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Es ist bekannt, Kunstkohle mit einem Träger, der vorwiegend aus Metall besteht, durch Verklebung zu verbinden. Dieses Verfahren zeichnet sich durch hohe mechanische Festigkeit aus und bei sinnvoller Ausnutzung der gegebenen Möglichkeiten sind solche Schleifstücke auch in elektrischer Hinsicht hoch belastbar. Der Nachteil eines Klebeverfahrens besteht darin, dass das Streben nach einer hohen thermischen Dauerbelastbarkeit des
Schleifstückes Klebstoffe erfordert, welche eine sehr hohe Aushärtetemperatur besitzen. Man kann in dieser
Hinsicht die Regel geltend machen, dass das Schleifstück dann umso höhere Temperaturen ohne Schaden zu nehmen aushält, wenn bei entsprechendem Pressdruck auch die Aushärtetemperatur des Klebstoffes entsprechend hoch gewählt wird.
Da aber aus dynamischen bzw. auch federtechnischen Gründen das Gewicht der Schleifstücke möglichst niedrig gehalten werden soll, ist es üblich, Leichtmetallträger für die Herstellung von
Kohleschleifstücken bevorzugt zu verwenden. Durch den erheblichen Unterschied der Wärmeausdehnungs- koeffizienten von Kunstkohle und Metallträgern, wobei besonders auf Leichtmetallträger hingewiesen werden muss, wird es sehr schwer, derart hohe Aushärtetemperaturen während der Verklebung anzuwenden, da diese allenfalls schon während der Verarbeitung zum Bruch der Kohle führen.
Es ist das Ziel der nachfolgend beschriebenen Erfindung, diese Nachteile auszuschalten, um hinkünftig auch bei hohen Härtetemperaturen Spannungsrisse in der Kunstkohle vermeiden zu können.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von Kohleschleifstücken, bei dem ein metallischer Träger mit einem Kohlekörper mittels eines wärmehärtenden Kunstharzklebers in einem gleichzeitigen Press-und Erhitzungsvorgang verbunden wird. Erfindungsgemäss wird dieses derart ausgestattet, dass während dieses Vorganges die Wärmedehnung des Trägers in Längsrichtung durch ortsfeste, gegebenenfalls verstellbare Anschläge begrenzt wird. Ein solches Verfahren bietet den Vorteil, dass man hinkünftig auch bei sehr hohen Aushärtetemperaturen, welche theoretisch bis zu 3800C gehen können, bruchfreie Kohleschleifstücke erzeugen kann. Ausserdem sinken bei höheren Härtetemperaturen auch die Aushärtezeiten beträchtlich herab, so dass auch bezüglich des Fertigungsausstosses Vorteile erzielt werden.
Die einfachste Methode, eine Ausdehnungssperre der Schleifstückträger in deren Längsrichtung zu erzielen, besteht darin, direkt an der Pressvorrichtung entsprechend stark dimensionierte, tunlichst verstellbare Anschläge vorzusehen, welche eine unzulässig grosse Ausdehnung der Schleifstückträger verhindern. Der Nachteil einer derarten Ausführung besteht aber darin, dass man die fertig verklebten Schleifstücke erst dann aus der Presse nehmen kann, wenn diese so weit abgekühlt sind, dass für die Schleifstücke keine Bruchgefahr mehr besteht. Hiedurch muss man vielerlei erzeugungstechnische Nachteile in Kauf nehmen, die in einer Kühlung der Träger mittels Flüssigkeit bzw. auch Kühlluft bestehen.
Wesentlich vorteilhafter ist es daher, die Schleifstückträger inclusive Kohle noch vor ihrer Verarbeitung in der Klebepresse in entsprechende Spannvorrichtungen einzulegen und diese dann gemeinsam in die Klebepresse zu geben. Die Erfindung betrifft daher auch eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens und zeichnet sich dadurch aus, dass verwindungssteife Rahmen aus Stahlprofile, wobei deren Zugstreben so dimensioniert werden müssen, dass sie die erheblichen Ausdehnungskräfte der Schleifstückträger (bis zu 10 t pro Schleifstück) ohne wesentliche Verformung übernehmen können, Anwendung finden. Während der Aushärtezeit der Schleifstücke sollen zumindest die Zugstreben der Spannungsvorrichtung möglichst kühl bleiben, um eine zu grosse Wärmedehnung derselben zu verhindern.
Es ist daher zweckmässig, die Spannvorrichtung so zu gestalten, dass deren Zugstreben möglichst vor Wärmestrahlung geschützt sind, was einerseits durch Isolation und anderseits durch grössere Abstände von der Wärmequelle erreicht werden kann. Auch kann an eine Kühlung der Spannvorrichtung durch alle bekannten Kühlmedien gedacht werden. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn beim erfindungsgemässen Verfahren unter Benutzung einer solchen Vorrichtung zur Durchführung desselben, erfindungsgemäss der Metallrahmen vor dem Einlegen des Schleifstückträgers zur Kompensation weiterer Wärmeausdehnungen während des Preys- un Erhitzungsvorganges vorgewärmt wird bzw. während dieses Vorganges gekühlt wird.
Nach Beendigung des Pressvorganges können die fertigen Schleifstücke samt Spannvorrichtung der Presse entnommen werden und die Schleifstücke bis zum erforderlichen Abkühlungsgrad in der Spannvorrichtung verbleiben. Will man auf eine gesonderte Kühlung der Schleifstücke bzw. der Spannvorrichtung verzichten, empfiehlt sich der Einsatz mehrerer solcher Vorrichtungen, um den Fertigungsablauf nicht zu verzögern.
Bei Schleifstücken mit verhältnismässig kleinen Biegeradien kann es erforderlich sein, an der Spannvorrichtung Vorkehrungen zu treffen, die ein stärkeres Biegen des Schleifstückes in noch heissem Zustand und nach dessen Herausnehmen aus der Pressvorrichtung verhindern. Es kann auch zweckmässig sein, den Biegeradius der Pressvorrichtung gegenüber dem tatsächlichen Biegeradius der Kohleschleifstücke geringfügig zu vergrössern, da unter dieser Bedingung eine gewisse Ausdehnung des Schleifstückträgers zugelassen werden kann, ohne dass der Biegeradius des fertigen Schleifstückes von den angegebenen Nennmassen abweicht.
Die Fig. l zeigt die schematische Darstellung eines Pressunterteiles mit eingelegtem Schleifstück in Ansicht. Mit --1-- ist der beheizte Unterteil der Presse bezeichnet, welcher den fixen Anschlag--2--und den
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Die Fig. 2 zeigt einen, von der Pressvorrichtung konstruktiv getrennten Spannanker in Ansicht und Draufsicht.
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Durchbiegung des Schleifstückes im heissen Zustand zu verhindern. Es ist selbstverständlich, dass auch mehrere Schleifstücke in eine derartige Spannvorrichtung eingelegt werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Klebeschleifstücken, bei dem ein metallischer Träger mit einem
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