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Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine zumindest zwei Trockengruppen aufweisende Trockenpartie zur Trocknung einer Faserstoffbahn, insbesondere in einer Papiermaschine, Kartonmaschine oder Tissuemaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Walzensystem, insbesondere einer Trockenpartie einer Papiermaschine, Kartonmaschine oder Tissuemaschinen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7.
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Trockenpartien können in Maschinen zur Herstellung und/oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn eingesetzt werden, um damit die Faserstoffbahn auf einen Trockengehalt zu bringen, der eine unproblematische Weiterverarbeitung der Faserstoffbahn zulässt. Dabei kann eine Trockenpartie in mehrere Trockengruppen unterteilt sein, die mehrere Walzen aufweisen kann, wobei eine Walze als Trockenzylinder und/oder als, ggf. besaugte, Umlenkwalze ausgebildet ist. Zum Transport der Faserstoffbahn durch die jeweilige Trockenpartie weist dieselbe ein endlos ausgebildetes Stützband auf, das um die Walzen herum verläuft und auf dem die Faserstoffbahn während des Verlaufs durch die Trockenpartie angeordnet ist. Zum Antreiben zumindest des Stützbandes kann je Trockengruppe ein separater Antrieb vorgesehen sein, mit dem zumindest eine Walze der Trockengruppe angetrieben wird. Beim Wechsel der Faserstoffbahn von einer Trockengruppe in die nächste findet bei zweireihigen Trockengruppen auch ein Wechsel der Oberfläche der Faserstoffbahn statt, die mit dem jeweiligen Stützband in Kontakt steht. Dadurch kann eine gleichmäßigere beidseitige Trocknung der Faserstoffbahn über die einzelnen Trockengruppen hinweg durchgeführt werden. Bei einreihigen Trockengruppen entfällt der Wechsel der Oberfläche.
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Die Trockengruppen können einreihig oder zweireihig ausgebildet sein. Bei einer einreihigen Trockengruppe befinden sich die Trockenzylinder im Wesentlichen in Maschinenhochachse in einer gemeinsamen Ebene, während die Umlenkwalzen in Maschinenhochachse zur Ebene der Trockenzylinder versetzt in einer anderen Ebene angeordnet sind. Dabei umschlingt das Stützband immer abwechselnd eine Umlenkwalze und einen Trockenzylinder, wobei üblicherweise zwischen dem Stützband und dem Trockenzylinder die Faserstoffbahn angeordnet ist, wobei aufgrund des Energieeintrages vom Trockenzylinder in die Faserstoffbahn dieselbe getrocknet wird. Im Bereich der Umschlingung der Umlenkwalze befindet sich demzufolge das Stützband zwischen der Faserstoffbahn und der Umlenkwalze, sodass diese ggf. vorteilhaft besaugt ausgebildet werden kann, um ein Ablösen der Faserstoffbahn von dem Stützband zu verhindern. Eine zweireihige Trockengruppe weist hauptsächlich in zwei Ebenen angeordnete Trockenzylinder auf, wobei die beiden Ebenen zueinander in Richtung der Maschinenhochachse zueinander versetzt angeordnet sind.
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Beim Übergang der Faserstoffbahn von einer Trockengruppe in eine nachfolgende Trockengruppe wird die von dem Stützband wegorientierte Oberfläche der Faserstoffbahn auf das Stützband der nächsten Trockengruppe übertragen, sodass der zuvor beschriebene Oberflächenwechsel der Faserstoffbahn, zwischen den einzelnen Trockengruppen stattfindet.
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Damit eine optimale Übertragung der Faserstoffbahn zwischen den Trockengruppen stattfindet, werden die Trockengruppen üblicherweise mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben und über die Geschwindigkeitsdifferenz die optimale Spannung der Faserstoffbahn im Bereich des Übergangs von der einen Trockengruppe in die nachfolgende Trockengruppe eingestellt. Dabei wird heutzutage üblicherweise die Spannung der Faserstoffbahn im Bereich des Übergangs durch eine Regelung der Differenzgeschwindigkeit vorgenommen, wobei das Einstellen der Differenzgeschwindigkeit zwischen zwei Trockengruppen mittels der Drehzahlinformationen der Antriebe der Trockengruppen vorgenommen wird. Eine derartige Regelung der Differenzgeschwindigkeiten der Trockengruppen zueinander über die Drehzahlinformationen der jeweiligen Antriebe der Trockengruppen funktioniert jedoch nur so lange innerhalb der vordefinierten Parameter, solange sich die jeweilige Gruppe in einem konstanten, störungsfreien Zustand befindet. Werden bspw. neue Schaber eingebaut und ggf. damit einhergehend ein stärkerer Schaberdruck aufgebaut, treten bspw. Defekte in den Lagern auf, oder läuft ein Trockenzylinder mit Kondensat voll, so können derartige Abweichungen bzw. Störungen zu einem Abweichen vom Normalzustand der Trockengruppe führen, sodass bspw. durch Bremswirkung von zumindest einer Walze oder durch einen Schlupf des Stützbandes an bestimmten Walzen die vorbestimmten und mittels der Drehzahlinformation der Antriebe der Trockengruppen eingestellten Differenzgeschwindigkeiten nicht mehr eingehalten werden können. Dies kann in der Produktion zu Bahnabrissen oder Bahnanrissen oder anderweitigen Störungen führen. Dadurch wird nachteilig die „runability“, also die Betriebssicherheit und somit die Sicherheit für einen störungsfreien Betrieb unter gleichbleibender hoher Qualität der hergestellten Faserstoffbahn verringert. Bei den heutzutage immer höher werdenden Maschinengeschwindigkeiten ist jedoch gerade die Betriebssicherheit hinsichtlich eines störungsfreien Betriebes eines der wichtigsten Kriterien, um effizient und kostengünstig mit hohem qualitativen und quantitativen „output“ produzieren zu können.
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Aber nicht nur Differenzgeschwindigkeiten zwischen den einzelnen Trockengruppen werden derzeit bspw. über die Maschinensteuerung bei einer Trockenpartie gezielt eingestellt, sondern auch innerhalb einer Trockengruppe eine Differenzgeschwindigkeit zwischen der die jeweilige Trockengruppe durchlaufenden Faserstoffbahn und einzelnen Trockenzylindern.
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So ist bspw. aus der
EP 0 653 513 A2 ein Verfahren zum Trocknen einer Papierbahn mittels einer Trockengruppe bekannt, bei der zumindest ein Trockenzylinder der Trockengruppe eine von der Geschwindigkeit der Papierbahn bzw. eines die Papierbahn tragenden Stützbandes abweichende Geschwindigkeit aufweist. Dabei kann der jeweilige Trockenzylinder schneller als die Papierbahn oder langsamer als die Papierbahn bzw. das die Papierbahn tragende Stützband laufen. Insofern entsteht zwischen der Papierbahn und dem Trockenzylinder ein Schlupf, sodass ein von einem mit normaler Geschwindigkeit laufenden Trockenzylinder unterschiedlicher Energieeintrag von dem Trockenzylinder in die Faserstoffbahn vorgenommen werden kann. Auch eine derartige Differenzgeschwindigkeit, die gezielt mittels der Maschinensteuerung eingestellt wird, kann durch Störungen in der Trockengruppe nachhaltig beeinflusst werden, sodass es ggf. zu Faserstoffbahnanrissen oder Faserstoffbahnabrissen kommen kann. Zumindest kann es aufgrund der Störungen notwendig werden, dass die Maschinengeschwindigkeit gesenkt werden muss, damit noch mit ausreichender Betriebssicherheit produziert werden kann.
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Die Erfindung beschäftigt sich mit Problem, für ein Betriebsverfahren zum Betrieb einer zumindest zwei Trockengruppen aufweisende Trockenpartie zur Trocknung von Faserstoffbahnen, insbesondere in einer Papiermaschine, Kartonmaschine oder Tissuemaschine und für ein Walzensystem, insbesondere einer Trockenpartie einer Papiermaschine, Kartonmaschine oder Tissuemaschine eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine erhöhte Betriebssicherheit bzw. „runability“ auszeichnet.
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In einem Aspekt der Erfindung wird somit ein Betriebsverfahren für eine zumindest zwei Trockengruppen aufweisende Trockenpartie zur Trocknung einer Faserstoffbahn, insbesondere in einer Papiermaschine, Kartonmaschine oder Tissuemaschine vorgeschlagen, bei dem die Trockengruppen in Maschinenrichtung aufeinander folgend angeordnet sind und jeweils einen separaten Antrieb, ein separates Stützband und mehrere als Umlenkwalzen und/oder Trockenzylinder ausgebildete Walzen aufweisen, wobei mittels des jeweiligen Antriebs zumindest eine Walze der zugehörigen Trockengruppe angetrieben wird. Wird die Drehzahl zumindest einer Walze gemessen, so kann hinsichtlich des Istzustandes der jeweiligen Trockengruppe vorteilhaft ein detaillierteres Zustandsbild ermittelt werden, das bei dem Einstellen der jeweiligen Differenzgeschwindigkeit eine Berücksichtigung von Störungen und Abweichungen vom angenommenen Normalzustand der Trockengruppe zulässt.
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Dabei versteht man unter Normalzustand den Zustand der Trockengruppe, bei dem die Komponenten der Trockengruppe innerhalb der angenommenen Parameter funktionieren. Jedwede Störung und Abweichung von diesem Normalzustand wird bei einem Einstellen der Differenzgeschwindigkeiten unter Zuhilfenahme ausschließlich der Drehzahlinformationen der Antriebe der Trockengruppen ignoriert und demzufolge beeinflussen derartige Störungen und Abweichungen vom Normalzustand die tatsächlich auftretenden Differenzgeschwindigkeiten. Durch Berücksichtigung der tatsächlichen Drehzahlen von einer oder mehreren Walzen einer Trockengruppe kann demzufolge auf die Störungen und Abweichungen reagiert werden und bspw. die Drehzahl des Hauptantriebes nachgeregelt oder ein Wartungssignal ausgegeben werden. Demzufolge wirken sich Störungen und Abweichungen vom Normalzustand zumindest in einer Trockengruppe nicht derartig stark aus bzw. diese Störungen und Abweichungen können zumindest teilweise kompensiert werden, sodass die Betriebssicherheit bzw. „runability“ signifikant erhöht werden kann. Dadurch kann vorteilhaft ggf. auch mit höheren Maschinengeschwindigkeiten produziert werden, da die Störungstoleranz der Trockenpartie erhöht und die Störungsanfälligkeit verringert werden kann.
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Unter Faserstoffbahnen sind beliebige Gelege und Gewirre von Faserstoffen zu verstehen, die im Nassprozess, beispielsweise mit einer Papiermaschine, produziert werden können. Dabei kann die eingesetzte Faserstoffsuspension als Faserstoffe Glasfasern, Kohlenstofffasern, Aramidfasern, Metallfasern, Holzfasern, Stofffasern, gegebenenfalls mit Beimischungen von Additiven, Hilfsstoffen oder Füllstoffen, oder eine Mischung derselben aufweisen.
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Dabei versteht man unter Maschinenrichtung diejenige Richtung, in der die Faserstoffbahn durch die Maschine bzw. Trockenpartie bzw. Trockengruppe läuft. Die Maschinenquerrichtung ist dabei parallel zur Faserstoffbahn verlaufend und senkrecht zur Maschinenrichtung, während die Maschinenhochrichtung sowohl zur Maschinenrichtung als auch zur Maschinenquerrichtung senkrecht angeordnet ist.
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Wird die gemessene Drehzahl zumindest einer Walze zur Regelung zumindest einer Differenzgeschwindigkeit verwendet, so kann beim Abweichen vom Normalzustand der überwachten Walze eine Nachregelung bspw. der Drehzahl des Antriebs der jeweiligen Trockengruppe in der die Walze angeordnet ist, vorgenommen werden und so der Störung bzw. Abweichung entgegengewirkt werden. Zusätzlich dazu ist es möglich Warnsignale auszugeben, sodass in einem anstehenden Wartungsfall auf das Signal in entsprechender Art und Weise reagiert werden kann. Bspw. ist es denkbar, bei einer Trockenwalze, die zumindest teilweise mit Kondensat vollgelaufen ist, auch während des Betriebes Maßnahmen zu ergreifen, die zu einem sukzessiven Entfernen des Kondensates aus dem Trockenzylinder führt. Dabei können in der Maschinensteuerung bzgl. der einzelnen überwachten Walzen Sollwerte und Sollwertintervalle für die Drehzahl vorgegeben werden, sodass bei einer Sollwertabweichung in entsprechender Art und Weise reagiert werden kann.
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Wird die Drehzahl zumindest einer, direkt an der Trockengruppengrenze positionierten Walze gemessen, so können vorteilhaft bei den für die Trockengruppen-Grenze wichtigen und den Übergang am stärksten beeinflussenden Walzen eine Überwachung hinsichtlich der Abweichung vom Normalzustand vorgenommen werden. Würde bspw. eine derartige Walze bremsend wirken, so kann gerade in diesem Bereich ein erheblicher negativer Einfluss auf die Differenzgeschwindigkeit zwischen zwei Trockengruppen stattfinden, sodass es zu den zuvor beschriebenen Absenkungen der Betriebssicherheit kommen kann. Dabei kann die jeweilige direkt an der Trockengruppen-Grenze positionierte Walze als Trockenzylinder ausgebildet sein oder als Umlenkwalze.
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Wird die Drehzahl zumindest einer durch das Stützband angetriebenen Walze gemessen, so kann vorteilhaft gerade bei den Walzen, die keinen eigenen Antrieb aufweisen und somit lediglich durch das Stützband angetrieben oder mitgenommen werden, eine Drehzahlüberwachung durchgeführt werden, sodass gerade diese gänzlich nicht überwachten und gezielt gesteuerten Walzen hinsichtlich Störungen und Abweichungen vom Normzustand gemonitort werden können.
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Wird die Drehzahl zumindest eines Trockenzylinders gemessen, so kann vor allem die Bauteilgruppe einer verstärkten Überwachung unterzogen werden, die maßgeblich für die Trocknung der Faserstoffbahn zuständig ist. Dies spielt insbesondere dann eine große Rolle, wenn bspw. innerhalb einer Trockengruppe zwischen den Trockenzylinder gewünschte Differenzgeschwindigkeiten eingestellt sind, um innerhalb der Trockengruppe eine gezielte Trocknung der Faserstoffbahn vorzunehmen. Wenn in diesem Fall bspw. ein lediglich durch das Stützband angetriebene Trockenzylinder aufgrund bspw. eines Lagerschadens langsamer läuft als die Faserstoffbahn, entsteht zwischen diesem Trockenzylinder und der Faserstoffbahn ein Schlupf, sodass die Trocknung der Faserstoffbahn nicht wie in gewünschter und vorausgesagter Form vorgenommen wird. Dies kann zu Qualitätseinbußen oder zu weiterreichenden Störungen bis hin zu Abrissen und Anrissen der Faserstoffbahn in der Trockengruppe oder nachfolgenden Trockengruppen führen.
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Wird die Drehzahl zumindest einer Umlenkwalze gemessen, die besaugt ausgebildet sein kann, so können auch weitere Maschinenkomponenten vorteilhaft überwacht werden, die ebenfalls einen Einfluss auf die tatsächlich in den Trockengruppen oder zwischen den Trockengruppen auftretenden Differenzgeschwindigkeiten haben können. Demzufolge kann durch Überwachung der Umlenkwalzen ein detaillierteres Bild des jeweiligen Istzustandes der Trockengruppe erzeugt werden.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Walzensystem, insbesondere einer Trockenpartie einer Papiermaschine, Kartonmaschine oder Tissuemaschine, umfassend eine, einen Walzenzylinder und zumindest einen endseitig an der Walze angeordneten Lagerzapfen aufweisende, Walze und zumindest ein, ein Lagergehäuse und ein endseitig das Lagergehäuse verschließenden Lagerdeckel aufweisendes, Lager vorgeschlagen, bei dem in Einbaulage mittels Zusammenwirkung von Lager und Lagerzapfen die Walze um ihre Rotationsachse, rotationsbeweglich gelagert ist. Weist das Walzensystem zumindest eine Messvorrichtung auf, mit der während des Betriebs in Einbaulage die Drehzahl der Walze gemessen werden kann, kann eine Trockengruppe oder eine Trockenpartie, mit einem derartigen Walzensystem ausgestattet, mittels eines detaillierten Zustandsbildes der Trockengruppe bzw. Trockenpartie überwacht werden, sodass vorgenannte Vorteile, insbesondere hinsichtlich der „runability“ bzw. Betriebssicherheit erreicht werden können.
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Dabei versteht man unter endseitig eine Positionierung des jeweiligen Abschnittes hinsichtlich der Rotationsachse der Walze am jeweiligen äußersten Ende. Demzufolge sind am Walzenzylinder, entlang der Rotationsachse betrachtet die Lagerzapfen am jeweiligen Ende des Walzenzylinders angebracht und somit endseitig, während die Magnete in Richtung der Rotationsachse an dem Ende des Lagerzapfens angebracht sind, das entgegengesetzt zum Walzenzylinder orientiert ist und somit ebenfalls endständig. Dabei kann das Walzensystem auch aus einer Walze aufgebaut sein, die zwei endseitige Lagerzapfen aufweist, wobei an jedem Lagerzapfen endseitig jeweils ein Lager angeordnet ist, wobei im Zusammenwirken der beiden Lager mit den beiden Lagerzapfen die Walze um ihre Rotationsachse rotationsbeweglich gelagert ist. In diesem Fall kann das Walzensystem eine endseitige oder zwei endseitige Messvorrichtungen zur Bestimmung der Drehzahl der Walze aufweisen.
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Weist die zumindest eine Messvorrichtung einen endseitig am oder im Walzenzapfen angeordneten Magneten auf, so kann aufgrund der Bewegung des Magneten und des damit einhergehenden Magnetfeldes bspw. mittels eines Hall-Sensors, der am Lagergehäuse angebracht ist, die Drehzahl ermittelt werden. Dabei weist eine derartige mit einem im Lagerzapfen angeordneten Magneten ausgestattete Messeinrichtung eine hohe Betriebssicherheit auf, wobei Magnete eine hohe Stabilität gegenüber Temperatur, korrosiven Materialen oder dergleichen aufweisen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der Magnet hinsichtlich der Rotationsachse der Walze exzentrisch positioniert werden.
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Umfasst die zumindest einen Messvorrichtung einen am oder im Lagerdeckel in Einbaulage im Bereich der Umlaufbahn des Magneten angeordneten Hall-Sensor auf, so kann sehr einfach endseitig und einfach zugängig der Hall-Sensor positioniert werden, mittels dem über das sich während der Rotation ändernde Magnetfeld des Magneten die Drehzahl der Walze ermittelt werden kann. Dabei ist die Position des Hall-Sensors vorteilhaft an einer Stelle gewählt, die einfach zugängig ist und einen einfachen Austausch des Hall-Sensors im Falle eines Wartungsfalles ermöglicht. Zudem ist der Deckel des Lagergehäuses aufgrund der Ölschmierung auf einem definierten stabilen Temperaturniveau, sodass die ggf., empfindliche Elektronik des Hall-Sensors nicht durch große Temperaturschwankungen gestört wird. Dadurch kann die Drehzahl exakter und störungsunanfälliger gemessen werden.
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Ist der Abstand des Magneten von der Rotationsachse kleiner, als der Abstand des Hall-Sensors von der Rotationsachse, so kann vorteilhaft die Drehzahlmessung durch einen Minimum-Maximum-Vergleich ermittelt werden, wobei mittels des Hall-Sensors ein Maximum gemessen wird, wenn der Magnet den geringsten Abstand zum Hall-Sensor hat, während ein Minimum gemessen wird, wenn der Magnet einen maximalen Abstand zum Hall-Sensor einnimmt. Wäre der Abstand des Hall-Sensors von der Rotationsachse kleiner als der Abstand des Magneten von der Rotationsachse, so könnten ggf. zwei Maxima des gemessenen Magnetfeldes auftauchen, wodurch ggf. die Exaktheit der Drehzahlmessung beeinträchtigt wird.
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Es zeigt, jeweils schematisch:
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1: eine Trockenpartie mit mehreren Trockengruppen,
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2: ein Walzensystem mit einer Messvorrichtung zur Bestimmung der Drehzahl der Walze.
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Wie in 1 gezeigt, weist eine Trockenpartie 100 zur Trocknung einer nicht dargestellten Faserstoffbahn zumindest zwei Trockengruppen 110 auf, die jeweils mit einem separaten Antrieb 120 angetrieben werden. Jede Trockengruppe weist dabei mehrere Walzen 130, 140 auf, die als Trockenzylinder 130 oder als Umlenkwalze 140 ausgebildet sein können. Zwischen den Walzen 130, 140 verläuft ein Stützband 150, das eine jede Trockengruppe 110 umfasst und das endlos umlaufend ausgebildet ist. Nicht alle Walzen 130, 140 werden direkt durch einen Antrieb 120 angetrieben. Es ist denkbar, dass einige oder sogar die meisten der Walzen 130, 140 von dem Stützband 150 mitgenommen und demzufolge indirekt über das Stützband 150 angetrieben werden.
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Die jeweiligen Trockengruppen 110 können als einreihige oder zweireihige Trockengruppe ausgebildet sein. Bei einer einreihigen Trockengruppe 110 sind die Trockenzylinder 130, wie in 1 gezeigt, innerhalb der Trockengruppe 110 in einer Ebene angeordnet, während im Wesentlichen in einer in Maschinenhochachse 160 zur Ebene der Trockenzylinder 130 versetzten Ebene die Umlenkwalzen 140 angeordnet sind. Bei einer derartigen einreihigen Trockengruppe 110 ist im Bereich der Trockenzylinder 130 üblicherweise die Faserstoffbahn zwischen dem Stützband 150 und dem Trockenzylinder 130 angeordnet. In Maschinenrichtung 170 wird die Faserstoffbahn im Bereich einer Trockengruppen-Grenze 180 bzw. am Übergang von der aktuellen Trockengruppe 110 zur nachfolgenden Trockengruppe 110 zwischen den Trockengruppen 110 übergeben. Ist eine derartigen Trockenpartie hinsichtlich zumindest einer Walze derartig ausgebildet, dass die Drehzahl der Walze direkt gemessen werden kann, so kann vorteilhaft ein detaillierteres Zustandsbild der jeweiligen Trockengruppe ermittelt werden und auf Störungen bzw. Abweichungen im Betriebszustand der jeweiligen Trockengruppe vom gewünschten Normzustand eingegangen werden.
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Dazu kann, wie in 2 gezeigt, ein in der Trockengruppe 110 bzw. der Trockenpartie 100 eingesetztes Walzensystem 190 eingesetzt werden, wobei die Walze 130, 140 des Walzensystems 190 zumindest einen endseitigen, an einem Walzenzylinder 195 angeordneten Lagerzapfen 200 aufweist, an dem exzentrisch zu einer Rotationsachse 210 der Walze 130, 140 und endseitig ein Magnet 220 angeordnet ist. Dabei kann der Magnet 220 an oder in dem Lagerzapfen angeordnet sein.
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Weiterhin weist das Walzensystem 190 zumindest ein Lager 230 auf, wobei das Lager 230 mit einem Lagergehäuse 240 und einem Lagerdeckel 250 ausgestattet ist. Dabei wird durch Zusammenwirken von Lager 230 und Lagerzapfen 200 die Walze 130, 140 um ihre Rotationsachse 210 rotationsbeweglich gelagert. Bei Rotation der Walze 130, 140 bewegt sich der Magnet 220 entlang einer Umlaufbahn 260, die kreisförmig ausgebildet ist und im Kreismittelpunkt von der Rotationsachse 210 durchdrungen wird.
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Im oder am Lagerdeckel 250 kann im Bereich der Umlaufbahn 260 ein Hall-Sensor 270 angeordnet sein. Mittels des Hall-Sensors 270 und des Magneten 220 kann bei Rotation der Walze 130, 140 aufgrund des sich ändernden Abstandes des Magneten 220 zum Hall-Sensor 270 und der damit einhergehenden Änderung der messbaren Magnetfeldstärke eine Messvorrichtung 280 ausgebildet werden, mit der die Drehzahl der Walze 130, 140 gemessen werden kann. Ist dabei der Abstand des Magneten 220 zur Rotationsachse 210 kleiner als der Abstand des Hall-Sensors 270 zur Rotationsachse 210, so kann vorteilhaft jeweils ein Maximum und/oder ein Minimum der Magnetfeldstärke zur Bestimmung der Drehzahl herangezogen werden. Demzufolge ist von der Rotationsachse 210 aus betrachtet der Hall-Sensor 270 derartig auf dem Deckel zu positionieren, dass er außerhalb der Umlaufbahn 260 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Trockenpartie
- 110
- Trockengruppe
- 120
- Antrieb
- 130
- Trockenzylinder
- 140
- Umlenkwalze
- 150
- Stützband
- 160
- Maschinenhochrichtung
- 170
- Maschinenrichtung
- 180
- Trockengruppen-Grenze
- 190
- Walzensystem
- 195
- Walzenzylinder
- 200
- Lagerzapfen
- 210
- Rotationsachse
- 220
- Magnet
- 230
- Lager
- 240
- Lagergehäuse
- 250
- Lagerdeckel
- 260
- Umlaufbahn Magnet
- 270
- Hallsensor
- 280
- Messvorrichtung
- 290
- Abstand Magnet-Rotationsachse
- 300
- Abstand Hallsensor-Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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