<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum selbsttätigen Überführen einer nassen
Faserstoffbahn
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
während sich das Blattbildungssieb geradlinig weiterbewegt.
Ungünstig ist bei dieser Bauweise der unvermeidbare Abstand der Gautschdrucklinie von der Absaugestelle. Dadurch können die beiden die Haftung der Papierbahn am Filzband herbeiführenden Teile der Vorrichtung nicht gleichzeitig an derselben Stelle des Filzbandes wirksam werden, wodurch die erzielte Haftung viel geringer ist, als wenn Pressung und Saugung am gleichen Ort erfolgen würden.
Bei einer bekannten Bauart einer Überführungsvorrichtung wird das Heranführen des Filzbandes im Bereich der Bahnabnahme sowie das Andrücken an die Papierbahn an der Berührungsstelle, das Umlenken, das Ansaugen der Papierbahn an das Filzband und das Wiederwegführ durch einen stillstehenden Saugkasten vollzogen, der an der Berührungs-und Abnahmestelle unter Einsatz eines durchlässigen, den Filzverschleiss mindernden Mitläuferbandes auf das Blattbildungssieb und die darauf befindliche Bahn gedrückt wird. Dieses umlaufende Mitläuferband bewegt sich zusammen mit dem Filzband zwischen diesem und dem Saugkasten durch die Abnahmestelle hindurch. Die Führung einer solchen Schlaufe bedeutet erheblichen zusätzlichen Konstruktionsaufwand, erhöhte Wartung und erschwert den Wechsel des Filzbandes.
Ausserdem stellt die notwendige Lochung des Saugkastens an der Abnahmestelle nicht sicher, dass das Vakuum alle Bahnteil gleichzeitig erfasst, was namentlich bei dünnen Papierbahnen zu Störungen führt.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung zum Überführen einer Faserstoffbahn von einer nicht unterstützten Stelle des Langsiebes auf ein Filzband einer Papiermaschine, bei der innerhalb der Schlaufe des Bandes ein stillstehender Saugkasten vorgesehen ist, weist die ganze Bahnbreite reichender Schlitzöffnung auf. Die beiden Wangen dieser Schlitzöffnung sind in Laufrichtung des Filzes sehr schmal und an der Auflauf-und Ablaufstelle mit sehr kleinen Krümmungshalbmessern versehen, so dass durch beide Wangen ein hoher Flächendruck auf das Filzband ausgeübt wird. Ausserdem wirkt durch das Filzband hindurch zwischen diesen beiden Pressstellen im Bereiche der Schlitzöffnung ein Unterdruck auf die Papierbahn und das diese tragende Blattbildungssieb. Dadurch soll der in den Siebmaschen festgehaltene Faseranteil der Papierbahn möglichst klein gehalten werden.
Auch diese Anordnung hat verschiedene Nachteile. Vor allem wird das Filzband und das Blattbildungssieb im Bereiche des Saugschlitzes sehr hoch beansprucht, weil beide zuerst dem hohen Pressdruck der vorderen Wange, sodann dem entgegengesetzt wirkenden Sog der Schlitzöffnung und anschliessend wieder einem hohen Pressdruck der hinteren Wange ausgesetzt werden, was zu erheblichen Hin-und Herbiegungen der Gewebefäden und damit zu deren vorzeitigem Verschleiss führt.
Der das Abheben der Faserstoffbahn vom Blattbildungssieb sehr begünstigende Unterdruck wirkt bei dieser Einrichtung nicht an der Abhebestelle der Faserstoffbahn vom Blattbildungssieb, sondern in der Mitte der Gautschzone, unterbricht diese also und verschlechtert dadurch einerseits deren Wirkung, fehlt aber anderseits an der Abhebestelle der Faserstoffbahn vom Blattbildungssieb, wodurch deren Abhebung erschwert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung zum selbsttätigen Überführen einer nassen Faserstoffbahn vom Blattbildugssieb an ein umlaufendes Filzband so auszubilden, dass die Papierbahn, insbesondere leichte Massenpapiere unter 30 g/m2 Flächengewicht bei Produktionsgeschwindigkeiten über 700 m/min, unter Verzicht auf verschleissmindernde Mitläuferbänder ohne Beeinträchtigung der Lebensdauer des Blattbildungssiebes und des Filzbandes exakt gleichzeitig über die ganze Bahnbreite wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, dass gemäss der Erfindung die Saugzone am Saugkasten anschliessend an die Gautschzone, u. zw. an der Abhebestelle der Papierbahn vom Blattbildungssieb angeordnet ist.
Die Bahnüberführung mittels einer solchen Vorrichtung vollzieht sich so : Der Saugkasten drückt mit einer zylindrisch gewölbten undurchlässigen Fläche das Filzband auf die Papierbahn. Durch diesen Druck wird auch das gespannte umlaufende Blattbildungssieb um wenige Winkelgrade aus dem geraden Verlauf abgelenkt, d. h. auch das Blattbildungssieb umschlingt unter einem sehr kleinen Winkel die durch das Filzband und die Papierbahn abgedeckte Andrückfläche des Saugkastens. Dadurch kommt eine über die Papierbahnbreite verlaufende Gautschzone zustande, die etwa 1 bis 2 cm Erstreckung in Laufrichtung der Bahnen hat und in der der Saugkasten gemeinsam von den drei Bahnen in der Reihenfolge Filzband, Papierbahn, Blattbildungssieb umschlungen wird. In dieser Gautschzone wird eine erste Haftung zwischen Filzband und Papierbahn erzeugt.
In Laufrichtung gesehen am Ende der Gautschzone verschwindet der Druck des Filzbandes auf die Papierbahn, so dass das Filzband und die Papierbahn sich vom Blattbildungssieb trennen. Das Ende der Gautschzone stellt also die Abnahmestelle der Papierbahn vom Blattbildungssieb dar. Insbesondere bei leichten Massenpapieren, die bei grosser Geschwindigkeit produziert werden, erweist sich jedoch die erzielte Haftung zwischen Filzband und Papierbahn als zu gering, um die in die Siebmaschen verkrallte Papierbahn ohne Beschädigung vom
<Desc/Clms Page number 3>
Blattbildungssieb abzulösen.
Dieser Mangel ist bei der Erfindung dadurch beseitigt, dass im Anschluss an die Gautschzone eine über die Papierbahnbreite durchgehende Saugzone vorgesehen ist, durch welche die Papierbahn mit Sicherheit an allen Stellen gleichmässig vom Blattbildungssieb abgenommen und auf das Filzband überführt wird. Die Anwendung eines festen, nichtumlaufenden Saugkastens ermöglicht die Anordnung eines sich durchgehend über die Bahnbreite erstreckenden Saugschlitzes und vermeidet dadurch die höchst unerwünschte Markierung der Papierbahn und die baulichen und betrieblichen Nachteile umlaufender Saugwalzen. Gegenüber diesen Vorteilen kann der Einfluss des Gleitens des Filzbandes über den Saugkasten für die Filzlebensdauer und der geringfügig erhöhten Antriebsleistung für das Filzband ausser Betracht bleiben.
Die vordere Schlitzkante am Übergang von der Gautschzone zur Saugzone auf der von der Papierbahn abgewandten Seite des Filzbandes ist abgerundet. Der Abrundungsradius dieser Kante beträgt wenige mm und ist höchstens in der Grössenordnung der Filzdicke. Dadurch schliesst die Saugzone unmittelbar an die Gautschzone an.
Die Erfindung ist an Hand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert.
Fig. 1 stellt schematisch eine am Ende einer Langsiebpartie gegen ein nicht unterstütztes Siebtrum zwischen der Siebsaug-und der Siebantriebswalze angedrückte Überführungsvorrichtung dar. Fig. 2 zeigt in vergrössertem Massstab die Überführungsstelle der Papierbahn vom Blattbildungssieb. Fig. 3 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung an einer Langsiebpartie, die an ihrem Ende lediglich eine Antriebswalze aufweist. Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Saugkastens mit auswechselbaren Leisten an der Gautschzone.
Das Papiermaschinensieb-l--ist gemäss Fig. 1 über die Siebsaugwalze--2-und die Siebantriebswalze --3-- geführt und trägt die Faserstoff-bzw. Papierbahn--4--. Durch die beiden Filzleitwalzen-5a, 5b-- wird das Filzband--6--zu der Überführungsstelle hingelenkt und
EMI3.1
betriebsmässig eingeschwenkten Saugkasten --7-- sowie zu dem nicht unterstützten Siebtrum, auf dem die Überführungsstelle liegt, ist so getroffen, dass das Filzband --6-- nur um einen kleinen Betrag vom geraden, von der Filzleitwalze--5a-zur Filzleitwalze--5b--gerichteten Verlauf abgelenkt werden muss.
Diese kleine, über eine stillstehende Umlenkfläche am Saugkasten--7-erfolgende, gleitende Umlenkung ist im Hinblick auf die Filzlebensdauer und die Antriebsleistung des Filzbandes belanglos.
Der Saugkasten --7-- ist in der Rohrschale--25--mit Schrauben--26--befestigt. Die Rohrschale-25--weist in Umfangsrichtung verlaufende Langlöcher für die Schrauben --26-- auf.
Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, den Saugschlitz--11--in bezug auf die Lage der Gautschzone I in Laufrichtung des Filzbandes einzustellen.
Durch das Einschwenken des Saugkastens --7-- in die Betriebsstellung wird das Filzband --6-- mit der vom Blattbildungssieb --1-- getragenen Papierbahn --4-- in Berührung gebracht, wie in Fig. 2 vergrössert dargestellt ist. Durch die Berührung unter Druck kommt die Gautschzone I zustande, an die sich die Saugzone II anschliesst. Am Übergang von der Gautschzone I zur Saugzone II ist der Saugschlitz--11--mit einer leicht abgerundeten Schlitzkante--12--versehen.
Fig. 3 zeigt die Anordnung der Überführungsvorrichtung an dem nur eine Siebantriebswalze aufweisenden Ende einer Langsiebpartie. Die Überführungsstelle liegt auch hier auf einem nicht unterstützten, jedoch waagrechten Trum des Blattbildungssiebes. Dadurch kann die im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 vorgesehene Filzleitwalze--5b--, die das Filzband-6--annähernd wieder in die Waagrechte umlenkte, entfallen. Abgesehen von diesem Unterschied ist die Anordnung genau wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt und beschrieben.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 ist im Mantel des rohrförmigen Saugkastens--7-längs einer Geraden eine Reihe von Bohrungen--45--angeordnet. Zu beiden Seiten dieser Reihe und parallel zu ihr verlaufend ist eine Schwalbenschwanzführung mit zwei Flanken-46angebracht. Zwei Leisten--47 und 48--, die zwischen sich einen nutförmigen, mit den Bohrungen --45-- fluchtenden Saugschlitz--11--einschliessen, sind an den Flanken--46--, eine Leiste an jeder Flanke, angeordnet und durch die Klemmleisten--49 bzw. 50--gehalten.
Die in Laufrichtung hintere Leiste--47--weist eine der Füzbahn --6-- zugekehrte zylindrische Mantelfläche auf,
<Desc/Clms Page number 4>
deren Krümmungsradius --51-- kleiner ist als der Krümmungsradius der Aussenfläche des Saugkastens. Entsprechend der (in der Fig. 4 übertrieben dargestellten) Eindrückung des Blattbildungssiebes-l-bildet sich eine kurze Gautschzone I mit entsprechend hohem, auf die Gautschfläche bezogenen Gautschdruck aus.
EMI4.1
Krümmung ausgetauscht werden. Auf diese Weise kann die Gautschzone bei gegebener Anpresskraft am Saugkasten verbreitert oder verschmälert und dementsprechend je nach den Anforderungen der zu überführenden Papierbahn ein kleinerer oder grösserer spezifischer Gautschdruck erzielt werden.
Die Vorteile der Überführungsvorrichtung gemäss der Erfindung liegen darin, dass sie mit konstruktiv einfachen Mitteln zu verwirklichen ist, dass sie einen sehr geringen Luft-und damit Leistungsbedarf hat, dass sie betriebssicherer als bisher bekannte überführungsvorrichtungen arbeitet, dass die Auswahl des überfihrungsfilzes, der gleichzeitig auch Pressfilz ist, lediglich nach Gesichtspunkten seiner Verwendbarkeit als Pressfilz getroffen werden kann, dass sie eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit über bisher gesetzte Grenzen gestattet, dass sie eine über die Lebensdauer des überführungsfilzes konstante hohe Arbeitsgeschwindigkeit erlaubt, dass sie für mehrere Papiersorten anwendbar ist und dass sie wenig Wartung erfordert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum selbsttätigen überführen einer nassen Faserstoffbahn, insbesondere Papierbahn, von einer nicht unterstützten Stelle des Blattbildungssiebes einer Papiermaschine od. dgl. auf ein in Form einer geschlossenen Schlaufe umlaufendes Filzband mittels eines innerhalb dieser Schlaufe angeordneten stillstehenden, eine über die Bahnbreite reichende Saugzone aufweisenden Saugkastens, durch den das Filzband wenigstens an der überführungsstelle mit der vom Blattbildungssieb getragenen Papierbahn, vorzugsweise unter Druck in Berührung ist, so dass sich eine über die Bahnbreite erstreckende Gautschzone ergibt, in der der Saugkasten von den drei Bahnen in der Reihenfolge
EMI4.2