DE1053599B

DE1053599B - Verfahren zur Herstellung von elektrisch isolierenden Formstuecken aus Schichtpressstoff

Info

Publication number: DE1053599B
Application number: DEL25212A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Floetgen
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1956-07-02
Filing date: 1956-07-02
Publication date: 1959-03-26

Description

Verfahren zur Herstellung von elektrisch isolierenden Formstücken aus Schichtpreßstoff Zur Herstellung von Form- und Preßlingen aus Schichtpreßstoff wurden bisher Matten aus vorgetränktem Papier- oder Gewebematerial organischer oder anorganischer Natur oder aus solchen hergestellte Wickel und Polster oder aus bandförmigem Material auf einem Dorn hergestellte Wickelkörper in einer Presse mittels Druck und Hitze in die gewünschte Form gebracht und ausgehärtet. Dieses Verfahren erfordert mehrere vorbereitende Arbeitsgänge, insbesondere ein Zuschneiden des Gewebematerials in Stücke bestimmter Größe, sowie die Herstellung von Wickeln und Polstern durch Falten solcher Gewebestücke.
Zur Herstellung kleiner Form- und Preßlinge in diskontinuierlichem Arbeitsgang mag ein solches Verfahren geeignet sein. Es ist jedoch zur Herstellung großer Formlinge, z. B. von langen L- oderDoppel-T-Leisten, sehr umständlich und zeitraubend und erfordert insbesondere eine Preßform in der Größe des herzustellenden Formlings.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die vorgenannten Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus Schichtpreßstoff zu vereinfachen und verbessere so daß vor allem ein kontinuierliches Verfahren Anwendung finden kann.
Demnach werden bei einem Verfahren zur Herstellung von elektrisch isolierenden Formstücken mittels Preßverfahren durch Verformen und anschließendem Aushärten von Wickelkörpern, die durch Aufwickeln eines bandförmigen, mit einem Bindemittel getränkten Materials über einen Dorn hergestellt und von diesem abgezogen sind, gemäß der Erfindung die Wickelkörper vor der Aushärtung durch Verwalzen zwischen gegensinnig laufend angeordneten, erhitzten Walzen in die endgültige Form verpreßt.
Der Dorn kann als Schablone ausgebildet werden, wofür ein Rohr oder auch ein Flächenmaterial, wie ein Brett oder eine Leiste, aus organischem oder anorganischem Material dienen kann, jedoch soll zweckmäßig der Umfang dieser Schablone etwa dem Umfang des herzustellenden Formlings entsprechen. Ein Band aus organischem oder anorganischem Material, wie Papier, Glaswolle usw., wird in bekannter Weise mit einem flüssigen, möglichst lösungsmittelfreien Kunstharz, wie z. B. einem geschmolzenen Gießharz, getränkt und unter Wärmeeinwirkung, z. B. Heißluft oder Ultrarot-Bestrahlung, um die Schablone geschlagen, und die Lagen werden dabei untereinander verklebt oder verfestigt.
Je nach den mechanischen Anforderungen der Formlinge wird das Bandmaterial unter einem bestimmten Winkel aufgewickelt, insbesondere können auch mehrere Lagen übereinander so aufgebracht werden, daß sich die einzelnen Lagen überkreuzen.
Die Wickelkörper können an den Enden auch verstärkt werden.
Das verwendete Bandmaterial kann beliebig breit sein, insbesondere kann - dessen Breite gleich der Länge der daraus herzustellenden Wickelkörper sein, und dieses Flächenmaterial wird dann vorzugsweise in mehreren Lagen um die Schablone geschlagen.
Es können auch Bänder verschiedenen Materials aus Papier oder Glasgewebe und auch mit verschiedenen Kunstharzen getränkte Bänder aufgewickelt werden, und nach einem früheren Vorschlag kann an Stelle des Bandmaterials auch ein unverwebtes Fadenmaterial verwendet werden.
Die z. B. rohrförmigen Rohlinge werden dann von dem Dorn bzw. der Schablone abgestreift und durch erhitzte Walzen geführt, wobei die Rohlinge zu einem gewünschten Profil verformt werden. Anschließend werden diese Formlinge nach bekannten Verfahren ausgehärtet.
Das Verfahren nach der Erfindung kann, wie vorstehend beschrieben, diskontinuierlich, jedoch auch kontinuierlich durchgeführt werden. So wird z. B. auf eine rotierende, nach vorn konisch verjüngte Schablone ein Wickelkörper gewickelt und dieser kontinuierlich über das Schablonenende abgezogen, durch Walzen geführt und anschließend in- einem Ofen gehärtet. Es können also Formlinge beliebiger Länge in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
Im folgenden wird das Verfahren nach der Erfindung in Anwendung auf verschiedene, lediglich beispielhaft gewählte Formlinge näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Anordnung zur kontinuierlichen Herstellung von Formlingen. Ein mit einem flüssigen Gießharz 1 getränktes und in einem Ofen 2 vorgehärtetes Bandmaterial 3 wird um die Schablone 4 unter Wärmeeinwirkung geschlagen. Der Wickelkörper wird über das verjüngte Ende 5 der Schablone mittels der Walzen 6 abgezogen, in einer geheizten Walzanlage 7 in die gewünschte Form gebracht, und der Formling 8 wird anschließend in einem Ofen 9 ausgehärtet. Je nach Wunsch kann der Formling dann in Stücke bestimmter Länge unterteilt werden.
Fig. 2 zeigt einen rohrförmigen Rohling 8, der mittels schematisch dargestellter Walzen 10 bis 12 zu einer L-Leiste 13 geformt wird.
Fig. 3 zeigt einen rohrförmigen Rohling 8, der mittels der Walzen 14 bis 17 zu einer kreuzförmigen Leiste 18 geformt wird.
Fig. 4 zeigt einen rohrförmigen Rohling8, der mittels der Walzen 19 und 20 zu einer muldenförmigen Leiste 21 geformt wird.
Fig. 5 zeigt einen rohrförmigen Rohling 8, der mittels der Walzen22 bis 25 zu einer doppel-T-förmigen Leiste geformt wird.
Fig. 6 zeigt einen Wickelkörper 27, wie er z. B. bei Verwendung einer Schablone rechteckigen Ouerschnittes entsteht. Dieser wird mittels der Walzen 28 bis 31 zu einem U-förmigen Profil 32 verformt. Dieser U-förmige Formling kann auch aus einem rohrförmigen Rohling geformt werden.
Die in den Figuren dargestellten Formlinge stellen nur mögliche Beispiele von nach dem Verfahren herstellbaren Profilen dar.
Solche Formlinge können zum Bau von elektrisch isolierenden Schalterteilen verwendet werden, und die in Fig. 2 und 6 gezeichneten Formlinge eignen sich zur Herstellung von Nutisolationshülsen fiir elektrische Maschinen. Die Formlinge können selbstverständlich auch erst später z. B. in einer Nut mittels Wärme, gegebenenfalls auch Druck, ausgehärtet werden, wie es sich für Nutisolationshülsen als besonders vorteilhaft gezeigt hat.
PATe,NvANsppÜcuE: 1. Verfahren zur Herstellung von elektrisch isolierenden Formstücken mittels Preßverfahren durch Verformen und anschließendes Aushärten von Wickelkörpern, die durch Aufwickeln eines bandförmigen, mit einem Bindemittel getränkten Materials über einen Dorn hergestellt und von diesem abgezogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelkörper vor der Aushärtung durch Verwalzen zwischen gegensinnig laufend angeor4-neten, erhitzten Walzen in die endgültige Form verpreßt werden.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein isolierendes Bandmaterial kontinuierlich getränkt, vorgehärtet, um eine Schablone gewickelt, voll dieser abgezogen und mittels erhitzter Walzen in die gewünschte Form gebracht und anschließend ausgehärtet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 343 049, 361188, 589 071, 612 212, 633 689; schweizerische Patentschrift Nr. 154 630.