DE4404717C2 - Verfahren zum Trocknen einer Papierbahn sowie Trockenpartie einer Papiermaschine - Google Patents
Verfahren zum Trocknen einer Papierbahn sowie Trockenpartie einer PapiermaschineInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
- D21F5/00—Dryer section of machines for making continuous webs of paper
- D21F5/02—Drying on cylinders
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- D21F7/00—Other details of machines for making continuous webs of paper
- D21F7/02—Mechanical driving arrangements
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen einer
Papierbahn gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine
Trockenpartie gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 3.
Es gibt eine große Zahl von Druckschriften, die sich mit
dem technischen Sachgebiet befassen. Nur beispielshalber
wird auf DE-GM 92 07 656 verwiesen.
Dabei handelt es sich um eine Trockenpartie einer
Papiermaschine mit mehreren, aufeinanderfolgenden
Trockengruppen. Jede einzelne Trockengruppe ist einreihig,
d. h. sie umfaßt eine einzige Reihe von Trockenzylindern,
und zwischen je zwei einander benachbarten Trockenzylindern
befindet sich eine Umlenksaugwalze. Ein einziges endloses
Stützband umschlingt abwechselnd einen Trockenzylinder und
eine Umlenksaugwalze, wobei die zu trocknende Papierbahn in
direkten Kontakt mit den Trockenzylindern, und das
Stützband in direkten Kontakt mit den Umlenksaugwalzen
gelangt. Dabei wird in ein und derselben Trockengruppe nur
die eine Seite der Papierbahn getrocknet. Um auch die
andere Seite zu trocknen, folgt eine weitere Trockengruppe,
in welcher die Papierbahn mit ihrer anderen Seite in
direkten Kontakt mit den Trockenzylindern gelangt.
Neben diesen einreihigen Trockenpartien gibt es aber auch
Trockenpartien, bei welchen die Papierbahn abwechselnd
einen oberen Trockenzylinder umschlingt, und sodann
unmittelbar darauffolgend einen unteren Trockenzylinder, so
daß von Zylinder zu Zylinder abwechselnd die eine und die
andere Seite der Papierbahn unmittelbaren Zylinderkontakt
hat.
Beide Arten von Trockenpartien, also die einreihige wie
auch die zweireihige, kommen bei der folgenden Erfindung in
Betracht.
An das eingangs genannte Verfahren bzw. an die eingangs
genannte Trockenpartie werden die folgenden Anforderungen
gestellt: Die Bahn soll bei höchsten
Arbeitsgeschwindigkeiten mit größter Sicherheit durch die
Maschine hindurch laufen. Dabei sollen möglichst keinerlei
Bahnabrisse auftreten. Die Trocknung soll möglichst
intensiv sein, so daß eine bestimmte, in der Papierbahn
enthaltene Wassermenge auf möglichst kleinem Wege
ausgetrieben wird, so daß die Baulänge der Trockenpartie
möglichst klein gehalten werden kann. Außer diesen
genannten Eigenschaften - hohe Laufsicherheit (runability)
und hohe Energiedichte - gibt es noch weitere Anforderungen
an das genannte Verfahren bzw. an die genannte
Trockenpartie. Ganz wichtig ist bei manchen Papiersorten
eine schonende Trocknung, um gewisse Papiereigenschaften zu
beeinflussen. Dazu gehörte vor allem das Vermeiden von
Schrumpffalten.
Im vorliegenden Falle soll dem ersten Erfordernis, nämlich
der möglichst hohen Energiedichte und damit der raschen und
intensiven Trocknung, besondere Aufmerksamkeit gewidmet
werden. Ein bekanntes Mittel, auf kleinem Weg der
Papierbahn hohe Feuchtigkeitsmengen aus dem Papier zu
verdampfen, besteht darin, die Temperatur der einzelnen
Trockenzylindermäntel zu steigern. Dem sind jedoch Grenzen
gesetzt, die in der Festigkeit des Materiales der
Trockenzylinder liegen. Außer dem genannten ersten
Erfordernis soll auch dem zweiten Erfordernis
Aufmerksamkeit gewidmet werden, nämlich der schonenden
Trocknung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bzw. eine Trockenpartie der genannten Gattungen derart zu
gestalten, daß die Energiedichte und damit die Intensität
des Trocknens wesentlich gesteigert werden kann, ohne daß
sonstige Nachteile auftreten. Gleichzeitig soll ein
Verfahren angegeben werden, mit welchem sich empfindliche
Papiere besonders schonend trocknen lassen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der
Ansprüche 1 bzw. 5 gelöst.
Die Erfinder haben erkannt, daß die erste Teilaufgabe
dadurch gelöst werden kann, daß die Umfangsgeschwindigkeit
wenigstens eines oder mehrerer Trockenzylinder höher
bemessen wird, als die Geschwindigkeit der Papierbahn. Dies
bedeutet, daß der betreffende Trockenzylinder schneller
umläuft, als die Papierbahn, und daß somit ein gewisses
Gleiten oder Schleifen der Papierbahn auf der Mantelfläche
des betreffenden Trockenzylinders erfolgt. Dabei haben die
Erfinder vor allem erkannt, daß dies möglich ist, ohne daß
es zu Komplikationen kommt, vor allem nicht zu Abrissen der
Papierbahn. Durch Anwendung der genannten
Differenzgeschwindigkeit zwischen der Mantelfläche des
Trockenzylinders einerseits und der Papierbahn andererseits
ist das Wärmeangebot, das die Mantelfläche der Papierbahn
zur Verfügung stellt, entsprechend größer, als bei
identischen Geschwindigkeiten.
Die Erfinder haben ferner erkannt, daß die zweite
Teilaufgabe dadurch gelöst werden kann, daß die
Umfangsgeschwindigkeit wenigstens eines oder mehrerer
Trockenzylinder geringer bemessen wird, als die
Geschwindigkeit der Papierbahn. Dies bedeutet, daß der
betreffende Trockenzylinder langsamer umläuft als die
Papierbahn, und daß somit wiederum ein gewisses Gleiten
oder Schleifen der Papierbahn auf der Mantelfläche des
betreffenden Trockenzylinders erfolgt.
Weitere Maßnahmen können zweckmäßig sein, um die Erfindung
besonders gut anwenden zu können. So ist es denkbar, die
Mantelflächen der betreffenden Trockenzylinder mit einer
Beschichtung zu versehen, die den Reibungskoeffizienten
gegenüber der Papierbahn (bzw. gegenüber dem Stützband)
herabsetzt. Auch ist es denkbar, die
Differenzgeschwindigkeit erst dann herzustellen, wenn die
Trockenpartie eine gewisse Zeitspanne, z. B. einige Minuten,
in Betrieb war. Um den Übergang vom Betrieb mit identischen
Geschwindigkeiten zu Differenzgeschwindigkeiten zu
erleichtern, könnte beispielsweise vor derjenigen Stelle,
an welcher die Papierbahn bzw. das Stützgewebe auf die
Mantelfläche des Trockenzylinders aufläuft, ein Sprühorgan
zum Aufbringen eines Gleitmittels vorgesehen werden. Dieses
Sprühorgan würde ganz kurzfristig ein Sprühmittel abgeben,
das die Haftreibung zwischen der laufenden Bahn einerseits
und der Mantelfläche des betreffenden Trockenzylinders
andererseits herabsetzt, so daß es zu einem Gleiten kommt.
Ist erst einmal ein Gleitezustand eingetreten, so würde
dieser beibehalten werden können, auch ohne daß weiterhin
Sprühmittel zugesetzt wird. Dabei kann das Sprühmittel
entweder auf die Papierbahn, oder auf die Mantelfläche des
Trockenzylinders, oder in den keilförmigen Einlaufspalt
zwischen diesen beiden eingegeben werden.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Figur erkennt man zunächst eine Presse P, die zwei
miteinander einen Preßspalt bildende Preßwalzen 18 und 19
aufweist. Die herzustellende Papierbahn 9 läuft durch
diesen Preßspalt zusammen mit einem Entwässerungsfilz 17.
Diese Presse P ist die letzte Presse einer Pressenpartie,
deren übrige Teile in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Die Presse P hat einen nur schematisch dargestellten
Antrieb 30.
Die Trockenpartie umfaßt sieben Trockengruppen I bis V.
Jede Trockengruppe hat ein ihr eigenes Stützband 1 bis 5
sowie eine Reihe von Trockenzylindern 10 und eine Reihe von
Umlenksaugwalzen 11, ferner die üblichen weiteren
Leitwalzen 13 zum Führen, Spannen und Regulieren der
endlosen Stützband-Schlaufe. Dargestellt sind horizontale
Trockenzylinder-Reihen; jedoch können auch vertikale oder
geneigte Zylinder-Reihen vorgesehen werden. Jede der
Trockengruppen I-V hat einen ihr eigenen Antrieb.
Gemäß der Erfindung ist in wenigstens einer der
dargestellten Trockengruppen I bis V wenigstens einer der
Zylinder mit einer solchen Drehzahl angetrieben, daß die
Umfangsgeschwindigkeit dieses Zylinders ("Schnellzylinder")
größer als die Geschwindigkeit der Papierbahn 9 ist. Die
übrigen Zylinder haben hingegen dieselbe
Umfangsgeschwindigkeit wie das Trockensieb. Aufgrund der
Differenzgeschwindigkeit zwischen dem betreffenden
Schnellzylinder und der Papierbahn kommt es zu einem
Gleiten oder Schleifen der Papierbahn. Da jedes
Flächenelement der Papierbahn mit mehreren Flächenelementen
der Mantelfläche des betreffenden Schnellzylinders in
Berührung gelangt, wird mehr Wärme an die Papierbahn
herangeführt, so daß es zu einer intensiveren Trocknung der
Papierbahn kommt.
Bei der dargestellten Trockenpartie ist die folgende
Konstellation denkbar:
In der Trockengruppe I sind drei Zylinder 10 konventionell
angetrieben, d. h. sie haben dieselbe
Umfangsgeschwindigkeit, wie die Papierbahn 9.
In der Trockengruppe II ist der erste Zylinder 10A über ein
Getriebe G und über eine Antriebswelle 32 mit erhöhter
Geschwindigkeit angetrieben. Die weiteren Zylinder 10B
hingegen haben in konventioneller Weise dieselbe
Umfangsgeschwindigkeit, wie die Papierbahn 9.
In der dritten Trockengruppe haben die beiden ersten
Zylinder 10C keinen eigenen Antrieb, sondern werden von der
Papierbahn 9 mitgenommen. Der dritte und vierte Zylinder
10D sind konventionell angetrieben, d. h. mit derselben
Umfangsgeschwindigkeit, wie die Papierbahn. Der letzte
Zylinder 10E hingegen hat einen eigenen Motor M′, der ihn
mit erhöhter Geschwindigkeit antreibt.
In Trockengruppe IV hat der erste Zylinder 10C keinen
eigenen Antrieb. Der zweite Zylinder 10F ist konventionell,
d. h. mit normaler Umfangsgeschwindigkeit, angetrieben. Der
dritte Zylinder 10G hat eine gegenüber der Papierbahn
erhöhte Geschwindigkeit. Der vierte Trockenzylinder 10H hat
wieder eine normale Geschwindigkeit. Die Zylinder 10F, 10G,
10H sind über Zahnräder aneinander gekoppelt. Zylinder 10G
hat ein kleineres Antriebs-Zahnrad als die Zylinder 10F und
10H.
In Trockengruppe V ist der einzige Zylinder 10
konventionell, d. h. mit derselben Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, wie die Papierbahn 9.
Es gibt zahlreiche Varianten der Erfindung. So kann es
zweckmäßig sein, den bzw. die Schnellzylinder am Anfang der
Trockenpartie, in der Mitte oder am Ende der Trockenpartie
anzuordnen. So könnte beispielsweise allein die
Trockengruppe III mit einem oder mehreren Schnellzylindern
ausgestattet sein, während die übrigen Trockengruppen mit
normal laufenden Zylindern versehen sind.
Auch kann es zweckmäßig sein, innerhalb der einzelnen
Trockengruppe den betreffenden Schnellzylinder entweder am
Anfang, in der Mitte oder am Ende der betreffenden
Trockengruppe anzuordnen.
Entscheidend ist, daß gemäß der Erfindung bewußt eine
Differenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit eines
Trockenzylinders oder mehrerer Trockenzylinder einerseits,
und der Papierbahn hergestellt wird. Diese Differenz
braucht nur ganz wenige Prozente zu betragen, sie kann aber
auch 5%, 7%, 10% und im Extremfall sogar 20 oder 30%
betragen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Trocknen einer Papierbahn, wobei die
Papierbahn die Mantelflächen dampfbeheizter, drehbar
gelagerter Trockenzylinder umschlingt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
wenigstens eines Trockenzylinders von der
Geschwindigkeit der Papierbahn oder eines die
Papierbahn tragenden Stützgewebes abweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit wenigstens eines
Trockenzylinders ("Schnellzylinder") höher als die
Geschwindigkeit der Papierbahn oder eines die
Papierbahn tragenden Stützgewebes ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit wenigstens eines
Trockenzylinders ("Langsamzylinder") niedriger als die
Geschwindigkeit der Papierbahn oder eines die
Papierbahn tragenden Stützgewebes ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen der
Umfangsgeschwindigkeit des betreffenden Zylinders
während des Betriebes einstellbar ist.
5. Trockenpartie einer Papiermaschine mit den folgenden
Merkmalen:
- 5.1 eine Mehrzahl von beheizten Trockenzylindern, die hintereinander angeordnet sind;
- 5.2 ein Stützgewebe, das die Trockenzylinder umschlingt, wobei die Papierbahn wenigstens bezüglich einiger Trockenzylinder zwischen deren Mantelflächen und dem Stützgewebe sandwichartig eingehüllt ist;
- 5.3 wenigstens einige der Trockenzylinder sind mit
einem Antrieb versehen, um der Papierbahn und dem
Stützgewebe eine bestimmte Geschwindigkeit zu
erteilen (Bahngeschwindigkeit),
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: - 5.4 wenigstens ein Trockenzylinder ist mit einer solchen Drehzahl antreibbar, daß seine Umfangsgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit der Papierbahn oder eines die Papierbahn tragenden Stützgewebes abweicht.
6. Trockenpartie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der betreffende Trockenzylinder
("Schnellzylinder") mit einer Drehzahl antreibbar ist,
daß seine Umfangsgeschwindigkeit größer als die
Bahngeschwindigkeit oder als eines die Bahn tragenden
Stützgewebes ist.
7. Trockenpartie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Trockenzylinder ("Langsamzylinder")
mit einer Drehzahl antreibbar ist, daß seine
Umfangsgeschwindigkeit kleiner als die
Bahngeschwindigkeit oder als die Geschwindigkeit eines
die Papierbahn tragenden Stützgewebes ist.
8. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß dem einzelnen Schnellzylinder
Mittel zum Überwinden der Haftreibung zwischen
Papierbahn oder Stützgewebe einerseits und
Mantelfläche des Schnellzylinders andererseits
zugeordnet sind.
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