DE1247254B - Antrieb von Behandlungseinrichtungen fuer laufende Warenbahnen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

D 06 c

Deutsche Kl.: 8 b - 4/10

Nummer: 1247 254

Aktenzeichen: A 43757 VII a/8 b

Anmeldetag: 3. August 1963

Auslegetag: 17. August 1967

Die Erfindung betrifft einen Antrieb von zwei oder mehreren verschiedenartigen Behandlungseinrichtungen für Textilbahnen mit Bearbeitungs- bzw. Führungswalzen mit entsprechend dem Behandlungsverfahren bedingten Widerstandswerten in unterschiedlicher Höhe, wie Foulards, Entwässerungsquetschwerken, Imprägniereinrichtungen, Waschabteilen od. dgl., die nacheinander durch die zu behandelnde Bahn kontinuierlich durchlaufen werden, und hinsichtlich der Durchlaufgeschwindigkeit und der auftretenden Warenspannung in ihrer Antriebsgestaltung aufeinander abgestimmt sind.

Behandlungsmaschinen für laufende Bahnen haben die vielfältigsten Formen von Warenführungen mit sehr unterschiedlichen Warenführungslängen. Bei zeitlich ausgedehnten Behandlungen in bestimmten Medien, wie in Flüssigkeiten, Dampf, warmer Luft u. a., werden die Bahnen über sogenannte Warenspeicher geführt. Diese bestehen meistens aus einem System von teils angetriebenen, teils nicht angetriebenen Führungswalzen in Wechsel-, Zickzack- oder Spiralanordnung. Die Führungswalzen von Warenspeichern üben meist keine speziellen Wirkungen auf die geführten Bahnen aus, ihr Antrieb erfordert daher meist auch nur geringe Kraftwirkungen. In die Gruppe dieser Walzenführungen mit nur geringem Förderkraftbedarf pro Führungswalze gehört auch die Warenführung eines Trockners mit beheizten Führungswalzen, eines sogenannten Zylindertrockners. Es gibt andere Behandlungen mit Walzenführungen, wie etwa das Abquetschen in Walzenquetschwerken, bei denen die Führungslängen gering, die Kraftwirkungen und damit die erforderlichen Antriebskräfte aber sehr groß sind, manchmal mehr als das Hundertfache des Kraftbedarfs einer einfachen Führungswalze. Allen Warenführungen in Warenspeichermaschinen und in anderen Behandlungsmaschinen und in ihren Kombinationen ist das Problem eigen, die Steuerung der Antriebe aller Arten von Führungswalzen und von Behandlungswalzen den fast immer auftretenden Längenkürzungen oder Längenzuwachsen der behandelten Bahnen anzupassen, um einerseits bei Längenkürzungen z. B. das Auftreten unzulässiger Spannungen und bei Längenzuwachsen z. B. das Loselaufen und das Infaltenlaufen zu verhindern. Dieses Problem besteht sowohl für den Warenlauf in den sogenannten Warenspeichermaschinen als auch für die Warenführung von Kombinationen von Behandlungsmaschinen vielfältiger Art.

Es sind schon die verschiedensten Vorschläge gemacht worden, um die hier gegebenen Probleme zu lösen. Bei hochwertigen Behandlungsprozessen, ins-Antrieb von Behandlungseinrichtungen für
laufende Warenbahnen

Anmelder:

Artos Dr.-Ing. Meier-Windhorst

Kommanditgesellschaft,

Hamburg, Heidenkampsweg 66

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. August Meier-Windhorst, Hamburg

besondere in der Textilveredlung, werden die einzelnen Maschinenaggregate, ja auch Teile von einzelnen Aggregaten, jede mit gesondertem Antrieb ausgestattet und diese Antriebe dann durch Spannungs- und Längenänderungstasteinrichtungen in ihrer Spannungs- und Längenänderungstasteinrichtungen in ihrer Spannungswirkung und ihrer Geschwindigkeit gesteuert. Der dadurch gegebene Aufwand ist bedeutend.

Nach einer weiteren bekannten Lösung, die Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist, werden die Führungswalzen bzw. eine gewisse Auswahl der Führungswalzen einer Naßbehandlungsmaschine über elastische Riemen angetrieben. Längenänderungen der Warenbahn werden durch unterschiedliche Dehnungen der elastischen Riemen ausgeglichen. Gleichzeitig können in besonders vorteilhafter Weise durch Änderung des Verhältnisses der Drehzahlen der Antriebsscheiben zu den Drehzahlen der getriebenen Scheiben die jeweils benötigten mittleren Antriebskräfte elastisch erzeugt und übertragen werden. Diese Antriebsart für Warenspeicher-Walzenführungen hat sich in der Praxis für den Antrieb von Waschabteilen in Breitwaschmaschinen und von Warenführungen in Trocknern verschiedener' Art bewährt.

Es bestand jedoch bisher keine Möglichkeit, dieses oder ein ähnliches System auf Warenführungen anderer Widerstandsgrößen bzw. anderer Widerstands-Charkteristiken und besonders nicht auf vollständige Aggregat- oder Maschinengruppen anzuwenden. Es ist wohl der Versuch unternommen worden, den dem elastischen Riemenantrieb vorgeschalteten starren Teil des elastischen Antriebssystems einer Warenspeicherwalzenführung mit dem Antrieb einer vorgeschalteten oder einer nachgeschalteten Maschine direkt, d. h. unter Ausschaltung eines eigenen An-

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triebsaggregats und der dazu gehörenden Spannungs- und Geschwindigkeitstasteinrichtung zu verbinden, dabei ging jedoch der bedeutende Vorteil verloren, daß sich bei dem elastischen Antriebssystem des Warenspeicher aggregate das jeweils erforderliche mittlere Antriebsmoment selbsttätig einstellte.

Die vorliegende Erfindung bringt nun eine vorteilhafte Lösung dafür, das so bewährte System des Antriebs mit elastischen Riemen auf Kombinationen von Behandlungsmaschinen mit sehr unterschiedlichen Arten von Warenführungen und Widerstands-Charakteristiken der Warenführungen zur Anwendung zu bringen und dabei bei verbesserten Warenlaufbedingungen zu vereinfachten Antriebssystemen zu kommen. .

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß alle oder mehrere Behandlungseinrichtungen über elastische Antriebsriemen, deren Elastizitätskonstanten den jeweiligen, an den Antriebszapfen der Walzen wirksam werdenden Widerstandswerten entsprechend bemessen sind, von einem gemeinsamen Vorgelege aus, angetrieben sind.

Der wesentliche Vorteil des neuen Antriebs liegt darin, daß einem System von Führungswalzen mit gegebenenfalls sehr unterschiedlichen Antriebswerten ein ihm genau angepaßtes System elastischer Riemen mit ebenfalls unterschiedlichen und zum Teil bisher unbekannten Elastizitätskonstanten zugeordnet wird. Ein wesentlicher Gedanke der vorliegenden Erfindung ist es, Behandlungsmaschinen mit sehr hohen Einzelwiderstandswerten in das Antriebssystem mit elastischen Riemen einbeziehen zu können. Es wurden dafür elastische Riemen mit bis zu hundertfacher Elastizitätskonstante gegenüber den bisherigen Normalwerten entwickelt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar der Antrieb einer Kombination von Quetschwerken und Breitwaschabteilen.

Sie dienen bevorzugt der Waschbehandlung von Gewebebahnen 12. Mit 13 ist der gemeinsame mechanische Antrieb bezeichnet, von dem über Antriebsscheiben 20 und 21 und elastischen Riemen 24 und 25 Quetschwalzen 22 bzw. Führungswalzen 23 der verschiedenen Behandlungsvorrichtungen angetrieben werden. 24 sind die elastischen Riemen mit den entsprechend hohen und 25 die elastischen Riemen mit den entsprechend niedrigen Elastizitätskonstanten. Bei vollwertigem spannungsarmen Längenausgleich für die behandelte Bahn durch das kombinierte System der elastischen Riemen wird der Antrieb der zwei Quetschwerke 26 und der zwei Breitwaschabteile 27 über den mechanischen Antrieb 13 nur durch eine Pen del walze 28 gesteuert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Antrieb von zwei oder mehreren, verschiedenartigen Behandlungseinrichtungen für Textilbahnen mit Bearbeitungs- bzw. Führungswalzen mit entsprechend dem Behandlungsverfahren bedingten Widerstandswerten in unterschiedlicher Höhe, wie Foulards, Entwässerungsquetschwerken, Imprägniereinrichtungen, Waschabteilen od. dgl., die nacheinander durch die zu behandelnde Bahn kontinuierlich durchlaufen werden und hinsichtlich der Durchlaufgeschwindigkeit und der auftretenden Warenspannung in ihrer Antriebsgestaltung aufeinander abgestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, daß alle oder mehrere Behandlungseinrichtungen über elastische Antriebsriemen, deren Elastizitätskonstanten den jeweiligen, an den Antriebszapfen der WaI-zen wirksam werdenden Widerstandswerten entsprechend bemessen sind, von einem gemeinsamen Vorgelege aus angetrieben sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 870 237.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen