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Elektrischer Einzelantrieb für Papiermaschinen.
Die Arbeitsgeschwindigkeit einer Papiermaschine, d. h. die Umfangsgeschwindigkeit aller Walzen und Trockenzylinder muss in weiten Grenzen einstellbar sein, da starke oder bessere Papiere mit kleiner, hingegen dünne Papiere und vor allem gewöhnliche Zeitungspapiere mit der praktisch grösstmöglichen Geschwindigkeit hergestellt werden.
Die bisherigen Papiermaschinenantriebe haben zu diesem Zweck Wechselräder, Stufenscheiben, grosse Riemenkonusse mit verschiebbaren Riemen oder Dampfmaschinen und Elektromotoren mit veränderlicher Umdrehungszahl.
Es wird dabei die Bewegung der einzelnen Abteilungen der Papiermaschine, wie der Gautsche, Nasspressen, Trockenzylinder, Glättwerke, Rollapparate vom Arbeitsmotor durch Längswellen mit Kegelrädern oder durch Seil-und Riementriebe abgeleitet, während andere Teile der Papier-
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Vorgelege angetrieben werden. Diese letzteren Teile müssen unabhängig von der Arbeitgeschwindigkeit der Papiermaschine stets mit gleicher Umdrehungszahl laufen und nur der Schüttelbock hat, um die Zahl der Schüttlungen der Siebpartie ganz unabhängig von der Arbeitgeschwindigkeit der Papiermaschine einstellen zu können, noch für sich konische Riemen trommeln oder Reibscheiben zum Verstellen der Umdrehungszahl seiner Kurbelwelle.
Ausser dieser grossen Verstellbarkeit der Arbeitsgeschwindigkeit der Papiermaschine selbst müssen aber auch die "Züge" reguliert werden können, d. h. bei einer bestimmten Arbeits- geschwindigkeit müssen sich in engen Grenzen (etwa 5%) die Umfangsgeschwindigkeiten der einzeln angetriebenen Walzen und Trockenzylinder gegeneinander verstellen lassen. Diese Verstellbarkeit (Zugregulierung) ist notwendig, da sich die verschiedenen Papiersorten zwischen den einzelnen Pressen, Trockenzylindern und Glättwerken verschieden ausdehnen bzw. zusammenziehen und
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teilungen das Papier leicht abgerissen werden oder lose in Falten laufen.
Die Zugregulierung erfolgt jetzt allgemein dadurch, dass die einzelnen Abteilungen der Papiermaschine durch etwa 1/2 ru breite konische Riemscheiben angetrieben werden, auf welchen 100 bis 200 mm breite, durch Spindeln und Handräder verschiebbare Riemen laufen.
Aus vorstehendem ist ersichtlich, dass der Antrieb einer Papiermaschine viele Bedingungen zu erfüllen hat und grossen Aufwand an Wellen, Lagern und Riemen erfordert. wenn auch der
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änderlichen Umdrehungszahlen dieses Triebwerk bereits wesentlich vereinfachte.
Die bisherigen elektrischen Antriebe sind durchweg Gruppenantriebe, indem ein Variationsmotor (Motor mit veränderlicher Tourenzahl) durch Zwischenwellen die mit wechselnder Arbeits- geschwindigkeit laufenden Teile der Maschine antreibt, während die mit unveränderlicher Geschwindigkeit laufenden Apparate, wie Bütten, Pumpen usw.. meist in ein oder zwei Gruppen angetrieben werden.
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oder für sich verstellbar sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen elektrischen Einzelantriebe ;. in Fig. 1, 2 und 3 in Seiten-. Oberansicht und Querschnitt einer Papiermaschine dargestellt. Die einzelnen Teile der Maschine werden hier durch 16 besondere Elektromotoren 1 bis 16 (Fig. 1) angetrieben. Die Übertragung der Bewegung von Motoren 6 bis 15 auf die von ihnen getriebenen
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zahl vollständig unveränderlich beibehält. Dadurch, dass diese Compoundierung regulierbar eingerichtet wird, bietet sich die Möglichkeit, die Geschwindigkeit aller Walzen durch Änderung der Spannung des zugeführten Stromes entsprechend der Papiersorte zu wählen.
Die Zugregulierung, d. h. die Einstellung kleiner Unterschiede in den Umdrehungszahlen der einzelnen Motoren gegeneinander kann aber auch durch Änderung der Nebenschlusserregung der einzelnen Motoren erfolgen. Ein Antrieb der Papiermaschine nach dieser Anordnung bietet den Vorteil, dass die Vorgelegewellen sowie die Antriebe mittels konischer Riemscheiben an den einzelnen Walzen entbehrlich werden. Der Motor wird alsdann entweder direkt mit der betreffenden Walze gekuppelt oder die Übertragung-bei schnellaufenden Motoren-erfolgt mittelst gewöhnlicher Riemenscheiben, Ketten-oder Schneckenräder.
Eine andere Ausführungsmöglichkeit für die vorliegende Antriebsart von Papiermaschinen besteht darin, dass als Motoren Gleichstrom-Nebenschlussmotoren verwendet werden, welche ausser dem Kollektor Schleifringe besitzen, die in der üblichen Weise mit der Armatur verbunden sind. In diesem Falle lässt sich ein genau gleichmässiger Gang aller Motoren in einfacher Weise dadurch erzielen, dass dieselben mittels der Schleifringe unter sich parallel geschaltet, d. h. syn-
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drehungszahl der von den einzelnen Motoren angetriebenen Walzen wird in diesem Falle mit Hilfe der Antriebe mittelst konischer Scheiben an den einzelnen Walzen bewirkt. Dagegen werden die bis dahin erforderlichen Vorlegewellen entbehrlich.
Weitere Ausführungsformen des elektrischen Einzelantriebes von Papiermaschinen ergeben sich ohneweiters durch beliebige Kombinationen der im vorstehenden angegebenen Anordnungen.
Bei dem bisher üblichen Transmissionsantrieb muss jede Abteilung für sich durch Kupplung ausrückbar sein, während bei elektrischem Einzelantrieb dieses Ausrücken bequemer und schneller durch Ausschalten des betreffenden Motors erfolgt.
Besonders empfehlenswert ist der elektrische Einzelantrieb in Verbindung mit einer Dampfturbine, welche dann die Generatoren treibt und deren ölfreier, sehr heisser Abdampf zum Heizen der Trockenzylinder Verwendung finden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Elektrischer Einzelantrieb für Papiermaschinen, dadurch gekennzeichnet. dass die
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ihren Antrieb erhalten, wobei die Elektromotoren mit Einrichtungen versehen sind, durch welche einerseits die Tourenzahl aller Motoren, also der ganzen Papiermaschine beliebig gewählt und
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entbehrlich zu machen.