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zu absorbieren, denn diese Temperatur liegt dor Zersetzungstemperatur des bikarbonates m nabe, als dass eine Reaktion zustande kommen könnte. Im weiteren Verfolg dieser Experimente ergab sich aber, dass trotzdem die Reaktion herbeigeführt werden kann, wenn man das Gasdampfgemisch in komprimiertem Zustande auf das Monokarbonat wirken lässt.
[n dieser Entdeckung liegt der Kernpunkt der vorliegenden Erfindung. Die Höhe der an- cowendeaden Kompression entspricht natürlich der betreffenden Temperatur, denn der Partialdruck des durch Stickstoff verdünnten Kohlendioxyds und Wasserdampfes muss ja die Zcrsetzungsspannung des Bikarbonates bei dieser Temperatur überwinden. Zum Gelingen dieser Reaktion trägt aber auch der im Gasgemisch enthaltene Stickstoff bei ; denn wollte man reines CO2 + H2O komprimieren, so liegt die Gefahr einer vorzeitigen Kondensation des Wasserdampfes durch die Druckerhöhung sehr nahe. Daher ist die Gegenwart eines indifferenten Gases, in diesem Falle also des Stickstoffes, wesentlich, um während der Reaktion eine Kondensation des Wasserdampfes unter allen Umständen hintan zu halten.
Dieses Prinzip kann nun in folgender Weise in der Kohlensäureindustrie praktische Anwendung finden. In langen, engen, horizontal liegenden Röhren befindet sich so viel Monokarbonatpulver, dass ungefähr die Hälfte des Querschnittes des Rohres angefüllt ist. Die andere Hälfte des Querschnittes bleibt offen für den Strom der CO2-haltigen Verbrennungs-
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Rohr ist also der Ort, an welchem die Reaktion vor sich geht.
Während aber bei (tun bekannten Verfahren der Grundsatz galt, unter normalem, atmosphärischem Druck die Ab- sorption der Kohlensäure bei niedriger, die Wiedorabspaltung bei hoher Temperatur vor- zunehmen, also bei gleichbleibendem Drucke die Temperatur zu wechseln, verfährt man bei dem vorncgenden Verfahren umgekehrt, indem man bei gleichbleibender Temperatur den Druck wechselt. Das heisst also, das in den Röhren enthaltene Karbonatpulver wird durch Heizung von aussen her konstant auf der Temperatur gehalten, bei welcher das Bikarbonat sich zersetzt.
Sobald nun das CO2-haltige Gasdampfgemisch unter entsprechend hohem Druck mit dem Monokarbonat in Berührung kommt, muss nach dem oben dargelegten Prinzip trotz der hohen Temperatur Bikarbonat entstehen, wenn man aber darauf die eilt- lastung eintreten lässt, geht sofort die Zersetzung vor sich, indem CO2 + H2O entweichen. Das letztere wird durch Kondensation und Trocknung entfernt, und das zurückbleibende reine CO2 durch} \ompression verflüssigt. Die Absorption wird also durch Erhöhung Druckes, die Wiederabspaltung durch Entlastung bewirkt.
Dieser Wechsel des druckes ici gleich hoher Temperatur hat vor dem Wechsel der Temperatur bei gleichem, atmosphärischem Druck den Vorteil der grösseren Bequemlickeit, weil das trockene Pulver schwer zu he@zen
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will, welche der Zersetzungsspannung des Bikarbonates entspricht, so ist mit normalem Druck überhaupt nichts mehr zu machen, sondern man muss unbedingt mit höherem Druck arbeiten, um die Zcrsctzungsspannung zu überwinden. In diesem Falle ist der Druck also nicht ein beschleunigender Faktor, sondern er ermöglicht erst die Reaktion, ist also eine
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da in diesem Fate das trockene Karbonatpulver leicht Kristallwasser aufnimmt. zusammenhackt nnd zu einer harten Masse erstarrt.
Dieses Ereignis würde aber den ganzen Prozess zum Stillstand bringen, das permanente Lockerbleiben der Absorptionsmasse, sowohl in ihrem Zustande als Monokarbonat wie als Bikarbonat, ist also ein wesentlicher Faktor für das Gelingen des Verfahrens, und es ist daher darauf zu achten, dass den CO2-haltigen Verbrennungsgasen immer das richtige Quantum Dampf zugeführt wird.
Am sichersten und zugleich am einfachsten ist es, die Auspuffgase eines Sauggas-
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Stickstoff verdünnt sind, dass selbst bei starker Kompression eine vorzeitige Kondensation des Wasserdampfes nicht zu befurchten ist. Auf der Ausnützung dieser besonderen Zusammensetzung der Auspuffgase beruht daher die beste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Der Gedanke, die COg-haItigcn Auspuffgase eines Gasmotors zur Darstellung von Bikarbonaten heranzuziehen, ist an sich nicht neu, aber praktisch ist nur die eine Ausführungsform in Anwendung, bei welcher die Gase in eine wässerige Monokarbonatlauge geleitet werden, um das CO2 durch Absorption aus dem Gasgemisch zu isolieren. Der Stickstoff spielt also überhaupt keine Rolle bei der Reaktion, und der Gehalt an Wasserdampf kommt auch nicht in Frage, weil die Gase so wie so in wässerige Lauge geleitet werden.
Die Aufgabe der Auspuffgase ist also in beiden Fällen ganz verschieden. Bei dem bekannten Verfahren dienen die Gase nur als CO2-Quel1e, während bei dem neuen vorliegenden Verfahren jeder der drei Bestandteile der Auspuffgase seine spezielle Rolle spielt, der Wasserdampf und das Kohlendioxyd sind chemisch wirksam, und der Stickstoff dient zur
Vermeidung einer vorzeitigen Kondensation des Wasserdampfes.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Darstellung von Alkalibikarbonaten durch Behandlung der ent- sprechenden wasserfreien Monokarbonate mit Kohlendioxyd und eine diesem aquimo) eku ! aro
Menge Wasserdampf enthaltenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Behandlung bei einem der Zersetzung des Bikarbonates entsprechenden erhöhten Druck vorgenommen wird.