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Anordnung zum Messen des Schrumpfausmasses
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Messen des Schrumpfausmasses bei Anlagen zum Schrumpfen von Geweben in der Kett- richtung mit einer Zuführungseinrichtung, einer Gummischrumpfmaschine und einer dieser nach- geordneten, gesonderten Trockenvorrichtung.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer
Einrichtung, bei welcher zu jeder Zeit das Ausmass der dem Gewebe verliehenen Schrumpfung ersichtlich ist. Die Vorteile einer solchen Anzeige sind, dass während des Laufes der Schrumpfanlage das Ausmass der Schrumpfung verändert und die
Arbeitsgeschwindigkeit angenähert so gross wie bei den üblichen Filzband-Schrumpfmaschinen ge- macht werden kann.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass zwei an sich bekannte, mit den zu vergleichenden Geschwindigkeiten proportionalen
Geschwindigkeiten angetriebene Tacho-Genera- toren vorgesehen sind, in deren Stromkreis ein
Differenzen-Messgerät geschaltet ist, das eine nach Prozenten od. dgl. der dem Gewebe ver- liehenen Schrumpfung geteilte Skala aufweist, wobei der eine Tacho-Generator mit einer Leer- laufrolle, die vom Gewebe nach Verlassen der
Zuführungseinrichtung umschlungen und ange- trieben ist, und der andere mit der Trommel oder den Trommeln der Trockenvorrichtung in An- triebsverbindung steht.
Es ist bekannt, für in Abhängigkeit von der
Differenz zweier Geschwindigkeiten arbeitende
Anzeige- oder Steuereinrichtungen, wie sie bei- spielsweise in Zwangsfernsteueranlagen zur Über- wachung des Geschwindigkeitsfehlers einer nach- zubildenden Bewegung gegenüber einer vorgegebenen Bewegung zur Anwendung kommen, in der Regel zwei in Gegenschaltung arbeitende
Gleichstromtachometerdynamos zu benützen, die proportional den zu vergleichenden Geschwindigkeiten angetrieben werden. Es ist ferner eine Einrichtung bekannt, mittels der der Schlupf zwischen einem Förderband und der dieses antreibenden Walze gemessen wird, indem zwei gegeneinander geschaltete Tacho-Generatoren vorgesehen werden, von denen der eine von der Antriebswalze und der andere von einer an dem Förderband anliegenden Leerlaufrolle angetrieben wird.
Weiters ist es bekannt, die Drehzahl mehrerer Motoren mittels
Tacho-Generatoren zu messen, die ebensoviel Teile einer Maschine antreiben, welche z. B. auf eine
Papierbahn einwirken. In keinem dieser Fälle wird aber die Geschwindigkeit des Förderbandes oder der
Stoffbahn selbst gemessen. Auch ist der Aufbau der zuletzt erwähnten Einrichtung sehr verwickelt und störungsanfällig. Keinesfalls lassen die bekannten Vorrichtungen die Vorteile erkennen, die mit der Erfindung verbunden sind, nämlich im wesentlichen eine gleichmässigere Schrumpfung infolge der laufenden Überwachung und eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit, weil bei den dadurch auftretenden grösseren Abweichungen eine sofortige Nachregelung möglich ist.
Völlig überraschend war es jedoch, dass dadurch die
Anwendung eines neuen Schrumpfverfahrens in die Wege geleitet wird, bei dem in der Gummi- schrumpfmaschine das Gewebe in einem höheren
Ausmass geschrumpft und vor dem Trocknen auf das richtige Schrumpfmass gestreckt wird, was jedoch die Überwachung der Bahngeschwin- digkeit vor der Schrumpfung und während oder nach der Trocknung voraussetzt.
Weitere Zwecke und Vorteile der Erfindung werden an Hand der nachfolgenden Beschreibung einer schematisch in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes näher erläutert.
Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Darstellung der verschiedenen Teile einer Schrumpfanlage und einer Einrichtung zur Anzeige des Schrumpfmasses und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anzeigeeinrichtung.
Die zu schrumpfende Gewebebahn 1 läuft durch ein Zuführungswalzenpaar 2, umschlingt eine Antriebswalze 3 sowie eine Leerlaufrolle 4 und wird dann einer nicht dargestellten Befeuchtungsanlage zugeführt. Von dieser gelangt es dann zur Schrumpfmaschine 5, in der es zwischen dem Gummiband 6 und der beheizten Trommel 7 geschrumpft wird. Nach Verlassen der Schrumpfmaschine wird das Gewebe dem Trockner 8 zugeführt, von wo es zu der Ablagestelle gelangt.
Wird das Gewebe über das erforderliche Mass geschrumpft, so erfährt es zwischen der Schrumpfmaschine 5 und der Trockenvorrichtung 8 eine geringe Streckung, so dass im gesamten gerade das gewünschte Schrumpfmass erreicht wird.
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Sowohl die Leerlaufrolle 4 als auch die Trommel der Trockenvorrichtung 8 treiben je einen Tacho-
Generator 9, 10 an. Der Tacho-Generator 9 ist mittels einer Leitung 11 mit einem Anzeige- ; instrument 12 verbunden, wo sie an einer Spule 13 angeschlossen ist. In gleicher Weise ist der
Generator 10 durch eine Leitung 14 mit einer
Spule 15 des Instrumentes 12 verbunden. Die beiden Spulen üben entgegengesetzt gerichtete magnetische Kräfte auf einen Zeiger 16, Fig. 2 aus, welcher über einer Skala 17 des Instrumen- tes 12 spielt. Die Skala ist von Null nach beiden
Richtungen geteilt und in zwei Reihen ange- ordnet ; die obere Skala zeigt die Streckung oder
Schrumpfung in Zoll pro Yard, während die untere Skala die Streckung oder Schrumpfung in Prozenten angibt.
Da die Tacho-Generatoren 9 und 10 Spannungen liefern, welche proportional ihrer Antriebsgeschwindigkeiten sind, nimmt der
Zeiger 16 eine Stellung an, welche der Differenz der auf ihn ausgeübten, einander entgegenge- setzten magnetischen Kräften und somit den von beiden Generatoren erzeugten Strömen entspricht.
Weil die Garne des Gewebes im allgemeinen um einen Betrag zusammengeschoben werden, der der Schrumpfung des Gewebes beim Waschen entspricht, folgt, dass der Generator 9 üblicher- weise rascher läuft als der Generator 10, denn das Gewebe wird in der Trockenvorrichtung bei einer geringeren Geschwindigkeit behandelt als mit der es über die Rolle 4 läuft. Wenn die Ge- schwindigkeit der beiden Generatoren gleich ist, dann sind die einander entgegengesetzten Kräfte gleich und der Zeiger 16 wird sich in der Nullage befinden, anzeigend, dass dem Gewebe keine
Schrumpfung aufgezwungen wird. Wenn der
Generator 9 rascher läuft als der Generator 10, bewegt sich der Zeiger 16 nach rechts, Fig. 2, bis zu einem Betrage, welcher der Differenz der Ge- schwindigkeit der beiden Generatoren proportional ist.
Der Grad der Bewegung des Zeigers 16 ist daher proportional der Spannung, welche von den beiden Generatoren erzeugt wird. Es ist daher möglich, jederzeit durch einen Blick auf den
Zeiger 16 das genaue Mass der Schrumpfung, welche dem Gewebe durch die Vorrichtung ver- liehen wird, zu beobachten.
Es ist bisher sehr schwierig gewesen, das Ausmass der dem Gewebe verliehenen Schrumpfung fest- zustellen, wenn die Schrumpfung allein mit einer
Gummiband-Schrumpfmaschine dieser Art vorgenommen worden ist und diese mit einer vernünftigen Geschwindigkeit lief. Mit der vorliegenden Anordnung ist man in der Lage, das
Gewebe im höheren Mass als notwendig zu schrumpfen, ohne das genaue Ausmass wissen zu müssen.
Zwischen der Schrumpfmaschine und der Trockenvorrichtung ist ein nicht dargestelltes Getriebe im Antrieb vorgesehen, dessen Steuerung vorzugsweise der Anzeigevorrichtung 12 zuge- ordnet ist, so dass während des Beobachtens des
Zeigers 16 bequem die Steuereinrichtung für das
Getriebe, welche die Geschwindigkeit der Trocken- einrichtung erhöht oder erniedrigt, bedient werden kann. Durch vorheriges Bestimmen der erforderlichen Schrumpfung für eine bestimmte
Gewebeart ist bekannt, wie gross die dem Gewebe verliehene Schrumpfung beim Durchgehen durch die Anlage verliehen werden muss, damit die endgültige Schrumpfung im behandelten Gewebe angenähert Null ist, oder den gewünschten Wert aufweist. Man kann dem Gewebe eine so grosse bleibende Schrumpfung verleihen, dass das Gewebe trotz dem Eingehen beim Waschen eine Zunahme in der Länge erfährt.
Um dies zu erreichen, wird die Trockeneinrichtung mit einer so ldeinen Geschwindigkeit angetrieben, dass nicht das gesamte Übermass der Schrumpfung, mit dem das Gewebe die Schrumpfvorrichtung verlässt, ausgeglichen wird.
An Stelle eines gemeinsamen Antriebes von Schrumpfmaschine und Trockenvorrichtung können getrennte Antriebe vorgesehen sein. In einem solchen Fall wird die Trockenvorrichtung durch einen Motor mit veränderlicher Drehzahl betrieben. Durch einen solchen Motor wird mittels eines Rheostaten oder einer ähnlichen Steuerung die Geschwindigkeit der Trockeneinrichtung eingestellt, wobei diese während des Laufes der Einrichtung geändert werden kann.
Diese Anordnung ist zusammen mit der Benützung der Generatoren 9 und 10 und der Anzeigeeinrichtung 12 zur dauernden Anzeige des Grades der Schrumpfung, die dem Gewebe verliehen 1 wird, sehr brauchbar.
Abschliessend wird bemerkt, dass die Erfindung nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen der einzelnen Teile und Maschinen beschränkt ist. 11