<Desc/Clms Page number 1>
Viertaktverbrennungskraftmaschine mit Zweitaktanlass.
Es ist bekanntlich von grossem Vorteile, Viertaktmaschinen im Zweitakt anzulassen denn beim Viertaktanlasse benötigt man vor allem einen viel höheren Druck des Anlassdruckmittels als beim Zweitaktanlasse, weshalb alle Maschinenteile kräftiger gebaut sein müssen ; auch sind die Dichtungen schwieriger herzustellen und schwieriger dauernd betriebsfähig zu erhalten. Weiters hat man beim Zweitaktanlassen von Mehrzylindormaschinen die Möglichkeit, nur einen Zylinder oder einen Teil der Zylinder mit der Anlassvorrichtung zu versehen, während die übrigen Zylinder sofort mit Brennstoff anlaufen können. Dies ist von grosser Wichtigkeitr da hiedurch das Anlassen viel rascher und betriebssicherer erfolgt und ein Versagen des Anlassens unwahrscheinlicher wird.
Will man beim Anlassen in Viertakt von diesem Vorteile Gebrauch machen, so müsste man, um dieselbe leistungfähigkeit zu erhalten, doppelt soviel Anlassventile vorsehen, wodurch neben dem vorerwähnten Umstande, dass man einen höheren Arbeitsdruck benötigt, der ganze Anlassapparat teurer und betriebsunsicher wird.
Das Zweitaktanlassen von Viertaktmaschinon wurde nun bisher in der Weise bewirkt, dass entweder die Brennstoffzuleitung abgesperrt und das Brennstoffeinlassventil unbeeinflusst gelassen oder letzteres durch Anordnung von auf der Antriebswelle verschiebbarer oder um dieselbe verschwenkbarer Nockenscheiben geschlossen gehalten wurde.
Beide Arten des Anlassens sind jedoch mit Erfolg nur für kleine Maschinen verwendbar, denn bei grossen Maschinen sind die Absperrorgane ihrer Grösse halber schwer dicht zu erhalten, ausserdem wird sich der Raum zwischen Einlassventil und Absperrorgan mit dem Druckmittel, wie Druckluft u. dgl. füllen, wodurch beim nachherige Übergange vom Anlassen zum Brennstoffbetriebe anfangs nur schwer ein richtiges Arbeitsgemisch einstellbar ist, so dass leicht ein Versagen des Anlassens die Folge sein kann.
Auf der Antriebswelle verschiebbare oder um dieselbe verschwenkbare Nockenscheiben sind hingegen aus konstruktiven Rücksichten für grosse Maschinen nicht verwendbar, da letztere bekanntlich der auftretenden grossen Kräfte halber vollständig unbeeinflusste Antriebswollen bzw. nur fest auf diesen sitzende Nockenscheiben erfordern. Aus diesen Gründon hat man auch vom Zweitaktanlasse grosser Viertaktmaschinen bisher abgesehen und diese t. nter Verzicht der Vorteile des Zwcitaktanlasses im Viertakto angelassen.
Die Erfindung ermöglicht jedoch den Zweitaktanlass von Viortaktmaschinen jeder Grösse ohne die erwähnten Übolstiindo dadurch, dass die Steuerstange des Bronnstoffeinlass- ventilos während des Anlassens leer läuft, so dass das Einlassventil geschlossen bleibt, das Auslassventil jedoch in der gewöhnlichen Weise arbeitet, um das im Zweitakte arbeitende Druckmittel das eine Mal durch das Auslassventil und Anlassventil und das zweite Mal durch das Anlassventil allein entweichen zu lassen.
Die Einlassventilstange kann, am während des Anlassens leer zu laufen, beliebig ein-
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
In der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch die Gassteuerung einer Verbronnungskraftmaschine mit der zweiteiligen Ventilstange, Fig, 2 ist ein Schnitt durch die Anlasssteuerung, Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die zweiteilige Ventilstange, während die Fig. 4 und 5 eine weitere Ausführungsform einer zweiteiligen Ventilstange in zwei Stellungen veranschaulichen.
Das zum Anlassen dienende Druckmittel tritt durch das von Hand aus zu öffnende
EMI2.2
dieses Ventiles ist ein Kolbenschieber d verschiebbar, der durch Vermittlung des Winkelhebels e von der auf der Steuerwelle f sitzenden Unrundscheibe g verstellt wird, um den Eintritts- und Austrittskanal h bzw. i für das Druckmittel zu öffnen und zu schliessen. Da die Steuerwelle f der Viertaktmascbine für je zwei Koibenausgänge nur eine Umdrehung macht, die Anlassvorrichtung jedoch im Zweitakte arbeiten soll, besitzt die Unrundscbeibe 9 zwei Daumen, so dass für jede Umdrehung der Welle f der Einlass für das Druckmittel zweimal freigegeben wird.
Die das Öffnen und Schliessen des Gaseinlassventiles k bewirkende, von der Unrundscheibe l bewegte Ventilstange m (Fig. 1) ist zweiteilig ; ihre beiden Teiic können entweder starr miteinander verbunden werden oder aber sich gegeneinander derart bewegen, dass ein
EMI2.3
in dem rohrförmigen Teile o verschiebbar. Auf dem unteren Ende des Teiles o ist eine Mutter j) aufgeschraubt, während an dem Teile 11 ein Bund q vorgesehen ist. Ist die Mutterjt hochgeschraubt (Fig. l und 3), so wird bei der Bewegung des Teiles n sich dieser in dem Teile o verschieben, ohne ihn mitzunehmen, so dass auch das Ventil k nicht geöffnet wird. Um eine Öffnung des Ventiles zu erzielen, wird die Mutter p niedergescbraubt, so
EMI2.4
Die beiden Teile n und o der Ventilstange können auch durch ein Gelenk l'miteinander verbunden sein (Fig. 4 und 5) und es ist auf den beiden Stangenteilen alsdann eine Hülse s verschiebbar, welche in ihren Endstellungen durch beliebige Mittel feststellbar ist. Umfasst
EMI2.5
kann, so dass eine Bewegung des Ventiles k nicht stattfindet.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun folgende : Soll die Kraftmaschine ange- lassen werden, so wird zunächst die starre Verbindung der Teile n und o der Ventilstange gelöst, so dass das Gaseinlassventil k nicht geöffnet wird. Nun wird das Ventil a zum Ein- lasse des Druckmittels von Hand aus geöffnet. Das durch den Kanal h eintretende Druck- mittel strömt hinter den Kolben und setzt die Maschine in Bewegung, wobei die Ein-und Ausströmung des Druckmittels durch den Kohlenscllieber d geregelt wird. Ist auf diese Weise die Maschine in Gang gebracht, so wird das Ventil a geschlossen und dadurch die weitere Zufuhr des Druckmittels unterbrochen. Gleichzeitig wird die Nachgiebigkeit der
Ventilstange m durch Abwärtsschrauben der Mutter p (Fig. 3) bzw. durch Herabschieben
EMI2.6
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Viertaktverbrennugnskraftmaschine mit Zweitaktanlass, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstange (m) des Brennstoffeinlassventiles (k) in keinerlei Verbindung mit dem Antassventite (a) steht und während des Anlassens leer läuft, so dass das Einlassventil geschlossen bleibt, während das Auslassventil in der gewöhnlichen Weise arbeitet, um das im Zweitakto arbeitende Druckmittel das eine Mal durch das Auslass- und Anlassventil und das andere Mal durch das Aulassventil allein entweichen zu lassen.