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Schaltungsanordnung für eine Telephonleitung mit mehreren Teilnehmerstationen.
Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen an der den Gegenstand des Patentes Nr. 29282 bildenden Schaltungsanordnung für eine Telephonleitung mit mehreren Teil- nehmerstationon.
Bei dieser Schaltung wird der Klöppel der durch Wechselstrom angetriebenen Stationsglocke dazu benützt, um einen Lokalstromkreis vorzubereiten, über den die Station beim Abnehmen des Fernhörers an die Leitung angeschlossen wird. In der Praxis zeigt sich nun, dass der Glockenklöppel seiner Aufgabe nicht immer vollkommen nachkommt, besonders wenn die Glocke, wie in obiger Patentschrift angenommen, eine harmonisch abgestimmte ist. Auch steht nicht jeder Telephonzentrale einfacher Wechselstrom, geschweige denn Wechselstrom verschiedener Periodenzahl zur Verfügung.
Ein weiterer Übelstand zeigt sich bei der angeführten Schaltung auch darin, dass ein Teilnehmer, sei es aus Höswilligkeit, sei es aus Ungeschickliehkeit oder Unachtsamkeit, durch Nichtaufhängen seines
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vermag und selbst von der Zentrale nicht gezwungen werden kann, aus der Leitung aus- zutreten.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, erstens den Wechselstrom entbehrlich zu machen, zweitens die Glockonfunktion einem Relais zu übertragen und endlich den Teilnehmer zu verhindern, die Leitung allzulange zu okkupieren. Diese letztere Beschränkung der Sprechfreiheit kann eine volle oder eine bedingte sein, je nachdem der sprechende Teilnehmer nach Ablauf einei bestimmten Frist sogleich abgeschaltet wird oder aber nur dann, wenn ein anderer Partner m die Leitung eintreten will.
Dieses dreifache Ziel wird ) e folgt erreicht : In jeder Station ist ein hochohmiges Relais BR in Brücke geschaltet, dessen Anker L1 an Erde liegt. Der A. rbeitskontakt 11i dieses Relais ist einesteils über das polarisierte Relais TFR mit einem Leitungszweig. andererseits über die Glocke G mit dem Kontakt 12 verbunden ; an denselben Loitungszweig ist auch der Anker L2 des Relais WR angeschlossen. Dieser Anker L2, dem die Funktion des Glockenklöppels in der alten Schaltung zugewiesen ist, wird bei entsprechender
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schliessen, wenn eine gewisse Kombination von Batterie und Erde in der Zentrale an die Leitung gelegt wird.
In dem in der Zeichnung dargestellten Falle wird dies die Kombi- nation IV sein ; bei den anderen gezeichneten drei Kombinationen wird der Anker L2 nicht angezogen und daher auch nicht die Glocke G läuten.
Das Relais BE wird bei allen vier Kombinationen ansprechen, also auch jedes Relais ir7i* und jede Glocke an Erde legen, aber durch Wu der gezeichneten Station wird bei Kombi- nation 1 und 11 ein sehr geringer Strom fliessen, weil er, um zur Erde zu gelangen, erst
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Erde) ; bei Kombination III gelangt der Strom von der Rufbatterie wohl gleich zum
Relais ITT ?. aber er ist ein negativer Strom, auf welchen das positiv polarisierte Relais H'TP nicht anspricht ; erst bei der Kombination IV wird dieses seinen in Grösse und Richtung entsprechenden Strom erhalten. Wird L2 angezogen, so kann nun auch ein Teil des durch c einfliessenden Stromes über 1 zur Glocke gelangen, also diese zum Läuten bringen ; gleich-
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zeitig wird durch das Schliessen des Kontaktes 5 jener Lokalstromkreis vorbereitet, welcher den Eintritt des gerufenen Teilnehmers ermöglicht.
Kontakt 5 bleibt durch den Haltestromkreis des Relais R solange geschlossen, bis entweder der gerufene Teilnehmer beim Abnehmen des Telephons den Kontakt 9 öffnet, oder die Zentrale das Relais N betätigt ; damit kehrt auch der Anker La in seine Ruhelage zurück. Wie ersichtlich, ist durch diese Einrichtung der wahlweise Aufruf ohne Zuhilfenahn : von Wechselstrom und die Übertragung der Glockenfunktion auf ein Relais ermöglicht worden.
Die Beschränkung der vollen Sprechfreiheit wird nun folgendermassen erreicht : Jede Station bekommt ein Uhrwerk, welches beim Abheben des Telephons in Gang gesetzt wird und welches nach einer bestimmten Zeit, z. B. 5 Minuten den Kontakt 21 trennt und solange getrennt hält, als das Telephon abgehoben bleibt und dafür den Kontakt 22 schliesst. Soll das Gespräch sogleich nach dieser Frist unterbrochen und die Leitung freigemacht werden, so ist (23-25) zu verbinden, dagegen (18-19) und (23-24) zu lösen und weiters der Kontakt 22 vorübergehend zu machen.
Die Station wird also in diesem Falle nach 5 Minuten nicht mehr weiter sprechen können, da die Brücke (17, 4, 18, 21, 32), in welcher sich die Sprecheinrichtung T befindet, bei 21 unterbrochen ist ; gleichzeitig mit dieser Unterbrechung wird in der Zentrale
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Soll dagegen ein Gespräch nach einer bestimmten Frist nur dann unterbrochen werden, wenn ein anderer Partner eintreten will, so muss (18-19) und (23-24) verbunden, dagegen (23-25,) gelöst sein. Der Kontakt 21 wird wohl nach 5 Minuten vom Uhrwerk wieder unterbrochen sein, aber das Gespräch kann über die Brücke 17, 4, 18, 19, 27, L3, 28, M,. 31 weiterdauern, bis ein anderer Partner sein Telephon abhebt. Mitteist des durch
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geben, da die b-Leitung über 26, 34 Erde bekommt und andernteils das Lokalrelais R betätigen, wodurch die vorerwähnte Gesprächsbrücke bei 27 unterbrochen wird.
Man könnte auch, will man das Relais R nicht zur Mitwirkung heranziehen, das Relais ZR mit einer Festhattcwicklung versehen, nur müsste dann der Kontakt 27 anstatt am Anker L3 am Anker L4 augebracht werden. Die zwei Unterbrechungen 21 und 27 bleiben solange he- stehen, ale das Telephon abgehängt bleibt und die ganze Einrichtung wird erst dann ihre Ruhestellung wieder einnehmen, wenn der Teilnehmer, bemerkend, dass er nicht mehr weiterreden kann, sein Telephon aufhängt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abänderungsform der Schaltungsanordnung für eine Telephonleitung mit mehreren Teilnehmerstationen nach dem Stamm-Patente Nr. 29282, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl für den wahlweisen Aufruf, als auch für die Vorbereitung jenes Stromkreises, über welchen die Station beim Abnehmen des Fernhörers angeschlossen wird, unter Vermeidung jeder Erdung der Station im Ruhezustande ein durch ein Brückenrelais (BR) an Erde zu legendes plarisiertes Relais (WR) benützt wird, für welche Relais ausschliesslich GleichstromVerwendungfindet.