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Verfahren zur Herstellung von Farbformen für den Buntdruck durch Übermalen von positiven, nach einem einzigen Negativ hergestellten Kontaktkopien.
Bei der Herausarbeitung der Einzelfarbplatten für den Buntdruck nach einem photographischen Negativ auf Grund subjektiver Analyse ist es bereits bekannt, die Aussonderung der Farben auf durch Kontaktkopie hergestellten Positiven durch Übermalen vorzunehmen (vgl."Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik für das Jahr 1889"von Dr. J. M. Edel', Halle a. S. 1889, Seite 459, letzter Absatz).
Während aber dort unter sich gleiche Abdrücke verwendet wurden, wird nach der vorliegenden Erfindung zu dem gleichen Zwecke ein Hilfsmittel benutzt, das für die herstellung gesonderter negative für jede Farbform bereits
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tiefes Kopieren des Negatives auf photographisches, insbesondere auskopierendes Papier bei direktem Kontaktdruck von dem Urnegativ unter sich ungleiche Bilder gewonnen und durch blosse Retusche in Schwarz und Weiss in an sich bekannter Weise zu Vorlagen für die Farbformen
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Zum Zwecke der näheren Erläuterung des Verfahrens soll im folgenden beispielsweise die Herstellung der Farbplatten für einen fünffarbigen Buntdruck beschrieben werden. Von dem farbigen Frbild (Natur, Kunstwerk) wird eine Aufnahme gemacht, wobei auf die Herstellung eines klaren, doch vollkommen durchgearbeiteten Negativs Bedacht genommen wird. Von diesem Negativ werden (beispielsweise auf mattem ZeIIoidinpapier) fünf hinsichtlich der Kraft oder Tiefe abgestufte Kopien genommen. Die dunkelste Kopie dient zur Erzeugung der Blauplatte, die folgenden Kopien werden zur Herstellung der Platten für gelb, neutral und zwei ver- schiedenen Arten von rot, welche der Buntdruck im angenommenen Falle enthalten soll, verwendet.
So wird der Wert oder die Intensität der Farben, d. h. ihre relative Kraft im fertigen Bilde schon beim Kopieren annähernd herausgebracht. Die weitere Herausarbeitung der einzelnen Farhen geschieht durch Retusche in Schwarz und Weiss, welche teils aufhellt, teils vertieft. So
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übermalt. Dasselbe geschieht mit der Gelbkopio usw. Weil der Lithograph gewöhnt ist, nach seiner in lithographischel Tusche (also schwarzbraun) gehaltenen Farbplatte die zukünftig Farbwirkung zu beurteilen, so ersieht er auch aus der in beschriebener Weise bearbeiteten, im Photographieton erscheinenden Papierkopie die Farbwirkung der zukünftigen Druckplatte.
Die in der beschriebenen Weise erhaltenen und bearbeiteten Papierbilder werden nun mit Hilfe der Kamera auf den Druckplatten bzw. Druckschichten wiedergegeben und diese in der
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zuweilen erforderlich oder wenigstens zweckmässig ist. Zuweilen liegen auf einer vom Urnegativ genommenen Papierkopie die Abbilder verschiedener Gegenstände des Urbildes ohne deutliche Abgrenzung nebeneinander, weil die an sich verschiedenen Farben dieser Gegenstände für die photographische Platte gleichwertig sind und zufällig auch keine scharf hervortretenden Um- risse vorhanden waren. Dieser Umstand erschwert das Herausarbeiten der Farben.
Es empfiehlt sich in solchen Fällen, auf der gedachten Papierkopie Konturen in geeigneter Weise einzuzeichnen und nach der so bearbeiteten Papierkopie ein neues Negativ herzustellen, von welchem dann an Stelle des Urnegativs die zur Herausarbeitung der Farben dienenden Papierkopien genommen werden. Zuweilen wird sich aber auch schon durch Bearbeitung des Urnegativs Abhilfe schaffen lassen.
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