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Die
Erfindung betrifft eine Dichteinrichtung zur Abdichtung wenigstens
einer an eine bewegte Fläche
angrenzenden Differenzdruckzone gegenüber der Umgebung in einer bahnverarbeitenden
Maschine, wie bspw. eine Papier-, Karton- oder Tissuemaschine nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Solche
Dichteinrichtungen finden bspw. in Saug- oder Blaswalzen Verwendung.
Saug- oder Blaswalzen werden in einer Papiermaschine an verschiedensten
Stellen eingesetzt um beispielsweise die Papierbahn sicher auf einer
Papiermaschinenbespannung zu führen
oder von dieser abzunehmen. Des Weiteren werden solche Walzen auch
zur Entwässerung
der Papierbahn benutzt.
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Die
in Rede stehenden Saug- oder Blaswalzen weisen eine Differenzdruckzone
auf, welche durch eine Dichteinrichtung, die zumindest ein Dichtelement
umfasst, gegenüber
der Umgebung abgedichtet ist. Handelt es sich um eine Saugwalze,
so ist die Differenzdruckzone eine Unterdruckzone. Handelt es sich
hingegen um eine Blaswalze, so ist die Differenzdruckzone eine Überdruckzone.
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Solche
Dichteinrichtungen werden des Weiteren eingesetzt, um eine an ein
umlaufendes perforiertes Band angrenzende Differenzdruckzone gegenüber der
Umgebung abzudichten.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Dichteinrichtungen werden
die Dichtelemente bspw. an die bewegte Fläche eines rotierenden Walzenmantels
der Walze angepresst, um eine Dichtwirkung herzustellen. Durch den
tribologischen Kontakt zwischen Dichtelement und rotierender Innenfläche des
Walzenmantels ist das Dichtelement oftmals einem hohen Verschleiß ausgesetzt,
was vielfach zu ungeplanten Maschinenstillstandszeiten und damit verbundenem
Produktionsausfall führt.
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Um
die oben genannte Problematik zu entschärfen, wurde in der Vergangenheit
oftmals dazu übergegangen,
das tribologische System Dichtelement-Walzenmantelinnenfläche mit
Wasser zu schmieren. Da das zur Schmierung verwendete Wasser oftmals
unkontrolliert im Inneren der Walze anfällt, kann dieses zur unkontrollierten
Beeinflussung des Feuchtequerprofils der über die Walze geführten Papierbahn
führen,
was eine oftmals schlechte Papierqualität oder Abrisse der Papierbahn
nach sich zieht.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung eine Dichteinrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass sowohl die genannte Verschleißproblematik
des Dichtelements als auch die genannte negative Beeinflussung des
Feuchtequerprofils der Papierbahn zumindest weitestgehend unterbunden
werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Dichteinrichtung zur Abdichtung wenigstens einer an eine
bewegte Fläche
angrenzenden Differenzdruckzone gegenüber der Umgebung in einer bahnverarbeitenden Maschine,
wobei sich die bewegte Fläche
relativ zur Dichteinrichtung und zur Differenzdruckzone bewegt und
die Dichteinrichtung wenigstens ein Dichtelement umfasst, das mit
der bewegten Fläche
dichtend zusammenwirkt und das Dichtelement mittels einer Verstelleinrichtung
auf die bewegte Fläche
zubewegbar oder von dieser wegbewegbar ist bzw. das mittels der
Verstelleinrichtung die Anpresskraft des Dichtelements an die bewegte
Fläche
vergrößert oder
reduziert werden kann.
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Die
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperaturmesseinrichtung
zur Messung der Temperatur des Dichtelements vorgesehen ist und
die Temperaturmesseinrichtung und die Verstelleinrichtung mit einer
Steuer- und/oder Regelungseinrichtung derart in Wirkverbindung stehen,
dass in einem Betriebszustand in welchem das Dichtelement mit der
bewegten Fläche
dichtend zusammenwirkt, bei Erhöhung
der Temperatur des Dichtelements über einen vorgegebenen Schwellenwert
das Dichtelement von der bewegten Fläche wegbewegt wird bzw. die
Anpresskraft des Dichtelements an die bewegte Fläche reduziert wird, um die
Reibung zwischen Dicht element und der bewegten Fläche zu reduzieren.
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Die
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass der Verschleiß des Dichtelements
durch Reibung zwischen dem Dichtelement und der bewegten Fläche erzeugt
wird und die Reibung zu einer Temperaturerhöhung des Dichtelements führt, so
dass eine Temperatur, die über
einem bspw. empirisch ermittelten Schwellenwert liegt, als sicherer
Indikator für
einen erhöhten
Verschleiß des
Dichtelements herangezogen werden kann. Wird durch eine Temperaturerhöhung über den
Schwellenwert ein erhöhter Verschleiß des Dichtelements
ermittelt, so wird das Dichtelement zur Verschleißminderung
von der bewegten Fläche
wegbewegt bzw. die Anpresskraft des Dichtelements an die bewegte
Fläche
reduziert, wobei die Bewegung des Dichtelements bzw. die Reduzierung
der Anpresskraft aber in einem Maße erfolgt, dass eine dichtende
Wirkung zwischen bewegter Fläche,
bspw. Walzenmantelinnenfläche,
und Dichtelement besteht.
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Durch
die die erfindungsgemäße Lösung wird
somit ein Verschleiß des
Dichtelements reduziert oder gar verhindert, ohne dass hierdurch
das Feuchtequerprofil einer über
die Walze oder das Band geführten
Papierbahn negativ beeinflusst wird und das Vakuum unzulässig abfällt.
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Es
sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar, in welchem Maß das
Dichtelement von der bewegten Fläche,
z. B. der Innenfläche
des Walzenmantels, weggeführt
wird bzw. die Anpresskraft des Dichtelements an der bewegten Fläche reduziert werden
kann. So ist es beispielsweise denkbar, dass das Dichtelement bei Überschreiten
des Schwellenwerts der Temperatur um eine beispielsweise empirisch
ermittelte definierte Strecke von der bewegten Fläche weggeführt wird
bzw. dass die Anpresskraft des Dichtelements um einen bspw. empirisch
ermittelten Wert reduziert wird. Es ist aber auch denkbar, dass
das Dichtelement um eine definierte Strecke von der bewegten Fläche weggeführt wird
bzw. die Anpresskraft um einen definierten Betrag reduziert wird,
wobei der Betrag abhängig
vom Betrag der Temperaturerhöhung über den
Schwellenwert ist. Dieser Möglichkeit
geht aus der Erkenntnis hervor, dass bei starker Reibung, d. h.
das Dichtelement ist stärker
an die bewegte Fläche
herangefahren bzw. angepresst, die Temperaturerhöhung größer ist, als bei geringerer
Reibung, d. h. das Dichtelement ist weniger stark an die bewegte
Fläche herangefahren bzw.
angepresst.
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Des
Weiteren ist denkbar, dass das Dichtelement so lange von der gewegten
Fläche
wegbewegt wird bzw. die Anpresskraft solange reduziert wird, bis die
Temperatur des Dichtelements unter den Schwellenwert gefallen ist.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass eine Vorrichtung zur Messung des Differenzdrucks
in der Differenzdruckzone vorgesehen ist, welche mit der Steuer-
und/oder Regelungseinrichtung derart in Wirkverbindung stehen, dass
in dem Betriebszustand in dem das Dichtelement mit der bewegten
Fläche
dichtend zusammenwirkt, bei Reduzierung des Differenzdrucks in der
Differenzdruckzone unter einen vorgegebenen Schwellenwert das Dichtelement auf
die bewegte Fläche
zubewegt wird bzw. die Anpresskraft erhöht wird, um die Dichtwirkung
zwischen Dichtelement und bewegter Fläche zu verbessern. In diesem
Fall wird die Position des Dichtelements relativ zur bewegten Fläche bzw.
die Anpresskraft des Dichtelements an der bewegten Fläche so geregelt, dass
die Reibung unterhalb einer Verschleißschwelle ist, der Abstand
zwischen Dichtelement und bewegter Fläche bzw. die Anpresskraft des
Dichtelements an der bewegten Fläche,
z. B. Innenfläche
des Walzenmantels, aber so eingestellt ist, dass ein für das richtige
Arbeiten, z. B. der Walze, genügend
hoher Differenzdruck aufrechterhalten wird, d. h. die Position des
Dichtelements relativ zur Innenfläche des Walzenmantels wird
zwischen dem Schwellenwert der Temperatur und dem Schwellenwert
des Unter- bzw. Überdrucks
geregelt, um geringen Verschleiß wie
auch einen ausreichend hohen Differenzdruck einzustellen.
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Der
Schwellenwert kann bspw. die maximal zulässige Abweichung der Temperatur
oder des Differenzdrucks von einem Sollwert festgelegen. Zusätzlich kann
die Regelung auch noch derart sein, dass versucht wird den Sollwert
einzustellen.
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Des
weiteren ist denkbar, dass die Messignale der Temperaturmesseinrichtung
und optional die Signale der Verstelleinrichtung an ein Prozessleitsystem übermittelt
werden, welches die Signale unter Berücksichtigung weiterer Zustandsdaten
der Papiermaschine verarbeitet und bspw. einen gezielten Alarm auslöst.
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Zur
Messung der Temperatur des Dichtelements sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar. So ist es sinnvoll die Temperatur des Dichtelements möglichst
nahe an der Fläche
zu messen, die mit der bewegten Fläche in Kontakt bringbar ist
bzw. in Kontakt gebracht ist. Denkbar ist, die Temperatur mittels eines
optischen Wärmesensors,
wie bspw. einer Wärmekamera
zu messen, welche auf die Kontaktfläche des Dichtelements gerichtet
ist.
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Denkbar
ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Dichteinrichtung die Temperaturmesseinrichtung
umfasst. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere sinnvoll, wenn
die Temperaturmesseinrichtung zumindest einen an dem Dichtelement angeordneten,
insbesondere in das Dichtelement zumindest teilweise eingebetteten
Temperatursensor umfasst. Der Temperaturmesssensor kann hierbei beispielsweise
einen elektrischen Widerstandsdraht umfassen, der bei Temperaturerhöhung seinen
elektrischen Widerstand erhöht,
so dass die Widerstandsänderung
als Maß für die Temperaturänderung
herangezogen werden kann.
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Vorzugsweise
umfasst das Dichtelement einen in Laufrichtung der bewegten Fläche, z.
B. Innenfläche
des Walzenmantels, vorderen Dichtabschnitt, der dichtend mit der
bewegten Fläche
zusammenwirkt. Vorzugsweise umfasst das Dichtelement des Weiteren
einen hinteren Belüftungsabschnitt,
der sich in Laufrichtung der bewegten Fläche betrachtet, an den Dichtabschnitt
anschließt.
Hierbei bildet im Zustand in dem das Dichtelement dichtend mit der bewegten
Fläche
zusammenwirkt, der Belüftungsabschnitt
mit der bewegten Fläche,
z. B. Innenfläche des
Walzenmantels, einen sich in Laufrichtung öffnenden Spalt. Bei einem derart
aufgebauten Dichtelement ist es insbesondere sinnvoll, wenn der
zumindest eine Temperatursensor im Bereich des Dichtabschnitts angeordnet,
insbesondere im Bereich des Dichtabschnitts in das Dichtelement
eingebettet ist.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind mehrere Temperatursensoren
vorgesehen, durch welche die Temperatur des Dichtelements an verschiedenen
Positionen in Maschinenquerrichtung messbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch
realisiert werden, indem im Dichtelement mehrere Temperatursensoren
eingebettet sind, die in Maschinenquerrichtung betrachtet, in hintereinander liegenden
Positionen angeordnet sind.
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Vorzugsweise
umfasst die Verstelleinrichtung zumindest einen auf das Dichtelement
einwirkenden Actuator. Bei dem Actuator kann es sich beispielsweise
um einen Stellmotor oder einen mit Druck beaufschlagbaren Schlauch
handeln.
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Um
die Position bzw. die Anpresskraft des Dichtelements relativ zur
bewegten Fläche,
z. B. Innenfläche
des Walzenmantels, an verschiedenen Positionen – zumindest an zwei Positionen – in Maschinenquerrichtung
unabhängig
voneinander einstellen zu können
ist es sinnvoll, wenn mehrere Actuatoren vorgesehen sind, die auf
das Dichtelement an in Maschinenquerrichtung hintereinander liegenden
Positionen einwirken.
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Vorzugsweise
sind in diesem Zusammenhang die in Maschinenquerrichtung hintereinander liegenden
Actuatoren unabhängig
voneinander ansteuerbar. Sind an einer bestimmten Position in Maschinenquerrichtung
mehrere Actuatoren angeordnet, so spricht man von einer Aktuatoreinheit.
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In
diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die in Maschinenquerrichtung
an hintereinander liegenden Positionen angeordneten Aktuatoren gezielt
unterschiedlich angesteuert werden können, d. h. eine in CMD variierende
Anpresskraft des Dichtelements an die bewegte Fläche eingestellt wird, um bspw.
ein bestimmtes Temperaturprofil in Maschinenquerrichtung einzustellen.
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Es
ist hierbei zu bemerken, dass die Anzahl der in Maschinenquerrichtung
hintereinander angeordneten Temperaturmesssensoren bzw. Aktuatoren bzw.
Aktuatoreinheiten gleich oder unterschiedlich zueinander sein kann.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Dichtelement
in Quermaschinenrichtung elastisch biegbar ist. Durch das in Maschinenquerrichtung
biegbare Dichtelement ist es in Kombination mit den unabhängig voneinander
ansteuerbaren Aktuatoren, die auf in Maschinenquerrichtung hintereinander
angeordnete Positionen des Dichtelements einwirken, ist der Abstand
zwischen dem Dichtelement und der Innenfläche des Walzenmantels in Maschinenquerrichtung
in einem nahezu beliebigen Verlauf einstellbar. Hierdurch kann beispielsweise,
trotz einer sich in Maschinenquerrichtung erstrecken den unterschiedlichen
Durchbiegung von Walze und Saugkasten, in Quermaschinenrichtung
ein konstanter Abstand bzw. Anpressdruck des Dichtabschnitts von
der Innenfläche
des Walzenmantels eingestellt werden. Ein in Maschinenquerrichtung
biegbares Dichtelement ist insbesondere bei Maschinenbreiten von
4 Meter oder mehr sinnvoll.
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Nach
einer zur obigen Weiterbildung alternativen Ausführungsform ist vorgesehen,
dass das Dichtelement in Maschinenquerrichtung starr ist, wobei
Temperatursensoren und Aktuatoren in Maschinenquerrichtung betrachtet
nur im Bereich der Antriebsseite und im Bereich der Führerseite
der Maschine angeordnet sind. Dies bedeutet, dass nach dieser Ausführungsform
die Temperatur des Dichtelements im Bereich der Führer- und
der Antriebsseite gemessen wird und Aktuatoren auf das Dichtelement im
Bereich der Antriebsseite und der Führerseite einwirken. Durch
die Anordnung der Aktuatoren kann das Dichtelement in Maschinenquerrichtung
relativ zur Innenfläche
des Walzenmantels gekippt werden. Ein in Maschinenquerrichtung starres
Dichtelement ist insbesondere bei Maschinenbreiten von weniger als
4 Meter sinnvoll.
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Vorzugsweise
findet die erfindungsgemäße Dichteinrichtung
in einer Saug- oder Blaswalze einer bahnverarbeitenden Maschine,
wie Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, Verwendung. Die Saug-
oder Blaswalze hat hierbei einen rotierbaren perforierten Walzenmantel
und eine innerhalb des Walzenmantels angeordnete Differenzdruckzone
sowie eine Dichteinrichtung gemäß der Erfindung,
welche zur Abdichtung der Differenzdruckzone gegenüber der Umgebung
dient. Die bewegte Fläche
wird hierbei durch die ins Innere der Walze weisende Innenfläche des
Walzenmantels gebildet.
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Alternativ
findet die erfindungsgemäße Dichteinrichtung
in einer bahnverarbeitenden Maschine, insbesondere Papier-, Karton-
oder Tissuemaschine, mit einem umlaufenden perforierten Band und
mit einer Differenzdruckzone Verwendung und dient zur Abdichtung
der Differenzdruckzone gegenüber
der Umgebung, wobei die bewegte Fläche durch die zur Differenzdruckzone
weisende Fläche des
Bandes gebildet wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungen
weiter erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Saugwalze
im Schnitt entlang der Maschinenrichtung,
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2 eine
Ausschnittsvergrößerung der Saugwalze
der 1,
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3 die
Saugwalze der 1 im Schnitt entlang der Maschinenquerrichtung
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4 den
Verlauf der Temperatur T(t) der Dichtleiste, den Verlauf des Unterdrucks
p(t) in der Unterdruckzone sowie die Anpresskraft K(t) der Dichtleiste
an die Innenfläche
des Walzenmantels als Funktion der Zeit,
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5 den Temperaturverlauf einer Dichtleiste
in CMD in ungeregeltem und geregeltem Zustand.
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Die 1 zeigt
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Saugwalze 1 für eine Papiermaschine
im Schnitt in Maschinenrichtung (MD). Die 2 zeigt
diese in einer Ausschnittsvergößerung.
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Die
Saugwalze 1 hat einen in eine Laufrichtung L rotierbaren
Walzenmantel 2 mit Perforationen 3 sowie einen
innerhalb des Walzenmantels 2 angeordneten und eine Unterdruckzone 4 bereitstellenden Saugkasten 5.
Des Weiteren hat die Saugwalze 1 eine Dichteinrichtung 6 zur
Abdichtung der Unterdruckzone 4 gegenüber der Umgebung 7.
Die Dichteinrichtung 6 und die Unterdruckzone 4 sind
hierbei relativ zum rotierbaren Walzenmantel 2 ortsfest.
Die Dichteinrichtung 6 umfasst zwei als Dichtleisten 8 ausge-bildete
Dichtelemente, die jeweils mit der ins Innere der Walze 1 weisenden
Innenfläche 9 des Walzenmantels 2 in
einem Dichtabschnitt 10 dichtend zusammenwirken.
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Die
weiteren Ausführungen
gelten für
beide Dichtleisten 8 gleichermaßen. Die Dichtleiste 8 umfasst
des Weiteren einen hinteren Belüftungsabschnitt 11,
der sich in Laufrichtung L der Innenfläche 9 des Walzenmantels 2 betrachtet,
an den Dichtabschnitt 10 anschließt. Hierbei bildet im Zustand
in dem die Dichtleiste 8 dichtend mit der Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 zusammenwirkt, der Belüftungsabschnitt 11 mit
der Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 einen sich in Laufrichtung L des Walzenmantels 2 öffnenden
Spalt 12.
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Die
Saugwalze 1 umfasst ferner eine Verstelleinrichtung 13 mittels
der die Anpresskraft der Dichtleiste 8 an die Innenfläche 9 vergrößert oder
reduziert werden kann.
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Erfindungsgemäß ist in
der Saugwalze 1 eine Temperaturmesseinrichtung 14 zur
Messung der Temperatur der Dichtleiste 8 vorgesehen, wobei die
Temperaturmesseinrichtung 14 und die Verstelleinrichtung 13 mit
einer Steuer- und/oder Regelungseinrichtung 15 derart verschaltet
sind, dass in einem Betriebszustand in welchem die Dichtleiste 8 mit
der Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 dichtend zusammenwirkt, bei Erhöhung der
Temperatur der Dichtleiste über
einen vorgegebenen Schwellenwert die Dichtleiste 8 von
der Innenfläche 9 wegbewegt
bzw. entlastet wird, um die Reibung zwischen der Dichtleiste 8 und
der Innenfläche 9 zu
reduzieren.
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Vorliegend
umfasst die Temperaturmesseinrichtung 14 mehrere in Maschinenquerrichtung (CMD)
hintereinander liegend angeordnete Temperatursensoren 16 – von denen
in der Darstellung der 1 nur einer zu sehen ist – mit denen
die Temperatur der Dichtleiste 8 an verschiedenen Positionen
in CMD gemessen werden kann. Bei der in der 1 dargestellten
Ausführungsform
ist jeder Temperatursensor 16 in die Dichtleiste 8 im
Bereich des Dichtabschnitts 10 eingebettet.
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Die
Dichtleiste 8 ist an einem Dichtleistenhalter 17 im
Bereich des Belüftungsabschnitts 11 schwenkbar
an einem Schwenklager 18 gelagert.
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Die
Verstelleinrichtung 13 weist einen sich in Maschinenquerrichtung
erstreckenden Druckschlauch 20 auf, mit dem eine Grobpositionierung
der Dichtleiste 8 relativ zur Innen-fläche 9 des Walzenmantels 2 vorgenommen
wird.
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Die
Verstelleinrichtung 13 weist des Weiteren in jeder Position
in CMD mehrere Aktuatoren 19 auf, die sich jeweils am Dichtleistenhalter 17 abstützen. Hierbei
sind die Aktuatoren 19 für eine „exakte" Bewegung des Dichtabschnitts 10 weg
von der Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 wie auch hin zur Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 zuständig.
Die Aktuatoren 19 umfassen einen Stellmotor.
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Es
ist zu bemerken, dass immer zwei der Aktuatoren 19 eine
Aktuatoreinheit 21 bilden.
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Vorliegend
umfasst die Verstelleinrichtung 13 mehrere in Maschinenquerrichtung
(CMD) hintereinander liegend angeordnete Aktuatoreinheiten 21 – von denen
in der Darstellung der 1 nur eine zu sehen ist – mit denen
der Abstand des Dichtabschnitts 10 der Dichtleiste 8 von
der Innenfläche 9 an verschiedenen
Positionen in CMD unabhängig
voneinander eingestellt werden kann.
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Wie
aus der Darstellung der 1 zu erkennen ist, ist des Weiteren
eine Vorrichtung zur Messung des Unterdrucks 22 in der
Unterdruckzone 4 vorgesehen, welche mit der Steuer- und/oder Regelungseinrichtung 15 derart
verschaltet sind, dass in dem Betriebszustand in dem die Dichtleiste 8 mit
der Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 dichtend zusammenwirkt, bei Reduzierung
des Unterdrucks in der Unterdruckzone 4 unter einen vorgegebenen Schwellenwert
des Unterdrucks die Dichtleiste 8 auf die Innenfläche 9 zubewegt
bzw. die Anpresskraft erhöht
wird, um die Dichtwirkung zwischen der Dichtleiste 8 und
der Innenfläche 9 zu
verbessern. Wird der Unterdruck durch diese Maßnahme nicht verbessert, wird
bspw. ein Alarm ausgelöst,
da für
den schlechten Unterdruck auch andere Fehlerursachen vorliegen können, z.
B. Fehler in der Vakuumquelle.
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Die 3 zeigt
die Saugwalze der 1 und 2 im Schnitt
entlang der Quermaschinenrichtung.
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Man
erkennt, mehrere Aktuatoreinheiten 21 vorgesehen sind,
die auf die Dichtleiste 8 an in Maschinenquerrichtung hintereinander
liegenden Positionen einwirken, wobei die in CMD hintereinander
liegenden Aktuatoreinheiten 21 unabhängig voneinander ansteuerbar
sind. Da die Dichtleiste 8 in CMD elastisch biegbar ist,
ist trotz einer sich in CMD erstreckenden unter-schiedlichen Durchbiegung
von Walze 1 und Saugkasten 5, in CMD ein konstanter Abstand
bzw. Anpressdruck zwischen Dichtleiste 8 und Innenfläche 9 des
Walzenmantels 2 einstellbar.
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Wie
aus der Darstellung der 3 weiter zu erkennen ist, umfasst
die Druckmesseinrichtung 22 mehrere Drucksensoren 23,
die in CMD hintereinander liegend angeordnet sind, um lokal einen
Falschlufteinzug bzw. andere Systemfehler detektieren zu können. Denkbar
wäre auch,
die Drucksensoren 23 in dem Bereich anzuordnen, in dem
die Dichtwirkung zwischen der Dichtleiste 8 und der Innenfläche 9 des Walzenmantels 2 hergestellt
wird, um schon geringsten Falschlufteinzug detektieren zu können.
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Die 4 zeigt
den Verlauf der Temperatur T(t) der Dichtleiste 8, den
Verlauf des Unterdrucks p(t) in der Unterdruckzone 4 sowie
die Anpresskraft K(t) des Dichtabschnitts 10 an der Innenfläche 9 des Walzenmantels 2 als
Funktion der Zeit.
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Zu
Anfang befindet sich die Dichtleiste 8 in einer Position,
so dass die Anpresskraft der Dichtleiste 8 an der Innenfläche 9 dem
Wert A entspricht. In dieser Position ist der Unterduck in der Vakuumzone ausreichend,
d. h. unter dem Schwellenwert SW. In dieser Position steigt aber
die Temperatur der Dichtleiste 8 langsam über den
Temperaturschwellenwert SWT an. Daher wird
die relative Position der Dichtleiste 8 nach unten korrigiert,
so dass sich die Anpresskraft der Dichtleiste 8 an die
Innenfläche 9 auf den
Wert B verkleinert. In der Position steigt aber der Unterdruck über den
Schwellenwert SWp, so dass die Regelung
die Anpresskraft der Dichtleiste 8 an die Innenfläche 9 auf
den Wert C vergrößert, wobei
der Wert C größer als
B und kleiner als A ist. In dieser Position bleibt sowohl die Temperatur
unter dem Schwellenwert SWT wie auch der
Unterdruck unter dem Schwellenwert SWp bleibt.
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Alternativ
zu der oben genannten Regelung ist es auch möglich, die relative Position
zwischen Dichtleiste und Innenfläche
des Walzenmantels bzw. die Anpresskraft der Dichteleiste an die
Innenfläche des
Walzenmantels nur aufgrund der Temperatur der Dichtleiste zu regeln.
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Die 5a zeigt
das Temperaturprofil in Maschinenquerrichtung (CMD) zwischen Antriebsseite (TS)
und Führerseite
(FS) in ungeregeltem Zustand der Dichtleiste. In diesem Zustand
liegt die Temperatur der Dichtleiste in CMD teilweise über dem Schwellenwert
und vollständig über dem
Sollwert.
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Die 5b zeigt
das Temperaturprofil in Maschinenquerrichtung (CMD) zwischen Antriebsseite (TS)
und Führerseite
(FS) in geregeltem Zustand der Dichtleiste. In diesem Zustand liegt
die Temperatur der Dichtleiste in CMD unterhalb des Schwellenwerts und
nahe am Grenzwert.