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Verfahren zur Darstellung grünblauer Farbstoffe der GaHocyaninrohe und von
Leukoderivaten derselben.
Durch die deutschen Patentschriften Nr. 55942, 57453, 56991 und 87935 wurde bekannt, dass sich die Gallocyanine mit aromatischen Monomainen, wie Anilin, Toluidin und X vlidil1 kondensieren lassen.
Die so erhaltenen Kondensationsprodukte waren aber als Farbstoffe, an und für sich. nicht brauchbar, da sie nur wertlose blaugraue Nuancen liefern, wenn sie z. B. mit Reduktionsmitteln auf chromgeheizte Fasern aufgedruckt werden, weshalb diese Gallocyaninarylide zu ihrer technischen Verwendung in Sulfosäuren bzw. deren Alkalisalze übergeführt werden mussten.
Im Gegensatz hiezu wurde nun gefunden, dass die durch Kondensation von Gallocyaninen mit aromatischen, wenigstens eine freie NH2-Gruppe enthaltenden Diaminen erhaltenen Kondensationsprodukte, ohne vorläufige Überführung in Sulfosäuren, in der Druckerei verwendet werden können, da sie an und für sich durch ihre Walk- und Chlorechtheit bemerkenswerte Farbstoffe
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lassen und hiebei reine grünblaue Nuancen liefern.
Von den als Ausgangsmaterialien verwendeten Gallocyaninen unterscheiden sich die neuen Kondensationsprodukte dadurch, dass sie auf Chrombeize durchweg lebhaftere und blauere bzw. grünere Nuancen erzeugen als die Ausgangsfarbstoffe.
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barer Körper, wie z. B. Nitrobenzole oder Nitronaphtaline. welche die gleichzeitige Bildung der Leukogallocyanine verhindern, erleichtert, werden. Die so erhaltenen Kondensationsprodukte stellen grüne. kristallinische, bronzeglänzende Pulver dar, die in Wasser und Alkohol wenig, in Essigsäure mit blauer Farle und in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe löslich sind ; diese Lösung schlägt durch Zusatz von Wasser in gelbbraun um.
Die Kondensation der Gallorvanine mit den Diaminen kann sich in Abwesenheit oder in Gegenwart von geeigneten Lösungsmitteln vollziehen.
Die geringe Löslichkeit dieser neuen Farbstoffe erschwert jedoch zuweilen ihre direkte Anwendung in der Druckerei. Indessen wurde die überraschende Beobachtung gemacht, dass ihre Leukoderivate, die sich leicht vermittelst der verschiedenen chemischen Reduktionsmittel
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eines Oxydationsmittels, z. B. Mangansuperoxyd, in dunkelrot um.
Diese Möglichkeit der Überführung der Kondensationsprodukte aus Gallocyaninen und Diaminen in gewerblich verwendbare Leukoderivate war nicht vorauszusehen, denn trotzdem durch die deutschen Patentschriften Nr. 108550 und 164320 die Reduktion der Gallocynnine zu Leukoverbindungen bekannt geworden war, so fand doch die Übertragung dieser Reaktion auf die durch die deutschen Patentschriften Nr. 55942, 57453, 56991 und 87935 bekannt ge
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hinlänglich löslich sind, um sich vorzüglich auf der Faser fixieren zu lassen.
B e i s p i e 11. Man erhitzt während 3 Stunden auf 700 34 kg des aus Nitrosodimethylanilin und Gallamid erhaltenen Gallozyanins mit 100 Ay Dimethyl-oder Diäthylparaphenylendiamin und mit 10 kg Dinitrobenzol. Man setzt unter Umrühren 300 kg Alkohol zu, lässt vollständig erkalten und filtriert, presst und trocknet. Das Kondensationsprodukt bleibt in Form eines grünlichen, kristallinischen Pulvers zurück.
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des aus Nitrosodimerhylanilin und Gallussäuremethyläther erhaltenen Gallocyanins, 50 leg Dimethyl- oder Diäthylparaphenylendiamin, 50 kg Alkohol und 10 kg Dinitrobenzol. Man fügt 200 kg Alkohol hinzu, lässt erkalten, filtriert, presst und trocknet.
Das Kondensationsprodukt gleicht äusserlich dem nach Beispiel I erhältlichen.
Beispiel III. Man erhitzt auf 1000 während 8 Stunden unter gutem Umrühren in offenem Gefässe ein Gemenge von 34 kg des aus Nitrosodiäthylanilin und Gallamid erhaltenen Gallocyans, 100 l Wasser und 50 kg Dimethyl- oder Diätahylparaphenylendiamin. Man setzt dann 500 l kaltes Wasser und allmählich 25-30 kg Salzsäure von 200 Be. hinzu. Man lässt vollständig erkalten, filtriert, presst und trocknet.
Beispiel IV. Man kocht am Rückfiusskühler während 6 Stunden ein Gemisch von 34 in des aus Nitrosodiäthylanilin und Gallamid erhältlichen Gallozyanins, 50 kg Metaphenylendiamin und 60 kg Alkohol. Man giesst die Masse in 1 (JOO 1 Wasser, denen 100 kg Salzsäure von 200 Bé. zugesetzt sind. Man fällt den Farbstoff durch Zusatz von Kochsalz aus, filtriert, presst und trocknet.
Das Kondensationsprodukt bietet sich in Form eines grünlich schwarzen Pulvers dar.
Beispiel V. In einem Behälter mit mechanischem Rührwelk werden 50 kg eines der nach den vorstehenden Beispielen erhältlichen produkte in 1000 l Wasser suspendiert. Man fügt 30 kg Salzsäure von 20 Be. hinzu, erhitzt auf 50 , worauf man allmählich während einiger Stunden abwechslungsweise 50 kg Salzsäure und 20 leg Zinkstaub zusetzt. Nachdem sich der Farbstoff vollständig gelöst hat, erhitzt man auf 700, filtriert, lässt erkalten und fällt das Leukoderivat durch Zusatz von Kochsalz aus. Man filtriert und trocknet das Produkt, das ein grünlichgraues Pulver darstellt, welches die oben angeführten Reaktionen aufweist.
Bei 8 pie 1 VI. In einen Autoklav mit Doppelboden werden 500 l Wasser, 50 leg eines der nach Beispiel I-IV erhältlichen Produkte und 60 kg kristallisiertes Schwefelnatrium eingetragen.
Man schliesst den Autoklav und erhitzt während 1 Stude auf 60 . Man giesst hierauf den Inhalt des Autoklaven in einen Behälter, der mit einem Ventilationskamin versehen ist und 50/Wasser
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filtriert, löst das Produkt in 600 1 warmem Wasser auf, filtriert und fällt das Leukoderivat durch Kochsalz aus.
Beispiel VII. Reduktion auf elektrol, vtischem Wege. 50 kg eines der nach den Beispielen I-IV erhältlichen Produkte werden in 600 1 Wasser und 30 kg Salzsäure von 21 Bé. suspendiert. Der Anodenraum ist durch ein Diaphragma abgetrennt und enthält verdünnte Salzsäure, Die Anode selbst besteht aus Kohle, während die Kathr de aus Platin oder Blei her-
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unter Aufwand von 1-2 Ampère pro Quadratdezimeter. Die Reduktion ist beendet, wenn der Farbstoff sich vollständig gelöst hat und die Lösung eine grüne Färbung zeigt. Mall fällt alsdann mittels Kochsalz a, is filtriert und trocknet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung grünblauer Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass die Gallo- (Yanine mit aromatischen Diaminen. die wenigstens eine freie NH2-Gruppe enthalten, gegebenen-
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kondensiert werden.