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Kalander mit mehrfachem Warengang Die Erfindung bezieht sich auf Kalander
mit mehrfachem Warengang, sogenannte Chasingkalander, die den Zweck haben, dem Gewebe
einen -eigenartigen Effekt zu geben, wie er sonst nur mit der hydraulischen Mangel
erzielt werden kann. Der Vorteil des C hasingkalanders ist hierbei, daß das Gewebe
in ununterbrochenem Betriebe veredelt werden kann. Zu diesem Zweck läuft dasselbe
in mehreren Bahnen übereinander durch die Kalanderwalzen hindurch. Da nun ein und
dieselbe Gewebebahn *die eine Walze auf der inneren, die nächste auf der äußeren
Fläche passiert, tritt ein Strecken ein, und es muß, bevor die Bahn zum zweiten
Male durch die Kalanderwalzen hindurchgeht, ein Ausgleich geschaffen werden. Dies
geschieht bisher dadurch, daß die oberen Chasingwalzen in federnden Hebeln gelagert
sind, während die unteren Chasingwalzen durch den Kalanderführer von Hand aus verstellt
werden können.
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Diese Einrichtung erlaubt nun aber nur, mit einer Gewebegeschwindigkeit
von höchstens 40 Minutenmetern und mit fünf bis höchstens sechs Bahnen zu arbeiten;
es ist aber klar, daß die Wirtschaftlichkeit finit der Gewebegeschwindigkeit wächst,
während der zu erzielende Effekt um so besser wird, mit je mehr Bahnen man fährt.
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Man hat nun bereits Ausgleichsvorrichtungen, sogenannte Tänzerwalzen
verwendet, die zwischen zwei hintereinandergeschalteten Textilmaschinen angeordnet
werden, um anzuzeigen, ob beide Maschinen mit der gleichen Geschwindigkeit laufen.
Auch werden Tänzerwalzen beispielsweise -zwischen dem Gewebeauslauf einer Gewebebehandlungsmaschine
und deren Abzugs- bzw. Aufwickelvorrichtung verwendet, die während des Auswechselns
der Kaufen durch Bilden einer Schlaufe den überschuß des von der Behandlungsmaschine
ununterbrochen weitergelieferten Gewebes aufnehmen.
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Der Zweck der Erfindung ist es nun, bei Kalandern der angegebenen
Art die Möglichkeit zu schaffen, in weitgehenderem Maße, als dies bisher durch Pendelhebelanordnung
der oberen Chasingwalzen erreichbar war, die Längsspannungen auszugleichen.
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Es geschieht dies erfindungsgemäß dadurch, daß unmittelbar unterhalb
jeder oberen Stofführungswalze eine zweite ortsfeste Führungswalze angeordnet ist,
über die das Gewebe, eine Schlaufe bildend, geführt wird, wobei in jeder Schlaufe
eine für andere Zwecke bereits bekannte Tänzerwalze läuft.
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Der hierdurch erreichte Erfolg ist ein so großer, daß mit zehn, zwölf
und mehr Bahnen und mit 7o bis 8o m Gewebegeschwindigkeit störungsfrei .gefahren
werden kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Seitenansicht dargestellt.
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Der Kalander besteht beispielsweise aus acht Walzen i, a, 3, -4, 5,
6, 7, 8, die in einem Gestell 9 gelagert sind. Seitwärts, etwa in Höhe der Walze
8, sind gestaffelt mehrere Stofführungs- oder Chasingwalzen i o und in
Höhe
der Walze i, in gleicher Weise gestaffelt, Chasingwalaen i i gelagert. Etwas versetzt
unterhalb jeder Walze i o sind Führungswalzen 12 gelagert. Das Gewebe tritt bei
13 über eine Rolle 14 in den Kaländer ein und durchläuft diesen von unten
nach oben. Die Bahn I wird nun oben abgezogen, läuft über die letzte Chasingwalze
i o und wird, eine Schlaufe bildend, über die darunterliegende Walze 12 nach der
dazugehörigen unteren Chasingwalze i i geführt, um über die unterste der drei Walzen
15 wieder der untersten Kalanderwalze i zugeleitet zu werden. Die Gewebebahn
durchläuft nun das zweite Mal den Kalander, tritt als Bahn II aus und wird über
die vorhergehende Chasingwalze i o, die dazugehörige Walze 12 und die dazugehörige
untere Chasingwalze i i wiederum über die Walze 15 zur unteren Kalandenvalze i geführt.
In dieser Art läuft das Gewebe in beispielsweise zehn Bahnen immer wieder durch
den Kalander hindurch, uni schließlich als Bahn X von der oberen Kalanderwalz.e
-8 abgezogen und, bei 16 aufgewikkelt zu werden.
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In die unterhalb der Walzen i - ebildeten Gewebeschlaufen sind nun
sogenannte Tänzerwalzen 17 eingehängt, die in beliebiger Weise im Maschinengestell
in senkrechter Richtung geführt als Ausgleichvorrichtung zur Wirkung kommen. Da
für die -Bilduni der Schlaufen der ganze, zwischen den oberen und den unteren Chasingwalzen
vorhandene Raum zur Verfügung steht, so kann zwischen den einzelnen Gewebebahnen
ein Ausgleich geschaffen werden, der etwa der doppelten Entfernung zwischen oberen
und unteren Chasirigwalzen entspricht. Auf diese Weise kann mit zehn, zwölf oder
noch mehr Bahnen gefahren werden, ohne daß irgendwelche Betriebsstörungen zu erwarten
wären, und ohne daß :das Gewebe unnötigerweise verzogen würde. Die Reibungswiderstände
sind hierbei äußerst gering, so daß ohne größeren Kraftaufwand gearbeitet werden
kann.
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Der erzielte Effekt ist dadurch, daß zehn und mehr Bahnen übereinanderlaufen,
natürlich ein entsprechend besserer als er reit den bisher bekannten Chasingkalandern
erreichbar war, bei denen man nur mit höchstens fünf bis sechs Bahnen fahren konnte.
Trotzdem erlaubt der einwandfrei wirkende Ausgleich zwischen den einzelnen Bahnen,
mit etwa der doppelten Gewebegeschwindigkeit zu arbeiten.
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An Stelle der Tänzerwalzen 17 kann unter Umständen auch eine beliebige
andere Ausgleichvorrichtung verwendet werden, vorausgesetzt, daß diese in der :gleichen
Weise einen genügenden Ausgleich zwischen den einzelnen Bahnen ermöglicht.