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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Strassen, bei dem zuerst ein flüssiges Asphaltbindemittel und dann separat ein Aggregat auf die Strassenoberfläche aufgebracht wird, wobei die Menge des verwendeten flüssigen Asphaltbindemittels ausreichend ist, um das Aggregat auf der gesamten Strassenoberfläche zu binden sowie eine Messeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Im allgemeinen können Unterhaltsarbeiten an vorhandenen Strassen in zwei Hauptklassen eingeteilt werden, nämlich das Ausbreiten eines vorgemischten Asphaltbetons auf der Strasse und anschliessende Kompaktierung mit einer Walze. Die Erfindung. befasst sich mit der andern Klasse von Pflasterungsmethoden, wobei ein flüssiges Asphaltbindemittel und ein Aggregat, vorzugsweise ein gebrochenes Steinmaterial, in separaten Schichten auf die Strasse aufgebracht werden und danach das Aggregat im Binder kompaktiert wird.
Eine unter die letztgenannte Klasse fallende Methode ist als Ein-Durchgangsoberflächenbehandlung oder Oberflächenaufbereitung bekannt, die auf jede beliebige vorbereitete Oberfläche angewendet werden kann und oft auf vorhandene bituminöse Pflasterung zur Anwendung gelangt, um eine neue und glatte Oberfläche zu schaffen und die alte Pflasterung wasserdicht und schwer abnützbar zu machen.
Diese Methode umfasst überlicherweise die Schritte des Fegens der alten Basis zur Entfernung von Schmutz und andern Fremdmaterialien und anschliessendes Aufbringen einer Beschichtung eines flüssigen Asphaltbindemittels auf die Basis, Bedecken der Beschichtung von Asphaltbindemittel mit einer Schicht oder Lage von gebrochenem Steinmaterial, Einwalzen des Steinmaterials in das Bindemittel bis zur Erzielung des erwünschten Oberflächenzustandes und schlussendliches Wischen der Strassenoberfläche zur Sicherstellung, dass lose überfüssige Steine entfernt werden.
Bei der Dosierung des Bindmittels sollte berücksichtigt werden, ob die Strasse im allgemeinen Schwerverkehr oder nur Leichtverkehr zu tragen hat, da es wohlbekannt ist, dass auf einer schwer belasteten Strasse das Bindemittel im Vergleich zu einer leicht belasteten Strasse in beschränktem Ausmass aufgetragen werden sollte, da der Schwerverkehr als schwere Walze wirkt, die, falls das Bindemittel in einer dicken Schicht aufgetragen wird, veranlasst, dass das Deck-Steinmaterial durch das Bindemittel in das Substrat eingepresst wird und das Bindemittel dadurch zur Oberfläche gebracht wird, wo es eine glatte, zusammenhängende Oberfläche bildet, die im allgemeinen als Strassenoberfläche nicht ideal ist, insbesondere hinsichtlich der Schleuderbeständigkeit.
Das Bindemittel sollte daher in einer solch dünnen Schicht aufgebracht werden, dass die Steinschicht gebunden, jedoch an ihrer Oberfläche in nicht zusammenhängendem Zustand erhalten wird. Auf eine Strasse mit Leichtverkehr sollte das Bindemittel in einer dickeren Schicht aufgetragen werden, um die Deckschicht auf sichere Art ohne loses und gefährliches Oberflächenmaterial zu binden. Normalerweise liegt der Mengenanteil Bindemittel im Bereich von 0, 6 bis 3, vorzugsweise 1, 5 bis 211m2.
In der Praxis wird das Bindemittel nach einem Kompromiss zwischen den Anforderungen der am schwersten belasteten Strassenteile, d. h. der normalen Radfahrspuren davon, und den weniger belasteten, dazwischenliegenden Strassenteilen dosiert, und es ist wohlbekannt, dass das Resultat im allgemeinen unbefriedigend ist, indem loses Steinmaterial auf den genannten, weniger belasteten Strassenteilen auftritt, während die schwer belasteten Fahrspurteile schwarz, kompakt und schlüpfrig werden können.
Es existieren eine Reihe von Veröffentlichungen über die Schaffung von Strassenoberflächen.
So werden in Helmut Sachse "Der moderne Strassendeckenbau" verschiedene Parameter und Bedingungen zur Erreichung einer passenden Asphaltdosierung zur Vermeidung schlechten Strassenzu- standes diskutiert. Dabei werden verschiedene Faktoren beachtet, jedoch wird die Verkehrsbela- stungsverteilung über die Strassenbreite nicht erwähnt und die damit zusammenhängenden Probleme nicht beachtet.
In der Veröffentlichung "Fehlerquellen im Strassenbau" von Bruno Klinger, wird eine möglichst einheitliche Asphaltverteilung über die gesamte Strassenoberfläche angestrebt und Mittel angegeben, dieses Ziel zu erreichen. Auch hier wird die Möglichkeit der variierten Belagseigenschaften über den Querschnitt der Strasse nicht erkannt.
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632Sprühapparate zur Strasseninstandhaltung bekannt. Alle diese Vorrichtungen sind darauf ausge- richtet, eine möglichst gelichmässige Verteilung des Asphaltes zu erzielen und betreffen keine lateralvariable Dosierung des Asphaltes.
Es ist Zweck dieser Erfindung, ein Verfahren zur Erhaltung der Strassenoberfläche anzu- geben, bei dem die eingangs erwähnten Nachteile vermieden werden und eine Strassenoberfläche geschaffen wird, die während des Betriebes über die gesamte Strassenbreite optimalen und einheitlichen Charakter aufweist.
Erfindungsgemäss geschieht dies dadurch, dass die verkehrsbedingte Belastungsverteilung über die Breite der Strasse gemessen wird und so festgestellt wird, welche Abschnitte der Strassen- breite schwer und welche Abschnitte leicht beansprucht werden und dass für die leicht beanspruchten Strassenpartien mehr und für die schwer beanspruchten Strassenpartien weniger flüssiges Asphaltbindemittel verwendet wird.
Die Erfindung basiert auf der Idee, dass es tatsächlich möglich ist, die durch den Verkehr über die Strassenbreite erzeugte Lastverteilung zu ermitteln. Dies kann photoelektrisch oder auf andere Art erfolgen. Die Lastverteilung beeinflusst die Dosierung des Bindemittels über das ganze Querprofil der Strasse auf unterschiedliche Art. Wenn danach die Schicht des Aggregatmaterials aufgebracht wird, verbleibt der resultierende Charakter der Strasse während einer langen Zeitdauer einheitlich und von guter Qualität.
Beispielsweise kann das Bindemittel mittels eines bewegten Querholms, der mit einer Anzahl individuell für den Auslass des Bindemittels regulierbarer Düsen versehen ist, auf die Strassenoberfläche aufgetragen werden, wobei das Bindemittel gleichzeitig über die gesamte Strassenbreite oder einen Teil davon aufgetragen werden kann.
Erfindungsgemäss kann die genannte Feststellung der Belastung durch eine direkte Registrierung der Lastverteilung durch Messfühler erfolgen, die für selektive Registrierung der Belastung quer zur Strasse angebracht sind und auf den über die Fühler rollenden Verkehr reagieren. Wenn die Messfühler während einer repräsentativen Zeitdauer in Betrieb gehalten und die Messresultate auf beliebige bekannte Art gespeichert werden, ist es möglich, danach die entsprechenden Daten der maximalen und/oder durchschnittlichen Belastung auf den einzelnen Teilen der Breite der Strasse an einer besonderen Stelle zu ziehen, und wenn die Messstelle so gewählt wird, dass sie für eine beträchtliche Länge der Strasse repräsentativ ist, kann das Bindemittel dann in der gewünschten, über die Strassenbreite unterschiedlichen Dosierung auf dieses Stück der Strassenlänge aufgebracht werden.
Die zur Erfindung gehörende Messeinrichtung kann natürlich so eingestellt werden, dass die Datenerfassung direkt für die Einstellung der Ausflussmengen der genannten Bindemitteldüsen im genannten, bevorzugten erfindungsgemässen Verteiler für Bindemittel verwendet werden kann. Vorzugsweise wird das Messsystem so eingestellt, dass nur Verkehr oberhalb eines vorbestimmten Minimalgewichtes registriert wird.
Man kann das erfindungsgemässe Verfahren noch ausgestalten, indem man die Härte der alten Strassenoberfläche, deren Rauhigkeit und eventuell sogar deren Temperatur nach Erfahrungswerten mit berücksichtigt.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detaillierter erläutert. In den Zeichnungen zeigen : Fig. l eine Draufsicht auf die bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Einrichtung zur Messung der Verkehrsbelastung, Fig. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung gemäss Fig. 1.
Zur Ermöglichung der Bestimmung eines korrekten Unterhaltprogramms für eine bestimmte Strassenoberfläche, durch Renovation mit einer sogenannten Oberflächen-Aufbereitungsbehandlung, wurde es als sehr wichtig befunden, ein genaues Bild der wirklichen Verkehrsbelastung der betreffenden Strasse zu erhalten. Hiefür kann das in Fig. 1 und 2 dargestellte bandförmige Messgefüge verwendet werden, das ausgestreckt quer über die Oberfläche der im Hinblick auf die verkehrsbedingte Lastverteilung zu prüfenden Strasse montiert wird. Das bandförmige Gefüge umfasst eine Grundplatte --2-- aus Gummi mit einer Anzahl mit Abstand voneinander angeordneter Kontaktglieder --6--, die durch die Räder der Fahrzeuge auf der Strasse aktiviert werden.
Um nur den Einfluss des Schwerverkehrs auf die Strasse zu registrieren,. sind die Kontaktglieder selbst gegen Aktivierung unter weniger schwerer Belastung geschützt durch beidseitig der Kontaktglieder --6--
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--5-- <SEP> ausSand <SEP> Sand <SEP> Temperatur <SEP> ôk <SEP> (t <SEP> = <SEP> 5 <SEP> min) <SEP> su <SEP> (t <SEP> = <SEP> 10 <SEP> min)
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<tb> 115 <SEP> 27, <SEP> 6 <SEP> 1, <SEP> 740 <SEP> 1, <SEP> 948 <SEP>
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Bestimmt wurde die Querverteilung einer Verkehrsbelastung von mehr als 1 t.
Die prozentuale Verteilung ist in Fig. 3 der Zeichnungen dargestellt.
Durch meteorologische Messungen wurde die Temperatur der Strassenoberfläche stündlich während einem Jahr bestimmt. In diesem Fall wurden Temperaturen unterhalb 20 C nicht berücksichtigt, da diese Temperaturen das Endresultat nicht in irgendeinem feststellbaren Ausmass beeinflussen.
Der Mengenanteil Aggregat, der auf der Strassenoberfläche zurückgehalten werden kann,
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wurde experimentell durch einfache Aufbereitung mit dem bestimmten Mengenanteil Aggregat ermittelt. Hiebei ist es möglich, das durchschnittliche Hohlraumvolumen in der Aggregatschicht zu errechnen.
Die optimale Dosierung des Bindemittels wurde aus den so erhaltenen Werten ermittelt. Das Resultat ist im Diagramm gemäss Fig. 3 dargestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Strassen, bei dem zuerst ein flüssiges Asphaltbindemittel und dann separat ein Aggregat auf die Strassenoberfläche aufgebracht wird, wobei die Menge des verwendeten flüssigen Asphaltbindemittels ausreichend ist, um das Aggregat auf der gesamten Strassenoberfläche zu binden, dadurch gekennzeichnet, dass die verkehrsbedingte Belastungsverteilung über die Breite der Strasse gemessen wird und so festgestellt wird, welche Abschnitte der Strassenbreite schwer und welche Abschnitte leicht beansprucht werden und dass für die leicht beanspruchten Strassenpartien mehr und für die schwer beanspruchten Strassenpartien weniger flüssiges Asphaltbindemittel verwendet wird.