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Azetylzelluloseemulsiuonen für photographische Zwecke.
Hei der Herstellung von Emulsionen für lichtempfindliche Papiere, Platten oder Films verwendet man in der Technik bisher nur Eiweisskörper, Gelatine und Nitrozellulosen.
Dagegen haben die schon seit längerer Zeit bekannt gewordenen verschiedenen Azetylderivate der Zellulose eine technische Anwendung zur Herstellung derartiger Emulsionen noch nicht gefunden.
Man hat zwar versucht (vgl. Photographische Korrespondenz 1901, Seite 305) mit Hilfe von Zellulosetetrazetat solche Emulsionen herzustellen. Diese Versuche haben aber, wie a. a. O. auch erwähnt wird, zu einem praktischen Ergebnis nicht geführt, da es nicht gelang, die lichtempfindlichen Stoffe genügend gleichmässig den Emulsionen einzuverleiben.
Infolgedessen ist denn auch trotz der zweifellosen Wichtigkeit der hier vorliegenden Auf-
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Arbeitens mit grossen Mengen von Chloroform technisch nicht verwendbar ist, für Emulsionen bisher nichts bekannt geworden.
Es hat sich nun gezeigt, dass sich das Prohlem der Verwendung von Azetylzellulosen zur Herstellung von Emulsionen für photographische Zwecke lösen lässt mit Hilft solcher Azetylzellulosen, die die Fähigkeit besitzen, sich in Alkohol zu lösen und deren alkoholische
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korporieren kann, beim VErdunsten Schichten hinterlassen, die gegen Wasser beständig sind. Als besonders geeignet haben sich diejenigen Produkte erwiesen, die man nach dem Verfahren der österr. Patente Nr. 21213 und Nr. 32637 erhalten kann.
Die mit Hilfe dieser produkte hergestellten Emulsionen sind in hervorragender Weise zur Herstellung lichtemptindlicher Papiere usw. geeignet, die vor den üblichen Papieren eine ganze Reihe wichtiger Vorzüge aufweisen. Insbesondere zeichnen sie sich gegenüber
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aus. Gegenüber den Albuminpapieren ist. besonders ihre ausgezeichnete Haltbarkeit hervorzugeben. Als sehr wichtige Eigenschaft der neuen Emulsionen sei auch noch hervorgehoben, dass dieselben nicht nur auf Barytpapier, sondern, im Gegensatz zu anderen Emulsionen, ohne Unterlage oder Bindemittel auch auf Rohpapier fest haften.
In dem französischen Patent Nr. 308506 ist schon eine alkohollösliche Azetylzellulose beschrieben und die allgemein gehaltene Bemerkung gemacht, dass eine alkoholische Lösung dieses Produktes für photographische Zwecke verwendet werden sollte, jedoch findet sich dort keine Angabe, dass dasselbe zur Herstellung von photographischen Platten oder Papieren Verwendung finden sollte.
Auch sind die Angaben dieses Patentes so ungenau, dass es äusserst schwer ist, danach überhaupt ein alkohollösliches Produkt zu erhalten. Versucht man dann mit Hilfe dieses Produktes Emulsionen herzustellen, so zeigt sich, dass diese) ben \ üllig wertlos sind. Die damit hergestellten Emulsionen sind so dünnflüssig, dass zur Her-
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Patentes, so erhält man nur ganz flaue, kontrastlose Kopien. Der Hauptmangel der so hergestellten Papiere zeigt sich aber erst dann, wenn dieselben getont und gewaschen werden sollen. Dabei schwimmt nämlich der grösste Teil der Schicht ab und es hinterbleibt nur
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Die Herstellung einer der neuen Emulsion sei durch folgendes Beispiel erläutert :
Beispiel.
In 1000 am3 einer 20/oigen Lösung der im Patente Nr. 21213 beschriebenen Azotyl- zellulose rührt man eine alkoholische Chlormagnesiumlösung ein, die durch Auflösen von 10 9 Magnesiumchlorid in 10 em8 Wasser und nachherige Zusatz von 20 cm3 Alkohol hergestellt war. Nachdem die Mischung sorgfältig verrührt ist, fügt man, ebenfalls upter gutem Rühren, nacheinander noch die folgenden beiden Lösungen in das Gemisch ein, nämlich zunächst eine Lösung von 20 9 Silbernitrat in 20 cm3 Wasser, die mit 10 cm3 Alkohol versetzt worden ist und darauf eine Lösung von 10 9 Zitronensäure in 10 cm3 Wasser, die ausserdem noch mit 40 cm3 Alkohol und 10 g Glyzerin versetzt worden ist.
Wenn die Mischung vollkommen homogen verrührt ist, wird die so erhaltene Emulsion in üblicher Weise ge- gossen. Selbstverständlich kann dieses Beispiel in der verschiedensten Weise durch Verwondung anderer Zusätze u. dgl. abgeändert werden.