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Gegenstand des Stammpatentes Nr. 370515 ist ein Schiessbock zur Beschiessung von Steilfeuerwaffen, insbesondere Kanonen oder Haubitzen, mit einer an sich bekannten, um eine im wesentlichen vertikal gerichtete Achse schwenkbaren, auf einem Fundament gelagerten Drehscheibe, und einem an der Drehscheibe festgelegten Schwenklager für die Verschwenkung zumindest der Auflagefläche für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe, insbesondere die Lafette, um eine die vertikale Achse kreuzende oder schneidende horizontale Achse, wobei die Auflagefläche in jeder gewählten Schwenklage feststellbar ist.
Beim Beschiessen von Steilfeuerwaffen ist es erwünscht, die Waffen bei den verschiedenen in der Praxis in Betracht kommenden Stellungen des Laufes relativ zur Tragkonstruktion der Waffe zu erproben, um damit die durch den Schuss auf die Tragkonstruktion ausgeübten Kräfte zu testen. Bei nach oben gerichteter Stellung des Laufes hat eine solche Steilfeuerwaffe eine sehr grosse Reichweite und um in einer solchen Stellung die Waffe zu beschiessen, ist ein sehr grosser Schiessplatz erforderlich, der meist gar nicht zur Verfügung steht.
Die Ausbildung nach dem Stammpatent ermöglicht nun bei gesenkter oder beispielsweise etwa waagrechter Lage des Laufes, die Tragkonstruktion relativ zum Lauf in gleicher Weise einzustellen wie beim steilen Schiessen, so dass die auf die Tragkonstruktion wirkenden Kräfte getestet werden können, und dennoch den Lauf immer auf dasselbe Ziel zu richten, welches verhältnismässig nahe angeordnet werden kann. Der Schiessbock nach dem Stammpatent ermöglicht somit beim Beschiessen einer Steilfeuerwaffe mit einem sehr kleinen Schiessplatz das Auslangen zu finden.
Bei einem Schiessbock gemäss dem Stammpatent können alle Elevationswinkel des Laufes relativ zur Tragkonstruktion bzw. zur Lafette simuliert werden, so dass die Waffe bei allen Elevationswinkeln des Laufes getestet werden kann.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Schiessbock gemäss dem Stammpatent zu verbessern und besteht im wesentlichen darin, dass das Auflager um eine zweite, die Drehachse der Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende Achse, welche in der Draufsicht ungefähr senkrecht zu der ersten die Drehachse der Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzenden Achse steht, verschwenkbar ist. Durch diese zweite Achse wird nun ermöglicht, auch die Situation der Steilfeuerwaffe in unebenem Gelände zu simulieren.
Da die zweite Schwenkachse in der Draufsicht ungefähr senkrecht zur ersten Schwenkachse steht, können auch durch das Gelände bedingte Seitenneigungen der Tragkonstruktion bzw. der Lafette der Steilfeuerwaffe simuliert werden, wobei trotzdem das Geschützrohr immer auf dasselbe Ziel gerichtet sein kann, so dass die vom Geschützrohr auf die Tragkonstruktion oder die Lafette wirkenden Kräfte bei allen Relativstellungen zwischen dem Geschützrohr und der Tragkonstruktion bzw. Lafette, welche im Gelände vorkommen können, getestet werden kann. Die Erfindung ermöglicht somit eine vollständige Testung aller möglicherweise auftretenden Kräfte.
Dadurch, dass die beiden Schwenkachsen in der Draufsicht senkrecht aufeinanderstehen, ist eine allseitige Verschwenkung ähnlich wie bei einem Kardangelenk ermöglicht.
Gemäss der Erfindung verläuft vorzugsweise die zweite, die Drehachse der Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende Schwenkachse ungefähr parallel zur Längsmitte des Auflagers für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe, während die erste Schwenkachse gemäss dem Stammpatent in der Draufsicht ungefähr senkrecht zur Längsmitte des Auflagers verläuft.
Dadurch wird die Einstellung des Auflagers in die verschiedenen Schwenkstellungen wesentlich erleichtert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Drehscheibe selbst um die zweite Schwenkachse, welche ungefähr parallel zur Längsmitte des Auflagers verläuft, verschwenkbar am Fundament gelagert. Hiebei kann gemäss der Erfindung die Drehscheibe auf einer am Fundament schwenkbar gelagerten und in ihrer Schwenklage feststellbaren Kippbrücke drehbar gelagert sein, wodurch eine einfache Konstruktion ermöglicht wird. Vorzugsweise ist hiebei die Ausbildung so getroffen, dass die Kippbrücke am Fundament mittels Konsolen schwenkbar gelagert und seitlich der Schwenkachse mittels hydraulischer Kolben-Zylinder-Aggregate abgestützt ist und in ihrer Schwenklage feststellbar ist. Es kann somit durch die Kippbrücke zuerst die Seitenneigung des Geländes simuliert werden.
Hierauf kann durch die Drehscheibe der Geschützlauf in die richtige Richtung zum Ziel gerichtet werden und die quer zum Auflager verlaufende Kippachse, über welche das Auflager mit der Drehscheibe verbunden ist, ermöglicht das Absenken des Laufes
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relativ zur Tragkonstruktion bzw. zur Lafette und zum Auflager in einer solchen Weise, dass der Lauf auf das ungefähr horizontal liegende Ziel gerichtet und damit die Tragweite des Geschützes auf eine kurze Entfernung beschränkt wird.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt nach Linie 1-1 der Fig. 3, Fig. 2 zeigt eine Draufsicht, Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. l, Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. l.
--31- stellt einen ortsfesten Stahlträgerrost dar, der an einem Betonfundament --32-- festgelegt ist, welches aus zwei Klötzen besteht. Auf dem Fundament --32-- sind zwei Konsolen --33-festgelegt, an welchen zwei Seitenwangen --34-- um Zapfen --35-- schwenkbar aufgehängt sind.
Diese beiden Seitenwangen sind mit einer Kippbrücke --36-- starr verbunden, so dass die Kipp- brücke --36-- mit den Seitenwangen --34-- um eine Schwenkachse --37-- gekippt werden kann.
Zu jeder Seite der Schwenkachse --37-- sind zwei hydraulische Zylinder-Kolben-Aggregate --38-angeordnet, welche einerseits bei --39-- am Trägerrost --31-- und anderseits bei --40-- an der Kippbrücke --36-- angelenkt sind. Auf diese Weise kann die Kippbrücke --36--, in Fig. 3 gesehen, um die Achse --37-- nach links oder nach rechts gekippt werden, wobei jeweils die Zylinder-Kolben-Aggregate --38--, welche sich zu einer Seite der Schwenkachse --37-- befinden, ausgehängt werden können. Die Seitenwangen --34-- weisen eine Kreissektorform auf. Am Umfang dieses Kreissektors sind Löcher --41-- in den durch Striche angedeuteten Teilungsabständen vorgesehen, in welchen Bolzen --42-- eingesteckt werden können.
Am Trägerrahmen --31-- sind Ab- stützungen --43-- aufgeschweisst, in welche Schrauben --44-- eingeschraubt sind, welche die Bolzen --42-- abstützen. Mittels der Schrauben --44-- kann die Lage des jeweils eingesteckten Bolzens --42-- um einen halben Teilungsabstand verändert werden. Auf diese Weise können die Seitenwangen --34-- und damit die Kippbrücke --36-- in jeder beliebigen Kippstellung festgelegt werden.
Auf der Kippbrücke --36-- ist mittels eines Zapfens --45-- eine Drehscheibe --46-- um die Achse --47--, welche senkrecht zur Drehscheibe --46-- steht, verdrehbar gelagert. Die Drehscheibe --46-- ist überdies noch mittels Klötzen oder Pratzen --48-- an ihrem Umfang gelagert.
An der Drehscheibe --46-- ist ein Auflager --49-- für die Lafette einer Steilfeuerwaffe - -50-- um eine Schwenkachse --51-- schwenkbar gelagert. --52-- sind Konsolen, welche mit der Drehscheibe --46-- starr verbunden sind und an welchen das Auflager --49-- mittels Zapfengelenken --53-- angelenkt ist. Durch hydraulische Kolben-Zylinder-Aggregate --54-- kann das Auflager --49-- verschwenkt werden. Es ist wieder mit dem Auflager --49-- ein Sektor --55-starr verbunden, welcher gegenüber der Konsole --52-- zur Feststellung der Schwenklage festgelegt werden kann, u. zw. in analoger Weise wie die sektorförmigen Seitenwangen --34-- gegenüber dem Trägerrost --31-- festgelegt werden.
Das Auflager --49-- besteht aus einem Teil --49a--, welcher von Holzbohlen gebildet ist und überdies noch eine stossdämpfende Auflage --56--, beispielsweise aus geschäumtem Hartkunststoff, aufweist. Dieser Teil trägt beispielsweise die Räder der Lafette. Des weiteren besteht das Auflager --49-- aus zwei Auslegern --49b--, auf welchen die Stützen einer Spreizlafette aufruhen können.
Auf diese Weise kann das Auflager --49-- in allen Richtungen verschwenkt werden. Die Schwenkachse --35--, um welche die Kippbrücke --36-- verschwenkt werden kann, liegt ungefähr parallel zur Längsmitte --57-- des Auflagers --49--. Durch Verschwenkung um die Achse --35-können Seitenneigungen des Geländes simuliert werden. Der Schwenkbereich kann beispielsweise 2 x 420 betragen. Durch Verschwenkung des Auflagers --49-- um die senkrecht zur Längsmitte --57-- des Auflagers --49-- liegende Achse --51-- kann die Elevation, welche bei einem Steilschuss notwendig ist, simuliert werden. Strichpunktiert ist mit-49'-die hochgeschwenkte Lage des Auflagers --49-- angedeutet.
Um diese Achse --51-- kann das Auflager --49-- beispielsweise in einem Winkelbereich von-5 bis 800 verschwenkt werden. Um die Drehachse --47--, welche senkrecht zur Drehscheibe --46-- steht, kann die Drehscheibe beispielsweise aus der Mittelstellung um einen Winkel von 43 nach links und um einen Winkel von 43 nach rechts verschwenkt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, alle Geländewinkel und alle Elevationswinkel des Geschützrohres
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relativ zur Lafette zu simulieren und doch das Geschützrohr horizontal oder sogar mit einer geringen Neigung nach unten auf ein bestimmtes Ziel zu richten, so dass ein verhältnismässig schmaler und in der Richtung zum Ziel langgestreckter Schiessplatz für das Beschiessen der Steilfeuerwaffe in jeder Stellung des Geschützrohres relativ zur Lafette bzw. zur Tragkonstruktion ausreicht.
- ist ein Antrieb für das Verdrehen der Drehscheibe, welcher ortsfest gelagert ist.
Mittels eines Elektromotors --59-- wird ein in einen Zahnkranz der Drehscheibe eingreifendes Ritzel angetrieben. --60-- ist eine Auffahrrampe für das Geschütz, an welche eine schwenkbare Brücke --61-- bei --62-- an gelenkt ist. --63-- ist eine zweite Auffahrrampe.
- sind am Fundament gelagerte Stützrollen, welche auf die Seitenwangen --34-- wirken und beim Schuss auftretende Schubkräfte aufnehmen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schiessbock zur Beschiessung von Steilfeuerwaffen, insbesondere Kanonen oder Haubitzen, mit einer an sich bekannten, um eine im wesentlichen vertikal gerichtete Achse schwenkbaren, auf einem Fundament gelagerten Drehscheibe, und einem an der Drehscheibe festgelegten Schwenklager für die Verschwenkung zumindest der Auflagefläche für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe, insbesondere die Lafette, um eine die vertikale Achse kreuzende oder schneidende horizontale Achse, wobei die Auflagefläche in jeder gewählten Schwenklage feststellbar ist, nach Patent Nr.
370515, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (49) um eine zweite, die Drehachse (47) der Drehscheibe (48) ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende Achse (51), welche in der Draufsicht ungefähr senkrecht zu der ersten die Drehachse (47) der Drehscheibe (48) ungefähr rechtwinkelig kreuzenden Achse (37) steht, verschwenkbar ist.