE-OS 2737061 beschriebene geschwindig- keitsreudzierende Vorrichtung, die dazu dient, einen Stoss- oder Holpereffekt mit niedriger Frequenz zu erzeugen, welcher durch die Räder auf das darüber hinwegfahrende Fahrzeug übertragen wird.
Das zu diesem Zweck vorgeschlagene mattenförmige Element besteht aus einem flexiblen Material, beispielsweise Gummi, und wird in einer Dimension von zirka 5 x 4 m vorgeschlagen. Quer zur
Fahrtrichtung ist diese Matte mit einer Anzahl von Balkenelementen versehen, die die geeignete Vibrationsfrequenz beim Überfahren erzeugen. Diese bekannte, ziemlich grosse unhandliche Matte ist jedoch auf Grund ihrer geringen Höhenerstreckung schlecht sichtbar. Das trifft auch auf die GB-PS Nr. 2, 036, 140 zu, die eine sehr ähnliche Matte zeigt und beschreibt. Zur seitlichen Markierung von Fahrbahnen sind beispielsweise aus der US-PS Nr. 3, 924, 958 Einzelmarkierungen bekannt, die jeweils in ein Loch an der Strassenoberfläche eingesetzt werden.
Eine treppenförmige Ausbildung des dem Verkehr zugewendeten Bereiches jedes Einzelelementes soll im Zusammenhang mit prismenförmigen Elementen im Inneren der Markierungsvorrichtung eine optimale Reflexion von auffallendem Licht gewährleisten. Diese Markierungselemente halten jedoch auf Grund ihres speziellen Aufbaues (bedingt durch ihre Bestimmung) einem ständigen Überfahren durch Kraftfahrzeuge nicht stand und sind daher als Geschwindigkeitsdrosselungsschwellen gänzlich ungeeignet.
In der US-PS Nr. 3, 880, 537 hingegen ist eine geschwindigkeitsdrosselnde Schwelle gezeigt, die aus einer Anzahl von Einzelelementen besteht, die in einem Abstand voneinander mittels flexibler Gelenke verbunden sind. Jedes Einzelelement besteht aus in Draufsicht kreisförmigen Elementen, die in ihrem Inneren einen Hohlraum bilden. Die gesamte Schwelle ist daher aus einer Anzahl unterschiedlicher Einzelteile herzustellen und aufzubauen. Ein gleichmässiges Auffahren der Reifen eines Fahrzeuges auf diese Schwelle ist durch die spezielle Ausgestaltung der Einzelelemente nicht gewährleistet, so dass es auch bei reduzierter Geschwindigkeit zu einer erheblichen Beanspruchung der Federungs- und Stossdämpforgane des Fahrzeuges kommen kann.
Das in der DE-OS 2147525 gezeigte Strassenmarkierungsmittel besteht aus einem flachen, pyramidenförmigen Basisteil und einem Reflektorteil, der in eine Vertiefung im Basisteil hineingedrückt wird, wenn ein Reifen eines Fahrzeuges über den Reflektorteil hinwegrollt. Diese zur Längsmarkierung an Strassen vorgesehene Vorrichtung ist für ein ständiges Befahren und daher zur Verwendung als sogenannte Verkehrsberuhigungsschwelle nicht geeignet, da der Reflektorteil einer derart ständigen Belastung nicht standhalten wird.
Eine in ihrer Ausgestaltung den bekannten Beton- und Asphaltschwellen nachempfundene Schwelle aus nachgiebigem Material, z. B. Gummi oder Kunststoff, ist aus der FR-PS Nr. 1. 501. 896 bekannt. Diese Schwelle stellt eine konvexe Erhebung dar und die Befestigung erfolgt durch Anschrauben an der Fahrbahn. Neben dem dadurch entstehenden Montage- und Demontageproblem haftet dieser und auch andern bekannten Geschwindigkeitsdrosselungsschwellen der Nachteil an,
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
können beispielsweise hinten verspiegelte, etwa zylindrische Glaskörper sein, die ein sehr hohes
Lichtreflektionsvermögen besitzen. Möglich ist auch die Verwendung von Einzelreflektoren auf
Kunststoffbasis, wie sie auch zur Befestigung von Nummernschildern od. dgl. von Kraftfahrzeugen
Verwendung finden.
Ein Problem bei der Verwendung von Geschwindigkeitsdrosselungsschwellen ist prinzipiell bei notwendiger Schneeräumung gegeben. Für den Schneepflug stellt die Schwelle natürlich ein
Hindernis dar, wobei die stufige Ausbildung zu einem Losreissen der Schwelle unter dem Angriff der Schneeräumschar führen könnte.
Um ein Darüberschaben der Schneeräumschar über die Schwelle zu ermöglichen, ohne dass diese losgerissen wird, ist es zweckmässig, wenn die Schwelle zwischen den treppenartigen Ausbil- dungen mit den Stufenkanten abschliessende Rampen aufweist. Die Schneepflugschar kann dann auf die Rampen auf- und wieder abfahren, ohne dass ein Verhaken in einer Stufe eintreten kann.
Dennoch bleiben aber die zur optischen Erkennbarkeit so wichtigen senkrechten Treppenflächen erhalten.
Zur Erhöhung der Griffigkeit der Schwellenoberfläche können zumindest Teile der nicht senk- rechten Flächen der Schwelle eine, z. B. riffelflächenartige Strukturierung aufweisen.
Um eine rasche Verlegung der die Schwelle bildenden Einzelelemente zu ermöglichen, ist es zweckmässig, wenn den Stirnseiten der Einzelelemente Passelemente zur fluchtenden Verlegung an- einandergrenzender Einzelelemente zugeordnet sind.
Diese Passelemente können durch gegengleiche Vor- und Rücksprünge in den Stirnseiten be- nachbarter Einzelelemente gebildet sein. Ebenso ist es möglich, dass die Passelemente durch in, z. B. an der Unterseite der Einzelelemente vorgesehene Ausnehmungen positionierte, stabartige Füh- rungselemente gebildet sind. Bei der Verlegung wird dann einfach nach dem Verlegen des vorher- gehenden Einzelelementes ein solches stabartiges Führungselement, das aus Holz, Kunststoff, Gummi oder auch Metall bestehen kann, in die Ausnehmung geschoben, so dass es vorragt und das nächste
Einzelelement kann dann passend darüber positioniert werden. Die Ausnehmungen können zweck- mässig trapezförmig, sich nach unten erweiternd ausgebildet sein, wodurch ein weiterer Verlege- vorteil gegeben ist.
Zur Vermeidung der Bildung einer relativ hohen Stufe zwischen der Fahrbahn und der
Schwellenoberseite kann es von Vorteil sein, wenn die Schwellenenden gegebenenfalls treppenförmig ausgebildet abgeschrägt sind. Dadurch ist einerseits die Stolpergefahr für Fussgänger herabgesetzt und anderseits auch für den Autofahrer, sollte er unbeabsichtigt zu nahe an das Schwellenende kommen, ein komfortableres Überfahren ermöglicht.
Eine weitere Ausbildungsform der Erfindung sieht vor, dass die nach oben weisenden Treppenflächen zur Treppenkante hin etwas geneigt ausgebildet sind. Durch diese Neigung wird das Ablaufen von Regenwasser erleichtert. Es ergibt sich dadurch auch ein erhöhter Reinigungseffekt, da das Wasser beim Abfliessen über die Neigung Schmutzteilchen besser wegschwemmen kann.
Um die Nachgiebigkeit der Einrichtung in gewissen Grenzen steuern zu können, ist es zweckmässig, wenn sie von der Unterseite nach innen gerichtete Ausnehmungen aufweist. Durch diese kavernenartigen Ausnehmungen ist eine Möglichkeit zur höheren Deformation bei Belastung gegeben. Auch von der Vulkanisation der Einrichtung her ist durch derartige Ausnehmungen ein günstiger Effekt hervorgerufen, da die zu vulkanisierenden Wandstärken dadurch verringert und die Vulkanisationszeit herabgesetzt werden kann. Auch ein gewisser Materialspareffekt tritt dadurch ein. Es sei in diesem Zusammenhang auch noch darauf hingewiesen, dass die treppenförmige Ausbildung der Einrichtung an sich sehr materialsparend ist, da die Stufen ja Ausnehmungen eines hypothetisch voll trapezförmigen Querschnittes der Einrichtung darstellen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Einrichtung eine Oberflächenschicht aufweist, die weicher als die innere Kernschicht ist. Die innere Kernschicht kann dabei beispielsweise eine Shore A Härte von etwa 80, die Oberflächenschicht eine Shore A Härte von etwa 60 aufweisen. Dabei wird als Material für die Oberflächenschicht vorzugsweise eine witterungsbeständige Gummiqualität in Frage kommen, also z. B. Chloroprenkautschuk, der darüber hinaus auch eine ausreichende Benzin- und Ölfestigkeit besitzt. Die Kernschicht hingegen kann aus einem Material bestehen, das nicht witterungsbeständig und benzin- und ölfest zu sein
<Desc/Clms Page number 4>
braucht. Dafür eignen sich auch Gummiregenerate bzw. Gummi-Recycling-Produkte, die allenfalls auch Begleitstoffe, z. B. Textil beinhalten können.
Es ist möglich, dass die Unterseite der Einrichtung keine Oberflächenschicht aus hochwertigem Material aufweist, sondern dass dort die Kernschicht vortritt.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Es zeigt Fig. l eine Schwelle in Schrägansicht, Fig. 2 ein Detail einer Stufe, Fig. 3 ein Einzelelement, die Fig. 4 und 5 Verbindungen von Einzelelementen und Fig. 6 ein Endelement.
Die in Fig. l dargestellte Schwelle-l-besteht aus einer Aneinanderreihung von Einzelele-
EMI4.1
Die unterste Stufe besitzt keine senkrechte Treppenfläche, sondern eine Abschrägung, deren Win- kel a mit der Fahrbahn etwa 30 beträgt. In der senkrechten Treppenfläche der obersten Stufe sind Einzelreflektoren --15-- vorgesehen. Diese Einzelreflektoren können entweder ein- oder ange- klebt oder auch eingeschraubt sein. Entsprechende Ausnehmungen in dem Einzelelement --2, 3-- können von der Herstellung her schon vorgesorgt sein.
Die untere senkrechte Treppenfläche ist mit einer Reflexfolie --16-- versehen.
In Fig. 2 ist eine Möglichkeit der Befestigung einer Reflexfolie --17-- auf einer Trägerleiste dargestellt, welche in Art einer Schnappverbindung in der Ausnehmung --19-- einer Treppenstufe der Schwelle-l-montiert ist.
Fig. 3 zeigt ein Einzelelement --4--, bei dem die treppenartig Ausbildung beidseits von mit den Stufenkanten abschliessenden Rampen begrenzt ist. Dadurch ist eine Beschädigung des
Einzelelementes --4-- beim Darüberfahren eines Schneepfluges hintangehalten. Mehrere solche Ein- zelelemente --4-- können eine Schwelle --1-- bilden.
Fig. 4 zeigt eine Aneinanderreihung von Einzelelementen --5, 6--, wobei die gegenseitige
Passung durch gegengleiche Vor- und Rücksprünge --22, 23-- erreicht wird. Eine andere Möglich- keit zur Erreichung einer gegenseitigen Passung zeigt Fig. 5, derzufolge an der Unterseite der
Einzelelemente --7, 8-- Ausnehmungen --24-- vorgesehen sind, in die ein stabartiges Führungs- element --25-- eingelegt ist. Die in Fig. 4 dargestellten Vor- und Rücksprünge --22, 23-- erstrek- ken sich, ebenso wie die in Fig. 5 dargestellte Ausnehmung nicht über die ganze Breite der
Schwelle, sondern nur über einen Teilbereich, so dass eine fluchtende Verlegung erzwungen wird.
Fig. 6 zeigt eine Aneinanderreihung von Einzelelementen--9, 10,11--, wobei das Einzel- element --11-- ein Endelement ist, das treppenförmig ausgebildet abgeschrägt ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Strassenbauliche Einrichtung zur Beeinflussung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen, bestehend aus einer an der Fahrbahn befestigten, vorzugsweise durch Kleben mit derselben verbundenen, lichtreflektierende Einrichtungen aufweisenden Schwelle aus Gummi, Kunststoff od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle (1) aus an ihren Stirnseiten aneinandergrenzenden, ein kontinuierlich fortlaufendes Profil bildenden Einzelelementen (2 bis 11) besteht und eine im Querschnitt symmetrische, treppenförmige Ausgestaltung mit mindestens je zwei auf einer Seite auf-und auf der gegenüberliegenden Seite absteigenden Stufen aufweist.